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(J) SYNTHELABO ARZNEIMIHEL GMBH ■ 82171 Puchheim

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Therapiestudie: Oxaceprol |

r II --- 1

Schmerzscore

Untersuchungstag

Schmerzscore

15 20

Untersuchungstag

24

Abbildung 1: Entwicklung des Anlaufscbmerzes unter der Therapie Abbildung 3: Entwicklung des Ruheschmerzes unter der Therapie

Schmerzscore

Oxaceproi Ibuprofen

Untersuchungstag

Abbildung 2: Schmerz bei Belastung unter der Therapie

Belastung wiedergegeben. Die Abbildungen zeigen, daß die Besserung der Schmerzsituati­

on unmittelbar nach Therapiebeginn erfolgte und in der 1. Hälfte der Behandlungsdauer am stärksten ausgeprägt war.

Der Funktionsindex nach Lequesne, der einen Summenwert aus Beweglichkeits-, Schmerz- und Belastbarkeitsindikatoren darstellt, lag zu Studienbeginn bei 11,8 in der Ibuprofen-Grup­

pe und bei 11,2 in der Oxaceprol-Gruppe. Dies entspricht jeweils einem »sehr schweren« Aus­

prägungsgrad in dem 24-Punkte-System. Bei der Abschlußuntersuchung waren diese Werte in der Ibuprofen-Gruppe auf 7,7 und in der Oxa­

ceprol-Gruppe auf 8,1 gesenkt worden. Diese Verbesserung ist für beide Prüfgruppen signi­

fikant (p = 0,000; Wilcoxon-Vorzeichen-Rang- Test). Zwischen den beiden Medikationsgrup­

pen war hingegen weder initial noch bei der Endauswertung ein statistisch signifikanter Un­

terschied zu sichern (p = 0,105 und 0,826;

Mann-Withney-U-Test).

Verträglichkeit

In der vorliegenden Studie wurden insgesamt bei 20 Patienten unerwünschte Ereignisse do­

kumentiert, von denen jeweils zehn auf die bei­

den Prüfgruppen entfielen. Sechs dieser Ereig­

nisse waren auf die Prüfarzneimittel zurück­

zuführen und damit als UAW zu klassifizieren.

Dabei entfielen vier auf die Ibuprofen-Gruppe (12,1% Gesamtinzidenz) und zwei auf die Oxa­

ceprol-Gruppe (6,4% Gesamtinzidenz). Es han­

delte sich in allen Fällen um minderschwere Effekte, vor allem um gastrointestinale Störun­

gen (drei unter Ibuprofen, eine unter Oxace- prol) sowie einen Fall von Gleichgewichtsstö­

rungen (Ibuprofen) und eine allergische Reak­

tion (Oxaceprol).

Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen blie­

ben insgesamt unauffällig und ergaben keinen Hinweis auf eine etwaige Beeinflussung durch die jeweilige Prüfmedikation.

Therapiebeurteilung

Zum Ende der Studie beurteilten sowohl Prüf­

arzt als auch Patient die jeweilige Therapie. In der ärztlichen Beurteilung wurde die Wirkung von Oxaceprol zu 66,6% mit »sehr gut/gut« be­

wertet, für Ibuprofen waren dies 66,7%. Die Nennung »sehr gut« wurde allerdings in 23,3%

für Oxaceprol und nur in 10% für Ibuprofen ver­

geben. Die Patienten empfanden die Behand­

lung mit Oxaceprol zu 73,4% als »sehr gut/gut«, diejenigen unter Ibuprofen nur zu 63,3%.

Diskussion

Der direkte Vergleich von Oxaceprol und Ibu­

profen in einer Dosierung von jeweils 3 x 400 mg pro Tag hat gezeigt, daß beide Substanzen bei Betrachtung aller erhobenen Daten glei­

chermaßen effektiv in der Behandlung von Gon- und Coxarthrosen sind.

Bei differenzierter Analyse von Einzelparame­

tern zeigten sich jedoch teilweise deutliche

Un-1748 ZFA

Therapiestudie: Oxaceprol terschiede. So ergaben sich bezüglich der Re­

duktion der erhobenen Schmerzparameter an­

teilig leichte Vorteile für Ibuprofen von 1,5%

(Schmerz bei aktiver Bewegung), 5,3%

(Schmerz bei passiver Bewegung) und 5,9%

(Schmerz bei Belastung) (vgl. Tab. 2). Vorteile für Oxaceprol waren deutlicher ausgeprägt und lagen bei 6,2% (Anlaufschmerz), 13,0% (Ruhe­

schmerz) und 23,7% (Schmerz bei Entlastung), wobei in letztgenannter Kategorie die durch Ibuprofen erreichte Schmerzreduktion ins­

gesamt nicht signifikant war. Das bei den Cox­

arthrose-Patienten beider Prüfgruppen deut­

lich positivere Therapieergebnis stellte einen zunächst unerwarteten Befund dar, der mög­

licherweise auf die zu Studienbeginn etwas ge­

ringere Schmerzausprägung dieser Patienten gegenüber dem Gonarthrose-Kollektiv zurück­

zuführen ist.

Die hier erhaltenen Ergebnisse bestätigen einen bereits publizierten, weiteren direkten Vergleich von Oxaceprol mit Ibuprofen im In­

dikationsgebiet Gon- und Coxarthrosen. Signi­

fikante Unterschiede in der erzielten Beeinflus­

sung der klinischen Symptomatik wurden dort ebenfalls nicht beobachtet, wobei jedoch teil­

weise (schmerzfreie Laufzeit, Verträglichkeit) tendenzielle Vorteile für Oxaceprol beschrie­

ben wurden (11). Zwischenzeitlich ist Oxace­

prol bei der gleichen Indikation auch versus Diclofenac geprüft worden (10). Wiederum ergab der Vergleich zu dem NSAR, daß Oxace­

prol hinsichtlich der therapeutischen Effekti­

vität mindestens ebenbürtig ist. Ein weiterer Therapievergleich wurde auch im Indikations­

gebiet Rheumatoide Arthritis durchgeführt. Die Effekte von Oxaceprol hinsichtlich der Verbes­

serung der indikationstypischen Symptomatik, u. a. gemessen anhand der Schmerzparame­

ter und der Indizes nach Lee und Ritchie, waren tendenziell stärker als diejenigen von Diclofe­

nac (7).

Bei Betrachtung der Verträglichkeit ergaben sich deutliche Vorteile für Oxaceprol. In der hier referierten Studie lag die Gesamtinzidenz der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) für Ibuprofen bei 12,1% und für Oxaceprol bei 6,4% und damit um nahezu den Faktor 2 gün­

stiger. Die Auswertung hoher Fallzahlen hat jedoch gezeigt, daß die Gesamtinzidenz von UAW unter der Therapie mit Oxaceprol ledig­

lich bei etwa 3% und damit weit unterhalb der bei NSAR beobachteten liegt (2). Diese Relati­

on war auch in der langfristigen Therapie zu

beobachten (8). Insbesondere sind keine ulze- rogenen oder nephrotoxischen Effekte von Oxa­

ceprol bekanntgeworden. Besonders unter Be­

rücksichtigung der Wirtschaftlichkeit des Me­

dikaments ist dies von erheblicher Bedeutung, da teure Anschlußbehandlungen oder Kome- dikationen z.B. mit H2-Rezeptorenblockern oder Antazida bei der Therapie mit Oxaceprol nicht erforderlich sind.

Literatur

1. Biehl G, Bayer I, Schäfferhoff P; Therapie von Spon- dylarthrosen: klinischer Vergleich von Oxaceprol und Ibuprofen. Extracta Orthopaedica 1993; 16: 18-22.

2. Franz M: Die Behandlung degenerativer Gelenk­

erkrankungen mit Oxaceprol. Rheuma 1992; 12:

137-141.

3. Guidelines for the clinical investigation of drugs used in rheumatic diseases. WHO/European League Against Rheumatism. In: European Drug Guide Line Series 5 (1985).

4. Heite HJ, Tillessen K: Das Pyrexal-Erythem, ein Ent­

zündungsmodell zur quantitativen Wirksamkeits­

bestimmung entzündungshemmender Pharmaka an der menschlichen Haut. Der Hautarzt 1976; 1: 160-162.

5. Labrid C, Ducher M, Dureng G, Moleyre J, Stevenard M, Streichenberger G: Etude comparative, chez le co- baye, de quelques inhibiteurs de l’oedeme articulaires d’origine immunologique. Therapie 1973; 28: 907-921.

6. Lequesne M: Clinical features, diagnostic criteria, functional assessments and radiological classifications of osteoarthritis (excluding the spine). Rheumatology 1982; 7: 7-10.

7. Menge M: Oxaceprol versus Diclofenac in der Thera­

pie der chronischen Polyarthritis. 1995 zur Publikation eingereicht.

8. Michael J: Kurzzeittherapie der Osteoarthritis in der orthopädischen Praxis. Orthopädische Praxis 1993; 3:

163—166.

9. Richter R, King 0: Vergleich der Wirksamkeit oraler Gaben von Oxaceprol und Ibuprofen in der Behandlung von Spondylarthrosen. Jatros Rheumatologie 1993; 2:

16-20.

10. Steinbach K, Bauer HW: Klinischer Vergleich von Oxaceprol und Diclofenac im Indikationsgebiet Gon- und Coxarthrosen. Extracta orthopaedica 18 (10) 1995: 18- 21.

11. Vagt CW, Kaiser T, Leineweber G: Wirksamkeitsver­

gleich der oralen Therapie mit Oxaceprol versus Ibu­

profen bei Gonarthrose und Coxarthrose. Rheuma 1990;

10 : 263-267.

.Anschrift: Dr. med. Hans-Dietrich Hilde­

brandt, Klinik am Homberg. 34537 Bad

Wildungen.

Zur Person

Persönliche Daten: Geboren am 16. 2.1943.

Ausbildung: Promotion 1968. Facharzt für Ortho­

pädie, Physikalische Therapie, Sportmedizin.

Beruflicher Werdegang: 1977-1988 als Facharzt niedergelassen, seit 1988 Chefarzt einer AHB- Kli­

nik und Reha-Klinik.

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Ortoton

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