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Kann es Berührungspunkte zwischen Kita und Tagespflege geben?

Im Dokument OPUS 4 | Horte (Seite 80-84)

Leiterin:

Unsere Kita soll auch nach außen wirken.

Deshalb ist eine transparente Arbeit für uns wichtig. Öffentliche Arbeit wird in unserem Team groß geschrieben, so werden auch vielfältige Kontakte mit den Bürgern unserer Gemeinde und natürlich auch zur Tages-mutter gepflegt.

Wie lange sind Sie bereits Tagesmutter und welche Gründe gab es, Tagesmutter zu werden?

Tagesmutter:

Seit 11 Jahren bin ich schon tätig. In der Wendezeit überlegte ich und meine Familie, welchen Weg ich weiter gehen sollte. Was kann ich tun, was macht mir Spaß?

Da mir die Arbeit mit Kindern schon immer Freude bereitet hat, ich viele Jahre als Hel-ferin in einer Kita tätig war, entschloss ich mich, in die Selbstständigkeit zu gehen.

Angefangen habe ich mit einem Wochen-kind, habe dann zwei Jahre privat Kinder in Tagespflege, aber auch über das Amt ver-mittelte Kinder in Kurzzeitpflege betreut.

Zuerst waren es vorwiegend Kinder aus Mahlsdorf und Hellersdorf, später dann auch aus meinem Landkreis Märkisch-Oderland.

Um in meiner Tätigkeit immer auf dem Lau-fenden zu sein, besuchte ich Fortbildungs-seminare und trat dem Elternpflegedienst-verein bei.

Gibt es Ängste, die Sie als Tagesmutter haben?

Tagesmutter:

Ja, große Ängste, dass ich einmal krank wer-den könnte, längere Zeit ausfalle und

mei-ner Verantwortung den Eltern gegenüber nicht mehr nachkommen kann.

Ich versuche immer, die Betreuung der Kin-der abzusichern.

Hat sich die Tätigkeit als Tagesmutter / Kita mit der Novellierung des Kita-Gesetzes und der Tagespflegeeignungsverordnung ver-ändert?

Tagesmutter:

Ja, die Akzeptanz meiner Tätigkeit hat sich verstärkt. Ich werde jetzt als Tagesmutter mehr wahrgenommen, auch im Ort. Ängste gab es für mich auch, z.B.: wie die Kommu-ne der Tagespflege gegenüber stehen wird.

Konkurrenzdenken zwischen Kita und Tagespflege finde ich nicht so gut.

Die gesetzlichen Veränderungen bieten jetzt mehr Möglichkeiten.

Auch die Tagespflegeeignungsverordnung sehe ich nicht als notwendiges Übel. Es gehört für mich einfach dazu, Neues auf meinem Gebiet zu hören, an Fortbildungen teilzunehmen und zu lernen.

So gut kann ich doch gar nicht sein, um mich nicht noch mehr fortbilden zu müssen.

Leiterin:

Für uns als Team gab es bisher keine Verän-derungen.

Konkurrenz zwischen Kita und Tagespflege finde ich gar nicht so toll.

Ich bin der Meinung, dass es auch keine ist.

Tagespflege kann viel individueller Öff-nungszeiten abdecken oder Kinder, die nicht kitafähig sind, betreuen.

Auf unsere Zusammenarbeit hat es jeden-falls keine negativen Auswirkungen.

Frau Natusch hat ihre Berechtigung als Tagesmutter, wie wir als Kita auch.

Es gibt viele Berührungspunkte zwischen uns, die wir schon teilweise nutzen, die aber sicher noch ausbaufähig sind.

Seit 2 Jahren arbeiten wir nun schon zusam-men, auch vor der Novelle war das so.

Wie sehen Sie Ihren pädagogischen Auf-trag als Tagesmutter und wie erfüllen Sie diesen mit Leben?

Tagesmutter:

Meine Arbeit mit Kindern ist nicht das täg-liche Einkaufen und das Mittagessen kochen.

Betreuung ist für mich Spiel, Lernen und Spaß haben.

Meine inhaltliche Arbeit ist sehr naturver-bunden ausgerichtet.

Das gesamte Jahr bietet so viele Möglich-keiten. In jedem Monat sind Veränderungen in der Natur zu beobachten, daraus zu ler-nen, Lieder zu singen und Geschichten ent-sprechend der Jahreszeiten zu erzählen, Beobachtungen bastelnd, malend und zeichnend wiederzugeben.

Ein Beispiel dafür war u.a. „Bienen“ als ein Thema. Wir malten und bastelten sie, lasen Bücher über Bienen, gingen zum Imker, sahen uns dort alles an und konnten sogar Arbeitsbienen, Drohnen und die Königin benennen.

Sie haben Kontakte zu anderen Tagesmüt-tern, weshalb und wie nutzen Sie diese?

Tagesmutter:

Um nicht abgeschirmt und isoliert zu arbei-ten, habe ich Kontakte zu anderen Tages-müttern gesucht und gefunden.

Nun sind wir 10 bis 12 Tagesmütter, die sich regelmäßig treffen und sich über unsere Arbeit austauschen (auch Berliner Tages-mütter).

Gemeinschaft und soziale Kontakte sind mir wichtig.

Auch organisieren wir Veranstaltungen mit und für die Kinder, wie z.B.:

Puppentheater, Clownvorführungen, Feu-erwehrbesuch, Tierpark, Aquariumsbesuch.

Es ist schön, gemeinsam fröhlich zu sein, zu lachen, zu klatschen und aktiv zu werden.

Lampionumzüge werden mit meinen Kin-dern und deren Eltern vorbereitet und durchgeführt.

Sie haben Kontakt zu einer Kita aufgenom-men, weshalb?

Wie wurden Sie aufgenommen?

Tagesmutter:

Ich erhielt eine Wurfsendung von der Musikschule über musikalische Früherzie-hung in der Kita „Gänseblümchen“. Dies nahm ich zum Anlass, Verbindungen zu ihr aufzunehmen. Heute gehe ich einmal wöchentlich mit meinen Kindern in diese Einrichtung, fühle mich angenommen und es kommt oftmals zum fachlichen Aus-tausch.

Beide Kitas (auch die Kita in Hönow, Rosen-heimer Straße) sind sehr aufgeschlossen.

Sie laden mich und die Kinder zu Veranstal-tungen wie Puppentheater ein. Das Ange-bot, den Sportraum zu nutzen, habe ich auch schon angenommen.

Leiterin:

Unser Kontakt besteht nun schon zwei Jah-re. Bei einem Spaziergang mit den Kindern sind wir uns begegnet.

Regelmäßig einmal wöchentlich sehen wir uns in der Kita, wenn die Tagesmutter mit ihren Kindern zu uns zur musikalischen Früherziehung kommt.

Dann sprechen wir u.a. Vorhaben ab, tau-schen Material aus und geben Bastelanre-gungen weiter.

Dankbar waren wir Frau Natusch, als sie uns aus der Not half und ein Kind betreute. Wir hatten eine Teamfortbildung geplant und konnten die Unterbringung eines Kindes

nicht absichern. Sowohl die Mutter des Kin-des als auch wir freuten uns über diese Möglichkeit der liebevollen Betreuung.

Wenn Sie als Tagesmutter / Kita Wünsche frei hätten, welche wären es?

Tagesmutter:

Eine Renten- und Krankenversicherung;

einfach auch gesetzlich abgesichert zu sein, wie die Erzieher auch.

Weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern meiner Kinder, denn das Vertrau-ensverhältnis ist mir sehr wichtig.

Leiterin:

Dass wir uns gegenseitig in Notsituationen weiter aushelfen.

Bei diesem Gespräch ist in mir der Wunsch entstanden, die Tagesmutter ebenfalls zu besuchen und mehr am Teamgeschehen teilnehmen zu lassen.

Wir bedanken uns bei den Beteiligten für das Gespräch.

Karin Herrmann Ina Fritz

Jugendamt des Landkreises Märkisch-Oderland

Klosterstraße 14 15331 Strausberg

Telefon: 03341/354405

Im Rahmen der Verbraucherarbeit im Ernährungsbereich wird ein breites Spek-trum an Beratung, Information und Auf-klärung angeboten – so auch zur präventi-ven Ernährungserziehung im Kinder- und Jugendbereich. Viele Kindereinrichtungen im Land Brandenburg haben die aktionsori-entierten Angebote der Verbraucherzentra-le bereits in Anspruch genommen; trotzdem gibt es noch Einrichtungen, die die vielfälti-gen Möglichkeiten nicht kennen.

Dabei fängt wirksame Ernährungserziehung bereits im Kleinkindalter an, einmal

antrai-nierte falsche Gewohnheiten lassen sich später nur mit sehr viel Aufwand ändern.

Gleichzeitig ist eine bedarfsgerechte, viel-seitige und abwechslungsreiche Lebensmit-telauswahl die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung der Kinder. Milch und Milchprodukte, Brot und Brötchen mit hohem Vollkornanteil, Obst, Gemüse und Kartoffeln gehören möglichst täglich auf den Tisch, Fleisch, Fisch und Eier ergänzen 1- bis 2-mal wöchentlich die Speisekarte und ausreichendes Trinken ist lebensnot-wendig. Auch hier kommt es auf die richti-ge Auswahl an. Doch nicht immer ist das Helga Franke:

„Was Hänschen nicht lernt,

Im Dokument OPUS 4 | Horte (Seite 80-84)