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Hintergrund: Warum Wildnis in der Stadt?

Im Dokument Wildnis in Städten (Seite 3-7)

1 Das Projekt „Wild Cities“

Das Projekt „Wild Cities“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hatte die Schaffung von „Wildnis“-Flächen im urbanen Bereich, die Erprobung von Ansätzen für ihr Management und deren Kommunikation zum Thema. Vorhandene und geplante Ansätze zur Schaffung von Wildnis in Städten wurden gesammelt und mit nationalen sowie internationalen Experten diskutiert. In Deutschland steht die öffentliche Diskussion um Wildnis in Städten noch am Anfang, während Länder wie Großbritannien und die USA bereits seit längerem entsprechende Ansätze vorweisen können.

Das Projekt beinhaltete einen nationalen Workshop mit 9 Experten aus deutschen Städten und einen internationalen Workshop mit 21 Experten aus deutschen und internationalen Kommunen sowie aus relevanten Institutionen. In beiden Workshops wurden zum einen die Bedeutung und die Ausprägung urbaner Wildnis thematisiert sowie deren Bedeutung für Stadtbewohnerinnen und -bewohner diskutiert. Zum anderen wurden relevante Maßnahmen und Instrumente zur dauerhaften Sicherung von entsprechenden Flächen und deren Management analysiert. Des Weiteren wurden Strategien für eine zielgerichtete und wirkungsvolle Kommunikation, u.a. im Rahmen von begleitenden Umweltbildungsmaßnahmen, dargelegt und erarbeitet.

Das vorliegende Ergebnispapier beinhaltet die Ergebnisse einer einführenden Recherche zum Thema sowie die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und -teilnehmer, wie sie im Rahmen der Workshops dokumentiert und diskutiert wurden.

Die Ergebnisse der Diskussion sollen auf dem 10. Welt-Wildniskongress WILD10 (4. bis 10.

Oktober 2013 in Salamanca, Spanien) einer großen Fachöffentlichkeit vorgestellt und dort weiterentwickelt werden (Informationen unter http://www.wild.org/main/world-wilderness-congress). „Wild Cities“ soll dort eine Komponente im Themenschwerpunkt „Mobilisierung von Zielgruppen: soziale Bewegungen anstoßen“ werden, um mit und für die Menschen eine wilde Natur in den Städten der Welt zu erhalten oder wiederherzustellen.

2 Hintergrund: Warum Wildnis in der Stadt?

Städte sind künstliche, menschengemachte Räume, deren Hauptzweck es ist, menschlichen Interessen und Bedürfnissen zu dienen. Im Gegensatz dazu ist „Wildnis“ im engeren Sinne ein intakter, von Menschen unberührter Naturraum. Das Projekt bringt diese beiden Gegensätze zusammen, um auf die doppelte Bedeutung von Städten aufmerksam zu machen: Stadtnatur ist äußerst wichtig sowohl für den Naturschutz als auch für die Lebensqualität der Stadtmenschen.

Natürlich kann eine menschengemachte Stadt keine über Jahrhunderte hinweg vollkommen unberührte Wildnis beherbergen. Und doch sind in Städten häufig Naturräume zu finden, die über längere Zeiträume weitgehend sich selbst überlassen wurden und Eigenschaften einer Wildnis aufweisen.

Wildnis in der Stadt: Wildnis im engeren Sinne ist eine von Menschen unberührte Landschaft, in der alle natürlichen Prozesse ungestört stattfinden können. Da dafür große, zusammenhängende Flächen benötigt werden, ist diese Form von Wildnis weltweit nur noch an sehr abgelegenen Orten zu finden und kaum, bzw.

gar nicht, in Mitteleuropa. Eine seit Jahrhunderten menschlich überformte Kulturlandschaft – und damit auch Städte und Dörfer – stehen eigentlich im direkten Widerspruch mit dem Wildnisgedanken.

Und doch kann selbst Stadtnatur Wildnis-ähnliche Eigenschaften aufweisen, wenn Eigendynamik und natürliche Entwicklungsprozesse bewusst zugelassen werden. Urbane Flächen, die sich für solche natürlichen Sukzessionsprozesse eignen, sind z.B. Stadtwälder, Flussufer, Feuchtgebiete und andere Reste der ursprünglichen prä-urbanen Naturlandschaft. Auch auf städtischen Brachflächen und Baulücken entwickelt sich oft ungestört die Natur, solange die Nachnutzung nicht geklärt ist oder Investoren fehlen (siehe auch das Konzept der „Vier Naturen“ in Kapitel 2.1). Auf solche Flächen bezieht sich das Projekt „Wild Cities“.

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Stadtnatur im Allgemeinen hat positive Auswirkungen auf die Lebensqualität in einer Stadt. Es gibt sogar Hinweise, dass sich ein gut durchgrüntes Quartier z.B. positiv auf die Kriminalitätsrate oder auf die psychische Verfassung seiner Bewohner auswirkt. Leider werden diese positiven Effekte oft nicht wahrgenommen, oder anderen Themen wie Sicherheit, Familie, Arbeit usw. wird stärkere und unmittelbarere Bedeutung beigemessen. Der Wert und die Notwendigkeit von urbaner Wildnis begegnet in diesem Zusammenhang oft besonderer Skepsis. Auch ruft urbane Wildnis nicht immer nur positive Gefühle hervor, sondern wird mit Vernachlässigung und Unordnung assoziiert. Andererseits zeigt eine Schweizer Studie zu städtischer Biodiversität und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität, dass komplexe Vegetation und hohe Strukturvielfalt zu den dominierenden Kriterien einer positiv bewerteten städtischen Umwelt gehören. Eine hohe Naturnähe von Stadtnatur wird also gegenüber monotoner und artenarmer Natur bevorzugt, zumindest „bis zu dem Punkt, an dem sie Nutzbarkeit und Zugang einzuschränken“ beginnt (Gloor et al., 2010). Das deckt sich mit Erfahrungen aus Berlin, wo Wildnis zwar tendenziell gut akzeptiert wird, aber nur wenn diese durch einen Weg und Sitzbänke erschlossen ist.

„Wildnis“ und „Stadt“ in einen Zusammenhang zu bringen ist provokant und durchaus kontrovers.

Doch gerade dies birgt interessante Möglichkeiten.

Die englische Stadt Exeter hat sich die Begriffskombination mit dem Slogan „Wild City Exeter“ bereits zu eigen gemacht und führt unter dessen Dach viele Naturschutzmaßnahmen und wildnisorientierte Einzelprojekte durch. Eine „wilde Stadt“ kann als eine „Anti-Sterilisation“ der heutigen Hightech-Welt verstanden werden und kann daran erinnern, dass auch in der heutigen Zeit nicht alles bestimmt und geplant werden muss: Selbst in einer Stadt kann man der Natur einen Teil der Arbeit

überlassen. Immerhin hat Wildnis auch eine interessante kulturelle Dimension, da das Leben in der Wildnis – im Gegensatz zum Leben in der künstlich angelegten Stadt – für einen Großteil der Menschheitsgeschichte der normale Lebensstil war.

2.1 Artenvielfalt im Lebensraum-Mosaik Stadt

Die Städte dieser Welt wachsen: Über die Hälfte der Weltbevölkerung, mit steigender Tendenz, lebt inzwischen in urbanen Räumen (BMU, 2007). Dieser Trend zur Urbanisierung gilt als eine der Hauptursachen für den weltweit ungebremsten Artenrückgang. Gleichzeitig sind Städte – zumindest in Mitteleuropa – schon jetzt oft artenreicher als die sie umgebende, vielfach intensiv genutzte Kulturlandschaft. Zwar kommt die Stadt oft nicht für Arten mit besonderen Habitatansprüchen in Frage, die z.B. auf große, unzerschnittene und ungestörte Lebensräume angewiesen sind. Und doch hat es schon ganz erstaunliche Anpassungen an urbane Nischen gegeben, was die Bedeutung des städtischen Naturschutzes verdeutlicht. Stadtnatur inzwischen ein wichtiger Teil des Netzes von Rückzugsorten für die biologische Vielfalt geworden.

Auch wenn die Artenzusammensetzung in Städten sich meist stark von der natürlicherweise zu erwartenden Artenvielfalt unterscheidet, bietet eine Stadt in vielen, manchmal kleinräumigen Nischen einen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, die im Umland nur noch unwirtliche Bedingungen vorfinden. Je höher der Durchgrünungsgrad und je vielfältiger das Lebensraumangebot einer Stadt, desto mehr Arten können sich hier ansiedeln (Werner 2012).

Ein hoher Durchgrünungsgrad lässt auch den Anteil an heimischen Arten steigen und den Anteil an solchen Arten mit besonderen Habitatansprüchen. Die Hauptfaktoren in diesem Zusammenhang sind Größe, zeitliche Kontinuität, Vernetzung untereinander und das Vorhandensein besonderer Standorte (z.B. geringe Störung, Vielfalt an Strukturen, besondere

Wild City: Der englische Begriff für Wildnis („wilderness“) ist sehr viel enger gefasst als im Deutschen. Das Wort ist begrenzt auf die unberührte, ungestörte Natur fernab der Zivilisation. Der Wortsinn in Richtung von Unordnung oder fehlender Zähmung, wie sie im Deutschen durchaus enthalten ist, fehlt im Englischen. Die Begriffskombination bzw. das Wortspiel

„Wild City“ ist daher für einen Menschen mit Englisch als Muttersprache ein größerer Widerspruch als im Deutschen.

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Böden). Große, alte Parkanlagen weisen z.B. oft eine hohe Artenvielfalt auf, genauso wie die Übergangsbereiche zwischen Stadt und Kulturlandschaft am Stadtrand.

Das Konzept der „Vier Naturen“ (Kowarik, 1992 & 2012) beschreibt und systematisiert die ausgesprochene Vielfalt an Stadtnatur. In allen vier „Naturtypen“ finden sich durchaus günstige Bedingungen für das Überleben vieler Arten. Entscheidend für das Vorkommen und den Erhalt einer hohen urbanen Biodiversität ist daher ein vielflächiges Mosaik im Stadtgebiet (Kowarik, 2012). Das Konzept unterscheidet folgende vier Typen von Natur:

„Natur der ersten Art“ – Relikte der ursprünglichen Naturlandschaft: Natürliche Habitate wie Wälder und Feuchtgebiete; oft aber nicht ausschließlich am Stadtrand zu finden und meist nur geringfügig ökonomisch genutzt. Erhalt bzw. Renaturierung ist oft möglich, jedoch oft nur mit bestimmten Einschränkungen, wie z.B. Eutrophierung oder den Wasserhaushalt betreffend. Das Potential für Wildnisentwicklung ist hoch  „Alte Wildnis“.

„Natur der zweiten Art“ – Relikte der Kulturlandschaft: Elemente der Kulturlandschaft wie z.B. Äcker, Wiesen und Weiden, die erhalten geblieben oder weitgehend unbeabsichtigt entstanden sind. Diese Flächen sind nicht selten für eine Bebauung interessant und daher gefährdet; wo noch erhalten, sind diese Flächen mit ihrer Ausstattung an Naturelementen interessant für eine naturnahe Entwicklung.

„Natur der dritten Art“ – die gärtnerisch gestaltete Natur: gärtnerisch geschaffene oder überformte Natur auf allen Maßstabsebenen, vom Hausgarten über Sportanlagen bis zum großflächigen Landschaftspark; absichtliche Gestaltung mit stark variierendem Erscheinungsbild; nicht in der Stadt erfunden, jedoch heute größtenteils prägend für urbane Grünsysteme; häufig Überschneidungen mit Natur der ersten Art; gerade in alten Parks oder Friedhöfen mit alten Bäumen oft „Hotspots“ der Biodiversität

„Natur der vierten Art“ – die urban-industrielle Natur: Spontane Naturentwicklung auf zuvor bebauten oder intensiv urban-industriell genutzten Flächen: leerstehende Gebäude oder Rückbauflächen, stillgelegten Bahnflächen etc., d.h. Naturentwicklung auf Industriebrachen, aufgegebenen Bahngleisen, in Baulücken, etc.; stadt-spezifische Form von Natur, deren Entstehen und Verschwinden mit urbanen Wachstums- und Schrumpfungsprozessen korrelieren kann (u.U. Zunahme in wirtschaftlich schwierigen Zeiten); großes soziales Potenzial dieser Flächen, z.B. als Naturerfahrungsräume 

„Neue Wildnis“.

2.2 Wildnis als ein Bestandteil der Stadtnatur

Nicht jede Form von Stadtnatur ist mit urbaner Wildnis gleichzusetzen, noch ist jede Naturfläche in der Stadt für eine Wildnisentwicklung geeignet. Doch auf allen vier Naturen (siehe oben) bestehen Möglichkeiten für ein naturnäheres, vielfältigeres und letztendlich „wilderes“

Erscheinungsbild. Auf Naturen der zweiten und dritten Art bieten sich z.B. eine naturnähere Gestaltung wie artenreiche Wiesen und Gärten an, während sich die Naturen der ersten und vierten Art besonders dafür eignen, in Teilflächen eine natürliche, ungestörte Entwicklung zuzulassen: Wildnis in der Stadt.

Das Überleben der Menschheit ist auf Produkte und Dienstleistungen angewiesen, die die Natur zur Verfügung stellt. Daraus ergeben sich neben ökologischen und ökonomischen Gründen auch soziale, kulturelle und ethische Gründe für den Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt (BMU, 2007). Dies betrifft auch Städte, und zwar auf eine zunächst gegensätzlich erscheinende Weise: Einerseits werden die Urbanisierung und der damit einhergehende immense ökologische Fußabdruck gemeinhin für den Artenverlust verantwortlich gemacht.

Gleichzeitig beherbergen urbane Räume andererseits – wie bereits erwähnt – oft eine außerordentlich hohe Artenvielfalt. Städten kommt daher eine besondere Verantwortung beim

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Schutz der Biodiversität zu, und urbane Wildnis ist eine wichtige Komponente um ein möglichst breites Spektrum an Lebensräumen für möglichst viele Arten zu bieten.

Im Allgemeinen stimmt das mit den Erwartungen von Menschen an ihr eigenes Lebensumfeld überein. Die bereits erwähnte Schweizer Studie bestätigt, dass Stadtmenschen eine vielfältige Natur in ihrem Umfeld bevorzugen (Gloor et al., 2010). In den USA brachte eine informelle Befragung unter Bürgern zu Tage, dass das ideale Verhältnis zwischen Natur und Mensch für eine hohe Lebensqualität 50:50 beträgt, was zur internationalen Kampagne „Nature Needs Half“

(„Natur braucht die Hälfte“) geführt hat (www.natureneedshalf.org, siehe Kapitel 5).

Der Bedarf an urbaner Wildnis zeigt sich auch im modernen städtischen Leben: viele Menschen verlassen oft kaum noch die Stadtgrenzen. Bei Kindern spielt sich das Leben nicht selten praktisch ausschließlich im eigenen Quartier ab. Gerade für ärmere Familien ist es oft einfach zu teuer, die eigene Nachbarschaft zu verlassen, so dass sich die Naturerfahrung von Kindern auf die im Quartier befindliche Natur beschränkt. Intakte Natur oder gar echte Wildnis fern der menschlichen Agglomerationen sind für die meisten Menschen zu weit weg. Darüber hinaus verbringen moderne Stadtmenschen rund 80 bis 90% ihrer Zeit in geschlossenen Räumen wie Gebäuden oder Verkehrsmitteln (Internetauftritt des Gesundheitsamts Baden-Württemberg, siehe Internetlinks auf Seite 15). Wenn die Menschen von heute also eine positive Einstellung zur Natur und den Willen, sie zu schützen, bewahren sollen, dann muss Natur und Wildnis in den Städten vorhanden sein.

Städtische Wildnis kann Menschen auch Alternativen zum üblichen Stadtleben aufzeigen.

Urbane Wildnis kann Menschen eine Wertschätzung von Natur und der Koexistenz mit anderen Lebewesen lehren.

Grün- und Parkanlagen haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Ob eine urbane Wildnisfläche sich dabei anders auswirkt als eine „normale“ Grünfläche, ist jedoch nicht sicher.

Erfahrungsgemäß übt eine wildere Natur jedoch zumindest auf Kinder oft eine höhere Anziehungskraft aus als herkömmliche Parks und Spielplätze. Auch lernen Kinder in wilder Natur besser, Risiko einzuschätzen und sich angemessen zu verhalten. Verletzungsraten sind in Naturräumen oft niedriger als auf konventionellen Spielplätzen. Spielplätze sind zwar so konzipiert, dass sie keinerlei Verletzungsrisiko bergen, doch in Naturräumen ist es offensichtlicher, dass ein angemessen vorsichtiges Verhalten notwendig ist.

2.3 Urbane Wildnis als Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung

Die Bevölkerung in Städten profitiert in vielfältiger Weise vom Vorhandensein urbaner Grünräume. Neben ihrem ästhetischen Reiz tragen diese durch eine Vielzahl von Ökosystemleistungen zu einer Verringerung von Umweltbelastungen für die Stadtbewohner bei.

So stellt die Vegetation einen natürlichen Staubfilter dar und schützt vor verkehrsbedingten Emissionen. Daneben bewirken Grünflächen in der Stadt einen Kühlungseffekt, der besonders in Anbetracht des Klimawandels bedeutsam ist. Der temperaturausgleichende Effekt wirkt sich entscheidend positiv aus auf die Nutzung und die Akzeptanz der Grünräume seitens der Bevölkerung (Wulp, N.Y. van der; Lenzholzer 2010). Gleichzeitig dienen Grünflächen in der Stadt als Begegnungs-, Bewegungs-, Entdeckungs- und Erholungsorte.

Dies gilt für urbane Wildnis in besonderer Weise. Begehbare und erlebbare Wildnisflächen im Stadtgebiet bieten der Stadtbevölkerung die Möglichkeit, sich selbst überlassene Natur am eigenen Leib zu erfahren. Hierin liegen hervorragende Potentiale für eine dringend erforderliche Bewusstseinsbildung, insbesondere bei sonst oft naturfern lebenden Menschen, deren Bewegungsradius oftmals weitgehend auf die eigene Stadt beschränkt ist.

Urbane Wildnis darf daher nicht als umzäuntes Gebilde in Erscheinung treten, von dem die Stadtbewohner ausgeschlossen sind. Urbane Wildnis muss vielmehr ein Platz sein für alle: Für vielfältige Tier- und Pflanzenarten gleichermaßen wie für die Menschen, die den Lebensraum Stadt erfunden und geschaffen haben. Jeder Stadtbewohner sollte die Möglichkeit haben, ursprüngliche Natur unmittelbar zu erfahren. Und zwar nicht nur im Urlaub und auf

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ausgedehnten Ausflügen ins Umland, sondern möglichst an dem Ort, wo er lebt und arbeitet.

Die Menschen in der Stadt sollen sich inspirieren lassen. Wilde Natur auf öffentlichen Flächen soll positiv empfunden und zukünftig gewünscht werden und soll auch in Privatgärten und Balkonkästen einziehen.

Wildnis kann auch verstärkt in Parks oder Grünzüge Einzug halten, indem stark gestaltete Zonen (z.B. Spielplätze, Sportplätze etc.), Übergangszonen wie Liegewiesen und sich weitestgehend selbst überlassene Bereiche nebeneinander zugelassen werden. Der Nutzungsgrad kann sich dabei stark unterscheiden, so dass auch Wildnisflächen mit eingeplant werden können. Insbesondere lineare naturnahe Elemente wie Hecken, Gewässerläufe etc.

können dabei auch direkt angrenzend an die stark gestalteten Zonen angelegt werden.

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