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4.5 Knochenentwicklung und -zusammensetzung

4.5.2 Knochenmasse

4.5.3.1 Knochendichte nach dem Archimedischen Prinzip

An den Metakarpal- und Metatarsalknochen erfolgte diese Untersuchung am ganzen Knochen; von allen anderen Knochen wurden einzelne Epiphysen für die Analysen genutzt.

Durchgang 1

Die Kontrollgruppe wies numerisch in allen Knochen(-anteilen) die höchste mittlere Dichte auf. Die Unterschiede waren jedoch nicht in jedem Fall statistisch signifikant. So bestanden im Hinblick auf die mittlere Dichte von Fem und Ti/Fi keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen K, V1 und V2 (Fem: 1,1135 vs. 1,0879 vs. 1,0798 g/cm³; Ti/Fi:

1,1100 vs. 1,0866 vs. 1,0780 g/cm³) an d34. In allen anderen Knochen(-anteilen) war die Dichte bei den Tieren der Kontrollgruppe gegenüber der Dichte in den entsprechenden

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Knochen der Tiere aus den Gruppen V1 und V2 an d34 signifikant höher. Die Ergebnisse der Dichtebestimmung nach dem Archimedischen Prinzip im Durchgang 1 sind in Tabelle 38 zusammengefasst.

Tabelle 38: Knochendichte [g/cm³, nach Archimedischem Prinzip] in den verschiedenen Knochen bzw. Anteilen von Knochen der Vorder- und Hintergliedmaße im

a, b kennzeichnen signifikant unterschiedliche Mittelwerte innerhalb einer Zeile; VT: Versuchstag, Hum:

proximale Humerus-Epiphyse, Ra/Ul: distale Radius/Ulna-Epiphyse, MC III: Os metacarpale III, Fem: distale Femur-Epiphyse, Ti/Fi: proximale Tibia/Fibula-Epiphyse, MT III: Os metatrsale III

Im Vergleich zur Gruppe VB wiesen die Tiere in der Versuchsgruppe 2 in allen Knochen(-anteilen) geringere Dichten auf.

Durchgang 2

Tabelle 39 zeigt die Knochendichten (Archimedisches Prinzip) in den verschiedenen Knochen(-anteilen) der Hintergliedmaße im Durchgang 2.

Mit Ausnahme der Knochendichte des MT III an d26 wiesen die Kontrolltiere zu jedem Zeitpunkt eine höhere Knochendichte auf als die Tiere der beiden Versuchsgruppen. Die Unterschiede zwischen den Gruppen V1 und V2 hingegen waren nur zum Versuchsende (d82) an Fem sowie Ti/Fi statistisch signifikant.

Verglichen mit den Knochendichten der vier zu Versuchsbeginn euthanasierten Tiere (VB) war die Dichte zu jedem der drei Zeitpunkte in allen drei Knochen(-anteilen) der Tiere der

Ergebnisse

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Gruppe V2 geringer. Die Tiere der Kontrollgruppe wiesen demgegenüber zu jedem der drei Sektionszeitpunkte höhere Knochendichten auf als die Tiere der Gruppe VB.

Tabelle 39: Knochendichte [g/cm³, nach Archimedischem Prinzip] in den verschiedenen Knochen bzw. Anteilen von Knochen der Hintergliedmaße im Durchgang 2 Euthanasie eines Tieres (OM 735) an d13; Hum: proximale Humerus-Epiphyse, Ra/Ul: distale Radius/Ulna-Epiphyse, MC III: Os metacarpale III, Fem: distale Femur-Epiphyse, Ti/Fi: proximale Tibia/Fibula-Epiphyse, MT III: Os metatrsale III, OM: Ohrmarke

4.5.3.2 Periphere quantitative Computertomographie

Für die Untersuchung der BMD wurden an den Tibiae auf Höhe von 10, 50 und 90 % der Gesamtlänge des Knochens (entspricht „prox“, „Mitte“, „dist.“) Messungen durchgeführt.

Des Weiteren wurden von acht Tieren zusätzlich die Metatarsalknochen analysiert, um eventuell bestehende Korrelationen zwischen den Knochendichten dieser beiden verschiedenen Knochen prüfen zu können.

Durchgang 1

Im Durchgang 1 wurden die Tibiae aller Tiere mittels qCT untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 40 dargestellt. An den proximalen und den distalen Messlokalisationen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den BMD der Tiere aus den Gruppen K, V1 und V2 festgestellt. Die kortikale Dichte in der Diaphyse war ebenso wie die Gesamtdichte an dieser

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Lokalisation bei den Tieren der Kontrollgruppe signifikant höher als bei den Tieren der beiden Versuchsgruppen (CrtD: 930 vs. 820 vs. 717 mg/mm³; GesD: 683 vs. 545 vs.

458 mg/mm³). Zudem wiesen die Knochen der Tiere der Versuchsgruppe 2 in der Diaphyse signifikant geringere BMD auf als die Knochen der Gruppe V1.

Tabelle 40: Mittlere Bone Mineral Density [mg/mm³] an den verschiedenen Lokalisationen innerhalb der Tibia/Fibula von Schweinen zu Beginn und am Ende des Versuchs im Durchgang 1 (xˉ ± s; in jeder Gruppe n = 4)

a, b, c kennzeichnen signifikant unterschiedliche Mittelwerte innerhalb einer Zeile; VT: Versuchstag,

GesD: Gesamtdichte, prox.: proximal, TrbD: trabekuläre Dichte, CrtD: kortikale Dichte, dist.: distal

Sowohl die Tiere der Versuchsgruppe 1 als auch der Versuchsgruppe 2 wiesen gegenüber den vier zu Versuchsbeginn untersuchten Tieren geringere Mittelwerte in allen sechs Parametern auf. Bei der Kontrollgruppe waren die BMD an der proximalen und distalen Lokalisation geringer bzw. gleich der an den Tibiae der Tiere aus Gruppe VB ermittelten BMD.

Durchgang 2

Im Durchgang 2 erfolgten die Analysen an den Tibiae der zu Versuchsbeginn und an denen der zu Versuchsende mit etwa 95 kg KM euthanasierten Tieren. Tabelle 41 zeigt die Ergebnisse der qCT-Untersuchungen im Durchgang 2.

Die Kontrollgruppe unterschied sich in allen sechs Parametern signifikant von der Versuchsgruppe 2. Mit Ausnahme der kortikalen Dichte in der Diaphyse waren die Knochendichten bei den Tieren der Kontrollgruppe auch gegenüber den entsprechenden

Ergebnisse

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Knochendichten der Tiere aus Gruppe V1 signifikant höher. Zwischen den Knochendichten der beiden Versuchsgruppen bestanden nur an der distalen Messlokalisation signifikante Unterschiede und zwar waren sowohl die trabekuläre Dichte als auch die Gesamtdichte hier höher bei den Tieren der Gruppe V1 (TrbD: 376 vs. 300 mg/mm³; GesD: 379 vs.

314 mg/mm³).

Tabelle 41: Mittlere Bone Mineral Density [mg/mm³] an den verschiedenen Lokalisationen innerhalb der Tibia/Fibula von Schweinen zu Beginn und am Ende des Versuchs im Durchgang 2 (xˉ ± s; in jeder Gruppe n = 4)

a, b, c kennzeichnen signifikant unterschiedliche Mittelwerte innerhalb einer Zeile; VT: Versuchstag, GesD:

Gesamtdichte, prox.: proximal, TrbD: trabekuläre Dichte, CrtD: kortikale Dichte, dist.: distal

Verglichen mit den BMD der Tiere aus Gruppe VB waren die Werte in nahezu allen Parametern bei den Tieren der Gruppe V2 an d82 geringer (Ausnahme: CrtDMitte). Die Tiere der Kontrollgruppe hingegen wiesen an allen Lokalisationen höhere Knochendichten auf als die vier zu Versuchsbeginn untersuchten Tiere (VB).

4.5.3.2.1 Korrelation zwischen den BMD in Tibia und MT III

Die Korrelationskoeffizienten für den Zusammenhang der Knochenmineralstoffdichten in Tibia und MT III bei Tieren aus dem Durchgang 1 und Durchgang 2 gehen aus Tabelle 42 hervor.

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Im Durchgang 1 bestanden signifikante Korrelationen (nach Pearson) zwischen den mittels qCT bestimmten Knochendichten von Tibia/Fibula und MT III zwischen den distalen Gesamtdichten sowie den distalen kortikalen Dichten der beiden Knochen; der Korrelationskoeffizient nach Pearson war mit R² = 0,99959 (p = 0,0004) am höchsten für die distale Gesamtdichte. Im zweiten Durchgang bestanden signifikante Korrelationen zwischen den proximalen und distalen Gesamtdichten von Tibia/Fibula und MT III (R² = 0,96956;

p = 0,0304 bzw. R² = 0,97747; p = 0,0225).

In Bezug auf alle anderen Parameter waren die Zusammenhänge nicht signifikant. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick zu den einzelnen Korrelationskoeffizienten und den zugehörigen p-Werten.

Tabelle 42: Korrelationskoeffizienten für die Beziehung zwischen der BMD der Tibia und des MT III bei Tieren aus den Durchgängen 1 und 2 (je n = 4)

trabekuläre Dichte, CrtD: kortikale Dichte, dist.: distal