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4. ERGEBNISSE

4.4 IMMUNHISTOLOGISCHER NACHWEIS VON SPC-SPEZIFISCHEN

Anhand der bisherigen Ergebnisse des immunhistologischen Nachweises der verschiedenen BDV- spezifischen Antigene BDV-N, BDV-M und BDV-GP, sowie des Verlaufes der entzündlichen Veränderungen wurden bestimmte zu untersuchende Zeitpunkte für den immunhistologischen Nachweis von SPC-spezifischen Antigenen festgelegt. dazu wurden die Tage 1, 3, 7, 12 und 14 p.i. ausgewählt, weil am wahrscheinlichsten in der Anfangsphase der BDV-Infektion eine Regulierung der Expression SPC-spezifischer Antigene im Zusammenhang mit beginnender Virusreplikation und entzündlichen Veränderungen auftreten könnte. Im Untersuchungszeitraum Tpi 31 und 42 lag das Maximum der Entzündung und der BDV-N Expression, daher wurden diese Zeitpunkte einbezogen. Die Tage 60 und 90 p.i. wurden untersucht, um mögliche langfristige Veränderungen in der späten Phase der BDV-Infektion verfolgen zu können.

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4.4.1 Immunhistologischer Nachweis des SPC4-spezifischen Antigens

4.4.1.1 Allgemeines Reaktionsmuster

SPC4-spezifisches Antigen war in den Gehirnen aller Versuchstiere immunhistologisch nachweisbar, sowohl in BDV-infizierten als auch in "Mock"-infizierten Ratten und in Kontrolltieren. Das SPC4-spezifische Antigen war in Kern, Zytoplasma und Fortsätzen von Neuronen sowie im Neuropil vorhanden. Auch in Astrozyten, Oligodendrozyten und Ependymzellen wiesen eine SPC4-Expression auf, sowohl im Zytoplasma als auch in den Zellkernen. Die Reaktionsprodukte in Kern, Zytoplasma und Fortsätzen erschienen zumeist feingranulär und seltener diffus. Im Neuropil hingegen war das Reaktionsmuster vorwiegend diffus.

Auch die Leptomeninx wies eine diffuse positive Reaktion auf, und es konnte hierbei keine spezifische Reaktion in bestimmten Zellen oder Herden festgestellt werden.

Weiterhin fand sich SPC4-spezifisches Antigen vereinzelt in glatten Muskelzellen der Tunica media kleiner Arterien im Gehirnparenchym und der Leptomeninx.

SPC4-spezifisches Antigen war zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen in Entzündungszellen meningealer, perivaskulärer oder parenchymaler Infiltrate darstellbar. Aufgrund der verwendeten Tyraminverstärkung zum Nachweis des SPC4 Antigens war die morphologische Zuordnung von Zellen erschwert und häufig nicht eindeutig möglich. In den als Negativkontrollen inkubierten Folgeschnitten waren keine Nachweisreaktionen vorhanden (s. 3.8.7).

4.4.1.2 Zeitliche und regionale Ausbreitung

Insgesamt war das SPC4-spezifische Antigen weit innerhalb der Gehirne verbreitet und wies eine mittlere bis hohe Intensität der Immunreaktion auf. Eine besonders intensive SPC4-spezifische Immunreaktion trat im Putamen/N. caudatus und im Thalamus auf. Auch im Cortex cerebri, in der Amygdala und im Hippocampus sowie in der Medulla oblongata, im Cerebellum und im Mesencephalon war eine mittel- bis hochgradige SPC4-spezifische Immunreaktion zu beobachten (s. Abb. 8.19 bis 8.21).

Weniger häufig bis selten konnten SPC4-positive Zellen im Bulbus olfactorius, im Corpus callosum und im Hypothalamus beobachtet werden. Dieses Reaktionsmuster

ERGEBNISSE 85 konnte sowohl bei den "Mock"-infizierten als auch bei den BDV-infizierten Tieren an allen untersuchten Zeitpunkten in gleichem Ausmaß festgestellt werden. Zwischen den Tieren traten zum Teil geringgradige individuelle Unterschiede im Ausmaß der SPC4-spezifischen Immunreaktion innerhalb der einzelnen Tage p.i. auf.

Abweichungen, die auf eine Auf- oder Abregulierung der SPC4-Expression im zeitlichen Verlauf des Versuches schließen lassen konnten, waren jedoch nicht vorhanden, da die Expression des SPC4 bei infizierten Tieren sich nicht signifikant von der Expression bei den "Mock"-infizierten Tieren unterschied (p=0,6055). Der zeitl;iche Verlauf des Nachweises von SPC4 in BDV-infizierten und „Mock“-infizierten Tieren ist in Abb. 9a) dargestellt.

4.4.2 Immunhistologischer Nachweis des SPC6A-spezifischen Antigens

4.4.2.1 Allgemeines Reaktionsmuster

Bei allen in den Versuch einbezogenen BDV- und "Mock"-infizierten Tieren und Kontrolltieren war SPC6A-spezifisches Antigen in den Gehirnen immunhistologisch nachweisbar. Das immunhistologische Reaktionsmuster unterschied sich deutlich von dem des SPC4-Antigens. Die SPC6A-spezifische Immunreaktion trat fast ausschließlich in den Fasern der weißen Substanz als feingranuläre bis diffuse Anfärbung auf. Auch in den Fortsätzen von Neuronen waren z.T. perlschnurartig aufgereihte, feingranuläre Reaktionsprodukte zu finden. Vereinzelt zeigten sich positive Reaktionen im Zytoplasma oder in Zytoplasma und Kern von Ependymzellen.

SPC6A-spezifisches Antigen war zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen in Entzündungszellen meningealer, perivaskulärer oder parenchymaler Infiltrate, eindeutig in neuronalen Satellitenzellen, in Astro- oder Oligodendrozyten, in Zellen der Leptomeninx oder in anderen Strukturelementen des Gehirns darstellbar. In den als Negativkontrollen inkubierten Folgeschnitten waren keine Nachweisreaktionen vorhanden (s. 3.8.7).

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4.4.2.2 Zeitliche und regionale Ausbreitung

Die Gehirnregionen, in denen in besonders hohem Maße SPC6A spezifisches Antigen nachgewiesen werden konnte, waren das Corpus callosum und der N.

caudatus/ Putamen. Auch in Thalamus, Amygdala und Mesencephalon war eine deutliche SPC6A-spezifische Immunreaktion nachzuweisen. In Hypothalamus, Cerebellum und Medulla oblongata trat diese Reaktion weniger deutlich auf, und im Cortex cerebri, im Hippocampus und im Bulbus olfactorius war nur eine geringgradige positive, SPC6A-spezifische Immunreaktion zu erkennen (s. Abb. 8.22 bis 8.24).

Das SPC6A-spezifische Reaktionsmuster war sowohl bei den „Mock“-infizierten als auch bei den BDV-infizierten Tieren gleichermaßen zu allen untersuchten Zeitpunkten p.i. vorhanden. Geringgradige individuelle Unterschiede im Ausmaß der PC6A-spezifischen Immunreaktion traten zwar teilweise innerhalb der einzelnen Tage p.i. zwischen den Tieren auf, signifikante Abweichungen, die auf eine bestimmte Kinetik der SPC6A-Expression im Verlauf der BDV-Infektion schließen lassen konnte, waren aber nicht vorhanden (p=0,1707). Auch zwischen den "Mock"-infizierten und BDV-"Mock"-infizierten Tieren waren keine signifikanten Unterschiede in Vorkommen, Ausbreitung oder Lokalisation des SPC6A spezifischen Antigens festzustellen (p=0,4889). Der Verlauf des Nachweises von SPC6A in Gehirnen BDV-infizierter und „Mock“-BDV-infizierter Lewis-Ratten ist in Abb. 9b) dargestellt.