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I Material und Methoden

Im Dokument I »Managed Care« (Seite 29-32)

über die Möglichkeit der Teilnah­

me an einer Therapiestudie wurden 100 PCR einer allgemeinmedizini­

schen Ambulanz informiert. Vorge­

spräche erfaßten Umfang und Dauer des Rückenschmerzes, auslösende und chronifizierende Faktoren (Le­

bensgeschichte und jetzige Situa­

tion), Begleitsymptomatik, Krank- heits- und Therapieverlauf Sie

beab-Z. Allg. Med. 1998; 74: 1107 - 1115. ® Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1998 XFA 1107

I Zwei Studien mit Rückenschmerzpatienten 7, RandomisierteFall-Kontroll-Studie (3): H ier wird konzeptionell von vier Rückenschmerzfaktoren ausgegangen: dispositioneile oder erworbene körperliche Diathese, Streß (aversive externe oder interne Stimuli), unangemessene Bewältigungs­

fertigkeiten und Aufrechterhaltung von Schmerz durch unerwünschte Lernprozesse.

90 PCR (m:w = 2:1, durchschnittlich 42 Jahre, durchschnittliche Schmerzdauer 9 Jahre) wurden in drei Gruppen behandelt:

■ Entspannungstechnik (EMG-Biofeedback),

■ kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientiertes Streß- und Schmerzbewältigungstraining (je 8 Behandlungssitzungen)

■ Kontrollgruppe (ausschließlich medizinische Behandlung: Analgetika und Physiotherapie).

Die Ergebnisse nach Therapieende und nach 6 Mo­

naten zeigten in der Biofeedbackgruppe deutli­

chere Besserungen (unabhängig vom Ausprä­

gungsgrad des somatischen Befundes!) als in den anderen beiden Gruppen bezüglich

■ Schmerzintensität,

■ Beeinträchtigung durch Schmerz,

■ affektive Verstimmung,

■ schmerzbezogene Konditionen,

■ allgemeine körperliche Beschwerden,

■ Lebenskontrolle.

Wirksam fanden die Patienten Entspannung, Selbstinstruktion und die neue Sichtweise des Rückenschmerzproblems. Ihre Anwendungshäu­

figkeit und das Ausmaß negativer Einstellungen waren wichtige Prädiktoren für die Veränderung von Schmerzstärke, Beeinträchtigung und affekti­

ver Stimmung. Je länger die Schmerzdauer, desto geringer war der Therapieerfolg. Die Kontroll­

gruppe besserte sich nur wenig. Beide Behand­

lungsgruppen nahmen die medizinischen Dienste weniger als vorher in Anspruch, anders als die Kon­

trollgruppe. Die Abbruchrate betrug 30%.

2. Multimodales Behandlungsprogramm (6, 16):

Im »Göttinger Rücken-Intensiv-Programm« (GRIP) ging es um die Wiederaufnahme körperlicher Ak­

tivität und die Übernahme von Verantwortung durch die Betroffenen. 90 PCR (m:w =1:1, durch­

schnittlich 41 Jahre, mittlere Schmerzdauer 13 Jah­

re, subjektive Schmerzintensität 64/100, AU in 81 %, mittlere AU-Dauer 9 Monate) wurden 8 Wo­

chen lang ambulant Verhaltens- und trainingsthe­

rapeutisch behandelt (Hauptprogramm: 7h/Tag Aerobic, Krafttraining, Sport, Spiele, Arbeitstrai­

ning und kognitive Verhaltenstherapie). Ab­

schlußuntersuchung (94% der PCR): signifikante Verbesserung der funktionellen somatischen Be­

funde, verringerte Schmerzintensität (62%) und Schmerzhäufigkeit (61%), deutlich verbessertes seelisches Befinden (69%), körperliches Befinden (77%), weniger Medikamente (62%), Wiederauf­

nahme der Arbeit (63%). Subjektive Patientenbe­

wertung: alle Therapiemaßnahmen sehr gut bis gut, Reihenfolge Krafttraining, Ausdauertraining, Rückenschule, Entspannungstraining, Psychothe­

rapie (2,1), Unterricht und Arbeitstraining.

sichtigten auch eine Entlastung der Patienten, Information, Vermittlung von Annahme, Akzeptanz und Moti­

vation zu mehr Eigenaktivität in der Therapie statt passiver Hilfserwar­

tung. Im Abschlußgespräch wurde der Ist-Zustand erfaßt und weiter- führendes häusliches Üben der er­

lernten Techniken angeregt.

Patientenkollektiv. Von 100 PCR wollten 30 an der Therapiestudie teil­

nehmen Die Gründe der 70 Nicht­

teilnehmer: bedeutsame andere Er­

krankung, Rückenschmerz als Ne­

benproblem (16), entzündliche oder neurologisch-psychiatrische Ursache (15) und/oder kein Interesse (59): Be­

handlungswunsch in Wohnortnähe oder für Kur (49), 21 mal passive Hilfserwartung mit 13mal Renten­

wunsch, 5mal ohne Begründung).

Die 30 Teilnehmer (10m, 20w;

20-70 Jahre, durchschnittlich 47) wurden randomisiert in drei Grup­

pen eingeteilt: Gruppe A mit 11 (MIG- Pilotgruppe), B mit 9 (MIG) und C mit 10 (EP). Auf eine unbehandelte Kon­

trollgruppe wurde in Übereinstim­

mung mit früheren Studien verzich­

tet: Leidensdruck, lange Arbeitsun­

fähigkeit und Therapieresistenz rechtfertigten diese nicht (3, 6, 21).

Untersuchungsinstrumente. Stan- j dardisierte Diagnostik mit folgenden ' Instrumenten:

■ psychosomatischer Anamnese­

erhebungsbogen

■ standardisierte Untersuchungs­

und Diagnostikbögen für Status praesens und Zusatzdiagnostik zur ätiologischen Abklärung somati­

scher Faktoren, des Erkrankungs­

umfanges sowie körperlich be­

dingter Ausschlußkriterien (EKG, Röntgen von Thorax, BWS und LWS, Beckenübersicht, Labor, gyn./urolog. Konsil)

■ Patientenfragebögen: erweiterter Göttinger Fragebogen mit BL und Paranoid-Depressivitätsskala (23, 24), BFB und VFB (7, 8), DFB (12), STAI (15), Family-Apgar (20) und schmerzspezifische Fragebögen (3, 9).

Unser Studiendesign

Ausschlußkriterien: Rückenschmerz bei ent­

zündlichem oder malignem Krankheitsprozeß, bedeutsame Zusatzerkrankungen, Medika­

mentenabusus, Alkoholismus, Rentenwunsch, Desinteresse der Befragten.

Design: randomisierte Fall-Kontroll-Studie, standardisierte Prä-post-Diagnostik mit biop­

sychosozialer Anamnese, Ganzkörperstatus, so­

matischer und psychologischer Zusatzdiagno­

stik. achtwöchige Therapiephase plus Kontroll- untersuchung nach Therapieende.

Therapiekonzept. Die PCR in Grup­

pe A (MIG-Pilotgruppe) und B (MIG) wurden über 8 Wochen an 20 Be­

handlungstagen (Tab. 1) mit täglich 3h behandelt: 5mal in Woche 1/2, 3mal in Woche 3/4 und einmal wöchentlich ab Woche 5. Durch die abnehmende Zahl der Behandlungen pro Woche sollte das selbständige häusliche Üben gefördert werden. Jeder Be­

handlungsblock umfaßte

■ progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training,

■ Physiotherapie,

■ einmal pro Woche verhaltens­

therapeutisch orientierte Ge­

sprächsgruppe (Schmerztheorien, Problemlösungsstrategien, Selbst­

instruktionen, Ablenkungsmög­

lichkeiten, Entwicklung von Akti­

vitätszielen, Medikamentenreduk- tion, Training von Schmerz- und Streßbewältigungsstrategien und Rückfallprävention [3]).

In Pilotgruppe A wurde das Kon­

zept erprobt und dann in Gruppe B modifiziert eingesetzt. Die wichtig­

sten Modifikationen: informierender Einführungsvortrag, verstärkte Ei­

genaktivität der PCR beim Üben, ver­

besserte Schmerztagebücher, Zulas­

sen von mehr Dynamik im Gruppen­

gespräch und Mitgabe eines Merk­

blattes zum häuslichen Üben von Au­

togenem Training und Krankengym­

nastik. Gruppe C erhielt ein Rezept für den gleichen zeitlichen Umfang von Einzelphysiotherapie (Durch­

führung in Wohnortnähe innerhalb von acht Wochen). Zusätzlich emp­

fahlen wir, eine Entspannungsme­

thode zu lernen.

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Die Anzahl der Patienten mit akuten Exazerbationen steigt in der Placebogruppe ab Oktober abrupt an. Dagegen wird bei frühzeitiger Therapie mit Gelomyrtol® forte der Anstieg komplett vermieden, Bei guter Verträglichkeit profitieren die behandelten Patienten von einer reduzierten Symptomatik und benötigen weniger Antibiotika.

* Prof. Dr. med. R. Meister, nach einem Vortrag auf den II. Sylter Sekretolyse-Cesprächen, 20. September 1997

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forte einnehmen: Weiter- bzw. Dauerbehandlung 2 x tgl. 1 Kps. Gelomyrtol* forte. Kinder unter 10 Jahren halbe Erwachsenendosis. Handelsf.: NI 20 Kps. DM 10,95; N2 50 Kps. DM 24,95;

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