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Jå ba mein Dirnde r l blei(b) i ’s nit

Im Dokument Erika Sieder und Walter Deutsch (Seite 95-99)

T+M / 10:2

B.II. Lied mit Refrain-Jodler geradtaktig [LgR]

Ging er an åndern Weg / Schmeißt er di Gamsla weg:

I tråg da s’ weita nimmamehr / … vaflixta …

Se håst du dein’ Dreck. / Da hast Du Deini Bök.

Aufgezeichnet am 13. April 1909 von Ernst Hamza in der Rotte Hollabrunn bei Feistritz a/W., beim Bauern Blochberger, genannt „Stoanban“. Vorsänger: Der Stoanbauer und seine Töchter D’ Stoanban Reserl und Hannerl, NÖVLA, A 36/34.

ig = Böcke

Buugl = Buckl, Rücken duri ’s Leibm = durch das Leben

Gamsbeig = Gamsböcke

gua = går, sogar

Hittlan = Hütten. Andere singen „Hitterl“, doch erscheint diese ältere Form noch manchmal als „Hittlan“ oder „Hittla“, ebenso für Kühe „Kualan“ und

„Kuala“.

I schiaß di zu da Ruah = ich schieße dich zu der (ewigen) Ruhe

I wi r da s’ wiedrum geibm = die ihn an tötlicher [sic!] Stelle treffende Kugel wird durch Zufall von einem (wahrscheinlich in der Brusttasche getragenen) harten

Gegenstand aufgehalten und fällt in den Sack = die Tasche. „Ich werde sie dir zurückgeben“, sagt der Wildschütz und unter dem drohend auf sich gerichteten Lauf trägt der Jäger die Wildschützenbeute.

pfül = zu viele

Schnölla = Schneller, der aus dem Laufe schnellt Schwoagrin = Sennerin

siech = manchmal die ältere Form. „g’siah“

Stuuzerl = Stutzerl, Koseform des Kugelstutzens, zweiläufiges, zerlegbares Gewehr umawålgñ = oder umarumawålg(n) = geschäftig hin und her eilen

vafliksta = abgeschwächt für „verfluchter“

vasuachta = abgeschwächt für „verfluchter“

z’ kropfat g’låcht = so gelacht, daß er einen Kropf bekommen könnte zuigseitz = hinzugesetzt

Anmerkung:

Die beiden folgenden Aufzeichnungen – ohne Jodler – vom beginnenden und ausklingenden 20. Jahrhun-dert (Geutebrück, Hochneukirchen 1926; Hutz, St. Lorenzen a/W. 1986) sind melodisch wie textlich eng verwandt.

[Lg – 6d] Bei meinen Dirnderl bleib i ’s nit

L: 1 3 1 2 / J: –

T+M / 9:2

zweistimmig Aufgezeichnet 1926 von Rober Geutebrück in Hochneukirchen, gesungen von der Reithoferin, ihrer Tochter, der Rambauer Stanzl, dem Rambauer Naz und Mizzi und Josef Beiglböck vulgo Neubauer. Lieder aus der Buckligen Welt, Heft I, Lied

Nr. 10. NÖVLA, A 486.

B.II. Lied mit Refrain-Jodler geradtaktig [LgR]

[Lg – 6e] Dahoam beim Land do bleib i net

L: 1 3 4 2 / J: –

T+M / 9:2

dreistimmig Aufgezeichnet 1986 von Josef Hutz in St. Lorenzen a/W. Privatsammlung Hutz, Lied Nr. 12.

Eine enge textliche Verwandtschaft zeigt auch das 1908 von Dr. Robert Popelak in St. Jakob im Walde (Bezirk Friedberg) aufgezeichnete, von Genoveva Pusterhofer gesungene Lied „Bei meinem Diandl z’ Haus, da bleib i nit“. Die im 6/8-Takt notierte Melodie unterscheidet diese Fassung jedoch von allen vorhergehen-den, verwandten Varianten.

[Lg – 6f] Bei meinem Diandl z’ Haus, da bleib i nit

L: 5 6 5 4 / J: –

T+M / (9):2

einstimmig

Handschrift Robert Popelak 1. Bei meinem Dirndl z’ Haus, da bleib i nit, da gibt ’s mir all z’ viel Flöh.

Geh lieber auffi auf die Alm, wo viele Hüttle(r) stehn.

2. Wie ich auf d’ Alm kemm, da hats mir ja gleich g’fall’n.

Da siech i schon die Senderin bei d’ Kålma umawåln.

Aufgezeichnet 1908 von Dr. Robert Popelak in St. Jacob im Walde (Bez. Friedberg), gesungen von Genofeva Pusterhofer.

STVLA, Mappe 46/12. „Die übrigen Strophen weiß Genofeva Pusterhofer nicht mehr. Im Liederbuch des alten Leitenbauer in Thal bei Graz [nicht datiert] fand ich das gleiche Lied aber ohne Melodie. Überschrift: ,Schöne Sendrin‘. 1. und 2. Strophe wie oben. Text genau nach dem Liederbuche aufgeschrieben.“

3. Da håb i mir ein wenig nieder g’setzt, ja, aber gar nicht lang.

Wie ichs auf die Gamserl denk, die Zeit wird mir schon z’ lang.

4. Da geh ich ein wenig in Wald hinaus, und laß mein Stutzerl knalln.

Drei Gamserl sind auf einmal g’faln, das Ding, das hat mir gfaln.

5. Der Jäger, der war auch nicht weit, und hört den Schuß glei fåhln.

Er rennt die Alma aus und ein, bei mir da war er bålt.

6. Geh her mein lieber Jagers Bua, merk auf, was ich dir sag.

Die Gamslein, was ich g’gschossen hab, die mußt mir helfen tragen.

7. Der Jäger legt die Gamselein auf, daß ihm der Pukl kracht.

Und hab ihm in Pukl glacht. ?

8. Und wia wir ’s hålt aufs Land sind kem, schmeißt der die Gamslein weg.

O, du mein lieber Jagersbua verrathen derfst mir net.

9. Warum sollt ich denn das nit sagen, was mir von Herzen g’freit.

Am Sonntag, wenn der Kirchtag ist, da los man åbaschrein.

Zu einer weiteren, engen textlichen Verwandtschaft siehe das 1893 von Karl Liebleitner in Vorau aufgezeichnete, von Alois Prenner gesungene, taktwechselnde, Lied „Es ging a junger Wildpratschütz spåzieren“ [LgT – 1]1082.

1082 Siehe Kapitel B.III.3., op. cit., Taktwechselndes Jodler-Lied geradtaktig [LgT – 1], S. 783ff.

B.II. Lied mit Refrain-Jodler geradtaktig [LgR]

Nachweise und Verbreitung:

Ziska / Schottky (1819), Schützenlieder, S. 150, Nr. 2, „I bin a kloana Wüldschiz, und goar a dolla Bua“, T+M / 5:4. Textvariante. Andere Melodie.

Pogatschnigg / Herrmann 2 (1870), S. 128f., Nr. 548, „Lustig af der Alma, lustig af dar Heh’, T / 8:2. Andere Str. 1 bis Str. 3, Str. 4 bis Str. 8 Textvarianten.

Schlossar 2 (1881), S. 207f., Lied Nr. 180, Melodie – S. 454, Nr. 25, T+M / 10:4. Textvariante. Andere Melodie.

Werle (1884), S. 330–332, „Ba maina Herzliabst’n bleib i net, da hat ’s ma weit z’ vil Flöh – Der lustige Wildschütz“, T / 14:2, Schönberg / Oberwölz.

Ba maina Herzliabst’n bleib i net, da hat ’s ma weit z’ vil Flöh.

Geh’ i liabar af di hochi Alm wo vile Hüttlein steh’n.

Zack 3 (1895), S. 3, „Bei meinen Derndl bleib i net, dö that mi z’viel verwöh’n“, T+M / 14:2. Text- und Melodie-variante.

Kohl 1 (1899), S. 58 – 60, Nr. 32, „Juhe, frisch auf, wem ’s Schiaß’n g’freut!, T+M / 5:2 + Jodler, ab Str. 3 Text-varianten. Andere Melodie. Anderer Jodler.

DVL 2 (1900), S. 75, „Dahoam beim Diandlan bleib’ is net“, T+M / 10:2,

gehört von einem 10jährigen Knaben (der Knabe heißt: Mathias Anninger), der das Lied von seiner Zieh-mutter (die ZiehZieh-mutter heißt: Magdalena Lammer und ist derzeit Hubenmeierin in der Veitsch) gelernt hat; diese hat es in ihrer Jugend von den Söhnen des Glabuppenbauern (Glabuppengraben bei Langen-wang) gelernt. Der Einsender, Dr. Kaufmann, praktischer Arzt in der Veitsch (Steiermark), u. Mitglied des D.V.G.V., schreibt an die Schriftleitung folgende Begleit-Worte zu dem Liede:

Ich übermittle Ihnen heute ein Wildschützenlied aus der Gegend von Langenwang, das mir ob seines schelmischen Inhaltes gefallen hat. Dasselbe stammt aus dem Klowuppengraben (die Generalstabskarte schreibt: „Glabuppen“), welcher Graben, auf der rechten Seite des Mürzthales bei Langenwang gelegen, dadurch bekannt ist, daß es trotz seiner Nähe vom Mürzthale mehrere Rudeln Gemsen als S t a n d- w i l d (nicht etwa bloß W e c h s e l w i l d) beherbergt.

Ich vermute daher, daß das im beiliegenden Wildschützenliede geschilderte Ereignis auf einer Thatsache beruht. Jedenfalls war die Versuchung zum Wildern für die Bewohner der früher bestandenen, jetzt zu-meist in Huben umgewandelten Bauernhöfe eine sehr starke.

Das Lied wird 2stimmig gesungen und in frisch erzählendem Tempo vorgetragen; ich schrieb Ihnen bloß die Unterstimme auf, da sich die 2te, obere Stimme (der Überschlag) leicht findet. (Das Lied habe ich auch anderwärts in Steiermark gehört. Der Überschlag ist von mir [sic!] aus dem Gedächtnisse ergänzt worden. P.)

Blümml 6 (1912), Band VII, S. 88–90, XXVIII b) „Dahoam bein Dirndl bleib i ’s nit“, T+M / 8:2, Textvarianten aus Donnersbachwald und St. Peter a.d. Sulm (Gb. Irdning, Stmk.), „Koañ dahoamigs Dinrdl måg i nit“, T+M / 13:2, Textvariante aus Ischl (OÖ); a) „Wånn i’s in Wåld geh, låß i meiñ Stutzerl knålln“, T+M / 6:2, Textvarianten zu Str. 4, Str. 6 bis Str. 10 aus dem Eisenburger Komitat (Tatzmannsdorf). Weitere umfang-reiche Quellenangaben.

Mautner 2 (1919), S. 138–140, „Drei Schützen-Lieder zu ein und der nämlichen Weis [sic!]. Das Erste: Dahoam ban Land, da bleib i s nid“, T+M / 13:4, aufgezeichnet 1895 in Goeßl, gesungen vom Anerl Karl; S. 141–143,

„Das Zweite: Lustig is in greanan Wald – Da pfalzat Hahn“, T+M / 18:4, aufgezeichnet 1913 in Goeßl, gesun-gen vom Other Konrad; S. 144f.; „Das Dritte: Ich bins a junga Wüldpratschitz“, T+M / 8:4. Textvarianten. Das Erste: Melodievariante zu [Lg – 6c]; Das Zweite: Andere Melodie.

Anderluh 5 (1993), S. 137–139, Nr. 87a, „I bin ’s a frischer Wildschütz, mei Leben gheart den grüanan Wåld“, T+M / 5:6, aufgezeichnet [1904] von Roman Maier in Puch / Gummern, gesungen von Anna Lindner vulgo Weber. Textvariante. Andere Melodie; Nr. 87b, „I bin a feschar Wildschütz, mei Leben, dås gheart jå den grüanan Wåld“, T+M 5:6, aufgezeichnet 1904 von Roman Maier in Puch / Gummern, gesungen von Katharina Santner, Taglöhnerin. Textvariante. Andere Melodie.

ad Str. 1:

Kotek / Zoder 1 (1948), S. 122, „Bei meinem Dirnderl bleib’ i ’s net“, T+M 5:2, aufgezeichnet von Raimund Zoder in St. Martin / Ybbsfelde (NÖ). Melodie-Variante zu [Lg – 6c].

Steirisches Liederblatt III, Jg. 9, Bl. 3, „Jodler und Lieder aus Donnersbach und Altirdning“, 1990, S. 16,

„Dahoam ban Lånd, då bleib is nid, geh liaba auf die hohe Ålm, wo vüle Hittlan stehn“. Textvariante.

Melodie-Variante zu [Lg – 6c].

Von Christine Arnold (55 Jahre, geborene Donnersbacherin) 1988 beim vulgo Spreitz in Alt-irdning mit Textbeginn „Dahoam beim Dirndl bleib i ’s nit, da gibt ’s ma weit z’vül Flöh“ vor-gesungen. Sie hat das Lied von ihrer Großmutter gelernt. Entstehung etwa um 1890. Siehe auch K. Mautner „Alte Lieder u. Weisen …“, S. 138 (dort mit 13 Strophen als Wildschützenlied).

[LgR – 7a]

L: 1 3 3 2 /

siehe Jodler

J: 1 5 7 5

2

[Vg – E6]1083 zweistimmig

Unbekannte Handschrift

– Textvariante im hs Liederbüchl 1. I bin a Steirabua, i haun a Kean-natua

I moch ma gwiß nix draus I moch ma gwiß koa Schaund Bei uns im Steiralaund. Ba ins in Steiralaund!

Di ri duli duli ri ei huli å Ri ri duli duli ri ei duli å Ri ri du li du li ri ei du li å Ri ri du li du li ri.

2. Bei ins in Steiamak

Sein d’ Leit vül groß u. stoak.

Sein g’wog’sn wia die Bam, Bei ins dahoam.

Di ri duli …

3. Bei ins im Thol drunt’n Bei ins im Thol druntn

Is a Kloahäusl Is a Wiatshäusl

Is a Wiatshäusl Is a Biahäusl

Is a Biahäusl Is a Kloa(n)häusl

Kemman d’ Schleifaleitln Keiman d’ Schleifaleutln

Trinkan a a Seidl Trinkan a a Seidl

Trinkan Äpflmost Trinkan Äpflmost

Dea nit vül kost Dea nit vül kost.

Riri duli uli ri ei duli o Riri duli uli ri ei duli o.

Aufgezeichnet 1902 von [unbekannt] in Friedberg a/W., „singen gehört von der Schuastahiasl Mila und Resl in Ehrenschachen [Gemeinde Friedberg], Steierm“. Pommer – Nachlass, Lied Nr. II. ÖVLA, ÖN 2-(6)-2.1.

1083 Siehe Kapitel B.I.2., op. cit., Jodler Varia geradtaktig [VgE – 6], S. 684.

B.II. Lied mit Refrain-Jodler geradtaktig [LgR]

I bin a Steirabua

T+M / 3:4 + Refrain-Jodler

Im Dokument Erika Sieder und Walter Deutsch (Seite 95-99)