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4 Ergebnisse

4.10 Histologische Untersuchungsergebnisse

Die Erhebung der Normalbefunde erfolgte an den histologischen Schnitten der Kontrollpferde (Gruppe 3).

Sowohl die Ventralfläche als auch der Rand des Gaumensegels waren von einem mehrschichtigen, verhornenden Plattenepithel überzogen. Herdförmig waren im Stratum corneum kernhaltige Zellen erkennbar. Das Stratum spinosum wies teilweise bis zu 22 Schichten auf. Auf der Dorsalfläche des weichen Gaumens nahm die Anzahl der Schichten ab und das Epithel ging in ein mehrschichtiges hochprismatisches Flimmerepithel über.

In der Lamina propria mucosae und in der Tela submukosa waren muköse Drüsen, Kapillaren, Nervenfasern, locker angeordnete Kollagenfaserbündel und sowohl diffus als auch herdförmig angeordnete Ansammlungen mononukleärer Infiltrate erkennbar.

Im Bereich der Schleimhautfalten traten vereinzelt Lymphfollikel auf.

Die mittlere Schicht des Gaumensegels wurde von quergestreiften Muskelfasern gebildet (Abb. 24).

Abb. 24: Histomorphologische Übersicht eines unbehandelten Gaumensegelsegmentes

Das Gaumensegel bestand aus der Muskelschicht (M), der Submukosa (Sk), in der einzelne Drüsenkomplexe (Dr) zu erkennen waren, und der Mukosa, die auf der oralen Seite ein mehrschichtiges, verhornendes Plattenepithel (Pe) aufwies und auf der nasalen Seite in ein mehrschichtiges Flimmerepithel (Fe) überging.

Pferd Nr. 13; Segment Nr. L3 Paraffinschnitt; H.E.-Färbung Grundvergrößerung 3,2x

Abb. 24

Das Implantat stellte sich bei allen Pferden als nicht anfärbbare, unregelmäßig geformte Schollen dar, die einen Durchmesser von 30 bis 70 µm aufwiesen und aufgrund ihrer doppelbrechenden Eigenschaft unter Verwendung der Polarisationseinrichtung als hell leuchtende Partikel identifiziert werden konnten (Abb. 25a u. b).

Bei der histologischen Untersuchung der Organproben und der regionären Lymphknoten konnten keine P.L.A.-Partikel nachgewiesen werden, so daß nicht von einer Migration des Implantatmaterials innerhalb der Beobachtungszeitraumes von 168 Tagen über das Lymph- oder Blutgefäßsystem auszugehen ist.

Abb. 25a: Histologischer Nachweis des P.L.A. -Implantatmaterials

Die P.L.A.-Schollen (pla) in der Submukosa (Sk) wurden von Muskelfasern (M) begrenzt und von Drüsenkomplexen (Dr) umgeben.

na: nasal or: oral

Pferd Nr. 1, Segment Nr. R2, 28 Tage post injectionem Paraffinschnitt, H.E.-Färbung

Grundvergrößerung: 6,3x

Abb. 25b: Histologischer Nachweis des P.L.A. -Implantatmaterials

Mit der Polarisationseinrichtung konnten die doppelbrechenden P.L.A.-Schollen (pla) in Form von hell leuchtenden Partikeln optisch identifiziert werden.

Pferd Nr. 1, Segment Nr. R2, 28 Tage post injectionem

Paraffinschnitt, H.E.-Färbung, polarisationsoptische Aufnahme Grundvergrößerung: 6,3x

Abb. 25a

Abb. 25b

Abb. 26a: Nachweis phagozytierter P.L.A. -Schollen

Phagozytierte P.L.A.-Schollen (pla) befanden sich im Zytoplasma von Fremdkörperriesenzellen (Rz).

M: Muskelfasern

Pferd Nr. 3, Segment Nr. R1, 84 Tage post injectionem Paraffinschnitt, H.E.-Färbung

Grundvergrößerung: 100x

Abb. 26b: Nachweis phagozytierter P.L.A. -Schollen

Doppelbrechende P.L.A.-Schollen (pla) waren im Zytoplasma von Fremdkörperriesenzellen (Rz) zu erkennen.

M: Muskelfasern

Pferd Nr. 3, Segment Nr. R1, 84 Tage post injectionem,

Paraffinschnitt, H.E.-Färbung, polarisationsoptische Aufnahme Grundvergrößerung: 100x

Abb. 26a

Abb. 26b

Bei allen Pferden waren Anschnitte des Implantates in der oralen Submukosa und in der Muskelschicht des Gaumensegels zu erkennen. Bei zwei Pferden war ebenfalls Implantatmaterial in der nasalen Submukosa nachweisbar (Tab. 10).

Es zeigten sich deutliche Differenzen zwischen den Befunden, die bei Lokalisation des Implantates im Bereich Submukosa einerseits und im Bereich der Muskelschicht andererseits erhoben wurden (Tab. 10).

Das Implantat im Bereich der Submukosa zeichnete sich zu allen Untersuchungszeitpunkten durch die Ausbildung einer kollagenfaserreichen Kapsel aus, die eine deutliche Demarkation zum umliegenden Gewebe bewirkte und von der septenartig Kollagenfaserstränge in das Implantat hineinzogen (Abb. 27, 28, 29, 30 u. 31).

In der Muskelschicht fehlte eine deutliche Abgrenzung der P.L.A.-Schollen zum benachbarten Gewebe. Teilweise lag das Material im direkten Kontakt zu den Muskelfaserzellen, teilweise war es durch einzelne Kollagenfasern von diesen getrennt (Abb. 33, 34, 35, 36 u. 37).

Eine Phagozytose durch mehrkernige Riesenzellen (Abb. 26a u. b) konnte zu allen Untersuchungszeitpunkten sowohl in der Submukosa als auch in der Muskelschicht beobachtet werden (Abb.26a u. b).

Tab. 10: Histomorphologische Befunde im Implantatbereich

Zeitpunkt Pferde Lokalisation Granulations- Kapillar-

Riesen-post inj. Nr. des gewebe einsprossung zellen

[Tagen] Implantates periph. zentral periph. zentral 1

Tab. 11: Entzündungsreaktion im Bereich des Implantatmaterials

post inj. Pferde Eos.

[Tagen] Nr. Riesen- Fibro- Fibro- Lympho- Plasma- Granulo-zellen blasten zyten zyten zellen zyten

1 +++ ++ ++ ++ ++ ++

28 2 +++ ++ ++ (+) -

-3 +++ +++ +++ (+) -

-84 4 +++ +++ +++ (+) -

-5 +++ ++ +++ (+) -

-168 6 +++ ++ ++ (+) -

-– = keine (+) = vereinzelt + = geringradig ++ = mittelgradig +++ = hochgradig

28 Tage post injectionem war sowohl das mehrschichtige verhornende Plattenepithel der oralen Seite als auch das mehrstufige hochprismatische Flimmerepithel der nasalen Seite des Gaumensegels vollständig erhalten.

In der Lamina propria mucosae der respiratorischen Schleimhaut waren bei einem Pferd hochgradig vermehrte Lymphfollikel zu erkennen. Das zweite Pferd zeigte subepithelial nur vereinzelte Lymphfollikel (Tab. 11). In der Tela submucosa stellte sich der Implantatbereich durch die mittelgradig ausgebildeten Kollagenfaserbündel gut abgegrenzt von dem umliegenden Gewebe dar. (Abb. 27). Neben den Kollagenfaserbündeln, den Fibroblasten, den Fibrozyten und den Kapillaren in mittelgradiger Ausprägung dominierte die hochgradige Ansammlung von Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen, die phagozytierte Implantatschollen enthielten (Abb 27). Bei Pferd Nr. 1, das durch hochgradig vermehrt Lymphfollikel auffiel, waren herdförmig mittelgradig eosinophile Granulozyten und lympho-plasmazelluläre Infiltrate zu erkennen (Tab. 11).

Das in der Muskelschicht lokalisierte Implantat zeichnete sich durch eine sehr geringe Demarkation zu den angrenzenden Muskelfasern aus (Abb. 34). Es war von geringgradig ausgeprägten Kollagenfasern und vereinzelt vorkommenden Fibroblasten und Fibrozyten umgeben. Innerhalb des Implantates zwischen den P.L.A.-Schollen dagegen zeigte sich eine mittelgradige Ansammlung von Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen (Abb. 33). Bei einem Pferd fielen vereinzelt Muskelzellen in der Umgebung des Implantates mit einer leicht eosinophilen Färbung auf. Die charakteristische Querstreifung der Muskelfasern ließ sich bei diesen Zellen allerdings deutlich darstellen, so daß nicht von degenerativen Veränderungen auszugehen ist. Es zeigten sich im umliegenden Gewebe sowohl im Bereich der Tela Submukosa als auch im Bereich der Muskelschicht keine Abweichungen von den histologischen Normalbefunden.

84 Tage post injectionem stellten sich die Implantatschollen unverändert dar (Abb.

29). Eine hochgradige Ansammlung von Fibroblasten und Fibrozyten und eine Zunahme der Kollagenfasern sowohl als Demarkation zum benachbarten Gewebe als auch in Form von breiten, in das Implantat hineinziehenden Septen war zu erkennen (Abb. 29). Die Bereiche zwische n den einzelnen Implantatschollen waren unverändert durch die hochgradige Ansammlung von Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen charakterisiert. (Abb. 29).

In der Muskelschicht war nur eine sehr geringe Reaktion in der Umgebung der injizierten Implantatschollen zu erkennen (Abb. 35). Nur die zwischen den Schollen lokalisierte mittelgradige Ansammlung von Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen mit phagozytiertem Material und die in geringgradiger Ausprägung vorhandenen Kapillaren, Fibroblasten und Kollagenfasern belegten die andauernde Auseinandersetzung der Entzündungszellen mit dem Implantatmaterial (Abb. 36).

Auch 168 Tage post injectionem war die Darstellung der Implantatschollen in ihrer ursprünglichen Form möglich (Abb. 31).

Die Abgrenzung des Implantates erfolgte in der Submukosa zum benachbarten Gewebe durch eine breite, aus Kollagenfasern bestehende Kapsel (Abb. 30).

Stränge von Kollagenfasern mit einer vorwiegend mittelgradigen Ansammlung von Fibrozyten und Fibroblasten durchzogen den Implantatbereich septenartig, so daß eine deutliche Unterteilung des Implantatbereiches zu erkennen war (Abb. 30 u. 31).

Zwischen den einzelnen Implantatschollen waren unverändert hochgradige Ansammlungen von Histiozyten und mehrkernigen Riesenzellen zu erkennen, die phagozytierte Implantatschollen enthielten (Abb. 32).

In der Muskelschicht erfolgte die Abgrenzung des Implantatbereichs durch wenige Kollagenfasern (Abb. 38).

Abb. 27: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 28 Tage post injectionem

Der Implantatbereich mit seiner Fremdkörperreaktion stellte sich gut abgegrenzt vom umliegenden Gewebe dar.

pla: P.L.A.-Schollen Sk: Submukosa Rz: Riesenzellen Pferd Nr. 2, Segment Nr. R4

Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 6,3x

Abb. 28: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 84 Tage post injectionem

Die Kollagenfibrillenvermehrung (Ko) führte zu einer Lobulierung des Implantatbereiches.

Pferd Nr. 4, Segment Nr. R4 Paraffinschnitt, Azan-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 27

Abb. 28

Abb. 29: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 84 Tage post injectionem

Im Vergleich zu 28 Tagen post injectionem hatten sich die Kollagenfasern (Ko) deutlich vermehrt, wobei auch breite Kollagenfaserbündel (Ko) im Zentrum des Implantatbereiches nachweisbar waren.

Sk: Submukosa pla: P.L.A.-Schollen Rz: Riesenzellen Pferd Nr. 4, Segment Nr. R3

Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 30: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 168 Tage post injectionem

In der Submukosa wurde das Implantat durch eine breite Kapsel aus Kollagenfasern (Ko) abgegrenzt. Weiterhin ist eine Unterteilung des Implantatbereiches durch die das gesamte Granulom durchziehenden Kollagenfasern (Ko) zu erkennen.

Pferd Nr. 6, Segment Nr. R3 Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 6,3x

Abb. 29

Abb. 30

Abb. 31: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 168 Tage post injectionem

In der Ausschnittsvergrößerung aus Abb. 30 wird die starke Kollagenfibrillenvermehrung (Ko) und Septierung innerhalb des Implantates deutlich.

pla: P.L.A.-Schollen

Pferd Nr. 6, Segment Nr. R3 Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 32: P.L.A.-Implantat in der Submukosa 168 Tage post injectionem

Auch nach 168 Tagen waren zahlreiche Riesenzellen (Rz) mit phagozytierten P.L.A.-Schollen (pla) im Implantatbereich zu erkennen.

Pferd Nr. 5, Segment Nr. R1 Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 100x

Abb. 29

Abb. 30

Abb. 33: P.L.A.-Implantat in der Muskelschicht 28 Tage post injectionem

Die angrenzenden Muskelfasern (M) zeigten keine Reaktion auf das Implantat.

Zwischen den P.L.A.-Schollen (pla) waren zahlreiche Fremdkörperriesenzellen (Rz) zu erkennen.

Pferd Nr. 2, Segment Nr. R4 Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 34: P.L.A.-Implantat in der Muskelschicht 28 Tage post injectionem

Die Abgrenzung des Implantatbereiches erfolgte in der Muskelschicht (M) durch wenige Kollagenfasern (Ko), die schon 28 Tage post injectionem vereinzelt auch zwischen den P.L.A.-Schollen (pla) nachweisbar waren.

Pferd Nr. 2, Segment Nr. R3 Paraffinschnitt, Azan-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 33

Abb. 34

Abb. 35: P.L.A.-Implantat in der Muskelschicht 84 Tage post injectionem

Die P.L.A.-Schollen (pla), die in die Muskulatur injiziert wurden, ließen nur eine sehr geringgradige Reaktion der umgebenen Muskelfasern (M) erkennen.

Fe: respiratorisches Flimmerepithel Sk: Submukosa Dr: Drüsenkomplexe Pferd Nr. 4, Segment Nr. R1

Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 3,1x

Abb. 36: Teilvergrößerung aus Abb. 35

Histologisch unauffällige Muskelfasern (M) umgaben den Implantatbereich. Zwischen den Implantatschollen zeigten sich Fremdkörperriesenzellen (Rz), die P.L.A.-Schollen (pla) phagozytierten.

Pferd Nr. 4, Segment Nr. R1, 84 Tage post injectionem Paraffinschnitt, H.E.-Färbung

Grundvergrößerung: 25x

Abb. 35

Abb. 36

Abb. 37: P.L.A.-Implantat in der Muskelschicht 84 Tage post injectionem

Nach 84 Tagen post injectionem bestand im Vergleich zu der subkutanen Lokalisation in der Muskelschicht (M) nur vereinzelt eine Kollagenfibrillenvermehrung.

pla: P.L.A.-Schollen

Pferd Nr. 3, Segment Nr. R3 Paraffinschnitt, Azan-Färbung Grundvergrößerung: 6,3x

Abb. 38: P.L.A.-Implantat in der Muskelschicht 168 Tage post injectionem

Auch nach 168 Tagen post injectionem grenzten nur einzelne Kollagenfasern (Ko) die Implantatschollen (pla) von den Muskelfasern (M) ab.

Pferd Nr. 5, Segment Nr. R1 Paraffinschnitt, H.E.-Färbung Grundvergrößerung: 25x

Abb. 37

Abb. 38