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Analyse der Lesartenstrukturierung und Lesartenanordnung

Im Dokument Diplomová práce (Seite 101-106)

III. Praktischer Teil

11.5. Analyse der Lesartenstrukturierung und Lesartenanordnung

Nach der Analyse der Texte im DeReKo55 konnten den Bedeutungspositionen im DUW folgende Äquivalente zugeordnet werden: 1. podloží, 2. podklad (pod podlahu, pod vozovku), 3. podvozek. Es wurden noch Beispiele gefunden, die den Äquivalenten „spodek, dno“ entsprechen („spodek“ ist das einzige Äquivalent für „der Unterboden“ im STERZ). Da jeder Bedeutungsposition ein Äquivalent entspricht (mit der Ausnahme der seltenen Bedeutung „spodek, dno“), treten keine Probleme mit der Lesartenstrukturierung auf, und es bieten sich keine Kollokationen an, die eine weitere Teilung der Bedeutungspositionen erzwingen sollten.

Für alle möglichen Formen des Lemmas (Unterboden, Unterbodens, Unterböden) wurden im DeReKo 1868 Belege gefunden. Nach zufälliger Sortierung wurden innerhalb der ersten 200 Belege 161 Belege in der Lesart „podvozek“ gefunden.

Es folgten die Lesarten „podklad“ (17 Belege) und „podloží“ (13 Belege). Für „spodek“

wurden in diesem Ausschnitt keine Belege gefunden. Nach dem Frequenzkriterium sollte also die Reihenfolge der Lesarten folgendermaßen aussehen, wobei die Zahlen für die 2. und 3. Position nicht überzeugend sind:

1. podvozek

2. podklad (pod podlahu, pod vozovku) 3. pedol. podloží

4. spodek, dno

Bis auf einige wenige Ausnahmen gehören alle durch die Kookkurrenzanalyse gelieferten Kookkurrenzpartner zu der Lesart „podvozek“. Die Ausnahmen gehören zu der Lesart „podloží“ (Oberboden, Verwitterungsprodukte, Ortstein, tieferen, Humus, Granit, Kies) und „podklad“ (ebenen, verklebt, feucht, tragenden). Die

55 Im InterCorp DT-Tsch gibt es nur eine Entsprechung für „Unterboden“ – und nämlich „propadlo“ – die seltenste und deshalb nicht angeführte Lesart, die aufgrund der Korpusanalyse im DeReKo überhaupt nicht festgestellt wurde.

Kookkurrenzpartner zu „podloží“ treten häufiger auf und die entsprechenden Kookkurrenzen weisen größere Festigkeit (LLR-Wert) auf – deshalb sollte die vorherige Reihenfolge von der 2. und 3. Position gewechselt werden:

1. podvozek 2. pedol. podloží

3. podklad (pod podlahu, pod vozovku) 4. spodek, dno

Da „Unterboden“ so häufig in der Lesart „podvozek“ vorkommt, könnte man diese Lesart als „dominant“ bezeichnen.

Von den benutzten etymologischen WB ist „der Unterboden“ nur im DWB verzeichnet. Die Reihenfolge nach dem chronologischen Prinzip würde also folgendermaßen aussehen:

1. pedol. podloží

2. podklad (pod podlahu, pod vozovku) 3. spodek, dno

4. podvozek

Nach dem logischen Prinzip sollte die spezialisierte pedologische Lesart am Ende stehen (Spezifizierungsgrad). Die Lesart „spodek, dno“ ist am allgemeinsten („podvozek“ bezieht sich nur auf Fahrzeuge, „podklad“ nur auf Fußböden und Fahrstraßen) und deshalb sollte sie nach dem Spezifizierungsgrad am Anfang stehen, obwohl sie selten vorkommt. Um eine kohärente Reihenfolge zu bilden, sollte

„podvozek“ näher zu „spodek, dno“ (beide stellen den unteren Teil von einem Ganzen dar) und „podklad“ näher zu „podloží“ (beide stellen eine selbständige Schicht dar, die unter der begehbaren Oberschicht liegt) stehen. Die Folge Konkretes – Abstraktes kommt hier nicht in Frage und von einer für den Benutzer nachvollziehbaren Bedeutungsübertragung kann man hier auch nicht sprechen.

1. spodek, dno 2. podvozek

3. podklad (pod podlahu, pod vozovku) 4. pedol. podloží

Die semantische Distribution und formale Kriterien spielen bei „der Unterboden“ keine Rolle.

Nach dem Korrespondenzprinzip können die Lesarten „podloží“ und

„podvozek“ am Anfang stehen, weil sie keine Probleme bei der Übersetzung bereiten

(es handelt sich um volle Äquivalenz). Da bei der Lesart „spodek, dno“ mehrere Äquivalente möglich sind und bei der Lesart „podklad“ äquivalentidentifizierende Glossen nötig sind, sollen beide nach den ersten zwei Lesarten stehen. Die Anreihung der Lesarten nach dem Grad der Korrespondenz innerhalb der Paare ist jedoch ziemlich schwer zu bestimmen:

1.+ 2. pedol. podloží / podvozek

3.+ 4. podklad (pod podlahu, pod vozovku) / spodek, dno

Die Reihenfolge im DUW folgt offensichtlich dem chronologischen Prinzip. Das chronologische Prinzip stimmt jedoch nicht mit dem logischen Prinzip überein. Es ist auch bedenklich, die mit so einem Vorsprung (auch in den Kookkurrenzen) frequenteste und dadurch die dominante Bedeutung von „der Unterboden“ ans Ende zu stellen. Das LGWDaF sieht die Lesart „podvozek“ sogar als die einzige erwähnenswerte und für den Lerner nützliche. Die Lesart „podvozek“ sollte also im Einklang mit dem Frequenzkriterium, mit den Ergebnissen der Kookkurrenzanalyse und mit dem Prinzip der dominanten Bedeutung am Anfang stehen. Das ist vor allem für die aktiven Wörterbuchfunktionen von Vorteil. Wegen der Kohärenz sollte die Lesart „spodek, dno“ an zweite Stelle platziert werden, weil sie konzeptuell ähnlich ist, obwohl sie selten vorkommt. Im deutsch-tschechischen WB spricht für diese Entscheidung auch die mögliche Übersetzung der ersten Lesart als „spodek auta“. Wegen dem Lernzweck könnte das logische Prinzip der Frequenz vorgezogen werden und die Lesart „spodek, dno“ vor „podvozek“ gestellt werden, aber in der vorgeschlagenen Lesartenanordnung wird es wegen der Dominanz der Lesart „podvozek“ nicht getan. Die Lesart „spodek, dno“ kommt zwar selten vor, aber ist allgemein und hat eine metaphorische Potenz (z.

B. „Die Kellnerin Betty […] versinkt im Unterboden einer ramponierten Psyche“ – Quelle: DWDS), deshalb sollte sie jedenfalls nicht wie im DUW ausgelassen werden. In der Analyse der ersten 200 Belege im DeReKo wurden zwar keine Belege für diese Lesart gefunden, aber die Analyse der Belege im DWDS brachte ein anderes Ergebnis:

Von 44 Belegen gehörten 5 zur Lesart „spodek, dno“ (mitsamt der übertragenen Bedeutung), 2 zur Lesart „podloží“ und 0 zur Lesart „podklad“. Aufgrund dieses Ergebnisses ist die Zweitstellung der Lesart „spodek, dno“ berechtigt. Obwohl die Lesart „podloží“ die Bezeichnung „pedologisch“ trägt, wird sie nicht nur im spezialisierten sondern auch im allgemeinen Diskurs gebraucht und deshalb muss sie nicht unbedingt am Ende stehen, zumal sie häufigere Kookkurrenzen als die Lesart

„podklad“ aufweist, nach dem Korrespondenzprinzip besser dem tschechischen

Äquivalent entspricht und die Lesart „podklad“ eigentlich auch spezialisiert ist (Bautechnik), obwohl die entsprechende Bezeichnung im DUW nicht steht. Die vorgeschlagene Anordnung ist also:

1. podvozek 2. spodek, dno 3. pedol. podloží

4. podklad (pod podlahu, pod vozovku)

Die vorgeschlagene Anordnung im Rahmen des ganzen Datenbankeintrags sieht folgendermaßen aus (die Äquivalente sind wegen der Übersichtlichkeit durch Fettschrift hervorgehoben):

11) Wie die Polizei gestern mitteilte, lief durch den beschädigten Unterboden Benzin aus, welches sich entzündete.

11b) Jak včera sdělila policie, unikl poškozeným podvozkem benzín, který se vznítil.

11) Dabei entstand laut Polizei am Unterboden des Fahrzeugs Sachschaden in Höhe von etwa 1000 Euro.

11b) Při tom vznikla dle policie na podvozku vozidla věcná škoda ve výši asi 1000 Euro.

7) B spodek 7) B dno

11) Der Schrank soll mit seinem Unterboden direkt auf dem Fußboden stehen.

11b) Skříň má stát dnem přímo na podlaze.

7) C podloží 9) pedologie

11) Der C-Horizont ist der Unterboden aus unverwittertem Muttergestein oder Ausgangsgestein.

11b) Horizont C je podloží z nezvětralé matečné horniny nebo výchozí horniny.

11) Bei Pflanzen ist zu beachten, dass man den humusreichen Oberboden und den kargeren Unterboden nicht miteinander vermischt.

11b) U rostlin se musí dbát na to, aby se nesmíchalo nadloží bohaté na humus s chudším podložím.

7) D podklad

10a) pod podlahovou krytinu, pod vozovku

11) Nicht jeder Unterboden ist für jeden Parkettboden geeignet.

11b) Ne každý podklad je vhodný pro každou parketovou podlahu.

14) čtyři

16) B Unterseite 16) B Boden

20) Unterbodenschutz, Unterbodenverkleidung

21) Význam D není v DUW, ale je v Duden online

22) propadliště, propadlo: Im Unterboden der Bühne aber verschwindet nicht nur der gefallene Macbeth, sondern mit ihm auch die Sieger Macduff und Malcolm.

23) Lucie Hagenhoferová

12. „das Vermögen“

12.1. „das Vermögen“ im DUW

Ver|mö|gen, das; -s, - [spätmhd. vermügen, subst. Inf.]:

1. <o.ÿPl.> (geh.) Kraft, Fähigkeit, etw. zu tun: ihr V., jemanden zu beeinflussen, ist groß; soviel in meinem V. liegt (in meiner Macht steht), will ich mich dafür einsetzen;

etw. nach bestem V. (so gut wie irgend möglich) regeln.

2. gesamter Besitz, der einen materiellen Wert darstellt: ein großes, beachtliches V.;

ein V. erben, erwerben, verspielen; sein V. zusammenhalten, vermehren; jmdm. ein kleines, sein gesamtes V. vererben, hinterlassen; durch Erbschaft zu V. kommen; sie hat V. (ist reich); das Bild kostet ja ein V. (sehr viel Geld), ist ein V. (sehr viel) wert; heute habe ich ein V. (viel Geld) ausgegeben; sie haben ein V. (sehr viel Geld) für dieses Haus bezahlt.

12.2. „das Vermögen“ im LGWDaF

Ver· mö·gen das; -s, -; 1 ein Vermögen (an etwas (Dat)) der gesamte Besitz (als materieller Wert) <ein Vermögen anhäufen; ein Vermögen an Grundstücken,

Briefmarken, Aktien usw haben; Vermögen haben; mit seinem ganzen Vermögen für etwas haften>

|| K-: Vermögensberater, Vermögensbildung, Vermögenslage, Vermögenssteuer, Vermögensverhältnisse, Vermögenswerte, Vermögenszuwachs

2 ein Vermögen gespr; viel Geld: Der Unfall kostet mich ein Vermögen

-ver· mö·gen das; -s; nur Sg; bezeichnet die Fähigkeit, etwas Bestimmtes zu tun;

Denkvermögen, Durchhaltevermögen, Erinnerungsvermögen, Reaktionsvermögen, Unterscheidungsvermögen, Urteilsvermögen

12.3. „das Vermögen“ im SIEB DT-Tsch

s Vermögen (-s, -) I. moc, síla, schopnost; nach meinem besten V. jak jen budu moci;

II. jmění, majetek; ein bewegliches, mobiles V. movitý majetek; ein liegendes,

unbewegliches V. nemovitý majetek; s V. erben, erwerben (z)dědit, získat majetek; s V. beschlagnahmen, verstaatlichen zabavit, zestátnit majetek; er hat ein großes V. má velké jmění, je velmi zámožný; s ganze V. verschwenden utratit, prohýřit celé jmění; um sein V. kommen pozbýt jmění

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