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Geschäftsverlauf

= Finanzmittelfonds am Ende der Periode 842 32.945

3 Geschäftsverlauf

3.1 Absatz- / Preisentwicklung

Die Ausführungen in den Kapiteln 3.1.1 und 3.1.2 betreffen die Aktivitäten der evo-netz bezogen auf assoziierte und fremde Vertriebe. Die nachfolgenden Unterkapitel geben dagegen durchgängig die Aktivitäten der evo wieder.

3.1.1 Netz Strom

Im dritten Jahr der ersten Regulierungsperiode wurde die Erlösobergrenze für den Bereich Strom nach § 4 der Anreizregulierungsverordnung um die zulässige Erhöhung angepasst. Es wurde in 2011 eine Menge von 765 GWh durch die gepachteten Stromnetze der evo-netz geleitet. Dies waren 9 GWh weniger als im vorherigen Geschäftsjahr

Die Strompreise des Allgemeinen Stromtarifs für Privat- und Gewerbekunden stiegen zum 01. Januar 2011 um 1,22 Cent/kWh (netto). Für Geschäfts- und Industriekunden wurden die Preise individuell kalkuliert und überwiegend zum Jahresbeginn 2011 neu festgesetzt.

Der Marktanteil im Netzgebiet Oberhausen lag zum Jahreswechsel bei 90 %; im Vorjahr bei 91 %.

3.1.4 Vertrieb Erdgas

Der Erdgasabsatz ist im Wesentlichen von witterungsbedingten Einflüssen geprägt. So machen sich die Temperaturen und die Dauer der Heizperiode eines Jahres bemerkbar. Als ein Indikator dient die Summe der Gradtagzahlen eines Jahres. Diese liegt für 2011 zum Zeitpunkt des vorgezogenen Jahresabschlusses um -20,6 % unter dem Wert des Jahres 2010. Der Erdgasabsatz sank insgesamt um -15,9 % auf 906,5 GWh.

Aufgrund der stärkeren Witterungsabhängigkeit sank der Absatz bei den Privat- und Gewerbekunden mit -16,7 % deutlich gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Geschäfts- und Industriekunden ist mit -11,4 % ein erheblicher Absatzzurückgang zu verzeichnen.

Die Absatzpreise der Sondertarife für nicht leistungsgemessene Kunden wurden letztmalig zum 1. September 2010 um 0,55 ct/kWh an die Bezugskosten angepasst.

Der Marktanteil beim Erdgas lag zum Jahreswechsel bei 95 %; im Vorjahr bei 97 %.

3.1.5 Vertrieb Fernwärme

Im Bereich der Fernwärme spiegelt sich ebenfalls die Witterungsabhängigkeit wider. Hier sank der Gesamtabsatz (Heizwasser und Dampf) um -13,6 % auf 384,1 GWh. Die Nettopreise wurden letztmalig zum 1. September 2010 um 0,4 ct/kWh erhöht.

3.1.6 Energiebereitstellung

Die Energiebereitstellung der evo erfolgt im Rahmen der Energieerzeugung durch eigene Erzeugungseinheiten und der externen Energiebeschaffung. Zur externen Energiebeschaffung bedient sich die evo ab 2010 eines Dienstleisters, der Quantum GmbH. Die Höhe des zu beziehenden Erdgas- und Strombedarfs orientiert sich an dem zukünftigen Vertriebsbedarf; insofern richtet sich das Beschaffungsportfolio konsequent an dem Absatzportfolio aus.

Durch ein Risikomanagementsystem ist dieses risikoaverse Vorgehen in den Arbeitsabläufen implementiert.

Entsprechend der am Energiemarkt geübten Praxis besteht innerhalb der Quantum GmbH eine strikte Funktionstrennung zwischen Geschäftsabschluss, Bearbeitung und Abrechnung von Beschaffungsvorgängen.

3.2 Entwicklung Dienstleistungen 3.2.1 Gebäude-Energieservice

Der Absatz beim Gebäude-Energieservice (GES) sank um -12,4 % auf 51,1 GWh. Dieser Absatzrückgang liegt analog des Gas- und Fernwärmeabsatzes in der Witterung des Jahres 2011 begründet.

3.2.2 Technische und kaufmännische Dienstleistungen Die evo erbringt folgende Dienstleistungen für Dritte:

• technische Dienstleistungen für die Biostrom Oberhausen GmbH & Co. KG

• Leistungen im Bereich Immissionsschutz für die GMVA-Niederrhein GmbH

• Betriebsführung für das Heizwerk Wiesenstraße der Siemens AG in Mülheim an der Ruhr

• Contracting-Leistungen für das Heizwerk Duisburg-Meiderich der Infratec Duisburg GmbH

Weiterhin betreut die evo mit der externen Geschäftsbesorgung als professioneller Dienstleister seit vielen Jahren Klein- und Mittelstandsunternehmen aus verschiedensten Branchen mit kompetenten Dienst- und Outsourcing-Leistungen in den Bereichen Buchhaltung, Controlling, Personalmanagement, Einkauf und Materialwirtschaft. Dabei sind die

individuelle und kompetente Betreuung der Kunden sowie die hohe Datensicherheit die Basis für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

3.3 Partner und strategische Beteiligungen

Die evo ist ein starker Partner der Stadt Oberhausen und ein wichtiges Beteiligungsunternehmen im RWE-Konzern. Mit unseren Kunden und Marktpartnern verfolgen wir eine dauerhafte Zusammenarbeit. Ziel der evo ist es, im liberalisierten Markt nachhaltig erfolgreich zu sein. Um in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, kann die evo – und damit auch der gesamte Konzern – auf ihre operativen und strategischen Beteiligungen zählen.

Um nachhaltig die lokale Entwicklung in der Stadt Oberhausen zu fördern, ist die evo an den Gesellschaften Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH – ENO, GfKO Gesellschaft für Kabelkommunikationstechnik Oberhausen mbH & Co. Kabel-Service KG und PBO Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft Oberhausen mbH beteiligt.

Die in den nachfolgenden Unterpunkten aufgeführten weiteren Beteiligungen waren für die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr von besonderer Bedeutung.

3.3.1 KSBG - STEAG

Die evo hat sich gemeinsam mit sechs weiteren Stadtwerken zum Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr zusammengeschlossen. Diese Unternehmen sind mit 51 % an der STEAG GmbH beteiligt, dem zurzeit fünftgrößten deutschen Stromerzeuger. Die jeweiligen Anteile sind in der Kommunalen Stadtwerke-Beteiligungsgesellschaft (KSBG) gebündelt, die neue Mehrheitsgesellschafterin ist. Durch das große Engagement in der Stromerzeugung wird mittelfristig eine stärkere Unabhängigkeit von den großen Energieversorgern angestrebt. Die STEAG soll weiter im Energiemarkt etabliert werden, und der Bereich Erneuerbare Energien soll nachhaltig gestärkt werden. Darüber hinaus strebt das Stadtwerke-Konsortium durch die Kooperation an, die Fernwärme als wichtigen Eckpfeiler einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung zu sichern und auszubauen.

Die von der Geschäftsführung der KSBG für den Zeitraum bis 2016 vorgelegte Mittelfristplanung zeigt, dass sich die wirtschaftlichen Prognosen im Rahmen der erwarteten Ergebnisse bewegen, wie sie zum Zeitpunkt des Kaufes bewertet wurden. Die inzwischen von der STEAG vorgelegte Ergebnisprognose für das zweite Halbjahr 2011 mit einer Gewinnabführung an die KSBG von rd. EUR 109 Mio. untermauert diese Einschätzung.

Die Beteiligung der evo an der STEAG (über die KSBG) soll – beginnend ab 2012 – eine jährliche Ausschüttung für die evo von EUR 1,5 Mio. erzielen. Dabei wird z. B. das Ergebnis für 2011 über die KSBG dem Ergebnis der evo erst in 2012 zugerechnet.

Aus Sicht des Stadtwerke-Konsortiums Rhein-Ruhr ergeben sich Zukunftschancen insbesondere aus:

• einem zukünftig verstärkten Ausbau der regenerativen Energien – auch im Ausland – durch die STEAG,

• der weiteren Vorbereitung zu den Rahmenbedingungen bzgl. der Schaffung der vom Land Nordrhein Westfalen unterstützten „Fernwärmeschiene Ruhr“,

3.3.2 Biostrom Oberhausen

Im Anlagenbestand des HKW II wurde eine Biomasseverbrennung mit Landschaftspflegematerial als Brennstoff errichtet.

An dieser Biomasseverbrennung sind die Cofely Deutschland GmbH mit 51 % und die evo mit 49 % beteiligt.

Die Anlage erreichte im Rahmen der Inbetriebnahme-Phase im Mai 2011 ihre vollständige vereinbarte Leistung. Durch Verschlackung - bedingt durch den Einsatz mangelhafter Brennstoffqualität - und des Einbaus eines zusätzlichen Filters musste der Betrieb der Anlage mehrmals eingestellt werden. Das Störungspotenzial aufgrund des Brennstoffs konnte weitestgehend ausgeräumt werden, indem mit dem Lieferanten der Biomasse für die zu liefernde Qualität neue Standards festgelegt wurden.

3.3.3 Quantum

Hauptaufgabe der Quantum GmbH ist der Handel mit Energie und Dienstleistungen im Bereich der Energiebeschaffung.

Ziel ist es, die örtliche Energieversorgung in den Kommunen zu stärken. Für die evo übernimmt die Quantum GmbH aktuell das Bilanzkreismanagement Strom und beschafft Strom und inzwischen auch Erdgas direkt an den Großhandelsmärkten. Dadurch kann der personelle Zusatzaufwand bei der evo in Grenzen gehalten werden.

Zum 01. Oktober 2011 hat die evo auch beim Bezug von Gas auf eine strukturierte Beschaffungsstrategie umgestellt. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Beschaffung grundsätzlich über die und in Abstimmung mit der Beschaffungsgesellschaft Quantum.

Die evo hält einen Anteil von 10 % am Stammkapital der Quantum GmbH.