Kategorie Eigenschaft Fragen
Unaufgeklärte/
teilweise-aufgeklärte Sexualität
Kein oder nur ein eine teilweises Verständnis von Begriffen wie
aufgeklärt als die, die fast 50 oder älter sind. Inwieweit dem was möglich für die Menschen erscheint sich hat von dem, was sein/ihr Umfeld von ihr/ihm zeichnet?
Abhängige
Sexualität Die Menschen sind abhängig von der Arbeitszeit ihrer Betreuer/innen bei
Anhang 1: Zusammenfassung der Kategorien (Faltblatt)
Kategorie Eigenschaften Fragen
Sexualität als
Problem • Unsicherheiten von Seiten der Eltern und Fachkräfte, Ohnmacht und Hilflosigkeit in der Praxis
• Sichtweise der Eltern ihrer Kinder als ewige Kinder und das daraus folgende gewissenhafte Schützen persönliche Wertungen der Fachkräfte
• Heimordnungen und Baugegebenheiten, Einschränkungen auf Grund von Beeinträchtigungen, äußeren Faktoren, Mitarbeitende
• Abhängigkeitsverhältnis der Erwachsenen mit geistiger Behinderung von gesetzlichen Betreuern, MitarbeiterInnen sowie Angehörigen
• Interessenskonflikte bei Fragen nach Verhütung und Kinderwunsch
Auf persönlicher Dimension
• Wünsche stehen im Widerspruch zu dem was möglich für die Menschen erscheint
• die eigene Behinderung wird als Hindernis zu einer „normalen“ (?) Beziehung gesehen
• klein gehalten zu werden / als Kinder behandelt
• Wie lassen sich die Unsicherheiten charakterisieren? Welchen Ursprung haben diese?
• Woraus resultiert diese Sichtweise der Eltern auf ihre Kinder?
• Welchen Einfluss haben die persönlichen Wertungen der Fachkräfte auf die Menschen in ihrem sexuellen Ausleben?
• Wie äußern sich diese Einschränkungen im Umgang mit der Sexualität von Betreuten?
• Welche Probleme entstehen durch das Abhängigkeitsverhältnis für die Betreuten?
• Wie werden Themen rund um die Fortpflanzung, Verhütung und Familiengründung von Menschen mit einer geistigen Behinderung zum einen von den einzelnen ISA dargestellt, zum anderen von Angehörigen und Fachkräften behandelt?
• Wie äußern sich diese Interessenskonflikte?
Auf persönlicher Dimension
• Woher kommen diese Widersprüche? Worin liegen sie begründet?
• Woher kommt das? Wie unterscheidet sich das Bild was der Mensch mit einer geistigen Behinderung von sich hat von dem, was sein/ihr Umfeld von ihr/ihm zeichnet?
Sexualität im
Wandel • Initiativen von Verbänden, die sich für eine andere Sichtweise der Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung einsetzen
• Sozialpädagogisches Material für Fachkräften
• Aufklärung für Eltern und Angehörige Auf persönlicher Dimension:
• Wohnhaus als Ort des Kennenlernens der Erwachsenen-Seite des Lebens
• Generationenabhängigkeit
• Wie stellen andere Interessenverbände das Thema um die Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung dar?
Die Broschüren von pro familia stammen von 2016, das Projekt von donum vitae startete 2013. Inwieweit gab es vor 2013 Broschüren in leichter Sprache sowie inklusive Projekte zu diesen Themen? Welche Eigenschaften weist diese Entwicklung auf? Welche aktuellen Projekte und Initiativen gibt es? Wie ist deren Vertretung in der Öffentlichkeit? Welche Reichweite haben diese?
• Inwieweit unterscheidet sich tatsächlich das Verhältnis zu Sexualität der Menschen mit einer geistigen Behinderung zu ihrer Generation?
Sexualität als
Normalität • Aufklärungsmaterial in leichter Sprache
• Folgende Themen werden eingeschlossen: Verhütung, Liebe und Partnerschaft, Rechte, Schwangerschaft, Geburt die Möglichkeit heiraten zu dürfen und Kinder zu bekommen.
• Wie werden inhaltlich die Themen in leichter Sprache aufgearbeitet?
Inwieweit unterscheidet sich Aufklärungsmaterial für Menschen mit einer geistigen Behinderung von anderem Aufklärungsmaterial? Inwieweit haben Menschen mit einer geistigen Behinderung Zugang zu den Angeboten?
• Inwieweit adressieren anderen Gesetzestexte Themen rund um Sexualität?
Wie hat sich die Gesetzeslage in diesem Bezug verändert?
Wie ist die juristische Praxis, wenn es um Heirat und Nachwuchs bei Menschen mit einer geistigen Behinderung geht? Wie stellt sich tatsächlich Zugang für die Menschen mit einer geistigen Behinderung zu diesen Rechten dar? Inwieweit setzen sie diese in ihrem Leben um?
Sexualität als
Nicht-Existent • Menschen mit einer erlangten körperlichen Behinderung finden Erwähnung
• in medizinischen Maßnahmen spielt Sexualität keine Rolle
• Menschen mit einer geistigen Behinderung werden nicht im Fernsehen gezeigt / thematisiert
• Sexualität von Menschen mit einer Behinderung wird als ein Tabu-Thema benannt
• Sexualität von Menschen mit einer Behinderung ist komisch und blöd
• Menschen mit Behinderungen haben keinen Sex Auf persönlicher Dimension
• Sexualität als etwas, was man nicht tut
• Aberkennung der Sexualität
• In welcher Beziehung stehen die Kategorieren „Sexualität als Nicht-Existent“ und „Sexualität im Wandel“ im Bezug auf diese Eigenschaft?
• Inwieweit existiert eine Unterscheidung zwischen der ausgeübten Ideologie um die Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung und Menschen mit einer Körperbehinderung? Worin liegt diese begründet?
• Wie werden Menschen mit einer geistigen Behinderung und/oder ihre Sexualität in anderen TV-Formaten dargestellt? In welcher Häufigkeit im Vergleich zur Sexualität im Allgemeinen? Welche Vielfalt an geistiger Behinderung wird in diesem Kontext gezeigt?
• Welche Gründe haben die Menschen dafür, dass Sexualität etwas ist, das man nicht tut? Inwieweit ist dieses durch die herrschende Ideologie bzw. den familialen ISA geprägt?
• Welche Konsequenzen hat die Aberkennung der Sexualität für die Menschen?
Unaufgeklärte/
teilweise-aufgeklärte Sexualität
• Kein oder nur ein eine teilweises Verständnis von Begriffen wie Sexualität, Intimität und Privatsphäre
• Sexualität scheint kein alltäglichen Thema für die Menschen zu sein
• Sexualität wird mit Sex gleichgesetzt
Sexualität nur in Verbindungen mit einem Anderen/ einer Anderen Unklarheit zwischen Liebesbeziehungen und Freundschaften
• Aufklärung nur durch vereinzelte Personen
Themen wie der eigene Kinderwunsch scheinen nicht (oder nur vereinzelt) in die Sexualaufklärung zu fallen
• große Unterschiede zwischen den einzelnen Personen in ihrem Kenntnisstand über Themen von Sexualität
• Nach der ersten Analyse erscheinen die Befragten, die unter 30 sind besser aufgeklärt als die, die fast 50 oder älter sind. Inwieweit hängt dies von Ideologie der einzelnen Generationen ab und dem Wandel um die Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung?
• Inwieweit ist die Aufklärung über Sexualität bzw. der Kenntnisstand was Sexualität bedeutet von dem familialen ISA abhängig? Hier wären Gespräche mit den jeweiligen Angehörigen interessant, um herauszufinden wie mit der Sexualität der einzelnen Personen im Elternhaus umgegangen wurde.
• In welcher Beziehung steht diese Kategorie zu den Kategorien, die aus den Daten über die herrschende Ideologie gewonnen wurden? Ist diese eine Konsequenz der herrschenden Ideologie auf persönlicher Ebene?
Abhängige
Sexualität • Die Menschen sind abhängig von der Arbeitszeit ihrer BetreuerInnen bei Fragen sowie beim Besuch von
Veranstaltungen, wenn sie Begleitung benötigen • Wie äußert sich diese Abhängigkeit noch?
Sexualität im Allgemeinen: Inwieweit unterscheiden sich die einzelnen Kategorien um die ausgeübte Ideologie über die Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung von der ausgeübten Ideologie über Sexualität im
Anhang 5: Datenschutz / Einverständniserklärung
Ada Aust
Bremer Landstraße 2c 27726 Worpswede Mobil: 0172 5212360
Mail: ada.aust@googlemail.com
Erklärung zum Datenschutz
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit zum Thema „Sexualität, Selbstbestimmung und Ideologie – behinderte Sexualität oder verhinderte Selbstbestimmung?“ möchte ich Sie gerne in einem zeitlichen Rahmen von 30 – 45 Minuten (jedoch höchsten 60 Minuten) persönlich (ggf. telefonisch) interviewen.
Dieses Interview wird mit einem Aufnahmegerät aufgezeichnet und im Anschluss in anonymisierter Form verschriftlicht. Unter Währung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden die erhobenen Informationen wissenschaftlich ausgewertet. Die endgültigen Ergebnisse werden selbstverständlich erneut anonymisiert schriftlich innerhalb der Bachelorarbeit zusammengefasst. Die Tonbandaufnahme sowie handschriftliche Notizen werden nach Abschluss der Arbeit vernichtet.
Einverständniserklärung
Ich erkläre mich damit einverstanden, an einem Interview im Rahmen des Forschungsvorhabens mit der LeitfrageInwieweit beeinträchtigt die herrschende Ideologie um die Sexualität von Menschen mit einer geistigen Behinderung deren sexuelle Selbstbestimmung?teilzunehmen. Der Datenschutz muss entsprechend der Datenschutzerklärung gesichert sein. Die Einverständnis-erklärung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Ort, Datum Unterschrift
Ort, Datum Unterschrift gesetzlicher Betreuer
Anhang 6: Themenleitfaden für die Gespräche
Gespräche mit Bewohner/innen:
• Was ist für dich Sexualität?
• Verständnis von Begriffen:
Privatsphäre Intimität Beziehung Liebe
Freundschaft Selbstbestimmung
• persönliche Erfahrungen
• Heirat / Kinder
• Sexualität-AG?
Gespräche mit Mitarbeiter/innen:
• berufliche Erfahrungen
• Sexualität-AG?
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich zunächst bei der Lebenshilfe Osterholz für die Möglichkeit in ihren Einrichtungen forschen zu dürfen und die Unterstützung von Seiten der Leitung sowie Mitarbeitenden bedanken.
Besonderen Dank gilt den Bewohner/innen für ihre Offenheit und Vertrauen.
Zudem gilt mein Dank Laura Berger, Imke Fehrling und Franziska Senfter für ihre hilfreichen Anmerkungen, dem Verbessern meiner individuellen Kommasetzung und ihrer moralischen Unterstützung während des Verfassens dieser Arbeit, Lukas Kostka für sein offenes Ohr und für die abendlichen Gespräche über meine Erlebnisse im Feld, meinen Eltern für ihren liebevollen Zuspruch sowie meinem Bruder für das Öffnen der Tür zu diesem Thema.
Erklärung an Eides Statt
Hiermit versichere ich, Ada Aust, dass ich meine Arbeit „Sex, Selbstbestimmung und Ideologie – behinderte Bedürfnisse oder verhinderte Selbstbestimmung?“ selbstständig angefertigt und keine anderen als die angegebenen und bei Zitaten kenntlich gemachten Hilfsmittel benutzt habe.
Worpswede, den 24. Januar 2019