Trommsdorff GmbH & Co.
Arzneimittel • 52475 Alsdorf
I Ergebnisse
Eingangsuntersuchung
Alle 30 Patienten berichteten über gravierende lebensgeschichtliche Be
lastungen und bereits generalisier
ten Rückenschmerz, der seit 3-29 Jah
ren (durchschnittlich 13 Jahre, höher bei Frauen und in Gruppe A und B) be
stand. An körperlichen Begleitbe
schwerden litten 26, 25 an Schlaf
störungen. Trotz langer Vorbehand- i lungen ohne dauernden Effekt ver- j muteten die Patienten somatische Schmerzursachen. Arbeitsfähig wa
ren 13 PCR (43%), 9 (30%) arbeitsun
fähig (seit durchschnittlich 13 Mona
ten, ein Rentenantrag je Gruppe), 8 (27%) waren nicht berufstätig.
Der Ganzkörperstatus zeigte bei 22 PCR in B (= C > A) pathologische Befunde: Schilddrüse (10); Herz-Kreis- lauf-System (6); Atmung (5), Verdau
ungstrakt (5), Haut (3), Hamwege (3), Augen (1), Übergewicht (21). Der funk
tioneile Status des Bewegungsappa
rates war bei allen PCR gruppengleich pathologisch verändert: Schmerz im LWS-Bereich, Verspannungen der Rückenmuskulatur und einge
schränkte Bewegungsfunktion.
Die somatische Zusatzdiagnostik erbrachte keine schmerzrelevanten Befunde. Das Röntgen der Wirbel
säule zeigte gruppengleich bei fünf PCR regelrechte, bei 25 pathologische Röntgenbefunde (20mal degenerative Veränderungen der LWS, 18mal der übrigen Wirbelsäule oder des Beckens, 16 Deformitäten der Wir
belsäule). Auf eine routinemäßige CT- oder MRT-Diagnostik wurde verzich
tet, da ihre Aussagekraft hinsichtlich eines kausalen Zusammenhanges zwischen beobachteten Wirbelsäu
lenveränderungen und Kreuz
schmerz mit einem hohen Anteil nicht beschwerdenrelevanter Befun
de unzuverlässig ist (10). Hier wurden asymptomatische Personen neurora- diologisch untersucht (nur in 36%
normale Wirbelsäulenbefünde).
Die Befunde der psychologischen Zusatzdiagnostik: Die familiäre Un
terstützung war mit durchschnittlich 7,6 mäßig bis gut (C > B). Die Be
schwerdenliste zeigte eine subjektive Beeinträchtigung durch allgemeine und körperliche Beschwerden mit er
höhtem durchschnittlichen Gesamt
wert von 85 (B > C). Alle Gruppen hat
ten gering bis mäßig erhöhte durch
schnittliche Depressivitätswerte (B >
C). Erhöhte aktuelle Angstwerte hat
ten 58% aller PCR (B > C) und 30% der Nichtteilnehmer. BFB und VFB ließen bei 38% des Gesamtkollektivs (B > C) sekundäre neurotische Erlebnisbe
wältigung aktueller Konflikte vermu
ten (Nichtteilnehmer 27%), bei 46%
primäre neurotische Entwicklung und Somatisierungen durch friih- kindliche Entwicklungsstörungen und Frustrationen (B > C, Nichtteil
nehmer 22%). ln der Schmerzskala wurde die Schwere der Schmerzen vom Gesamtkollektiv mit 63% der ma
ximal vorstellbaren bezeichnet (C >
B). Privat beeinträchtigt fühlten sie sich durchschnittlich um 60% (B > C), beruflich um 72% (B > C). Alle PCR wa
ren multimorbide (Durchschnitt: 9±4 Diagnosen). Zu Therapiebeginn stimmten B und C hinsichtlich Schmerzstärke (70%) und Beeein- trächtigung im privaten Alltag (61%) gut überein. Unter Berücksichtigung der Schmerz-Fragebögen erschien B schwerer betroffen als C: B erlebte sich stärker beeinträchtigt (besonders beruflich) und affektiv verstimmt, weniger durch die Umwelt unter
stützt, weniger mit dem Rücken
schmerz durch die Hauptbezugsper
son beachtet, mehr belastet (Partner
schaft, Alltag, Arbeit, sozialen Be
reich) und hilfloser gegenüber Schmerz als C. Die Mittelwerte für Angst, Depressivität und Neurose wa
ren höher.
1. Kontrolluntersuchung Unmittelbare Effekte; Die struk
turierte Patientenbeffagung nach Therapieende bezog sich darauf, in
wieweit die Patienten ihre anfangs ge
stellten Therapieziele erreicht hat
ten. Die Ergebnisse von B (MIG) wur
den mit C (EP) verglichen (Abb. 1, 2).
Wir maßen die Eigenaktivität der PCR während und nach Therapie an
der Inanspruchnahme der therapeu
tischen Verordnungen, der Teilnah
me an der Kontrolluntersuchung, der Akzeptanz schmerzbeeinflussender Faktoren, der Anwendungshäufigkeit der erlernten Techniken und an der Medikamenteneinnahme.
An der 1. Kontrolluntersuchung nahmen 26 Patienten (87%) teil, vier Patienten aus C fehlten. Die Patien
tenbeffagung zeigte, daß von der or
dinierten Gesamttherapiezeit in B 96%, in C 36% wahrgenommen wur
de. ln B gab es keine Therapieabbre- cher (C; 2 = 20%). Acht von neun Pati
enten in B akzeptierten am Thera
pieende eine Kombination biopsy
chosozialer auslösender oder chroni- fizierender Faktoren ihres Rücken
schmerzes (C: einer von zehn). Alle PCR in B (C: einer!) identifizierten in
dividuelle schmerzverstärkende Er
eignisse im Alltag. Schmerzbewälti
gungstechniken wurden von allen Teilnehmern in B (C: nicht) erlernt und eingesetzt. Entspannung wurde von allen PCR in B (C: einer) mehr als
Motivation zur Eigenaktivität
Pat.%
00 100 100 —
Akzeptanz Patienteneinsicht in multifaktorieller individuelle Ursachen
Genese des der Beschwerden- Rückenschmerzes änderung
Abb. 1: Kontrolluntersuchung 1, Crup- penmittelwerte 8 Wochen nach Thera
piebeginn im Vergleich zum Zustand vor Therapiebeginn
XFA 1111
einmal täglich geübt, Krankengym
nastik in B und C durchschnittlich l-3mal, therapeutisches Schwimmen weniger als einmal wöchentlich, ln den acht Wochen gab es durch
schnittlich eine (B) bzw. acht (C) rückenschmerzbedingte Arztkonsul
tationen. Der Analgetikaverbrauch reduzierte sich in B deutlich (6mal keine Analgetika mehr, 3mal deutlich reduziert), ln C teilten alle Befragten eine Zunahme des Analgetikaver
brauchs mit.
Im Prä-post-Vergleich berichtete B im Durchschnitt eine Verbesserung der Rückenschmerzen um 51% (C;
6%). Aus Sicht der PCR in B wurde der Rückenschmerz verringert durch Entspannung (69%), Muskeltraining und Rückenschule (50%), Ablenkung (47%), Selbstinstruktion und neue Sichtweise des Problems (je 40%).
Die Bewegungsftinktion des LWS- Bereichs verbesserte sich in B durch
schnittlich um 69%, in C um 9% (in
dividuelle Veränderungen zwischen Verschlechterung und Beschwer
defreiheit). Die Muskelverspannung wurde in B als deutlich geringer (66%) angegeben (C: unverändert).
Anwendung der Therapietechniken
(0 “nie; 1 -< Ix/Woche;2 • l-3x/Woche; 3 -3-6xfWoche: 4 - > Ix/Tag)
Ent- Ablenkung Selbst- Verhaltens- Kranken
I il
spannung Instruktion änderung gymnastik/
Ruckenschule
0-
LU
Ent- Ablenkung Selbst- Verhaltens- Neue 12.4 Spannung Instruktion änderung SichtweiseAbb. 2: Kontrolluntersuchung 1, Grup
penmittelwerte 8 Wochen nach Thera
piebeginn im Vergleich zum Zustand vor Therapiebeginn
Während in C das körperliche All
gemeinbefinden durchschnittlich unverändert blieb und die Stimmung sich gering besserte (6%), teilte B eine Prä-post-Verbesserung des körperli
chen Allgemeinbefindens um 69%
und der Stimmung um 78% mit.
I Diskussion
Es ging in der Studie darum, ein in
terdisziplinäres multimodales Dia
gnostik- und Therapiekonzept für PCR zu entwickeln, die in der Praxis als besonders leidend und therapie
resistent aufgefallen waren. Es ent
hielt deshalb im Vergleich zum Kon
zept von Flor (3) eine umfangreiche
re somatische Diagnostik und ein multimodales Therapiekonzept statt einzelner Therapiemethoden. Von Hildebrandt et al. (6, 16) unterschied es sich durch den geringeren Umfang des multimodalen diagnostisch-the
rapeutischen Konzeptes (ohne fünk- tionelles Kraft- und Arbeitstraining) sowie durch eine andere Hauptziel
stellung. Sie war hier nicht vorrangig auf die Wiederaufnahme der berufli
chen Tätigkeit gerichtet, sondern stellte eine komplexe, patientenbe
zogene Zielstellung mit Information, Motivierung und Aktivierung der Pa
tienten, Schmerzreduktion, Verbes
serung der Bewegungsftinktion sowie des körperlichen und seelischen All
gemeinbefindens in den Mittelpunkt.
Eine umfassende Faktorenanalyse war notwendig, um die PCR zu infor
mieren und zur aktiven Mitarbeit zu gewinnen. Jeder PCR hatte selbst Ver
antwortung für seine Gesundheit zu übernehmen, um beeinflußbare Rückenschmerzfaktoren im heilsa
men Sinne zu verändern.
Die Ergebnisse sollen im Spiegel der Literatur betrachtet und kritisch diskutiert werden. Die Teilnehmer waren, analog Raspe und Klapow (13, 17) durchschnittlich etwas älter (47 Jahre) und mehr Frauen (67%), als in anderen Studien (3, 16, 21). Die Er
gebnisse der Eingangsuntersuchung dienten einer Gesamtschau mit brei
ter Erfassung und Einordnung des
I Fazit: Welche Ziele wurden erreicht?
Am Therapieende war Gruppe B fähig und bereit, eigenverantwortlich die erlernten Techniken täg
lich prophylaktisch und therapeutisch einzuset
zen. Sie akzeptierte ein multifaktorielles Gefüge chronischen Rückenschmerzes und war imstande, Auslöser im Alltag zu erkennen. Die achtwöchige Therapie reduzierte die Schmerzen und den Anal
getikaverbrauch. Das körperliche und psychische Allgemeinbefinden besserte sich, ohne daß eine differentielle Wirksamkeit einzelner Behand
lungsbausteine gesichert werden konnte (wenn
gleich das Entspannungstraining die am häufig
sten genutzte Therapiemethode war). Schmerz
bewältigungstechniken, Rückenschule, Kran
kengymnastik und Schwimmen wurden zwar er
lernt, aber noch unzureichend häufig in den Alltag integriert. Gruppe C zeigte trotz besserer Aus
gangsposition deutlich weniger Compliance bei Therapie, Kontrolluntersuchung und Reduktion der Analgetika, verbesserte sich nur geringfügig über die Ausgangswerte hinaus und konnte die therapeutische Zielstellung nicht erreichen.
Rückenschmerzes in den Kontext der individuellen Krankheits- und Le
bensgeschichte und bedeutsamer Krankheitsfaktoren.
Wie auch in der Literatur berichtet, fanden sich neben klinisch-röntge
nologischen Faktoren erhöhte Mit
telwerte für Angst, Depressivität und neurotische Entwicklung (6, 13, 21).
Bei 60 - 70%iger Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Alltag be
standen größere Belastungen in Be
ruf, Partnerschaft und sozialem All
tag mit Hilflosigkeit gegenüber dem Rückenschmerz (3). Es handelte sich somit bei unseren PCR um biopsy
chosozial besonders belastete, langjährig hilflos unter Rücken
schmerz leidende Patienten mit schlechter Krankheitsprognose we
gen langer Dauer und Komplexität be
teiligter Faktoren (22).
Die unmittelbaren Behandlungsef
fekte am Therapieende unterschie
den sich deutlich zwischen multimo
daler Gruppentherapie (B) und Ein
zelphysiotherapie (C). ln C konnten Motivation und Identifikation mit der Therapie trotz gleicher Vordiagno
stik, Information über biopsychoso
ziale Faktoren und Beratung zum in
dividuellen Krankheitsbild sowie glei
cher verordneter Therapiezeit offen
sichtlich nicht ausreichend wachsen
1112 XFA
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Valtrex'/Valtrex’ S Filmtabletten (verschreibungspflichtig). Wirkstoff: Valaciclovirhydrochlorid, Zusammensetzung: Arzneilich wirksa
me Bestandteile; 1 Filmtablette Valtrex'/Valtrex' S enthält 556 mg Valaciclovirhydrochlorid, entspr. 500 mg Valaciclovir Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon (vernetztes Polyvidon), Povidone K90, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Methylhydroxypropylcellulose, Titandioxid, Macrogol 400, Polysorbat 80, Carnaubawachs sowie blaue Tinte zum Bedrucken der Filmtabletten. Anwendungsgebiete Valtrex': Flerpes zoster (Gürtelrose), unter Beachtung eines frühzeitigen Behandlungsbeginns.
Valtrex' S: Rezidivierender sowie primärer Flerpes genitalis Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Valaciclovir oder die sonstigen Bestandteile und Aciclovir-haltige Arzneimittel. Valtrex' S: Keine Anwendung bei Flerpes neonatorum und bei Flerpesenzephalitis Da gegenv9ärtig doch keine Erfatirdngen mit dCr Behändluhg v'on'Patieriteri unter 18 JaTiren ünrf von ifnm'unsuppriniierte'n Patienten voflie- gen, sollte Valtrex'/Valtrex' S an diese Patientengruppen nicht verabreicht werden. Aufgrund der bisher begrenzten klinischen Erfahrungen mit der Anwendung von Valtrex'/Valtrex' S bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion sollte die Verabreichung von Valtrex'/
Valtrex' S an diese Patientengruppe nur mit Vorsicht erfolgen. Beim Vorliegen von Nierenfunktionseinschränkungen sind die entsprechen
den Dosierungsempfehlungen im Abschnitt Dosierungsanleitung zu beachten. Ausreichende Erfahrungen mit der Anwendung von Valaciclovir in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Sollte sich jedoch eine Behandlung in der Schwangerschaft als notwendig erweisen, so sind der Nutzen und die möglichen Risiken sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Es ist nicht bekannt, ob Valaciclovir in die Muttermilch Übertritt. Aciclovir - das Flauptabbauprodukt von Valaciclovir - wurde jedoch in der Muttermilch gefunden. Deshalb sollte während der Behandlung mit Valtrex'/Valtrex' S nicht gestillt werden. Nebenwirkungen: Die nach Einnahme von Valtrex'/Valtrex' S am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen waren Kopfschmerzen und Übelkeit. Gelegentlich wurde auch von Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen, Durchfall und Abdominalschmerzen berichtet. Diese unerwünschten Wirkungen traten in klinischen Studien, in denen Valtrex' zur Behandlung der Gürtelrose verabreicht wurde, in gleicher Fläufigkeit wie unter Aciclovir oder Placebo auf. Vorwiegend bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen Erkrankungen, die die im folgenden genannten unerwünschten Wirkungen begünstigen können, ist aufgrund der Erfahrung mit Aciclovir, dem Flauptabbauprodukt von Valaciclovir, in Einzelfällen das Auftreten von reversiblen neurologisch-psychiatrischen Erscheinungen wie Schwindel, Verwirrtheit, Entfremdungserlebnisse, Flalluzination, ünruhe, Tremor und Schläfrigkeit nicht auszuschließen. Selten wurden Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit sowie Müdigkeit festgestellt. In Einzelfällen wurde ferner von Atembeschwerden berichtet. Ebenfalls im Zusammenhang mit der Gabe Aciclovir-haltiger Arzneimittel kam es selten zu vor
übergehenden Bilirubin-, Leberenzym-, Serumharnstoff- und Kreatininanstiegen, einem Absinken hämatologischer Parameter (Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie) sowie zu Flautausschlägen und Fieber. Weitere Angaben: siehe Gebrauchs- bzw. Fachinfor
mation Flandelsformen: Valtrex', 42 Filmtabletten.Valtrex'S, 10 Filmtabletten. Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: