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Inklusion – Umgang mit individuellen Unterschieden und soziokultureller Vielfalt

4. Die Umsetzung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern

4.3. Inklusion – Umgang mit individuellen Unterschieden und soziokultureller Vielfalt

Jedes Kind hat das Recht so zu sein wie es ist, das Recht auf optimale Förderung und Begleitung.

In einer Atmosphäre von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen wird die Grundlage für eine positive Entwicklung des Kindes und seine Integration in die Gemeinschaft gelegt. Altersmischung sowie gruppenübergreifende Sozialkontakte ermöglichen den Kindern ein gemeinsames Lernen von- und miteinander.

In unserer Kindertageseinrichtung werden Kinder in erster Linie als Persönlichkeiten mit individuellen Stärken, Vorlieben und Interessen gesehen.

Uns ist wichtig, dass für Mädchen und Jungen der gleiche Zugang und die gleiche Teilhabe an allen Lerninhalten und Lernräumen

sichergestellt werden. Die Kinder erfahren, dass es Unterschiede, aber auch sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen beiden Geschlechtern gibt und jedes Kind individuell entsprechend seiner Persönlichkeit über besondere Vorlieben, Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügt.

Die Vielfalt unterschiedlicher Sprachen und Kulturen sind eine Chance für unsere Einrichtung. Die Kinder profitieren gegenseitig von den Bedürfnissen, Gewohnheiten, Traditionen, Ritualen und den Werten einheimischer und zugewanderter Familien. Gegenseitige

Wertschätzung und Achtung ist selbstverständlich.

Für Kinder mit besonderen Begabungen gelten die gleichen Bildungs- und Erziehungsziele wie für andere Kinder. Sie sind in ihrer Entwicklung durch angemessene Aufgaben anzuregen und herauszufordern. Unser Ziel ist es alle Kinder weder zu überfordern noch zu unterfordern.

Kinder, welche in ihrer Entwicklung auffällig, gefährdet oder beeinträchtigt sind, haben aufgrund dessen einen erhöhten Bedarf an Förderung und benötigen differenzierte Unterstützung, die in unserer Einrichtung erbracht werden kann.

Jedes Kind soll sich in erster Linie sowohl uneingeschränkt entfalten, erleben und bewegen, als auch aktiv und gleichberechtigt am Gruppengeschehen teilhaben und den Alltag innerhalb der Gruppe meistern können. Es werden keine Kinder ausgegrenzt, sondern stets in ihrer einzigartigen

Individualität getrachtet. In einem wechselseitigen Entwicklungsprozess lernen die Kinder von Anfang an Anderssein und Individualität jedes einzelnen Menschen zu akzeptieren: Unterschiedlichkeit wird als Chance gesehen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig neue Perspektiven zu eröffnen.

Kinder lernen immer und täglich voneinander, sei es beim Spielen, in Konfliktsituationen oder durch die Ideen der anderen Kinder. Durch die Vielfalt der Kinder und durch gemeinsame Aktivitäten werden soziale Integrationsprozesse sowie Toleranz, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Rücksichtnahme gefördert.

Bildung durch ganzheitliche Förderung

D Unsere Qualitätsbausteine als Schlüsselprozesse für Bildung und Erziehung

Unter Qualitätsbausteinen verstehen wir besondere Angebote, die wir für Sie und Ihre Kinder in unserer Einrichtung umsetzen und anbieten.

1. „Übergänge“

Der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe

VERTRAUEN

• Tag der offenen Tür als Erstkontakt für Eltern

• Vertragserstellung

• Eingewöhnungsgespräch

• Elternabend

-Organisation des Hauses und Vorstellung der Gruppen -Kennenlernen der Eltern untereinander

-Information über gruppeninterne Abläufe -allgemeine Abläufe

-Fragerunde

• Kontinuierliche, verlässliche, gegenseitige Rückmeldung

• Qualität durch gestaffelte Aufnahme der Kinder im individuellen zeitlichen Rahmen

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Krippe

Eltern

• Annahme der Familie in ihrer persönlichen Familiensituation

• Dokumentation durch Portfolio

• Terminiertes Abschlussgespräch zur Eingewöhnung

• Einhaltung der Schweigepflicht über vertrauliche Informationen

VERTRAUEN

• Angenommen sein in der eigenen Individualität

• Mit Elternbegleitung die neue Umgebung erkunden

• Intensiver Beziehungsaufbau zum pädagogischen Personal in der eigenen Gruppe, später dann zum pädagogischen Personal im Haus

• Durch Rituale Sicherheit gewinnen

Der Übergang von der Kinderkrippe in die nächste Lebenswelt "Kindergarten"

(am Beispiel des Kooperationskindergartens St. Quirin)

VORFREUDE

• Schnuppertag im Kindergarten

• Informationselternabend im Kindergarten

• Vertrauen durch Besuchskontakte der Krippenkinder im Kindergarten

• Förderung der zukünftigen Kindergartenkinder und Vorbereitung auf den Kindergarten im Projekt „schlaue Füchse“ in der Einrichtung

Krippe Kind

KIGA

Krippe

2. „Eingewöhnung in der Krippe“

Eingewöhnungszeit:

• Gewöhnlich dauert die Eingewöhnungszeit ca. 4-6 Wochen. Je nach Sicherheit des Kindes kann die Eingewöhnung kürzer oder länger ausfallen.

• Für die Eingewöhnungszeit ist das kontinuierliche Beisein und eine verlässliche Erreichbarkeit der Eltern wichtig

• Vertrauensaufbau von Eltern, Kind und pädagogischem Personal

• Wir nehmen die Kinder gestaffelt auf

• Das Kind wird in den ersten 2 Wochen immer von der gleichen Bezugsperson begleitet.

• Das Kind kann immer einen vertrauten Gegenstand mitbringen

• Wir arbeiten in Anlehnung an das "Berliner Eingewöhnungsmodell".

Entwickelt wurde das Modell von "Infans" (Laewen, Andres und Hédévari) nach der Bindungstheorie von John Bowlby

Die Eingewöhnungszeit ist bei uns wie folgt strukturiert:

Woche 1

• Die Kinder werden zeitlich gestaffelt aufgenommen.

• Das Kind bleibt mit seiner Bezugsperson 1 bis 2 Stunden in der Einrichtung

• Ein Trennungsversuch wird immer in Absprache mit der pädagogischen Fachkraft unternommen

• Die Bezugsperson verhält sich passiv aber aufmerksam gegenüber den Signalen des Kindes

• Die pädagogischen Fachkräfte bauen stückweise achtsam Kontakt über Spielangebote zum Kind auf

• Die Pflegehandlungen werden von der Bezugsperson vorgenommen/die Fachkraft ist anwesend

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Woche 2

• Das Kind bleibt mit seiner Bezugsperson ca. eine Stunde in der Einrichtung

• Die Bezugsperson ist passiv anwesend

• Die Bezugsperson verlässt in Absprache mit der pädagogischen Fachkraft für kurze Zeit den Gruppenraum, wenn das Kind in einer entspannten Situation ist. Die Bezugsperson verabschiedet sich vom Kind und hält sich im Haus / Elternecke EG und OG auf

• In der Verabschiedungssituation wird das Kind von der pädagogischen Fachkraft begleitet

• Die pädagogische Fachkraft baut intensiven Kontakt über Spielangebote zum Kind auf

• Die Pflegehandlungen werden in Absprache mit der Bezugsperson von der pädagogischen Fachkraft vorgenommen

• Das Kind wird nach und nach herangeführt an: Gruppenstruktur, Tagesablauf, Rituale, Regeln, gemeinsames Zusammensein, …

Woche 3

• Das Kind bleibt 3 bis 4 Stunden in der Einrichtung. Die Bezugsperson ist für das Personal jederzeit erreichbar

• Das Kind hat eine stabile Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften der Gruppe aufgebaut.

• Das Kind orientiert sich schon am Gruppengeschehen

• Die Bezugsperson verlässt in Absprache den Gruppenraum wenn das Kind in einer entspannten Situation ist. Die Bezugsperson verabschiedet sich vom Kind und ist für uns telefonischer jederzeit erreichbar

• In der Verabschiedungssituation wird das Kind von einer pädagogischen Fachkraft begleitet

• Die Schlafenszeit wird individuell gestaltet und von der pädagogischen Fachkraft eingeführt und begleitet

• Hat die Bezugsperson bereits das Haus verlassen und kommt nach der individuell vereinbarten Zeit zurück wird das Kind nach Hause verabschiedet.

Woche 4

• Das Kind bleibt je nach Sicherheit die vereinbarte Buchungszeit in der Einrichtung

• Die Bezugsperson verabschiedet sich an der Gruppentür und bleibt nach wie vor telefonisch erreichbar

• Der Tagesablauf wird von der pädagogischen Fachkraft begleitet

• Die Schlafenszeit wird von den pädagogischen Fachkräften begleitet

Woche 5

• Das Kind verbleibt die vereinbarte Buchungszeit in der Einrichtung und orientiert sich am Tagesgeschehen

• Die Bezugsperson verabschiedet sich zur Übergabe an die pädagogische Fachkraft an der Gruppentür konsequent vom Kind

• Das Kind hat eine gute Beziehung zum restlichen Gruppenpersonal aufgebaut

• Die Pflegehandlungen werden vom Gruppenpersonal vorgenommen

Woche 6

• Das Kind verbleibt die vereinbarte Buchungszeit in der Einrichtung

• Die Bezugsperson verabschiedet sich zur Übergabe an die pädagogische Fachkraft an der Gruppentür konsequent vom Kind

• Das Kind hat eine sichere Beziehung zum restlichen Gruppenpersonal aufgebaut

• Das Kind hat bereits eine Beziehung zum gesamten Personal im Haus aufgebaut

• Das Kind hat Sicherheit im Alltag gewonnen und nimmt aktiv am Gruppengeschehen teil.

Ihr Kind ist eingewöhnt, wenn es sich von Ihnen gut trennen kann, den Gruppenalltag aktiv gestaltet und sich in der Krippe wohl fühlt. Durch diese sanfte, individuelle Eingewöhnungszeit baut ihr Kind eine sichere

Beziehung und Vertrauen auf.

Grundsätzlich gilt hier: Wir orientieren uns an dem Tempo, das das Kind vorgibt.

3. „Wertevermittlung als Trägerauftrag“

CARITAS vertritt in ihrer Grundhaltung „Nah. Am Nächsten“

Dies bedeutet für uns, den Kindern in der heutigen Zeit Werte für ihre Lebensgestaltung sowie für ein soziales Miteinander zu vermitteln.

In unserer Einrichtung legen wir für Kinder, Eltern und Mitarbeiter Wert auf…

… eine wertschätzende Gemeinschaft

… das Übernehmen von Verantwortung

… mutiges und selbstbewusstes Handeln

… Toleranz im Umgang mit fremden Kulturen

… gesunde und bewusste Lebenshaltung

…die Wahrnehmung des Lebens in seiner ganzen Fülle

...Halt und Orientierung finden

…die Bewahrung der Schöpfung

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4. „Naturpädagogik“

Erfahrungen mit und in der Natur machen zu können wird im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan großgeschrieben. Speziell in der Altersgruppe von Krippenkindern entwickelt sich das Immunsystem vor allem durch tägliche Bewegung an der frischen Luft. Auch wir in unserer Kinderkrippe möchten den Kindern ermöglichen, vielfältigste Naturerlebnisse machen zu können.

Wichtig zur Unterstützung dieses Konzeptes ist immer passende Waldkleidung vor Ort, Elternunterstützung ist gewünscht und wird bei Bedarf angefragt.

Bei uns dürfen die Kinder matschen!

Ihr Kind erlebt:

• Sinneserfahrungen!

• Viel Bewegung an der frischen Luft!

Unser großer, naturnaher Garten unterstützt den Bewegungs- und Entdeckungsdrang der Kinder (Hügel, Fahrzeugstraße, Sandspielfläche mit Matschanlage, Klettermöglichkeiten, freie Fläche für Spiel und Spaß, ...)

• Ausflüge, Spaziergänge in Wald und Flur und die nahe Umgebung

• Experimentieren mit Naturmaterialien

Die Hauptanliegen unserer Naturpädagogik und Umweltbildung sind:

• durch sinnliche, spielerische, forschende und kreative Naturerfahrungsmöglichkeiten die Zusammenhänge unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu vermitteln

• die Beziehung zwischen Kind, Natur und dem alltäglichen Leben zu ermöglichen und zu bilden, um eine tragfähige Grundlage für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur zu schaffen

• durch intensives Naturerleben uns Menschen als Teil eines größeren Ganzen zu empfinden

• Natur in ihrer Vielfalt, Schönheit und Lebendigkeit als notwendige Basis für die eigene seelische und körperliche Gesundheit zu erfahren

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In der kindlichen Neugierde und Lernbereitschaft steckt ein unerschöpfliches Potential, das wir in unserem Kinderkrippenalltag als wichtigen Bestandteil von Umweltbildung und Naturpädagogik aufgreifen und entwickeln.

Das intensive Erleben bildet das Vertrauen in Sinnhaftigkeit des Daseins und ermöglicht die Erfahrung von Ganzheit und Verbundenheit mit der Schöpfung.

Die Kinder werden spielerisch und altersgemäß an die Geheimnisse und Zusammenhänge von Natur und Lebensraum herangeführt.

Im bewussten Naturerleben alleine und zusammen mit anderen werden Beziehungsfähigkeit, Empathie und Motivation zum Handeln gestärkt und die Basis für ein achtsames Verhalten im Alltag geschaffen.

5. „Verpflegung der Kinder“

Wir bieten Ihrem Kind:

Gemeinsame Essenszeiten für die Kinder. Es werden alle Kinder in ein Essensritual ein bezogen. Wir schaffen eine Atmosphäre der Gemeinsamkeit und Gemütlichkeit und der gegenseitigen Akzeptanz.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche, gesunde Brotzeit vormittags und nachmittags Getränkeversorgung mit ungesüßten Tees und Wasser

Ein täglich frisch zubereitetes, warmes Mittagessen in der eigenen Küche

Bei der Wahl der Lebensmittel legen wir viel Wert auf saisonale und regionale Produkte und Lebensmittel.

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6. „Schlaf- und Entspannungsmöglichkeit“

In unserer Einrichtung haben wir eine feste Ruhezeit. Zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr tanken die Kinder Kraft für den weiteren Tag.

Wir achten auf die individuellen Schlafbedürfnisse Ihres Kindes.

Wichtig ist uns:

• Jedes Kind hat seinen eigenen, festen Schlafplatz im separaten Schlafraum

• Eigene Bettwäsche ist für jedes Kind vorhanden

• Rituale vor dem Einschlafen (Bsp. Entspannungsmusik, Spieluhr...)

• Bitte geben Sie Ihrem Kind benötigte Utensilien mit (Bsp. Schlafsack, Stofftier, Schnuller...)

• Braucht Ihr Kind außerhalb dieser Entspannungszeit eine Ruhephase ist dies auch in den jeweiligen Gruppenräumen möglich. (Bsp. Kuschelecke, Kinderwagen...)

7. „Rituale“

Rituale sind regelmäßig wiederkehrende Handlungen und Abläufe, welche Vertrauen fördern und Kraft geben.

Sie schaffen Orientierung, Verlässlichkeit und Ordnung.

Sie helfen, Übergänge sowie Veränderungen zu vollziehen und Situationen gut zu meistern.

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Rituale in unserer Einrichtung sind:

• Begrüßung und Verabschiedung der Kinder

• Morgenkreis

• Schlafsituation

• Tägliche Körperhygiene

• Wickeln

• Entspannungszeiten

• Tischgebet

• Ablauf der Brotzeit und des Mittagessens

• Geburtstagsfeiern

• Regelmäßige Feste im Jahreskreis

8. „ Sprachförderung“

Um unsere Kinder im sprachlichen Bereich bestmöglich fördern zu können, bieten wir:

• Tägliche Förderung der Kinder durch aktive, intensive Sprachzuwendung und persönlicher Interaktion während des gesamten Aufenthaltes in der Krippe

• Literacy-Angebote (Fingerspiele, Singspiele, Lieder, Fühlbücher, Sachbücher, Kamishibai...)

• Gruppenangebote zur Sprachförderung

• Uns unterstützen ehrenamtliche Lesepaten

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9. „Sauberkeitserziehung“

• Auf die Entwicklungsphase jeden einzelnen Kindes wird geachtet

• Ein Verständnis für Körperhygiene wird geschaffen

• gemeinsamer, regelmäßiger Toilettengang in Begleitung von Erziehern

• pädagogische Vertiefung durch Bsp. Bilderbücher... während des Tages

• Elternberatung zur Sauberkeitserziehung zur Unterstützung der Elternpartnerschaft

Wickeln als Beziehungsvertiefung

• Wir nehmen uns viel Zeit für jedes einzelne Kind beim Wickeln und dem Pflegeritual

• Partizipatives Arbeiten mit jedem Kind: das Kind sucht sich den Erzieher für seine intimsten Bedürfnisse selbst aus.

• Gesprächsintensive Zuwendung während des Wickelns zwischen dem Erzieher und dem einzelnen Kind

• Gleichbleibender täglicher ritualisierter Ablauf

• Wahrung der Intimsphäre. Während des Wickelns und der Pflegezeit ist keine Abholzeit.

• Gefühle des Wohlbefindens beim Kind durch das gemeinsame Reinigungsritual werden geschaffen

Diese intensive und intime Zuwendung während des Wickelablaufs bietet die Basis für den Aufbau von Vertrauen zwischen dem Krippenkind und der Fachkraft.

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Durch das Zusammenspiel aller 9 Qualitätsbausteine bekommt Ihr Kind die Möglichkeit viele Fähigkeiten zu erlernen und sich in einer außerhäuslichen Gemeinschaft auszuprobieren.

Somit ist es gut gerüstet für den neuen Abschnitt Kindergarten.

Qualitätsbau- steine

für Schlüssel-

prozesse

Kinderkrippe Am Keferwald

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E Elternarbeit