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7 Erhebungen am Probebaum

7.1 Identifikation und Herkunft des Probebaums

Mithilfe des Datenerfassungsprogramms kann die Position der aus der Referenzinventur vorgegebenen Probebäume zusammen mit den Probekreisradien grafisch dargestellt werden.

MID 48 Baumreihenfolge (Zahl, 1–99)

LFI.BA.AZI

Ziel

Technisches Merkmal.

Definition

Laufende Baumnummer auf der Probefläche, beginnend beim Probebaum mit dem kleinsten Azimut.

Bei Probebäumen mit gleichem Azimut hat der Probebaum mit der kleineren Distanz zum PFZ die niedrigere Baumnummer.

Vorgehen

Jeder Probebaum erhält eine Baumnummer. Vorgegebene Probebäume (aus der Referenzinventur) sind in der Baumliste nach Azimut aufsteigend sortiert. Einwüchse werden in die Reihenfolge der Probebäume eingefügt. Das Datenerfassungsprogramm vergibt die laufenden Baumnummern automatisch.

MID 54 Baumstatus (Code)

LFI.BA.BSTAT

Ziel

Angabe über die Präsenz von LFI-Probebäumen.

Vorgehen

Das Merkmal wird für jeden Probebaum erfasst.

Codebedeutung Baum vorhanden

1 identifiziert Der vorgegebene Baum der Referenzinventur ist eindeutig identifizierbar und weiterhin ein Probebaum. Der Baum behält seine Baumnummer (Identifikationsnummer).

2 neuer Baum Vorhandener Probebaum, ohne Vorgabedaten

3 keine Aufnahme Der vorgegebene Baum der Referenzinventur ist eindeutig identifizierbar, wird aber nicht mehr aufgenommen, da er kein Probebaum mehr ist.

Einige dieser Bäume könnten wieder ein Probebaum werden, dies ist aber keine Bedingung. Azimut und Distanz werden überprüft und bei Abweichung zur Vorgabe korrigiert.

9 nicht eindeutig Der vorgegebene Baum gehört zu einer Menge von mindestens zwei identifizierbar Probebäumen der Referenzinventur, die zwar noch als Probebäume

vorhanden, aber nicht eindeutig identifizierbar sind (z. B. in einer

unübersichtlichen Windwurffläche mit Bäumen ähnlichen Durchmessers).

Die Baumnummer des vorgegebenen Baums wird aufgegeben. Als Ersatz muss aus der Menge der nicht identifizierbaren, aber vorhandenen Probebäumen der Referenzinventur ein neuer Probebaum mit

MID 54 Baumstatus = Code 2 neuer Baum und MID 818 Grund neuer Probebaum = Code 3 bisheriger PB mit neuer Baumnummer erfasst werden.

Vorgabedaten vorhanden, aber kein entsprechender Baum

6 nicht gefunden Von einem vorgegebenen Baum der Referenzinventur ist nur der Stock und neuer Stock vorhanden. Er kann mit Sicherheit nie mehr ein Probebaum werden.

8 nicht gefunden Von einem vorgegebenen Baum der Referenzinventur sind weder Stock und nichts da noch Baum auffindbar. Er kann mit Sicherheit nie mehr ein Probebaum

werden.

Abbildung 24: Ablaufschema der Merkmale MID 54 Baumstatus, MID 55 Grund, MID 56 Anzahl Jahrringe, MID 818 Grund neuer Probebaum, MID 819 Bemerkung zu Probebaum, MID 820 Grund für

Ex-LFI-Probebaum, MID 899 Status Ex-LFI-Ex-LFI-Probebaum, MID 900 Absterbezeitpunkt des Probebaums und MID 901

Vorgabedaten eines Probebaumes der Referenzinventur vorhanden Baum ohne Vorgabedaten vorhanden

Vorgabedaten eines ehemaligen Probebaumes vorhanden Baum vorhanden nichts da Baumstatus = 8neuer Stock Baumstatus = 6 - unbekannt (4) - natürl. Abgang, verbleibt in Population (6)

- sonst genutzt (2) - genutzter Abgang (5) - natürl. Abgang, verlässt Population (7)

- natürl. Abgang, verbleibt in Population (6) - abgesägt, genutzt (1) - genutzer Abgang (5) -abgesägt, nicht genutzt (8) Zeitpunkt des Absterbens Zeitpunkt des Verlassens der Population Zählung der Jahrringe

LFI-PB Kriterien erfüllt keine Aufnahme Baumstatus = 3 Status Ex-LFI-PB Bemerkung zu Ex- LFI-PB Grund für Ex-LFI- PB - PB vermodert (3) - BHD < 12 cm (4) - ausserhalb Wald (8) - Begehbarkeits- grenze (2) - Durchmesser (5) - Distanz (6) - nie PB (7)

identifiziert Baumstatus = 1neuer Baum Baumstatus = 2

PB eindeutig identifizierbarLFI-PB Kriterien erfüllt Grund neuer Probebaum

nicht identifiziert Baumstatus = 9

Ba. vorh. und LFI- PB Kriterien erfüllt GrundGrund - natürl. Abgang, verlässt Population (7)

nein nächster Baum

nein

jaja janein PB-Aufnahme

ja nein

janein

MID 50 Baumart (Code)

LFI.BA.BART

Ziel

Angabe der Art von Probebäumen und neuen Stöcken, um das Vorkommen und die Häufigkeit der Gehölzarten im Schweizer Wald zu bestimmen.

Definition

Erfasst werden alle Laub- und Nadelbäume sowie die Sträucher A und B gemäss Artenliste LFI5 (Anhang 1).

Vorgehen

Das Merkmal wird für jeden Probebaum erfasst. Die Art, der in der Referenzinventur als lebend erfassten Gehölze, wird vom Datenerfassungsprogramm als Hilfsinformation angezeigt. Ist die angezeigte Art falsch, muss sie korrigiert werden.

Die Baumart von toten Probebäumen und neuen Stöcken wird nur bestimmt, falls diese noch eindeutig erkennbar ist. Ansonsten wird der Code 999 Gehölzart nicht bestimmbar, toter Baum/Strauch/Stock angegeben.

Im Zweifelsfall bestimmt die Feldaufnahmegruppe die Pflanzenart mithilfe der Bestimmungsunterlagen (Excel-File, Flora Helvetica, Bestimmungsbücher, App PlantNet) oder sendet, als letzte Möglichkeit, eine Probe zur Bestimmung an die WSL (Code = 801 Temp A, 802 Temp B oder 803 Temp C).

Codebedeutung

Die Codebezeichnungen sind im Anhang 1 ersichtlich.

MID 552 Wuchsform (Code)

LFI.BA.BARTWUFO

Ziel

Unterscheidung von baumförmigem und strauchförmigem Wuchs bei Salix sp.

Definition

Baumförmig wachsend

– meist eine durchgehende Stammachse (monoaxial)

– Hauptachse (Leittrieb) verlängert sich bis ins hohe Alter, max. Höhe > 5 m – Verzweigung im Bereich der Krone (akroton)

Strauchförmig wachsend

– häufig mehrere Stammachsen mit ähnlicher Konkurrenzkraft (polyaxial) – Achsen mit begrenztem Höhenwachstum, max. Höhe < 5 m

– Verzweigung im Bereich der Stammbasis (basiton) Vorgehen

Das Merkmal wird erfasst, falls MID 50 Baumart = Code 80 Salix sp.

Codebedeutung 1 baumförmig 2 strauchförmig

MID 1018 Baumzustand (Code)

LFI.BA.BAZUSTA

Ziel

Unterscheidung von lebenden und toten sowie von stehenden und liegenden Probebäumen.

Definition

Im Gegensatz zu stehenden Probebäumen haben liegende Probebäume in der Regel Bodenkontakt.

Bäume (z. B. abgebrochene oder entwurzelte), die nicht mehr aus eigener Kraft stehen, zählen zu den liegenden Probebäumen. Verwurzelte Grün-Erlen und Leg-Föhren gelten immer als stehende

Probebäume. Die Voraussetzungen für die einzelnen Codes stehen bei der Codebedeutung.

Vorgehen

Das Merkmal wird für jeden Probebaum erfasst.

Codebedeutung

0 stehend lebend stehender, lebender Probebaum 1 Dürrständer stehender, toter Probebaum

10 liegend dürr Liegender, toter Probebaum: BHD-Messstelle liegt im Probekreis und ist eindeutig erkennbar. Der Probebaum steht nicht aus eigener Kraft und hat meistens Bodenkontakt. Auch liegende Bäume mit (stellenweise) grüner Belaubung/Benadelung zählen als «liegend dürr», sofern sie keine Überlebenschancen haben (z. B. eine vollständig entwurzelte Fichte).

Ebenfalls werden abgesägte Bäume, die offensichtlich im Wald belassen werden, als «liegend dürr» erfasst.

11 liegend grün Liegender, grüner Probebaum: BHD-Messstelle liegt im Probekreis. Der Baum steht nicht aus eigener Kraft und hat meistens Bodenkontakt. Der Probebaum hat noch Überlebenschancen (z. B. eine Weide die zwar liegend aber nur teilweise entwurzelt ist).

MID 818 Grund neuer Probebaum (Code)

LFI.BA.BANEWGRU

Ziel

Angabe, warum ein neuer Probebaum in der Stichprobe vorkommt.

Definition

Die Voraussetzungen für die einzelnen Codes stehen bei der Codebedeutung.

Vorgehen

Das Merkmal wird erfasst, falls MID 54 Baumstatus = Code 2 neuer Baum.

Codebedeutung

1 Einwuchs Baum, der seit der Referenzinventur den BHD von 12,0 cm bzw.

36,0 cm überwachsen hat, und damit die Kriterien für einen neuen Probebaum erfüllt. Falls er im Bereich einer

Grenzverschiebung (Begehbarkeitsgrenze, evtl. Reduktionslinie) liegt, wird er dennoch unter diesem Code 1 Einwuchs erfasst.

2 hineinbewegt Einwuchs infolge Lageveränderung des Baums (kippen, rollen usw.) oder infolge minimaler Lageabweichung des PFZ. Baum hatte vermutlich bereits in der Referenzinventur einen

BHD ≥ 12,0 cm bzw. ≥ 36,0 cm.

3 bisheriger Probebaum Kein Einwuchs. Baum existiert in bisherigen Inventuren mit mit neuer Baumnummer anderer Baumnummer, kann allerdings nicht mehr eindeutig

zugeordnet werden.

5 neue Probefläche Neuer Probebaum auf Probefläche, die zum ersten Mal terrestrisch als Wald (inkl. Gebüschwald) klassiert ist oder neu eingemessen wurde (neue Lage des PFZ). Letzteres ist der Fall falls MID 10 Probeflächenstatus = Code 7 nicht gefunden oder 8 Erstaufnahme. In beiden Fällen gibt es keine Baumvorgaben.

6 Grenzverschiebung Neuer Probebaum infolge Grenzverschiebung

(Begehbarkeitsgrenze, evtl. Reduktionslinie). Baum hatte bereits in der Referenzinventur einen BHD ≥ 12,0 cm bzw. ≥ 36,0 cm.

7 in letzter Inventur Probebaum bei letztmaliger Baumaufnahme vermutlich übersehen übersehen und daher nicht erfasst.

MID 53 Azimut (gon, 0–399)

LFI.BA.AZI

Ziel

Bestimmung der Lage (Polarkoordinaten) eines Probebaums.

Definition

Azimut (Lagewinkel) eines Probebaums, gemessen in Gon vom PFZ aus (Abb. 25). Die Messung erfolgt bei stehenden Probebäumen auf den linken Stammrand in Brusthöhe (BHD-Messstelle). Bei liegenden Probebäumen erfolgt die Messung auf den Reisserstrich.

Vorgehen

Das Merkmal wird für jeden Probebaum erfasst. Das Azimut wird vom PFZ aus mit einer auf dem Stativ montierten Zentrumsbussole bestimmt. Azimute von vorgegebenen Probebäumen aus der Referenzinventur werden vom Datenerfassungsprogramm vorgegeben, mit Möglichkeit zur Korrektur.

Die Azimute müssen überprüft werden. Abweichungen von mehr als 5 Gon, z. B. infolge

Baumverschiebung oder Fehlern in der Referenzinventur, müssen korrigiert werden. Weichen alle Azimute ab, muss die Zentrumsbussole überprüft werden. Bei der Messung gilt es zu beachten, dass Schiefstand der Zentrumsbussole, störende Metallteile an Brillen oder elektronische Geräte die Messung verfälschen können. Ist ein Azimut mangels Sicht nicht direkt messbar, wird es geschätzt.

Probebäume der Referenzinventur, die neu ausserhalb des massgebenden Kreisradius liegen, werden nicht als Probebäume erfasst (MID 54 Baumstatus = Code 3 keine Aufnahme), die Distanz und allenfalls das Azimut werden aber dennoch korrigiert.

Abbildung 25: Polarkoordinaten von Probebäumen.

N Azi = 0

g

Azi 1

Azi 2

Azi 3

PFZ