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Gynäkologische Notfälle 1: Adnextorsion

Wussten Sie, dass bis zu 10 % der gynäkologischen Not-fälle durch Adnextorsionen hervorgerufen werden?

Die Diagnose ist nicht einfach. Deshalb kommt es zu Verzögerungen bei der Diagnosestellung und immer noch zu häufig wird anstatt einer Organerhaltung eine Adnexektomie durchgeführt. Diese Darstellung, die auf 51 Patientinnen mit Adnextorsion im Kantons-spital Baden der Jahre 2005–2011 beruht, soll dazu beitragen, dass man bei akuten gynäkologischen Notfällen auch an eine Adnextorsion denkt.

Die dargestellten Patientinnen beleuchten unterschied­

liche Aspekte und auch Unterschiede im Management, je nach Situation.

Fall 1

Im Juni dieses Jahres kam ein 15­jähriges Mädchen mit z.T. kolikartigen Bauschschmerzen in die interdiszipli­

näre Notfallstation. Zuerst wurde sie von den Pädiatern beurteilt. In der Anamnese fand sich eine Appendektomie vor 6 Jahren, das Mädchen war noch Virgo mit unregel­

mässigen Menstruationszyklen. Fieber bestand nicht. Die klinische Untersuchung zeigte einen Druckschmerz im rechten unteren Abdomen ohne Abwehrspannung oder Loslassschmerz. Sonographisch war das linke Ovar un­

auffällig, das rechte Ovar war vergrössert mit positivem Dopplerfluss (Abb.1).

Die Laboruntersuchungen waren normal (Hb 13,3 g/l, Leukozyten 8,2 g/l, CRP 1). Bei persistierenden Schmer­

zen, die nicht auf Analgetika ansprachen, stellten wir die Indikation zur Laparoskopie. Es zeigte sich eine Ovartor­

sion (Abb. 2) um das Ligamentum infundibulopelvicum.

Das Ovar konnte problemlos detorquiert werden. Die Zys­

ten wurden punktiert. Anschliessend die Ligamenta ovaria propria durch mehrere Z­Nähte links und rechts verkürzt.

Kommentar

Nicht in jedem Fall ist eine Torsion eine Bedrohung für das Ovar selbst (wenn, z. B. die Torsion nicht um die lebenswichtige Blutversorgung durch das Ligamen-tum infundibulo pelvicum geht. Gerade bei rezidivieren-den Schmerzattacken muss man aber an eine Torsion

Abb. 1. Rechtes Ovar vergrössert (35 × 46 × 58 mm mit mehreren Follikeln und normalem Dopplerfluss)

Abb. 2. Adnextorsion rechts wegen langem Ligamentum ovarii proprium

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Bei der Patientin wurde eine Adnexektomie links durch­

geführt. Es bestand ein Status nach laparoskopischer Hysterektomie. Der rechte Adnex war unauffällig und wurde belassen.

Kommentar

Nicht immer werden Patienten mit Adnextorsion im Not-fall von Gynäkologinnen gesehen. AndernNot-falls hätte der Patientin eventuell eine 3-wöchige Leidensperiode er-spart werden können. In diesem Falle wäre eine Orga-nerhaltung auch bei Vitalität des Gewebes nicht gegeben gewesen(da solider Tumor Ovarialfibrom). Insbesondere, weil die Patientin postmenopausal war.

Fall 3

Ebenfalls in diesem Frühsommer meldete sich notfall­

mässig eine 67­jährige Patientin mit akuten Unterbauch­

schmerzen links. Sonographisch zeigte sich ein neopla­

sieverdächtiger Tumor am linken Ovar. Bei der Patientin wurde 1999 eine laparoskopischer Hysterektomie durch­

geführt. Unter Analgetika besserten sich die Beschwer­

denken, da die Kompression der Blutzufuhr wechselnd aus geprägt sein kann. Zur Problematik der klinischen Diagnostik bei Verdacht auf Adnextorsion siehe Ab-schnitt Diagnose.

Fall 2

Um die Weihnachtszeit stellte sich eine 48­jährige Pati­

entin mit akuten, linksseitigen Unterbauchschmerzen in der interdisziplinären Notfallstation des Kantonsspital Baden vor. Diese wurden als gastrointestinale Beschwer­

den interpretiert, die Patientin wurde nach Hause entlas­

sen. Bei persistierenden, rezidivierend kolikartigen Un­

terbauchschmerzen und einer Gewichtsabnahme von 4 kg wurde die Patientin 3 Wochen später! durch einen Gast­

roenterologen in der Praxis untersucht. Bei der dortigen Abdomensonographie zeigte sich ein Tumor von 6 cm Durchmesser im linken Unterbauch. Deshalb wurde die Patientin in die Frauenklinik zugewiesen. Bei der durch­

geführten Laparoskopie fand man einen weitgehend nek­

rotischen linken Adnex mit mehrfacher Torsion am Liga­

mentum infundibulo pelvicum (Abb. 3a, b).

Abb. 3a. Laparoskopisches Bild mit 3­facher Torsion am Liga­

mentum infundibulo pelvicum und bereits klinisch Zeichen der Nekrose bei Ovarialfibrom.

Abb. 3b. Histologisches Bild mit deutlicher Nekrose des Ovar­

gewebes

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31 Fall 4

Im September 2009 suchte eine 32­jährige Primigravida in der 19. SSW mit krampfhaften Unterbauchschmerzen die Notfallstation auf. Bei anamnestischer Obstipation wurde die Patientin abgeführt und konnte anschliessend beschwer­

defrei nach Hause entlassen werden. Zwei Tage später kam es zur Wiedervorstellung mit nun linksbetonten Unter­

bauchschmerzen, die bei Bewegung verstärkt waren. Die klinische Untersuchung zeigte eine deutliche Druckdolenz im linken Unterbauch. Die Entzündungswerte (CRP, Leu­

kozyten) waren minim erhöht. Während eine sonographi­

sche Untersuchung unauffällig war, zeigte sich im MRI ein vergrössertes linkes Ovar mit angrenzender, freier Flüssig­

keit hinter dem schwangeren Uterus. Bei klinisch und ra­

diologisch Verdacht auf partielle Ovartorsion wurde die Laparoskopie durchgeführt. Die Verdachtsdiagnose bestä­

tigte sich, das Ovar wurde detorquiert und an der Becken­

wand fixiert. Die Patientin konnte das Spital am 2. postope­

rativen Tag beschwerdefrei verlassen. Der weitere Verlauf der Schwangerschaft war unauffällig. nach der Geburt war keine Vergrösserung des Ovars mehr feststellbar.

den rasch. Deshalb verzichtete man auf eine notfallmäs­

sige Laparoskopie, da Verdacht auf eine Neoplasie be­

stand, zur besseren Planung des Eingriffes. 20 Tage spä­

ter wurde dieser problemlos durchgeführt (Abb. 4a, 4b).

Laparoskopisch wurde eine Adnexektomie links durch­

geführt. Der Tumor wurde im Bergebeutel verkleinert.

Bei der histologischen Schnellschnittuntersuchung ergab sich erfreulicherweise ein benignes sero­muzinöses Zystadenom.

Kommentar

Bei einer Besserung der akuten Symptomatik unter An-algetika bei gleichzeitig vorhandenem Adnexbefund stellt sich trotzdem die Frage einer laparoskopischen Explora-tion. Diese wäre in jedem Fall sinnvoll gewesen, hier je-doch, wegen Planung eines möglicherweise grösseren, onkologischen Eingriffes, verschoben worden. Die histo-logischen Nekrosen zeigen, dass in jedem Fall ein ra-sches Vorgehen Ovargewebe eher retten kann.

Abb. 4a. Laparoskopischer Situs mit seromuzinösem Zystadenom links nach Detorsion.

Abb. 4b. Histologisch partielle Nekrose des Ovargewebes.

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Epidemiologie

Man geht davon aus, dass je nach Serie, etwa 2.5–7.5 % der Patienten, die einen Notfalleingriff wegen akuten Unterbauchschmerzen durchgeführt wird, eine Adnextor­

sion gefunden wurde (Huchonk, C et al. 2010). Wahr­

scheinlich ist die Prävalenz höher, da vermutlich nicht alle Patientinnen operiert werden. In einer grossen Serie (Bouguizane et al.) fand man 14.8 % Adnextorsionen bei 709 Patientinnen, die wegen einem Adnexbefund ope­

riert wurden. Besonders wichtig ist, dass man daran denkt, dass auch Mädchen vor der Menarche betroffen sein können. Im pädiatrischen Schriftgut findet man lei­

der noch häufig eine Adnexektomie bei diesen Fällen.

Auf Grund der vorhandenen Literatur wird die Mehrheit der Adnextorsionen bei prämenopausalen Frauen festge­

stellt. Die Übersicht über unsere eigenen Fälle der Jahre 2005–2011 (Tabelle 2) zeigt ein ähnliches Bild. 59 % Pa­

tientinnen waren prämenopausal, 27 % postmenopausal.

Kommentar

Dieser Fall zeigt, dass man auch in der Schwangerschaft an eine Adnextorsion denken muss. Die Schwangerschaft begünstigt Adnextorsionen, vor allem während dem ers-ten Trimenon. Später ist die Diagnose schwieriger, da die Befunde oft hinter dem Uterus auch sonographisch nicht mehr erkennbar sind. Deshalb muss bei einer akuten Un-terbauchsymptomatik bei fortgeschrittener Schwanger-schaft ein MRI (Abb. 5) durchgeführt werden um gerade eine Adnextorsion rechtzeitig diagnostizieren zu können.

Ein chirurgisches Vorgehen, insbesondere laparosko-pisch, ist wie in diesem Fall auch in der Schwangerschaft möglich. Auch hier ist es wichtig rasch vorzugehen, um Ovarsubstanz möglichst vollständig erhalten zu können.

Abb. 5. MRI mit Adnexbefund links hinter dem Uterus in der 19. SSW

Tab 1. Adnextorsion / Zeichen und Symptome

Einblutung/Ruptur Torsion Temperatur • normal/ subfebril • febril in 10%

• Zeitfaktor!

Puls • leicht erhöht • signifikant erhöht

Blutdruck • normoton • hypoton (Ischemie, Nekrose)

Abdomenstatus • Abwehrspannung, fokal / generalisiert

• Abwehrspannung, generalisiert Pertitonismus Vaginalstatus • Zervix gereizt

• Adnexlogen dolent • Zervix gereizt

• Adnexlogen dolent Allgemeinzustand • mässig reduziert • deutlich reduziert

Serummarker • Leukozytose

• Interleukin erhöht (75%)

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Auswirkungen einer Adnextorsion

Eine Ischämie ist die direkte Konsequenz einer Torsion in der Region zwischen Ligamentum ovarium proprium und infundibulo pelvicum. Zuerst kommt es zu einer venösen Stauung. Unserer Erfahrung nach kommt es nur zum Vollbild bei einer Torsion um das Ligamentum infundi­

bulo pelvicum mit dann auch vollständiger Blockade der arteriellen Zufuhr. Dies hat eine Ischämie zur Folge und diese führt, je nach Dauer mehr oder weniger ausgeprägt zu einer Nekrose des Ovarialgewebes. Im seltensten Fall kann eine Ovarialtorsion auch tödlich sein (Nekrose:

Freisetzung von Zytokinen, Entstehen einer Beckenven­

enthrombose, Peritonitis, etc).

Klinik der Adnextorsionen

Tabelle 1 zeigt die klinische Symptomatik und Labor­

befunde bei Adnextorsionen im Vergleich zu Adnex­

blutung, bzw. ­Ruptur.

Anamnese und Klinik

Eine genaue Anamnese und Schmerzanalyse kann direkt zum Verdacht auf Adnextorsion führen. Typisch, aber nicht immer vorhanden, ist der akute Beginn der Schmerz­

symptome. Am häufigsten entwickelt sich die Schmerz­

symptomatik über eine kürzere Zeit (einige Stunden bis weniger als 2 Tage). Schmerzen, die 10 Stunden vor der chirurgischen Intervention bestanden, waren mit einer erhöhten Adnexnekroserate verbunden (Mahzuni et al.

2005). Die Schmerzlokalisation ist ebenso hilfreich: Prak­

tisch immer ist die Symptomatik einseitig mit Ausstrah­

lung in die Lumbalregion, (Sensorische Ovar­Innerva­

tion!) Übelkeit und Erbrechen wurden in 70 % der Fälle beobachtet als Folge eines vagalen Reflexes wegen der Intensität der Schmerzen mit peritonealer Reizung. Labor­

untersuchungen tragen selten zur Klarheit bei. Allenfalls ist eine Leukozytose, als Zeichen einer Gewebeschädi­

gung, zu finden; in der Praxis jedoch selten hilfreich.

Immerhin 8 % in der Schwangerschaft und 4 % bei jungen Mädchen.

Welche Faktoren begünstigen eine Adnextorsion?

Ob tatsächlich, wie in zwei Serien behauptet, die linke Seite häufiger betroffen ist (67 % und 71 %) (Pena JE, et al. / Warner MA, et al.) bleibt unklar. Eine übermässige Länge des Ligamentum ovarium proprium würde Fälle der Torsion um diese Struktur begünstigen, erklärt jedoch nicht Torsionen am Ligamentum infundibulo pelvicum.

Der Zusammenhang zwischen Dermoidzyste (Teratom) und Adnextorsion wurde wiederholt beobachtet und mit dem schwereren Gewicht des Inhaltes begründet. Auffal­

lend ist, dass sehr selten maligne Prozesse sich durch eine Torsion äussern, wahrscheinlich wegen der Invasion des Prozesses in die Umgebung und der dadurch fehlenden Mobilität.

Als weiterer prädisponierender Faktor gilt der Status nach Tubensterilisation, wobei man sich hier die Pathogenese erklärt durch eine Schädigung des Mesotubariums und dadurch eine grössere Mobilität des Adnexes.

Die Schwangerschaft selbst ist ein Risikofaktor, vor allem im ersten Trimenon, wegen der erhöhten Inzidenz von Corpus luteum Zysten. Eine Ovarialstimulation ist eindeutig ein Risikofaktor für eine Adnextorsion, insbe­

sondere die kontrollierte ovarielle Hyperstimulation bei IVF. In einer Serie (Mashiach at et al.) fand man bei 7.5 % der überstimulierten Patientinnen (OHSS­Symp­

tom) eine Torsion.

Die Ergebnisse unserer ersten Serie in den 90­Jahren geht in die gleiche Richtung. Unsere heutige Erfahrung ist, dass mit der zunehmend milderen Stimulation und Ein­

führen des Single­Embryo­Transfers Adnextorsionen als Folge einer Ovarialstimulation zurückgegangen sind.

Ein relativ neuer Risikofaktor ist der Status nach laparos­

kopischer Hysterektomie. Auch in unserer Serie beobach­

ten wir, dass 8 % der Torsionen darauf zurückzuführen sind.

Tab 1. Adnextorsion / Zeichen und Symptome

Einblutung/Ruptur Torsion Temperatur • normal/ subfebril • febril in 10%

• Zeitfaktor!

Puls • leicht erhöht • signifikant erhöht

Blutdruck • normoton • hypoton (Ischemie, Nekrose)

Abdomenstatus • Abwehrspannung, fokal / generalisiert

• Abwehrspannung, generalisiert Pertitonismus Vaginalstatus • Zervix gereizt

• Adnexlogen dolent • Zervix gereizt

• Adnexlogen dolent Allgemeinzustand • mässig reduziert • deutlich reduziert

Serummarker • Leukozytose

• Interleukin erhöht (75%)

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Im Falle einer Adnextorsion ist diese zielführend. Es geht vor allem darum eine Verzögerung im Management zu vermeiden. Auch unsere eigene Erfahrung mit beobachte­

ten Gewebsnekrosen, trotz Verbesserung der Schmerz­

symptomatik (Fall Nr. 3) zwingt uns, rasch bei Verdacht zu intervenieren. Es gibt zahlreiche Angaben im Schrift­

gut, die auf die Wichtigkeit einer raschen Laparoskopie hinweisen (Mashiach, Shalev, Shiota, Oelsner).

Die Mehrheit unserer Fälle betraf prämenopausale Frauen und in keinem Fall war eine maligne Neoplasie im Spiel.

Deshalb steht ein organerhaltendes Vorgehen im Vorder­

grund. Als erster Schritt erfolgt die laparoskopische Detorquirung, anschliessend Entscheid ob Organerhalt ja oder nein. Bei postmenopausalen Frauen ist es logisch die Adnexektomie durchzuführen. In allen anderen Fällen eine organerhaltende Operation, bei funktionellen Zysten lediglich Punktion derselben.

Prophylaxe / Vorbeugung vor Adnextorsion Findet man, wie in Fall 1 eine anatomische Anomalie, Die Ultraschalluntersuchung ist von zentraler Bedeutung.

Eine vorgefundener Adnexpathologie (vergrössertes Ovar, etc.) verbunden mit ipsilateraler Schmerzlokalisa­

tion muss immer an eine Torsion denken lassen. Einge­

schränkt ist die Aussagefähigkeit des Ultraschalles in der Schwangerschaft. Falls man bei entsprechender Sympto­

matik im Ultraschall bei einer Schwangeren nichts findet, ist eine MRI­Diagnostik nötig, um Befunde, die hinter dem Uterus sind, zu visualisieren.

Dass eine Dopplerdarstellung der Gefässversorgung kontrovers diskutiert wird, ist leicht verständlich. Nur bei vollständigem Sistieren der Durchblutung in der Ovar­

arterie ist diese Untersuchung zielführend. Für venöse Stauungen ist diese Untersuchung nicht sehr brauchbar.

Ein normales Dopplerresultat darf deshalb nicht zu Passi­

vität im Management führen.

Management bei Verdacht auf Adnextorsion

In unklaren Fällen, von akuten Unterbauchschmerzen ist sicher eine invasive Diagnostik angezeigt (Laparoskopie).

Tab 2. Adnextorsionen im Kantonsspital Baden in den Jahren 2005–2011

51 Patientinnen

Lsc. Detorsion, Organerhaltung

Markeninhaberin: LABORATOIRE THERAMEX, Immeuble «les Industries», 6, avenue Albert II, MC - 98000 Monaco (MC) Gekürzte Fachinformation Zoely®

Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die vollständige Fachinformation. Wirkstoffe: Nomegestroli acetas, Estradiolum. Jede weisse Wirkstoff-Filmtablette enthält 2,5 mg Nomegestrolacetat und 1,5 mg Estradiol (als Hemihydrat). Gelbe Placebo-Filmtabletten enthalten keine Wirkstoffe. Indikation: Orale Kontrazeption bei Frauen ab 18 Jahren. Dosierung / Anwendung: Die Tabletten müssen jeden Tag in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Kontraindikationen: bestehende oder anamnestisch bekannte venöse oder arterielle thromboembolische Ereignisse (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, zerebrovaskulärer Insult, Myokardinfarkt); anamnestisch bekannte Migraine accompagnée; Diabetes mellitus mit Gefässbeteiligung; schwere Hypertonie;

bekannte oder vermutete sexualhormonsensitive maligne Tumoren nicht abgeklärte vaginale Blutungen; bestehende oder anamnestisch bekannte Lebertumoren (gutartig oder bösartig); bestehende oder anamnestisch bekannte schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberwerte nicht normalisiert haben; bekannte oder vermutete Schwangerschaft; Überempfi ndlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: sofortiges Absetzen bei erstmaliges Auftreten oder Exazerbation migräneartiger oder häufi geres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen, erste Anzeichen von thromboembolischen Erscheinungen, mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation, z.B. nach Unfall oder Operation, Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus, Schwangerschaft. Interaktionen: Arzneimittel, welche Leberenzyme induzieren, können die Clearance von Sexualhormonen beschleunigen und dadurch deren Wirkung reduzieren. Unerwünschte Wirkungen: Gewichtszunahme, verminderte Libido, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Akne, anormale Entzugsblutung, Müdigkeit, Metrorrhagie, Menorrhagie, Brustschmerzen, Unterbauchschmerzen, Dysmenorrhoe, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Schwindel, Schlafl osigkeit, Depression, Ängstlichkeit, Gewichtsabnahme, vaginale Infektionen, Harnwegsinfektionen. Packungen: Packungsgrössen: 28 und 3 x 28 Tabletten (B). Jede Blisterpackung enthält 28 Tabletten (24 weisse wirkstoffhaltige Tabletten und 4 gelbe Placebotabletten). Zulassungsinhaberin: MSD MERCK SHARP & DOHME AG. Werftestrasse 4. 6005 Luzern. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz, www.documed.ch. Stand Juli 2012. WOMN-1046381-0000

Zoely® – Wichtige Sicherheitsinformationen

Epidemiologische Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (KOK) und einem erhöhten Risiko für venöse und arterielle thrombotische und thromboembolische Erkrankungen wie tiefe Venenthrombosen, Lungenembolie, Myokardinfarkt und Schlaganfall, hin. Diese Ereignisse treten selten auf, können jedoch letal verlaufen. Eine grosse, prospektive 3-armige Kohortenstudie hat gezeigt, dass die Inzidenz für venöse Thromboembolien (VTE) bei Frauen unter Anwendung von KOK mit niedriger Östrogendosis (<0,05 mg Ethinylestradiol) bei 8 bis 10 Fällen pro 10‘000 Frauenjahren liegt. Die neusten Daten deuten darauf hin, dass die VTE-Inzidenz bei Nichtanwenderinnen, welche nicht schwanger sind, ungefähr bei 4,4 pro 10‘000 Frauenjahren liegt. Das mit einer Schwangerschaft verbundene Risiko liegt bei 20 – 30 Fällen pro 10‘000 Frauenjahren. Bei mehreren der zahlreichen epidemiologischen Studien bei Frauen unter niedrigdosierten oralen Kontrazeptiva wurde ein ca. 2-fach erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien unter niedrigdosierten KOK mit 3. Generations-Gestagenen (Kombinationspräparate mit Desogestrel oder Gestoden) im Vergleich zu niedrigdosierten KOK mit dem Gestagen Levonorgestrel (sogenannte KOK der 2. Generation) beobachtet. Nicht alle Studien konnten allerdings dieses erhöhte Risiko bestätigen. Es ist bisher nicht bekannt, wie hoch das Risiko für thromboembolische Ereignisse unter Zoely im Vergleich zu anderen KOK ist. Das Risiko für venöse Thromboembolien ist im ersten Jahr, in welchem die Frau ein KOK einsetzt, am höchsten (insbesondere während der ersten 3 Monate). Symptome einer tiefen Venenthrombose können sein: Einseitige Schmerzen im Bein oder Schwellung entlang einer Vene im Bein Spannungsgefühl oder Schmerzen in einem Bein, auch wenn sie nur beim Stehen oder Laufen spürbar sind, Überwärmung, Rötung oder Verfärbung der Haut am Bein. Symptome einer Lungenembolie können sein: Plötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit, schnelles Atmen oder Atemnot, Anstrengungsintoleranz, plötzliches Auftreten von Husten, eventuell mit blutigem Sputum, plötzlicher starker Schmerz in der Brust, welcher sich bei tiefer Atmung verstärken kann, starke Benommenheit, Schwindel, oder Angstgefühl, Tachykardie oder Arrhythmien. Symptome eines zerebrovaskulären Insults können sein: Plötzliche Taubheit oder Kraftlosigkeit des Gesichtes, eines Armes oder Beines, vor allem einer Körperhälfte; plötzliche Verwirrtheit; undeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme; plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen (z.B. Doppelbilder, teilweiser oder vollständiger Visusverlust); plötzliche Gehstörungen; Schwindel; Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen; plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache; Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall. Tumorerkrankungen: Einige epidemiologische Untersuchungen deuten auf ein erhöhtes Zervixkarzinom-Risiko unter Langzeiteinnahme von KOKs hin. Der stärkste Risikofaktor für ein Zervixkarzinom ist eine persistierende Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ergeben, dass für Frauen, die derzeit ein KOK einnehmen, ein geringfügig erhöhtes relatives Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) besteht. Dieses erhöhte Risiko sinkt innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der KOK kontinuierlich ab. Die am häufi gsten beschriebenen Nebenwirkungen unter Zoely® waren: Gewichtszunahme, verminderte Libido, Stimmungsschwankungen, Depressionen/ depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Akne, anormale Entzugsblutung, Metrorrhagie, Menorrhagie, Brustschmerzen, Unterbauchschmerzen. Alle nachfolgend angegebenen Informationen basieren auf epidemiologischen Daten von kombinierten oralen Kontrazeptiva (KOK), die Ethinylestradiol enthalten. Zoely enthält 17ß-Estradiol. Für Estradiolhaltige KOK liegen keine epidemiologischen Daten vor; es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Warnhinweise auch auf die Anwendung von Zoely zutreffen. Zoely® bietet keinen Schutz vor einer HIV-Infektion (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z.B. Erbrechen oder Diarrhoe) kann die Resorption der Wirkstoffe möglicherweise unvollständig sein. Es sind dann zusätzliche kontrazeptive Schutzmassnahmen zu treffen. Zulassungsinhaberin: MSD MERCK SHARP & DOHME AG. Werftestrasse 4. 6005 Luzern. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz, www.documed.ch. Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die vollständige Fachinformation. WOMN-1046381-0001

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Konsultieren Sie bitte vor einer Verschreibung die ausführlichen Informationen der im Arzneimittel-Kompendium der Schweiz publizierten Fachinformation.

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Tab 2. Adnextorsionen im Kantonsspital Baden in den Jahren 2005–2011

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bekannte oder vermutete sexualhormonsensitive maligne Tumoren nicht abgeklärte vaginale Blutungen; bestehende oder anamnestisch bekannte Lebertumoren (gutartig oder bösartig); bestehende oder anamnestisch bekannte schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberwerte nicht normalisiert haben; bekannte oder vermutete Schwangerschaft; Überempfi ndlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: sofortiges Absetzen bei erstmaliges Auftreten oder Exazerbation migräneartiger oder häufi geres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen, erste Anzeichen von thromboembolischen Erscheinungen, mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation, z.B. nach Unfall oder Operation, Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus, Schwangerschaft. Interaktionen: Arzneimittel, welche Leberenzyme induzieren, können die Clearance von Sexualhormonen beschleunigen und dadurch deren Wirkung reduzieren. Unerwünschte Wirkungen: Gewichtszunahme, verminderte Libido, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Akne, anormale Entzugsblutung, Müdigkeit, Metrorrhagie, Menorrhagie, Brustschmerzen, Unterbauchschmerzen, Dysmenorrhoe, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Schwindel, Schlafl osigkeit, Depression, Ängstlichkeit,