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In folgendem Kapitel werde ich mich der Auswertung der Fragebogenerhebung widmen.

In einem ersten Teil geht es vor allem um eine Beschreibung der Stichprobe und anschlie-ßend um die Darstellung der Häufigkeiten in Bezug auf wichtige Fragestellungen.

Folgende Faktoren sind bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten:

Die Erhebung wurde ausschließlich in Kindertageseinrichtungen von GiP durchgeführt.

Da GiP mehr Kinderkrippen als Kindergärten führt, ist hier ein Ungleichgewicht bei der Beantwortung berufsbezogener Aspekte zu berücksichtigen (87,2% arbeiten in einer Kin-derkrippe – 10,3% in einem Kindergarten und nur eine Person in einer anderen Einrich-tung). Weiters wurden in dieser Erhebung Tagesmütter und Tagesväter nicht miteinbezo-gen, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Dadurch sind die Ergebnisse auch nur auf KinderbetreuerInnen zu beziehen, die in einer Kindertageseinrichtung arbeiten und nicht als Tagesmütter/väter. Weiters ist zu beachten, dass es seit 2010 eine Novellie-rung in der Ausbildung zur Kinderbetreuerin gegeben hat. Personen, die die Ausbildung vorher abgeschlossen haben, hatten somit andere Bedingungen als Personen, die die Aus-bildung seit 2010 abgeschlossen haben. Dies betrifft 16 Personen von 78.

Es wurden insgesamt 76 Kinderbetreuerinnen und zwei Kinderbetreuer befragt. Dies spiegelt auch ein reales Betreuungsverhältnis von Frauen und Männern in Kinderbetreu-ungseinrichtungen wieder. Zu diesem Zeitpunkt waren 99 KinderbetreuerInnen bei GiP angestellt – ~ 79% aller angestellten KinderbetreuerInnen von GiP haben somit bei dieser Erhebung teilgenommen.

76 2

0 20 40 60 80

weiblich männlich

Anzahl der Befragten

Geschlecht

Von den insgesamt 78 befragten KinderbetreuerInnen geben 27 Personen (~35 %) an, dass sie eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen – im Vergleich dazu 49 Perso-nen, die Deutsch als Muttersprache sprechen.

In den Interviews sowie in den Fragebögen wurde sichtbar, dass Sprache häufig als Bar-riere in der Ausbildung, als auch im Beruf wahrgenommen wird und als sehr wichtiger Aspekt der Bildung im Kleinkindalter gilt. Diese sind auch in den Auswertungen der In-terviews nachzulesen.

In den Feldern für eigene Anmerkungen wurden folgende Äußerungen über die Sprache gemacht:

 „Es gab viele sprachliche Barrieren im Kurs.

 Es war sehr schwierig die ReferentInnen während des Kurses zu verstehen (viele Fremdwörter, lange/komplizierte Sätze).

 Speziell auch bei der Abschlussarbeit hatte ich Schwierigkeiten“ (Rechtschrei-bung, Grammatik, Ausdruck, Fachsprache und Fremdwörter).

Dadurch wird sichtbar, dass viele Personen auch zum Zeitpunkt der Ausbildung Schwie-rigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Dies könnte unter anderem vorgebeugt den, wenn vor oder während der Ausbildung auch weiterhin Deutschkurse besucht wer-den (müssen) und durch finanzielle Unterstützung gefördert werwer-den würwer-den.

60% (46 Personen) aller befragten KinderbetreuerInnen hatten zum Zeitpunkt der Unter-suchung eigene Kinder. Hingegen hatten 31 Personen keine Kinder.

49; 63%

27; 35%

2; 2%

Muttersprache der Befragten

Deutsch andere Sprache keine Angaben

109

Zum Zeitpunkt der Befragung waren 68 (87,2%) BetreuerInnen in einer Kinderkrippe angestellt und nur 8 (10,3%) BetreuerInnen in einem Kindergarten. Eine Person arbeitete weder in einem Kindergarten, oder in einer Krippe – sie könnte zum Beispiel in einem Kinderhaus, einer Nachmittagsbetreuung, usw. arbeiten.

In dieser Tabelle wird das Alter der Befragten sichtbar. Die meisten Personen sind zwi-schen 26 und 39 Jahren alt (40 Personen = 45,97%) gefolgt von den 19 bis 25 Jährigen sowie den 40 bis 53 Jährigen (25 Personen = 21,75%). Die restlichen 10 Personen teilen sich auf die Jahre 47 bis 57 auf (8,7%). Dies deutet mit den nächsten beiden Grafiken darauf hin, dass sehr viele Personen die Ausbildung nach einer ersten abgeschlossenen Ausbildung absolvieren.

12

21 19

13

6 4

0 5 10 15 20 25

19 bis 25 Jahre 26 bis 32 Jahre 33 bis 39 Jahre 40 bis 46 Jahre 47 bis 53 Jahre 54 bis 57 Jahre

Anzahl der Befragten

Alter in Jahren

Alter in Jahren

Anhand dieser nachfolgenden beiden Grafiken wird sichtbar, dass die Ausbildung zur Kinderbetreuerin/zum Kinderbetreuer bzw. zur Tagesmutter/zum Tagesvater in der Stei-ermark vor allem von Frauen nach der Familienphase bzw. von WiedereinsteigerInnen, oder in einem zweiten Bildungsweg besucht wird. Die meisten der befragten Personen haben die Ausbildung nach 2010 abgeschlossen – dies ist auch dahingehend wichtig, da im Jahr 2010 eine Novellierung der Ausbildung stattfand und bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden muss.

111

Die Qualität im Gesamten wird von allen KinderbetreuerInnen – egal bei welcher Träge-rinstitution sie die Ausbildung absolvierten – mit sehr gut oder eher gut bewertet. Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis, da doch die Annahmen hinsichtlich der Qualität der Aus-bildung eher schlechter waren.

33 Personen (=28,71%) bewerteten die Qualität der Ausbildung mit sehr gut und 24 Per-sonen (=29,58%) mit eher gut. Immerhin fanden 9 PerPer-sonen (=7,83%) die Qualität der Ausbildung eher mittelmäßig und 2 Personen (=1,47%) eher nicht gut. Dies ist durchwegs ein sehr positives Ergebnis, da auch gar keine Personen angaben, dass die Qualität gar nicht gut sei.

Dies deckt sich grundsätzlich auch mit den Ergebnissen aus den Interviews mit den Kin-derbetreuerInnen von GiP:

Furchtbar Schlecht Mittelmäßig Gut Fantastisch

Keine Person Keine Person 1 Person 3 Personen 2 Personen Hier gilt es vielleicht auch zu erwähnen, dass die beiden „eher nicht gut“- Bewertungen ausschließlich dem BFI zugewiesen werden können. Genauso wie sich die 9 Personen der Kategorie „mittel“ auf alle Institutionen außer der Bildungsinitiative St. Martin und der Volkshilfe Steiermark, aufteilen. Hierzu muss aber auch die generelle Verteilung der Be-fragten auf die verschiedenen Institutionen herangezogen werden. Zum Beispiel haben das BFI und der Landesverband steirischer Kindergruppen weit mehr Personen zur/zum

33 34

9

2 0

0 10 20 30 40

sehr gut eher gut mittel eher nicht gut gar nicht gut

Anzahl der Befragten

Bewertung der Ausbildung

Qualität der Ausbildung im Gesamten

Dies bedeutet, dass von 25 befragten Personen, zwei die Ausbildung beim BFI als „eher nicht gut bewerten“ und eine als „mittel“, aber auch nur sieben Personen als „sehr gut“

einstufen.

In dieser Grafik wird die Verteilung der Personen auf die Ausbildungsträger dargestellt.

Mit 25 von 78 Personen bildete das BFI am meisten KinderbetreuerInnen für die Kinder-tageseinrichtungen von GiP aus - gefolgt vom Landesverband der steirischen Kindergrup-pen (19 Personen). Alle anderen Träger der Ausbildung haben in etwa gleich viele Per-sonen ausgebildet.

In der Grafik „höchste abgeschlossene Ausbildung“ wird sichtbar, dass 22 Personen (28%) über einen Maturaabschluss verfügen und sogar sieben Personen (9%) einen Uni- oder FH- Abschluss vorweisen können. Beachtet werden muss hier, dass einige Personen über mehrere Ausbildungen wie z.B.: eine Ausbildung zur Diplomkrankenschwester, zur Kinderbetreuerin, eine Lehre gemacht haben, usw. verfügen, immer aber nur die höchste Ausbildung berücksichtig wurde. Trotzdem wird durch diese Grafik sehr deutlich, dass die befragten Personen über viele unterschiedliche Ressourcen verfügen und auch viele verschiedene Kompetenzen aus anderen Ausbildungen, Tätigkeiten und Berufen

mitbrin-25 19

5 7

8 9 5

0 5 10 15 20 25 30

BFI Landesverband steirischer Kindergruppen Volkshilfe Steiermark Hilfswerk Steiermark Kulturinitiative St. Martin Tagesmütter/Tagesväter Graz

Wiki- Kinderbetreuung

Ausbildungsorganisatoren

113

gen. Weiters ist auch sichtbar, dass rund 87% vor oder nach der Ausbildung zur Kinder-betreuerIn oder zum Kinderbetreuer eine andere Ausbildung gemacht haben. Dies zeigt auch wieder auf, dass viele Personen und hier natürlich die meisten Frauen, diese Ausbil-dung als Chance nach der Familienplanung nutzen bzw. die AusbilAusbil-dung in einem 2. Bil-dungsweg machten.

In nachfolgender Grafik finden sich die Ergebnisse auf die Frage: Welches Praktikum die Befragten als am meisten bereichernd wahrgenommen haben.

Zum Verständnis: Die Praktika wurden immer in mindestens zwei Einrichtungen absol-viert. Hier kommt ganz klar zum Vorschein, dass das Praktikum im Kindergarten am meisten bereichernd für die KinderbetreuerInnen war. Auffallend dabei ist, dass nur 10 Personen angeben, dass das Praktikum bei der Tagesmutter/beim Tagevater am meisten

22 7

28 5

14 2

0 5 10 15 20 25 30

Matura Uni/FH Lehre Sonstiges KinderbetreuerIn fehlende Angaben

Anzahl der Befragten

Höchste abgeschlossene Ausbildung

45 18

10 1

1

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Kindergarten Kinderkrippe Tagesmutter/vater Hort Sonstiges

Anzahl der Befragten

Bereicherndste Praxis

Personen, die auch im Kindergarten ihr Praktikum gemacht haben, 45 Personen angaben, dass dieses am meisten bereichernd war. Das entspricht 73% der Kindergartenpraktika.

Zum Vergleich möchte ich hier auch die Grafik über die absolvierten Praktika anführen:

Anzahl der Befragten

In dieser Grafik wird sichtbar, in welchen Institutionen die KinderbetreuerInnen ihre Praktika machten.

Fast alle Personen machten ein Praktikum bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass seit 2010 alle Auszubildenden KinderbetreuerInnen verpflichtend ein Praktikum bei einer Tagesmutter/einem Tagesvater und in einem Kin-dergarten machen müssen. Zuvor war das noch nicht verpflichtend. Aus diesem Grund wurden auch die meisten Praktika bei einer Tagesmutter und in einem Kindergarten ab-solviert. Dass also der Kindergarten von 45 Personen und die Kinderkrippe von 18 Per-sonen als das am meisten bereichernde Praktikum gewählt wurden, ist doch sehr erstaun-lich. Dies zeigt deutlich auf, dass das Praktikum im Kindergarten und in der Kinderkrippe sinnvoller wahrgenommen wird, als jenes bei einer Tagesmutter/eines Tagesvaters.

Eine Möglichkeit wäre es die Stundenverteilung der Praktika dahingehend zu verändern, dass das Praktikum in Kinderkrippen und Kindergärten mehr Zeit eingeräumt wird und dass einer Tagesmutter weniger Zeit in der Ausbildung beanspruchen sollte.

In der nachfolgenden Grafik wird sichtbar, dass die Personen sehr unterschiedliche Mei-nungen zum Ausmaß der Praktikumsstunden haben. 31 Personen geben an, dass sie auf gar keinen Fall mehr Praktikumsstunden in der Ausbildung gehabt hätten.

Auch 19 weitere Personen sind der Meinung, dass nicht wirklich zu wenig Praktikum in der Ausbildung gemacht werden muss. Nur 9 Personen geben an, dass sie zustimmen, dass in der Ausbildung zu wenig Praktikum gemacht werden muss und nur 11 Personen stimmen völlig zu. Insgesamt gesehen, sind also 50 Personen sozusagen zufrieden mit der

61 26

71 4

4

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Kindergarten Kinderkrippe Tagesmutter/vater Hort Sonstiges

Absolvierte Praktika

115

momentanen Praktikumszeit und nur 20 Personen empfinden das Praktikum als zu wenig.

Dies bedeutet, dass die Mehrheit mit der Praktikumssituation zufrieden ist.

Die Hypothese, dass sich KinderbetreuerInnen mehr Praxis in der Ausbildung wünschen würden, bzw. gerne mehr Praktikum gehabt hätten, konnte in den Fragebögen nicht be-wiesen werden. Jedoch sprechen interviewte KinderbetreuerInnen und auch Ausbildungs-organisatorInnen in den Interviews davon, dass gerne mehr Praxis in der Ausbildung ge-wünscht wird. Dies bitte in den folgenden Kapiteln der qualitativen Interviews mit den KinderbetreuerInnen und den AusbildungsorganisatorInnen nachzulesen.

Dies war das Ergebnis von den Fragebögen auf die Frage, ob die Teilnehmenden gerne mehr Praktikum in der Ausbildung gehabt hätten:

11 9

19

31 5

0 5 10 15 20 25 30 35

stimme völlig zu stimme eher zu stimme eher weniger zu stimme gar nicht zu weiß nicht

Anzahl der Befragten

Meinung

Gefühl, zu wenig Praktikum in der Ausbildung

20 14

21 18

2

0 5 10 15 20 25

stimme völlig zu stimme eher zu stimme eher weniger zu stimme gar nicht zu

weiß nicht

Anzahl der Befragten

Zustimmung

Ich hätte gerne mehr Praktilum in der Ausbildung

Sichtbar wird hier, dass es ziemlich gleich viele Personen gibt, die sich mehr Praktikum in der Ausbildung gewünscht hätten und welche, die sich nicht mehr Praktikum ge-wünscht hätten. Zusammenfassend könnte gesagt werden, dass 39 Personen nicht mehr Praktikum gewünscht haben und 34 Personen gerne mehr Praktikum gehabt hätten. Es bleibt also ziemlich ausgewogen auf beiden Seiten. Interessant wäre es zu wissen, aus welchem Grund hier die Stimmen so auseinandergehen. Gründe könnten nämlich auch sein, dass das Praktikum unbezahlt ist, dafür Urlaub genommen werden muss oder auch, dass sie bereits ausreichend Praktikumserfahrungen in der Ausbildung gehabt hätten oder die Praktika nicht sehr positiv empfunden wurden. Es gäbe also vielfältige Gründe, die für die Überarbeitung des Curriculums natürlich sehr spannend wären, um genau auf diese auch eingehen zu können.

6.6. Auswertungen und Zusammenführungen der Fragebogenfragen

In diesem Kapitel werden die Anführungen der KinderbetreuerInnen in den Fragebögen teilweise wortwörtlich wiedergegeben und in bestimmte Kategorien gefasst. Dabei wurde das Augenmerk vor allem auf die Ist-Situation in den Kinderbetreuungseinrichtungen und die Ausbildung gelenkt. Wie Sie nachfolgend lesen werden, gibt es sehr viel Handlungs-bedarf laut den KinderbetreuerInnen, die an der Fragebogenerhebung teilgenommen ha-ben. In einem ersten Schritt möchte ich Herausforderungen und Problemfelder der Aus-bildung herausheben, um in einem zweiten Schritt Hürden und Probleme während oder nach der Ausbildung zu beschreiben und in einem dritten Schritt, mit den Wünschen der KinderbetreuerInnen für die Ausbildung, abzuschließen.

6.6.1. Herausforderungen und Problemfelder in der Ausbildung Elternarbeit: KinderbetreuerInnen fehlen wichtige Informationen zum Umgang mit Eltern während der Ausbildung. Dadurch wird die Arbeit mit den Eltern sehr schwierig. Dabei werden vor allem konfliktfreie Gespräche mit Eltern, gute Beziehungen zu Eltern zu ha-ben, schwierige Eltern, generelle Elternarbeit, genannt.

Teamarbeit: Auch bei der Arbeit im Team haben viele KinderbetreuerInnen Probleme.

Da in den Kinderbetreuungseinrichtungen hauptsächlich Frauen arbeiten, wird oftmals erwähnt, dass diese Tatsache es manchmal sehr schwierig macht zusammen zu arbeiten.

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Im Speziellen zählen KinderbetreuerInnen folgende Probleme in der Teamarbeit auf: Hie-rarchien im Team zu akzeptieren, Arbeiten in einem (großen Team), Teamkommunika-tion, harmonisches Miteinander im Team zu schaffen, BetreuerInnen: Zurückhaltung in der pädagogischen Arbeit.

Personalmangel: In vielen Einrichtungen herrscht Personalmangel, welcher eine Belas-tung für alle MitarbeiterInnen ist. Außerdem leidet auch die Qualität in der Arbeit mit den Kindern, wenn zu wenig Personal in den Einrichtungen ist. Auswirkungen: Überstunden, kaum pädagogisch wertvolle Arbeit mit Kindern, zu wenig Zeit für Vorbereitungen, keine Möglichkeiten von Kleingruppenaktivitäten, zu wenig Zeit für Beobachtung und daher kaum Möglichkeit der Bedürfnisorientierung an Kinder, usw.

Kinder als Herausforderung: die Arbeit mit Kindern ist oft die wichtigste Tätigkeit einer/s KinderbetreuerIn. Einige Personen zählen in den Fragebögen auf, dass sie wesentliche Fähigkeiten im Umgang mit den Kindern in der Ausbildung zu wenig oder nicht vermit-telt bekommen. Folgenden Herausforderungen müssen sich KinderbetreuerInnen täglich stellen:

 den Kindern gerecht zu werden,

 allen Kindern die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken bzw.genug Zeit für alle Kinder zu haben;

 sich bei den Kindern durchsetzen zu können,

 kranke Kinder,

 Kinder die zuhause keine Grenzen gesetzt bekommen,

 speziell das Arbeiten mit schwierigen Kindern ist eine große Herausforderung,

 Beschäftigung der Kinder,

 täglich Freude an der Arbeit mit Kindern zu haben,

 Konfliktsituationen mit Kindern,

 Tage mit einem übermäßig hohen Lärmpegel und an denen Kinder nicht zuhören wollen,

 auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen.

Deutsche Sprache: wie in den vorigen Kapiteln schon erwähnt wurde, gibt es häufig Schwierigkeiten beim Verstehen und Sprechen der deutschen Sprache.

Sonstige Wortmeldungen: Die folgenden Aspekte zeigen weitere Problemfelder in der

 Sich immer neu auf den Tag einzustellen > kein Tag ist gleich.

 Sehr viel Stress durch Küchendienst und Kinderdienst – die Herausforderung ist es, sich selbst nicht zu viel stressen zu lassen und diesen nicht auf die Kinder abgibt.

 Zeitmanagement, gute Nerven, Lärm- und Stressresistenz, Belastbarkeit, Chaos-vermeideidung, trotz Stress- und Hektik auch Freude an der Arbeit zu haben.

 Immer flexibel zu sein.

6.6.2. Hürden/Probleme während oder nach der Ausbildung Berufseinstieg

 Stellensuche gestaltete sich nach der Ausbildung als sehr schwierig (teilw. über Jahre hinweg). In der ersten Zeit nur Anstellungen als Springerin. Geeignete Platt-form mit Stellenangeboten wäre sinnvoll. (7 Wortmeldungen)

 Eine Anstellung mit einem geeigneten Stundenausmaß zu finden, da es nur we-nige Vollzeitbeschäftigungen gibt.

Anerkennung von Ausbildungen

Vorherige Ausbildung wurde nicht anerkannt bzw. berücksichtigt. > trotz pädagogischer Ausbildungen wurde ich nur wie eine Hilfskraft gesehen.

Sprache

Sprachliche Barrieren – es war sehr schwierig die ReferentInnen zu verstehen (viele Fremdwörter, lange/komplizierte Sätze). Speziell auch bei der Abschlussarbeit hatte ich Schwierigkeiten. (5 Wortmeldungen)

Zeitliche Herausforderung

Berufstätigkeit, Ausbildung und Kinder unter einen Hut zu bekommen. 6.6.3. Wünsche und Bedarfe an die Ausbildung

 Eine umfangreichere Ausbildung im pädagogischen Bereich. Die Bezeichnung der Kinderbetreuerin sollte auf "pädagogische Assistentin" geändert werden, da dies zu einerAufwertung des Berufsbildes führen würde und den Status anheben könnte.

 Längere Praktikumszeiten und die Möglichkeit verschiedene Einrichtungen besuchen zu können (auch Krippe, Hort).

119

 Alltagssituationen in der Ausbildung besprechen und Lösungsmöglichkeiten durchge-hen. Abläufe im Kindergarten und in der Kinderkrippe bereits in der Ausbildung besprechen. Die Aufgaben einerBetreuerin vor Ausbildungsbeginn besprechen.

 Mehr Praktikumsstunden. Praktikumsstellen sollten sorgfältiger ausgesucht werden.

Mehr Praxisbezug in der Theorie. (6 Wortmeldungen)

 Eine längere Dauer der Ausbildung um sämtliche Bereiche zu vertiefen. Eine Unter-teilung der Themen in verschiedene Altersgruppen und Spezifizierungen wäre überaus sinnvoll.

 Eine längere Dauer mit mehr Praktikum (z.B. 3 verschiedene Einrichtungen zu je 1 Monat). Mehr pädagogische Inhalte, die Entwicklungspsychologie der Kinder von 1-3 Jahren/3-7 Jahren/7-12 Jahren zu unterteilen, weniger Küchenarbeiten und mehr Kinderdienst. BessereBezahlung und aufgewerteter Status.

 BetreuerInnen auch darauf vorbereiten, dass Küchenarbeiten, Reinigungsarbeiten, Zu-bereitung der Jause und des Essens, Kinderwickeln, etc. zu ihren Aufgaben gehören.

Erfahrungsberichte anderer BetreuerInnen einholen. Theorie bringt ohne Praxis nichts.

 Unbedingt strengere Aufnahmekriterien. Eine fundiertere Ausbildung. Mehr Heraus-forderung in der Ausbildung – nach der Matura oder einem Studium ist die Ausbildung ein Spaziergang.

 Mehr Tiefe in der Ausbildung in allen Bereichen.

 Kleinere Gruppen. Mehr Praxis. Aufteilung der TeilnehmerInnen in spezifische Al-tersgruppen (Kindergarten, Krippe, Hort). Praxisorientierte Unterlagen. Vor Beginn schon Tätigkeitsfelder einer Kinderbetreuerin klarstellen. Gute Deutschkenntnisse als Voraussetzung. Verantwortungsbewusstsein.

 Personen aus der Praxis zuziehen, auf Alltagsprobleme hinweisen und realistischund ehrlich über Probleme reden (zum Beispiel auch über Teamarbeit) sowie Lösungsvor-schläge und Tipps anbieten. Bessere Bezahlung für diese täglich anstrengende Arbeit und Leistung.

 Das Kennenlernen aller Betreuungseinrichtungen im Zuge der Ausbildung.

 Praxisbezogener Unterricht, Garantie einer fixen Anstellung.

 Strengeres Auswahlverfahren. Deutsch sollte in Wort und Schrift gut beherrscht wer-den. Das Wohl der Kinder soll am Herzen liegen. Hausverstand sowie Verantwor-tungsbewusstsein sollten Voraussetzung sein, genauso wie schnelles Arbeiten können.

6.6.4. In diesen Bereichen hätte ich gerne mehr gelernt:

 Elternarbeit, Eingewöhnung, Verhaltensauffälligkeiten, Kinder mit besonderen Be-dürfnissen, Umgang mit schwierigen Erziehungssituationen, alternative Erziehungs-methoden

 Persönlichkeitsbildung, Teamarbeit, Arbeitsalltag, Praxis

 Kommunikation, Konfliktmanagement, Aufgaben der Kinderbetreuerin, Praxismate-rialien

 Umgang mit Kindern ab dem Alter von 3 Monaten

 Didaktik und Methodik

 mehr Pädagogisches

 Praxisvorbereitung, Praxis (singen, Lieder, Reime, Bewegungsspiele)

 kreatives Gestalten, Musik, Bewegung

 Elternarbeit und Konflikte

 alle Themen nur sehr kurz durch kurze Ausbildung. Vertiefungen wären sehr emp-fehlenswert. Konzepte/Methoden/Tipps in der Arbeit mit den Kindern wären sehr gewünscht.

 Lieder, Fingerspiele, Reime - um Kinder sofort begeistern zu können

 über den Alltag > besonders das Arbeiten mit schwierigen Kindern.

121

Zusammenführung der Ergebnisse

In diesem Kapitel möchte ich nun die wichtigsten Ergebnisse aus den qualitativen und quantitativen Forschungen zusammenführen, und meine Forschungsfragen beantworten.

Beginnen möchte ich mit grundlegenden Fragen, über den Umfang der Ausbildung. Ei-nerseits wünschen sich viele KinderbetreuerInnen und Leitende eine umfangreichere Ausbildung andererseits gibt es auch Gegenpositionen, die diese Entwicklung nicht un-terstützen würden. Einen genaueren Überblick über verschiedene Positionen und Grund-gedanken möchte ich mit einer nachfolgenden zusammenfassenden Tabelle geben. Wie diese Übersicht zeigt, sind es ähnlich viele Punkte, die für eine Ausweitung der Ausbil-dung als auch für keine weitere Ausweitung der AusbilAusbil-dung sprechen. Es gilt hier abzu-wägen, welche Punkte schwerer in das Gewicht fallen. So wirkt diese Übersicht sehr aus-gewogen, jedoch gibt es zahlreiche Anführungen von KinderbetreuerInnen und Leiten-den, sowie auch der KindergartenpädagogInnen, die aufzeigen, wie wichtig mehr Stunden in gewissen Bereichen wären. Die Kontrastimmen sind im Vergleich dazu nur sehr we-nige und vereinzelte.

Erweiterung Curriculum Gegenposition Erweiterung Curriculum

 Mehr Stunden für praktische Inhalte in der Theorie (Alltagsbeispiele, Anregun-gen und Ideensammlung, Umgang mit schwierigen Kindern, Vorbereitung auf den Beruf).

 Mehr Stunden in der Theorie um Vertie-fung auf wichtige Themen zu gewährleis-ten.

 Fundiertere Ausbildung führt zu mehr Bildungsqualität.

 Ausweitung der Ausbildung für qualitati-vere Arbeit in Kinderbildungs- und Be-treuungseinrichtungen.

 Qualität der Ausbildung ist bereits auf einem sehr hohen Niveau.

 Derzeitige Ausbildung braucht Zeit um in der Realität anzukommen.

 Ausweitung der Ausbildung birgt Gefahr der Verschulung.

 Zeit als wichtige Ressource der Teilnehmenden.

 Zeit als wichtige Ressource der Teilnehmenden.