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Sowohl die Vorbereitung als auch das Verfahren zur Implantation des permanenten Venenkatheters in die Vena jugularis externa entsprach dem Verfahren nach Nave et al.

[1998]. Die Implantation dauerte ungefähr 60 Min. und wurde während des Tagzyklus durchgeführt, wobei sich die Implantation des Katheters für die normalgewichtigen Lewis-Ratten und die diät- induzierten adipösen Lewis-Lewis-Ratten nicht unterschied.

Jedes Versuchstier wurde unter einer Glassglocke mit 10 ml Isofluran (Wirkstoff: Isofluran, Inhalationsnarkotikum; Abhott GmbH & CO. KG Wiesbaden, Deutschland) inhalativ kurzanästhesiert. Anschließend wurde der Ratte 0,2 ml eines Anästhetikums (0,35 ml Ketamin; Wirkstoff: Ketaminhydrochlorid, zur i.m. und i.v. Injektion; Dr. E. Gräub AG, Bern, Schweiz) + 0,05 ml Domitor (Wirkstoff: Medetomidinhydrochlorid, 10 ml; Pfizer GmbH Karlsruhe, Deutschland) in den rechten Hinterlauf intramuskulär injiziert und das Tier wieder vorsichtig in den Käfig zurückgelegt, um diesem weiteren Stress zu ersparen. Ab diesem Zeitpunkt war des Öfteren einer durch das Anästhetikum initiierter Opisthotonus zu

sehen. Nach einigen Minuten bekam das Tier dann weitere 0,2 ml des Anästhetikums intramuskulär in den linken Hinterlauf injiziert. Zur Dehydratationsprophylaxe wurde der Ratte 0,4 ml 5 % Dextroselösung (2,5mg Dextrose in 50 ml NaCl gelöst) subkutan appliziert.

Anschließend wurde auf die Kornea Bepanthen (Wirkstoff: Dexpanthenol; Hoffmann–La Roche AG Grenzach-Wyhlen, Deutschland)

aufgetragen, um ein Austrocknen, aufgrund des fehlenden Lidschlusses, zu verhindern.

Nach der Rasur und Desinfektion der Inzisionsbereiche auf dem Kopf sowie rechts supraklavikulär, wurden die Reflexe durch Druck auf die beiden Hinterläufe und an der Schwanzspitze getestet. Anschließend wurde ein subkutaner Hautschnitt rechts supraklavikulär gesetzt und das Subkutangewebe mit einer Schere auf ca.

2cm auseinanderdrängend erweitert und die Vena jugularis externa aufgesucht, welche nachfolgend von Bindegewebe frei präpariert wurde. Des Weiteren wurde vom lateralen Wundrand her ein subkutaner Tunnel bis zur Sutura sagittalis des Schädeldachs angelegt

und der vorbereitete Venenkatheter mit Hilfe einer Pinzette durch den Subkutantunnel gezogen. Als nächstes wurde ein Teflonring (innerer Ø 0,9 mm, äußerer Ø 2 mm, bezogen über die Forschungswerkstatt der Medizinischen Hochschule Hannover, Deutschland) 30 mm hinter der Katheterspitze fixiert, welcher als Abstandshalter fungierte, damit der Katheter nicht zu weit in den rechten Vorhof hinein rutschen konnte. Als nächstes wurde die Vena jugularis externa mit einer oberen- und einer unteren Ligatur (PGA- Faden geflochten, beschichtet, 70 cm lang, 3/0 USP; Catgut GmbH Markneukirchen, Deutschland) angehoben und mit einer mikrochirurgischen Schere eine Venotomie durchgeführt. Der Katheter wurde anschließend in die Vene eingeführt. Zum besseren Vorschieben des Katheters in den rechten Vorhof war die Elevation des rechten Vorderlaufs von großer Hilfe (Abb. 1). Der Katheter wurde dann 30 mm bis zum Teflonring vorgeschoben und anschließend überprüft, ob sich Blut über den Katheter aspirieren ließ. Schließlich erfolgte die Fixierung des Katheters innerhalb der Vene, mit Hilfe der beiden Ligaturen und ein anschließendes Ausspülen der

Abb.1: Röntgenaufnahme einer Ratte nach der Implantation eines Katheters in die rechte Vena jugularis externa

Drahtspirale

Wunde mit 0,9 % NaCl-Lösung. Danach wurden die Wundränder mit einer fortlaufenden Naht verschlossen. Der nächste Abschnitt der Operation beinhaltet die Fixierung des Konus auf dem Schädeldach. Dazu wurde die Lewis-Ratte in ein stereotaktischen Apparat (Modell 900, Kopfe Instruments, Tujunga, USA)unter der Beobachtung der Lidschlussreflexe, welche Aufschluss über die richtige Fixierung der Fixierungselemente in den Meati akustici externi geben, eingespannt. Nun wurde, ausgehend von der Öffnung des subkutanen Tunnels der Schnitt nach rostral erweitert und mit einem Skalpell das Subkutangewebe und das Periost entfernt und somit der Schädeldach freigelegt. Nachfolgend wurden zwei Löcher (Ø 1,2 mm) in das linke und rechte Os parietale gebohrt und zwei Mikroschrauben eingesetzt, welche zur sicheren Fixierung des Katheters auf dem Schädeldach unabdingbar waren. Der am Katheter platzierte Spritzenkonus diente hierbei als Auflagevergrößerung der Drahtspirale. Die Mikroschrauben und der Spritzenkonus wurden letztendlich mit dem Auftragen von Zahnzement (Inhalt: Carboxylatzement; Eine Kapsel enthält mindestens eine Menge von 0,41 ml; 3M ESPE AG Seefeld, Deutschland) verbunden und garantieren so eine stabile Fixierung der Drahtspirale bzw. des Katheters. Zum Schluss wurden 0,2 ml einer PVP- Lösung (PVP (Polyrinlypyrolidone) 10 mg + 10 ml 0,9 % NaCl + 5 ml Liquemin®) in den Katheter appliziert, um eine längere Durchgängigkeit zu gewährleisten. Anschließend wurde der Konnektor mit einem Combi Stopper (Hersteller: B. Braun Melsungen AG Melsungen, Deutschland)verschlossen.

2.2.2 Aufhängeapparat

Der Aufbau des Aufhängeapparates kann Abb. 2 entnommen werden. Er sollte zum einen dabei helfen, einen leichten Zug auf die Drahtspirale auszuüben, so dass der Kopf des Tieres von dessen Gewicht befreit wurde und zum anderen das distale Ende der Drahtspirale vor Beschädigungen von Seiten der Ratte bewahren.

2.2.3 Pflege des Kathetersystems und postoperative Betreuung der Tiere

Postoperativ wurden die Tiere mit den Käfigen für 24 h auf elektrische Wärmematten mit einer Temperatur von 27°C gestellt. Aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität nach der

Operation bekamen die Versuchstiere zusätzlich Futter in den Käfig gelegt, um so eine sofortige Nahrungsaufnahme nach ihrem Erwachen (etwa 3-4 h) zu ermöglichen.

Die Tiere bekamen außerdem einen Tag vor und zwei Tage nach der Operation acht Tropfen Novalgin (Wirkstoff: Metamizol- Natrium × 1 H2O 50 ml Tropfen; Ratiopharm GmbH Ulm) ins Trinkwasser zwecks Analgesie. Am dritten postoperativen Tag wurde das Kathetersystem mit einer speziellen Spüllösung gespült [Nave et al. 1998], um den Katheter durchgängig zu halten und die Tiere an Volumenschwankungen, die die Infusionen mit sich bringen, zu gewöhnen. Das Spülen erfolgte jeden zweiten Tag.