• Keine Ergebnisse gefunden

5 Wald-/Nichtwald-Entscheid

5.2 Bestockungsglieder und Waldbegrenzungslinie .1 Bestockungsglieder

Definition

Bestockungsglieder sind alle Laub- und Nadelbäume sowie die Sträucher A und B gemäss Artenliste LFI5 (Anhang 1), die mindestens 3 m hoch sind (Vertikaldistanz Pflanzenbasis–Spitze des höchsten Triebes). Sowohl lebende als auch tote Pflanzen sind zu berücksichtigen.

Ausnahmen

– Leg-Föhren und Grün-Erlen sind immer Bestockungsglieder, auch wenn sie weniger als 3 m hoch sind. Bei kleinen Pflanzen ohne BHD-Messstelle gilt die Anwuchsstelle als Referenz.

– Bäume und Sträucher (welche mindestens 3 m Endhöhe erreichen können) in Aufforstungen sind immer Bestockungsglieder, auch wenn sie weniger als 3 m hoch sind. Bei kleinen Pflanzen ohne BHD-Messstelle gilt die Anwuchsstelle als Referenz.

– Die äussersten Stöcke von Bäumen und Sträuchern in Verjüngungs-, Schlag-, Sturm- und Schadenflächen werden für die Bestimmung der Waldbegrenzungslinie (WBL) und der Reduktionslinie wie Bestockungsglieder behandelt, wenn die Pflanzenhöhe vor dem Abgang geschätzt mindestens 3 m war. Die Stockmitte gilt als Referenz. Diese Regel gilt nicht in dauerhaft aufgelösten Waldbeständen.

– Liegende Bäume und Sträucher werden gleich wie Stöcke behandelt, wobei die ursprüngliche Anwuchsstelle als Referenz gilt.

– In dauerhaft aufgelösten Waldbeständen (z. B. infolge Wald-/Weide-Bewirtschaftung oder entlang der oberen Waldgrenze) werden Stöcke infolge Nutzung oder Naturereignissen für die Bestimmung der WBL nicht als Bestockungsglieder behandelt.

– Obstbäume, Parkbäume und Christbäume auf Landwirtschaftsareal sind keine Bestockungsglieder.

5.2.2 Waldbegrenzungslinie

Definition

Die WBL ist die längste mögliche Verbindungslinie aller Waldrand bildenden und dem Wald vorgelagerten Bestockungsglieder, die auf Brusthöhe (BHD-Messhöhe) von Stammmitte zu Stammmitte gemessen horizontal höchstens 25 m voneinander entfernt sind. Die WBL ist ein Polygonzug, der zur Abgrenzung der für den Wald-/Nichtwald-Entscheid massgebenden Bestockung dient. Dieser Polygonzug verbindet diejenigen Bestockungsglieder, die am weitesten, aber höchstens 25 m voneinander entfernt sind (Abb. 5).

Erlaubte Schnittpunkte der WBL – Begehbarkeitsgrenze – Wald unter Brücken

– unterirdische und ebenerdige Bauten und Anlagen (z. B. Garagen, Stützmauern, Verbauungen, Bunker, Leitungen)

– Freileitungen, Luftseilbahnen

– Strassen und Wege bis 6 m befestigte Fahrbahnbreite – Bankette

– Strassengräben

– Ausweich- und Kehrplätze, Kurvenverbreiterungen von Waldstrassen – Holzlagerplätze

– Erholungsanlagen (Waldhütten, Rastplätze, Parkplätze die der Waldnutzung [inkl. Erholungs-nutzung] usw.)

– Forstpflanzgärten – bis 6 m breite Bäche

– Erosions-, Lawinen- und Reistzüge – Wiesen, Weiden, Äcker

– andere Blössen (vernässte Stellen, Blockschuttflächen, Felsen usw.) – Schlag-, Sturm- und Schadenflächen, Aufforstungen und Verjüngungen – Parkwälder (forstliche Nutzung)

Nicht erlaubte Schnittpunkte der WBL

– Strassen und Wege, deren befestigte Fahrbahn breiter als 6 m ist (genaue Bestimmungen siehe Kap. 13.1 Nutzungskategorie).

– Bäche breiter als 6 m

– Bahntrassees von Eisenbahnen, Standseilbahnen, Werkbahnen und dergleichen, Skilifttrassees – Oberirdische Bauten und Anlagen, wenn diese nicht der Waldnutzung dienen.

Abbildung 5: Beispiel eines WBL-Verlaufs.

PFZ

Gehölze < 3 m Höhe = kein Bestockungsglied Bestockungsglieder innerhalb 25 m Bestockungsglieder ausserhalb 25 m

Distanzen ≤ 25 m Distanzen > 25 m WBL

Vorgehen

Die WBL wird dort detailliert beurteilt, wo der Wald-/Nichtwald-Entscheid vollumfänglich durchgeführt werden muss. Die Feldaufnahmegruppe entscheidet, in welchen Fällen die Polygonpunkte

(Knotenpunkte) einer WBL eingemessen und im Datenerfassungsprogramm erfasst werden.

Obligatorisch ist eine Erfassung der WBL:

– Wo eine bisherige Waldprobefläche (inkl. Gebüschwald) zu Nichtwald wird.

– bei Wald-/Nichtwald-Entscheiden mit einem Abstand von 20–30 m und/oder einer Differenz von höchstens ± 5 m zwischen gemessener und berechneter minimal erforderlichen Breite.

MID 860 Status WBL-Aufnahme (Code)

LFI.WA.WBLSST

Ziel

Angabe, ob die WBL-Aufnahme durchgeführt wird oder nicht.

Codebedeutung

1 WBL-Aufnahme durchgeführt 2 WBL-Aufnahme nicht durchgeführt

MID 861 WBL-Nummer (Zahl, 1–2)

LFI.WBLS.WBLSNR

Ziel

Technisches Merkmal. Unterscheidung von aufgenommenen WBL.

Vorgehen

Das Datenerfassungsprogramm vergibt die Nummer automatisch.

MID 862 WBL-Knoten – Nummer (Zahl, 1–10)

LFI.WBLBESTS.WBLBESTSNR

Ziel

Technisches Merkmal. Nummerierung der Knotenpunkte einer WBL.

Vorgehen

Das Datenerfassungsprogramm vergibt die Nummer automatisch.

MID 863 WBL-Knoten – Azimut (gon, 0–399)

LFI.WBLBESTS.WBLAZI

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Georeferenzierung von Knotenpunkten.

Definition

Azimut in Gon eines Bestockungsglieds (Stammzentrum auf 1,3 m Höhe), das als Knotenpunkt einer WBL dient, gemessen vom PFZ aus.

Vorgehen

Das Azimut wird vom PFZ aus mit einer auf dem Stativ montierten Zentrumsbussole bestimmt.

MID 864 WBL-Knoten – Distanz (m, 0,00–100,00)

LFI.WBLBESTS.WBLHODIST

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Georeferenzierung von Knotenpunkten.

Definition

Horizontaldistanz zwischen dem PFZ und dem Knotenpunkt.

Vorgehen

Die Distanz wird mit dem Messband oder dem Vertex bestimmt.

MID 865 WBL-Knoten – Baumart (Code)

LFI.WBLBESTS.WBLART

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Angabe der Baum- oder Strauchart des Bestockungsglieds, das als Knotenpunkt dient.

Vorgehen

Artangabe der Laub- und Nadelbäume sowie der Sträucher A und B gemäss Artenliste LFI5 (Anhang 1). Falls die Art nicht mehr erkennbar ist, wird der Code 999 Gehölzart nicht bestimmbar, toter Baum/Strauch/Stock eingegeben.

MID 866 WBL-Knoten – Stock (Code)

LFI.WBLBESTS.WBLBESTTYP

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Angabe, ob es sich beim Knotenpunkt um einen Stock handelt.

Codebedeutung 1 Stock

MID 868 WBL-Knoten – BHD (cm, 5–300)

LFI.WBLBESTS.WBLBHD

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Angabe des BHD des Bestockungsglieds, das als Knotenpunkt dient.

Definition

Durchmesser des Knotenpunkt-Bestockungsglieds auf den abgerundeten cm genau gemessen.

Vorgehen

Es wird entweder die Höhe oder der BHD des Bestockungsglieds erfasst, das als Knotenpunkt einer WBL dient. Die Höhe des Bestockungsgliedes wird in der Regel bis zu einer Höhe von 5,0 m

angegeben und mit dem Vertex, Doppelmeter oder Jalon gemessen. Für höhere Bestockungsglieder ist die Angabe des BHD aussagekräftiger. Bei Stöcken wird weder Höhe noch BHD angegeben.

MID 867 WBL-Knoten – Höhe (m, 3,0–60,0)

LFI.WBLBESTS.WBLHOEHE

Ziel

Dokumentation einer WBL durch Angabe der Höhe des Bestockungsglieds, das als Knotenpunkt dient.

Definition

Höhe des Knotenpunkt-Bestockungsglieds auf den dm genau gemessen.

Vorgehen

Es wird entweder die Höhe oder der BHD des Bestockungsglieds erfasst, das als Knotenpunkt einer WBL dient. Die Höhe des Bestockungsgliedes wird in der Regel bis zu einer Höhe von 5,0 m

angegeben und mit dem Vertex, Doppelmeter oder Jalon gemessen. Für höhere Bestockungsglieder ist die Angabe des BHD aussagekräftiger. Bei Stöcken wird weder Höhe noch BHD angegeben.