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Gorrefftondenznacheichtott, Nepertorium der Tagoschronik und Miscelleu

Im Dokument Das Inland. (Seite 169-172)

R i g a , den 9. M a i .

Capitain C h r i s t e n , der unser» früher« Berichten zu-folge mit dem Englischen Schiffer Simpson das Schicksal, mit ihren ( s c h i f f e n 4 Monate i m E l f e unter Runo zu liegen, theilte, giebt im nachstehenden Briefe aus Hel-singör an seine hiesigen Nheder die interessanten Details, auf welche Weise er vom Eise befreit wurde.

H e l s i n g ö r , den ^ ^

^ I c h kann Ihnen hiedurch »mtcr dem heutigen Dato melden, daß ich mit der „ Cath. Charlotte " glücklich hier angekommen bin. Die näheren Details meiner E r f a h r t sind folgende: Am 1.7/29. April hatten wir starken Wind aus N W - . ich sehte alle Segel bei, und war mit meiner ganzen Mannschaft mit schweren Bäumen auf denr Eise, das Echiff loszubrechen, aber unmöglich, denn bis !5 Fuß halten wir noch Eis unter dem Schiffe. W i r trieben mit einem Stücke Eis von 1 Werst im Umfange ostwärts vom Lande ab. Den 18/^0. April stürmte es aus N N W . ; um 8 Uhr Abends brach das Eis mit einem fürchterlichen Gekrach vom Schiffe los, und theilte sich in zwei Theile.

Ganze Massen von Eis kamen unter der linken Seite des Schiffes heraus, und das Schiff fiel eben so tief nach der linken Seite, als es früher auf der rechten Seite lag.

Jetzt brachte ich meinem Schiff den Kopf nach Westen, fetzte alle Segel bei, und arbeitete mich bis Morgens 6 Uhr mit aller Kraft durch; da bekam ich etwas freies Wasser, und nach einer Stunde brach das E i s , was un-ter dem Schaffe war, auf der reckten Seite auch los, und das Schiff kam gerade; bis Morgens den 19 April ^ . Mai) 10 Uhr hatte ich noch viel dickes Eis zu durchsegeln, und dann kam ich im flott Wasser; der Wind ging N N O . recht stark, ich mußte mich Domesnees vorbei lavirrn. die See recht hoch; ich sehte alle Segel bei, die das Schiff nur tragen konnte, um zu probiren, ob es nicht zu viel im Eise gelitten hatte; es leckte wohl etwaS mehr als sonst, aber ich kann eö recht gut mit Pumpen halten, welches mir eine herzliche Freude'ist. Meine halbe M a n n , schaft wurde durch daS starke Segeln seekrank, worüber ich recht innig lachen mußte; das Wasser schlug recht tüchtig über das Schiff, llm 5 Uhr Abends kam ich Do-mesnees vorüber, und jetzt ging die Fahrt mit Vergnügen fort. — Ich hoffe mit Gottes Hülfe Ihnen bald ein Mehreres, aus London, dem Orte meiner Bestimmung, zu melden?c." 8.

N i g a , den 13. M a i .

Das D a m p f s c h i f f Uleaborg ist am 12. M a i nach Rägigem hiesigen Aufenthalte und nach mehreren. Lust«

fahrten zur Volderaa nnv Rhede mit 12 Passagieren, aroßtentheils Evcculantcn auf die in d,esen Tagten beim Ärensburgscken Zollamte stattfindende Versteigerung von l?,000 naßgewordenen Schuppenpelzcn, Cochenille, n o n -nen, T ü l l , seidenen Handschuhen und Campher, lo w,e auf dle in der nächsten Woche beginnende Auct,on von circ» 450 Kisten India/o, welche das gestrandete Dampf-schiff „Vulture" an Vord hatte, und deren Bergung zum Theil noch fortdauert, - nach A r e n s b u r g w»eder m See gegangen, und tritt dann seine Finnische Kustenfayrl an. Eine Gesellschaft von ungefähr IN hiesigen Gcschafts-männerll beabsichtigte mit demselben eine Crhowngsfahrt nach Arensburg und Pernau; allein Capt. Montin, oder vielmehr der gleichfalls au.f dem Dampfschiffe befindliche Zigcnthümer desselben fand es vortheilhafter, durch die Herren Stresow ^ Sohn bekannt machen zu lassen, daß das Dampfschiff unverzüglich nach Arensburg und von da nach Abo aufbrechen wolle, um nicht mehr yieher zurück-zukehren.

Gestern beging die Gesellschaft der E u p h o n i e nach freundlicher Deutscher Sitte ihr F r ü h l i n g s - und F r a u e n f e s t durch ein Festmahl und einen Vall. Der gestrige Sonntag war zugleich seit beinahe 3 Wochen der erste freundliche, lang ersehnte Bote einer wärmeren Jahreszeit, denn nock haben wir keinen eigentlichen Früh, ling gehabt, und in der Vegetation «st Alles zurück. Viele Städter sind, statt ins Grüne, ms Graue und Nasse gezogen.

Auch die in diesen Tagen hier durch und von hier aus ins A u s l a n d G e r e i ste» können keine besondere Erquickung auf dem Wege gefunden haben. Sie eilen zwar einem südlicheren Clima zu. nur soll auch in einem, großen Theile von Deutschland dieselbe herbstliche Witte«

rung herrschen, wie wir sie hier genießen.

Der W ö h r m a n n s c k e P a r k ist bei dem Allem de, reits eröffnet und zieht zu allen Tagesstunden Lustwan-waudelnde i „ stch hinem.

I n den letzten Tagen vassirten Hieselbst die R e g i -m e n t e r der vierten Infanteriedivision, die ihre Curlän-dischen Winterquartiere mit dem C h a u s s ^ e b a u l a g e r zwisHen Neuermühlen und Engelhardshof vertauschen«.

Die Arbeiten sollen am 18. d. M - beginnen.

Am 11. d. M . gab Demoiselle Alexandra D a m i e r im Schwarzenhäuptersaale ein Vocal- und Instrumental-C o n c e r t , wahrscheinlich überhaupt das letzte in der Wintersaison, denn mit dem Beziehen der Landhäuser be, ginnt auch für die Künstler die Zeit des Zurückziehens in die Einsamkeit. Die S c h a u s p i e l g e s e l l schaft bricht

332 am 4. k. M , nach M i t a u auf, alsdann wohl schon von

der Aussicht auf langes Fortbestehen unserer Bühne mit den freudigsten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt. Am 10. d. M . hat sie den Geburtstag des Directors Hoff»

mann nach ausländischer Titte mit dem größtmöglichsten Aufwände musicalischen Freudenergusses gefeiert, nachdem am 8. d. M> eine abermalige g r o ß g i l d i s c h e B ü r g e r » V e r s a m m l u n g darüber destimmt !,atte. daß der J a ! ) « r e s z u s c h u ß von 5Ntt0 Rbl. K- M , welchen die Ilnttr»

Haltung des S t a d t t h e a t e r s erfordert, bis zum Jahre 184? aus den V e w i l l i g u n g s g e l d e r n genommen, eine ständische Commissson zur Verwaltung und Controls niedergesetzt, und gleichzeitig eine vor mehreren Jahren in Vorschlag gebrachte Ablassung von Geldmitteln aus der Handlungscassa zum Besten einer S t i f t u n g f ü r v e r a r m t e B ü r g e r großer Gilde durch eine Anwei-sung auf die Discontocässe erledigt werde. Diese Vor-schläge und Beschlüsse unterliegen annoch der obrigkeit-lichen Bestätigung. Der dritte Stand der Stadt oder die S t . Iohannisgilde ist bei dieser Angelegenheit nicht betheiligt, da die Ben» i l l i g u n g ö g e l d e r überhaupt, so wie die von den verschifften Kornarten in,sbesondere sich auf eine von der hiesigen K a u f m a n n s c h a f t an.

sanglich im I . I7L4 zur Unterstützung der durch den Düna» und Hafenbau erschöpften Stattcassa getroffene freiwillige Abmachung gründen. I h r e Entrichtung ist von Zeit zu Zeit mit Wissen und Genehmiqung der hü, Heren Obrigkeit festgesetzt, und l?98 ein Brittheil der-selben der Stadtcassa. tue beiden anleren Drittheile hin-gegen der Quartiercasse zugewiesen, Durch einen unter dem 8. August 180? Allerhöchst bestätigten Doklad des auf Allerhöchsten Befehl zur Negulirung des Quartierwesens, der Lasten und Abgaben der Stadt Riga niedergesetzten Comit«'S wurde diese Entrichtung der Bewilligungsgelder von den verschifften Kornarten abermals sanctionirt. Die Infvection der Pewilligungsgclder steht unter einem Gliede de« Rathes. Somit bat die über See handelnde Kauf«

Mannschaft die eigentliche Garantie für die Forteiistenz des Theaters übernommen.

Das Ausbleiben mehrerer bändelnden H e b r ä e r aus ven Litthauischen und Weißreussischen Gouvernements hat wiederum eine Menge von Handelsverlusten, auch de«

reits einige Fallissemettts unrer den mit ihnen in Ver<

bindung gestandenen Productenhändlern zur Folge gehabt.

Die Zahl der angekommenen Strusen beträgt ciic» g.'w;

der Schiffe sind hundert weniger, und alle Anzeichen eines ungünstigen Handelsjahres scheinen vorhanden zu sein. Kaum war die Navigation eröffnet, so stockte sie wegen der Eismassen im Meerbusen, des Man»

gels an Wassermassen im Dünastrome. Es ist kein Ge»

w ü h l , kein Geräusch, aber von Schaden und Unfällen hört man.

Die hiesige Abtheilung des R e i c h s - C o m m e r z « C o n s e i l s hat sich für G l e i c h s t e l l u n g der R u s s i s c h e n F l a g g e in den ausländ. Häfen mit den einHeim. Fahrzeu»

gen verwendet/ und dies-zur Folge gehabt, daß die Großher«

zoglich-Mecklenburg-Schwerinsche Regierung bereits ge»

sonnen ist. der Russischen Flagge die Rechte der e i n » h e i m i s c h e n N a t i o n a l f l a g g e zu ertheilen.

Auf Ansuchen des Vörseneomitü's hat der Rath der Gtadt beschlossen, den P. 2. des 8 59 der Hanoelsord, nung für die Stadt Riga vom I . 1765 dahin zu inter, pretlren, daß unter handelnder Burgerschaft nicht die groß-gildische Bürger- und Brüderschaft, sondern die zu den drei Gilden steuernde a e t i v e K a u f m a n n s c h a f t

ver-standen werden soll. Es hat nacl) dieser Interpretation also nur letztere ein S t i m m r e c h t bei der Besetzung der W r a k e r - , W ä g e r « und M ä c k l e r s t e l l e n , ' u n d der deshalb gefaßte, so wie höheren Ottes bereits genel), migte Beschluß soll nun bei nächster Gelegenheit zur Aus«

fichrung kommen. 7.

A u s E s t h l a n d , vom Anfang M a i .

AuS Strandwierland wird gemeldet: „Die Stimme der M a ß i g k e itssache fangt auch an bei uns Anklang zu finden, nnd es gewährt unstreitig ein ehrenvolles Zeug-niß für den Charaeter unserer Nationalen, deren eurf«

tiges Leben so arm an Genüssen jeder »Art ist, wenn sie

— ungeachtet der vielfachen Versuchungen — ihrem ein-zigen Lieblingsgenuß in dem Branntwein freiwillig ent-sagen, und ohne alle äußere Ceremonie die Mäßigkeit be, fördern. S o wurden hier in einem kleinen Gebiet bin.

nen kurzer Zeit schon drei Hochzeiten ohne Branntwein ausgerichtet, und was noch mehr sagen w i l l , ein Frei»

werber, der als solcher bekanntlich einer uralten Sitte gemäß die erhaltene Zusage durch einen Truilk Bräunt»

wem besiegeln muß. trat zu Ostern mit ein Paar Fla»

>chen Bier ausgerüstet seine Brautfahrt an. Wer da be, denkt, mit welcher Hartnäckigkeit das ungebildete Volk bei feinen herkömmlichen Sitten verharret, der findet in letzterem Umstände die beste Bürgschaft: daß d,e Unmä»

ßigkeit und Vollere« auch bei uns aufhören werden."

A u s C u v l a n d , vom 15. M a i .

A m 12. April v e r b r a n n t e n in einem Gesinde auf Krons<G a r r o s e n , in der Doblenschen Hauptmann, schaft, das Pfahlland, 4 Kleten und die Ärbeiterställe. nebst 2 Kühen, l Pferde, l0 Schafen, 6 Schweinen, 8 Los Getreide und 26 Rbl. 50 Kov. S - M - Ein Knabe von l o und ein Mäochsn von 12 Jahren hatten das Feuer absichtlich angelegt, um durch das Verbrennen des Viehes ihrem Hütergescyäfle Überhoben zu sein.

Am 10. April wurde das Wohnhaus und die Hand«

klete auf dem Gute N e u s o r g e n , in der BauSkesche»

Hauptmannschaft, ein Raub der Flammen. Leider blieb ,n denselben auch die dortige Haushälterin, welche, als das Feuer schon weit um sich gegriffen halte, in das Haus ging, um ihre Habe zu retten. Der Schaden an diesen Gebäuden wird auf 1050, an Effeeten auf mehr als 4>an Rbl. S . M . geschätzt. ^ ^ ' " " " " "

Am l8. A p r i l verbreitete sich das auf dem Gute S e e m u p v e n im Sackenhausenschen Kirchspiel der Ha»

senvothschen Hauptmannschaft in der Hofes Herberge durch einen schadhaften Schornstein ausgebrochene seuer auf die Klete. verzehrte mcht nur jene und diese mit etwa 500 Lof Getreide, Bettzeug und Wirthschaftsgeräthen, sondern auch den P erde, und den Viehstatl mit dem darin oenndllchen Futter, 20 Stück Hornvieh und 5 K ä l . b " " ' ^ " . . M ' ^ k e l l " ' . d a s Käsehaus, den Faselstall und den Elskeller. M a n schätzt den Schaden auf 8000 R.

S . M> «,.

Nepertorium der Tagoschronik.

C st h l a n d.

Zu N e v a l langte am l l . Mai um 8 Uhr Morgens

323

das D a m p f s c h i f f „Fürst Mensäikoss" nach einer glück-lich zurückgelegten Fahrt nnt 65 Passagieren aus Kron-stadt, wohin es am « M a i von Reval mit 4 Pa!>aa«ercn gekommen war, an, und sollte am Nachmittage um 2 Uhr seine Fahrt mit »5 Passagieren nach Helsingfors fort-setzen. (Nevalsch. woch. Nachr. ^»/ 20. Handelszeitung

^ > ' 38 )

C u r l a n d.

I n Curlaiid beträgt die Willigung für das I . I8l0 zur Deckung der erforderlichen r i t t e r s c h a f t l i c h e n G e l d m i t t e l « N . S. M . vom Haken und 15 Kop S . M - für die Seele. (.Curl. Nmtsbl. ^ ° 37. Ueber die Landesabgaben in Livland s. Inland ^ ^ !<». S p . ll58)

I n Folge eines Beschlusses der Curl. Nitterschaft auf dem Landtage soll ein Curländischer Edelmann als M a r s c h c ommsssär für das Illuxtsche Hauptmanns-gericht unter gleichen Bedingungen, wie beim Doblenschen Hauptmannsgerichte, und für eme jährliche Gage von 200 N- S . M - angestellt werden. Kurland. Amtsbl. deren Zweck ist, jeden Curl. Landwirt!) mit geringen Ko-sten in den Staud zu setzen, daß er den Fortschritten, folgen könne, welche in diesem Fache, so wie in den mildem»

selden in Verbindung stehenden Nebengewerben gemacht werden. Alle 14 Tage <oll wenigstens ein Druckbogen ron dieser Zeitschrift erscheinen. Den Verlag hat H r . Buchl'ändler G. Ä. Rcyher in M i t a u übernommen. Für die zweite Hälfte dieses Jahres beträgt die Pränumera»

tion für dieses Journal 150, mit Versendung durch die Post 175 Kop. S . M . ^Neil. z. Curl. Amtsbl. ^V'36.) Hr. Kronskirchspielsprediger Klassohn zu G r ü n Hof fand bei einem sorgfältigen Hausbesuche seiner auS 2l94 mäunl. und 2305 weibl. Individuen bestehenden Kirchen-gemeinde im Januar U"d Februar dieses Jahres in den 205 seine Kirchengemeinde bildenden Gesinden, mit Einschluß dreier Krüge, ll?9 G e s a n g b ü c h e r , 47 rollständige und 80 halbe B i b e l n und 234 Lettische P r e d i g tbucher.

Hierzu sind nicht gerechnet die Bücher, welche sich bei den Hofesältesten, Hofmuttern und Handwerkern in den Höfen befinden. l5 halbe Bibeln find noch am ersten Ostcrfeier-tage d. I . aus dem Kirchenfonds an die besten Confir-mate» vertheilt worden, welches nunmehr alljährlich bei jedesmaliger Confumation geschehen wird. — Die Zahl der C o n f i r m a t e n betrug in diesem Frühjahr 4? mäunl.

und 56 weibl. Geschlechts, von welchen 2l als vortrefflich, l 9 als sehr gnt. l4 a!S recht gut, und die übrigen als gut und ziemlich gut in den Keimtnissen im Lesen und ,n der heiligen Schrift, und alle ohne »Ausnahme als reckt gut in ihren Kenntnissen im CatechiSmus ins Kirchenbuch verzeichnet sind. Ein fast ganz tauber Junge und ein fast ganz blindes Mädchen wurden zur Confirmation zu«

gelassen, ohne des Lesens kundig zu sein; 4 der Confir-maten wurden abgewiesen, weil sie nicht gehörig lesen konnten. Mehrere der Confirmaten, welche die Schule des Grünhofschen Organisten besucht hatten, waren auch der Deutschen Sprache vollkommen mächtig und gut im Schreiben und Rechnen unterrichtet, — Nach Beendi-gung des Connrmationsunterrichts und nach gehaltener herzlichen Admonition zur treuen Befolgung der Christ«

331 lichen Lehren und Gebote und zur Führung eines from-men und guten Lebenswandels sprachen sämmtliche Confir»

malen ganz freiwillig und freudigst den festen Entschluß aus, niemals, außer nur bei ärztlicher Verordnung, B r a n n t w e i n trinken zu wollen, um dadurch die etwa-mge Versuchung zum Laster des Trunkes, und die daraus folgenden vielfachen moralischen und physischen Uebel zu vermeiden. (Ve»l. z- Mitausch. Ztg. ^5» 37.)

P e r s o n a l n o t i z e u .

1. A n s t e l l u n g e n , V e r s e t z u n g e n , E n t l a s s u n g e n . Der gewesene Hakenrichter Adolph v. K l u g e n ist am !9. April von dem Hrn. Dirigirenden deS Ministe-riums der inneren Angelegenheiten, als weltlicher Assessos des 'Esthländlschen Evangelisch . Lutherischen Provincial»

Consistormms bestätigt Zum L'vländischen Hofgerichts-rathe ist der Secrctär in Bauersachen in der Canzlei des Herrn Generalgouverneurs von Liv-, Esth» und Curland, Tttulärrath Carl G r a ß , und zum Secretär in Bauer-sachen der Tischvorsteher des Livläutischen Cameralhofes Burchard P o o r t e n ernannt worden. Vom Departement des Livländischen Hofgerichtes in Bauersachen ist der Edelmann Czarnockv zu Hmzenberg als Kirchspiels»

rlchtersubstitut des ersten Rigischen Bezirks bestätlat.

Der Canzleibeamte des Esthländischen Cameralhofes H.

W l l h e l m s e n ist auf seine Vttte dcS Dienstes ent-lassen.

Der Stabsrittmeister P l e s c h k o w vom Smolens»

tischen Uhlanenregmitnt ist zum Platzadjutanten von Reval ernannt und der Cavallerie zugezählt.

Auf dem diesjährigen Landtage sind von der Curlä'n-dischen Rltterschaft nachstehende Glieder der Landesreprä-sentation für die nächsten drei Jahre erwählt worden:

1, zum Landesbevollmächtigten der seitherige, Hr. Ritter Theodor v- H a h n , Erbherr auf Postenden und Essern;

2, », zum resirirenden Kreismarsckall von Selburg der seitherige, Hr. Capttai» und Ritter v. W i t t e n ; d. zum Kreismarschall daselbst in der Oberhauptmannschaft der seitherige, Hr. Kammcrjunker und Ritter Baron v. E n » g e l h a r d t . Erblierr auf Grünwald und Sallcnsee; 3, «, zum residirenden Kreismarschall von M,tau der seitherige, Hr. Kammerhelr S r . Kaiser!. Majestät, Ehrencurator des Mitauschen Gymnasiums, Staatsralh und Ritter v.

M > r b a c h ; d , zum Kreismarschall daselbst in der Ober»

hauptmannschaft Hr. v. O e i s e n auf Gemauerthof; 4, 2, zum residirenden Kreismarschall von Tuckum der seitherige, Hr. Math der Creditdircctlon, Collegienrath und Ritter v. V i e t i n g h o f , Erbherr auf Lambertshof; b. zum Kreismarschall daselbst in der Oberhauptmannschaft der seltherige, Hr. Kammerjunker, Collegienassessor und Ritter August v. F i r c k s , Erbherr auf Puhnjen; 5, «. zum re, sidirenden Kreismarschall von Goldingen der seitherige, Hr. Collegienrath und Ritter Friedlich v. F i r c k s . Erb-herr auf Fischröden; d , zum Kreismarschall daselbst in der Oberhauptmannschaft der seitherige, Hr. Nicolai v.

H a h n , Crbherr auf Schnepeln und Altenburg; 0, », zum residirenden Kreismarschall von Hasenpvth Hr. v.

D r a c h e n . f e l s , Erbherr auf Gramsden; d, zum Kreis-marschall daselbst in der Oberhauptmannschaft der seil' he,rige, Hr. Kammerjunker v. S a ß . Erbherr aufScheden.

Der Senateur, Geheimerall) Varon H a h n ist zum

Mitgliede des Neichsraths, und der bei dem Ministe, rium der ReichSdomainen angestellte Hofrath L a u b e zum Gehulfen des Staatssecretärs des Neichsraths er-nannt worden.

n . B e f ö r d e r u n g e n .

Zum G e - H e i m s n r a t h e ist mittelst N . U. vom 8, April der Director des ersten Departements des M i n i steriums der Reichsdomainen, wirkliche Staatsrat!) G a

-» n a l a y a (.früher Beamter zu besonderen Aufträgen bei dem Kriegs- und Generalgouverneur Marquis Pauluccil, zum w i r k l i c h e n S t a a t ö r a t h e durch,N- U. vom 14.

A p r i l der Iurisconsult des Kriegsministerlums und welt-liche Assessor des Generalconsistoriums, Staatsrath Lerche, zum h o f r a t he mittelst N . U. vom 13. April der Ge-neralconsul in Egypten, Kammerjunker. Collegienassessor Graf Alexander M e d e m ernannt. Der Ad,utant des Nigischen Ingenieurbezirks, Ingenieur - Secondlieutenant v o n z u r M ü h l e n >. ist zum Premierlieutenant, der bei rer mobilen Invaliden-Comvagnie ^ ' 8 stehende Fähnrich T i ä i a n zum Secondl>eutenänt, der Secondlieutenant beim Wesenbergschen Invaliden - Commando I s i l g a n zum Lieutenant avancirt und i n das Pskvwsche innere Gar«

nisonbataillon versetzt. Veim Mitauschen mn, Garni,on^

batalllon sind die Sesvndlleutenants K i r s c h e w , D j a « k o n o w und G o r s c h a k o w zu Lieutenants und die Fähn-riche L o b a t s c h e w und T s c h i s c h i k o w zu Secondlieu, tenants, beim Nigischen inneren Garnisonbataillou die Secondlieutenants P u s s ü g i n und I a n k o w s k y zu Lieutenants, die Fähnriche K n i s c h e n k o und Baron L u d w i g zu Secondlieutenants avancirt, letzterer nach M i t a u verseht.

l l l . B e l o h n u n g e i r .

Außer den in ^»5 20 Sv- 320 des Inlandes er-wähnten Belohnungen, welche Se. Majestät der Herr und Kaiser für die Theilnahme an dem Entwürfe des Gesetz-buchs für d»e Ostseeprovinzen zu verleihen geruht haben, sind auch dcr Wiltwe des Livl. Gouvernementeprocureurs, S t a a t s r a t s P e t e r s e n und der des Revalschen Naths, Herrn vr. W e t t e r s t r a n d jeder ein Paar B r i l l a n t « O h r r i n g e , der W i t w e des Nigischen Bürgermeisters und Oberwcusenherrn L a n g e , so wie ter des Secretärs der Esthl. adligen Creditcasse H o e p p e n e r ein V r , I « l a n t - F e r m o i r für die Arbeiten ihrer verstorbenen

Männer an jenem Entwurf zu Theil geworden, i v . P e n s i o n .

Se. Majestät der Herr und Kaiser haben am 8 April b. I . Allergnädigst geruht, den Geschwistern F r i s c h , Kindern des ehemaligen Dorptschen Postmeisters. Colle-aienassessors Carl Gustav Fri.sch. statt der b,sher ge-nossenen und mit dem 31. März l 8 4 l ablausende», Arende von L 3 / 4 Kaken des Kronsgutes Nujen-Radenhot 1035, R b l . S . M . jährlich annoch auf 6 Jahre zu ver<

leihen.

V t e c r o l o g .

42. Am 20. April starb zu R i g a der Privatgelehrte

H e r b o r d C a r l F r i e d r i c h V i e n e m a n n v. B i e » n e n s t a m m , gcvoren zu L'bau am 2L. August i??8, Sohn des CoÜegienraths Peter v. Vienenstamm ivergl.

Recke und Napiersky Bv. i. S . 172 fg ) , Herausgeder des geographischen Abrisses der drei Ostseeprovinzen, Riga l»26, der kleinen Schulgeographie von Liv -, Esth-und Curland, ebenda!', !8W, der Rllmmern .j<), :tl unt> 32 des Ostsecprooiiizendlattes von 182?, der Jahrgänge 1828,

!82^ und 1830 der Nigaijchen Startblätter und drr nicht-politischen Zeitung, Riga 1826—1827 und 1830—1833.

Im Dokument Das Inland. (Seite 169-172)