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Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mülheim an der Ruhr (im Folgenden „RWW“

genannt), gehört als regionaler Trinkwasserdirektversorger zu den größten deutschen Wasserversorgungsunternehmen.

RWW wurde 1912 gegründet und versorgt in Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Bottrop, Gladbeck, Dorsten, Reken, Velen, Gescher, Schermbeck und Raesfeld ca. 750.000 Einwohner als Direktversorger mit hochwertigem Trinkwasser.

Darüber hinaus versorgt RWW als Trinkwasservorlieferant der Stadtwerke Velbert, Wülfrath, Ratingen und Borken indirekt weitere ca. 250.000 Einwohner.

Im Bereich der unteren Ruhr in Essen-Kettwig, in Mülheim an der Ruhr sowie am Rhein in Duisburg-Mündelheim betreibt RWW fünf Flusswasserwerke, die ausgehend von der traditionell im Ruhrtal weit verbreiteten künstlichen Grundwasseranreicherung in einem modernen und leistungsfähigen mehrstufigen Aufbereitungsprozess qualitativ hochwertiges Trinkwasser liefern. Im nördlichen Versorgungsgebiet verfügt RWW im Verbreitungsgebiet der „Halterner Sande“ über drei Wasserwerke, die Grundwasser fördern. Betriebswasser gewinnt RWW aus dem Seewasserwerk in Dorsten.

RWE Aqua GmbH ist mit 79,8% Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim an der Ruhr, Bottrop, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirtschaftliche Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unternehmens. Die Gesellschaft erfüllt mit ihrer Tätigkeit vollumfänglich den dringenden öffentlichen Zweck der Trinkwasserversorgung (§§ 107f GO NW). Die o. g. Kommunen/Gebiets-körperschaften sind in den Aufsichtsgremien des Unternehmens unmittelbar vertreten.

Ab 2011 wird die RWW von der RWE Deutschland AG geführt (vormals: RWE Rheinland Westfalen Netz AG). Die neue Gesellschaft mit Sitz in Essen bündelt die deutschen Aktivitäten des RWE Konzerns in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regionalgesellschaften.

RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Auch im Wassergeschäft ist RWE in Kontinentaleuropa aktiv.

RWW stellt als regionales Kompetenzcenter Wasser die Expertise der RWE Deutschland AG im Wassergeschäft dar.

Vertriebliche Themenstellungen, die Weiterentwicklung betrieblicher Prozesse sowie die Umsetzung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Sicherung von Qualität und Versorgungsleistung bildeten wie auch in den Vorjahren die Schwerpunkte der Aktivitäten in 2011:

Die Förder- und Absatzsituation war geprägt durch ein wasserwirtschaftliches Ausnahmejahr. Eine frühzeitige Warmperiode im Frühjahr, verbunden mit geringen Niederschlagsmengen wurde abgelöst durch einen mäßigen Sommerverlauf. Die Monate Juni und Juli weichen von dem statistischen Durchschnitts-Jahreswert, durch sehr hohe Niederschlagswerte und mäßige Temperaturverläufe, ab. Während der Vegetationsperiode ergab sich somit ein geringer Wasserabsatz. Der trockenste November seit Aufzeichnung der Niederschlagsereignisse an der Ruhr/Lippe-Region hat nicht zu einer kompensierenden Erhöhung des Wasserabsatzes geführt, sondern blieb signifikant unter dem Vorjahreswert. Im Jahr 2011 konnte in allen Segmenten das Vorjahresniveau nicht erzielt werden. Im Segment der Trinkwasserlieferungen an Tarifkunden hat der klimatische Jahresverlauf dafür gesorgt, dass die auch in diesem Jahr beobachteten strukturellen Mengenrückgänge nicht kompensiert werden konnten. Die Situation in 2011 führte im Segment der Sondervertragskunden zu leicht rückläufigen Absatzmengen.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Wasserabsatz über dem des schwierigen Jahres 2009 lag, jedoch schwächer als 2010 ausgefallen ist.

Abb.:

Gebietsniederschlag im Ruhreinzugsgebiet für das Jahr 2011 im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (Quelle:

Ruhrverband)

Die Konzession für den Ortsteil Raesfeld-Erle wurde von der Gemeinde zum 30.04.2011 ordnungsgemäß gekündigt. In dem nachfolgenden Vergabeverfahren wurde RWW für eine weitere Konzessionsperiode als Partner ausgewählt.

Die Schwerpunkte der Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2011 lagen im ca. 3.000 km umfassenden Verteilnetz sowie der Anlagentechnik in den Bereichen Wassergewinnung und -aufbereitung.

RWW hat 2011 die auf Basis der Software PiReM (Pipe Rehabilitation Management System) optimierte Rehabilitationsplanung im Bereich des (Netz-) Asset Management umgesetzt. Damit konnte die Erneuerungsplanung der sicherheitskritischen Verteilnetzinfrastruktur der RWW systematisch weiterentwickelt werden. Von den in 2011 getätigten Investitionen entfielen mit 3,9 Mio. € der wesentliche Anteil auf die Erneuerung bzw. Erweiterung des Verteilnetzes.

Den Investitionsschwerpunkt im Bereich der Wasseraufbereitung bildet die zentrale Maßnahme „Bau einer unterirdischen Dichtwand im Wasserwerk in Essen-Kettwig“. Die Errichtung der Dichtwand dient einerseits dem Hochwasserschutz, andererseits wird durch die Dichtwand das Volumen zur Speicherung aufbereiteten Trinkwassers wesentlich erweitert. Nachdem im Jahr 2010 die Projektplanung und der Projektstart erfolgten, wurde bis Oktober 2011 die Phase der bautechnischen Umsetzung abgeschlossen. Mit dieser Investitionsmaßnahme setzt RWW auch bereits einen Schritt der notwendigen Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels um, da das Wasserwerk Kettwig wesentlich flexibler aufgestellt sein wird. Das Gesamtvolumen dieses Großprojektes liegt bei ca. 3,7 Mio. €.

Im Bereich des Wasserwerkes Holsterhausen erfolgt die Investitionsentscheidung zum Ersatz der Chlordesinfektion durch UV-Desinfektion. RWW verfolgt damit eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit in Zusammenhang mit einer weitergehenden Erhöhung der Betriebssicherheit. Anlagenbau und Inbetriebnahme sind für das erste Halbjahr 2012 geplant. Das Investitionsvolumen ist mit 0,6 Mio. € veranschlagt.

Die Strategie, das ausgeprägte Know How der RWW in den verschiedenen Bereichen der Trinkwasserversorgung für die Vermarktung technischer Dienstleistungen einzusetzen, wurde im Jahr 2011 erfolgreich und konsequent weitergeführt. Die verschiedenen technischen Dienstleistungen im Netzbetrieb (Armaturenkontrolle, Wasserverlustanalyse und Leckortung) sind weiterhin gut im Markt etabliert und werden entsprechend nachgefragt.

Das Produkt Trinkwasserspender wurde im Jahr 2011 erfolgreich weiter im Markt platziert. Des Weiteren erfolgte eine strategische Bewertung der zukünftigen Vertriebsausrichtung, um zielgerichtet die Produktentwicklung weiter voranzutreiben, Marktanforderungen zu erfassen und entsprechend eine Erhöhung im Nicht-Tarifbereich („Drittgeschäft“) zu erzielen.

Berichterstattung nach EnWG / Wasserkraftlaufwerk Kahlenberg

Das Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftlicher Vorschriften vom 28. Juli 2011 (BGBl. I 2011, S. 1554), das am 04. August 2011 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde, änderte zum 05. August 2011 das EnWG. RWW ist ein im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen mit den Folgen der Kontentrennungspflicht nach § 6 b Abs. 3 EnWG und der erweiterten Pflicht zur Lageberichterstattung nach § 6 b Abs. 7 S. 4 EnWG. Im Geschäftsjahr 2011 wurden innerhalb des Elektrizitätssektors ausschließlich andere Tätigkeiten gemäß § 6 b Abs. 3 S. 3 EnWG durchgeführt.

Die Energieeigenerzeugung aus dem RWW-Wasserkraftlaufwerk Kahlenberg an der Ruhr stellt eine wichtige Komponente im Bereich des RWW-Energiemanagements dar. Das Kraftwerk entnimmt dem Ruhrschifffahrtskanal jeweils soviel Wasser, dass die drei Turbinen effizient zur Stromerzeugung eingesetzt werden können. Eine direkte wirtschaftliche Abhängigkeit von der Wasserführung der Ruhr ist gegeben. Auch hier zeigt sich die Auswirkung des hydrologischen Wasserjahres. Durch die früh einsetzende Trockenheit in 2011 konnte die Zielgröße des Ruhrverbandes für den Stauinhalt der Ruhrverbandstalsperren nicht erreicht werden. Erst im Oktober wurde der statistisch gemittelte Stauinhaltsverlauf (Periode 1968 - 2010) für die Ruhrtalsperren wieder erreicht. Aufgrund des sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckenden Mindestwasserabflusses der Ruhr, konnte in 2011 nur eine recht geringe Energiemenge durch das Kraftwerk erzeugt werden. Mit einer Leistung von nur 14,1 GWh (Vorjahr:

18,1 GWh) gehört dieser Jahreswert 2011 deutlich zu den Niedrigerzeugungsjahren. Die erzeugte Strommenge setzte RWW fast ausschließlich im eigenen Unternehmen ein.

Außerhalb des Elektrizitätssektors ist RWW unverändert zum Vorjahr auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung tätig.

Gesetze, Verordnungen, technische Regelwerke und Sicherheitsvorschriften stellen hohe Anforderungen an die Organisation des Unternehmens. RWW verfolgt daher eine stringente Zertifizierungsstrategie (Bsp. Technisches Sicherheitsmanagement, DIN 14001, EMAS III und zukünftig DIN16001). Die fachliche Umsetzung der Regeln und Normen soll unter allen Umständen gewährleistet sein. Dies gilt sowohl für Arbeiten an eigenen Anlagen und Netzen sowie für Arbeiten im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen für Dritte. RWW forciert im Rahmen einer Unternehmensinitiative „Sicher vorweg“ die Verringerung bzw. Vermeidung von Gefährdungen und Risiken für Personen und Sachwerte, sowohl für die eigene Mitarbeiterschaft als auch zukünftig für bei RWW beschäftigte Fremdunternehmen. RWW hat weiterhin das ambitionierte Ziel, den Zielwert „Häufigkeit der unfallbedingten Arbeitszeitausfälle (engl. Lost Time Injury Frequency (LTIF)) signifikant zu reduzieren. Arbeitsschutz und -sicherheit haben bei RWW einen sehr hohen Stellenwert.

Projektbeteiligungen im Rahmen der Angewandten Forschung und Entwicklung zur weitergehenden Optimierung der Anlagen- und Prozesstechnik (inkl. Mess-, Steuer- und Regeltechnik) sowie Organisation und Management werden aktiv weiterentwickelt. So wird z.B. im Rahmen des BMBF-Projektes „Sichere Ruhr - Badegewässer und Trinkwasser für das Ruhrgebiet“ eine Überprüfung des betrieblichen Sicherheitsstandards der Trinkwassergewinnung und -aufbereitung aus der Ruhr hinsichtlich der Rückhaltung von Krankheitserregern durchgeführt. Das Multi-Barrierensystem des Mülheimer Verfahrens stellt einen hohen technischen Standard dar.

Diese Weiterentwicklung erfolgt gezielt im Sinne der RWW-Kunden, so dass RWW mit diesen Verfahrensschritten aktiv die Prozesssicherheit hinsichtlich der Zielparameter erhöht. Als Beispiel für die RWW-Prozessoptimierung ist die effiziente Verknüpfung von Informations- und Automatisierungstechnik zu nennen. Gemeinsam mit Siemens wurde am Standort Kettwig eine integrierte Softwarelösung für das verfahrenstechnische Engineering sowie den Betrieb getestet. Des Weiteren kooperieren beide Unternehmen im Bereich der Weiterentwicklung eines integrierten Managementsystems für zukünftige intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme. Insgesamt ist RWW in 2011 an acht Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt, die ganz gezielt die Bereiche Energie, Klimawandel und Prozessoptimierung abdecken.

Benchmarking hat sich in der Wasserwirtschaft in NRW zu einem festen Bestandteil der effizienz- und kundenorientierten Unternehmenssteuerung entwickelt. RWW betreibt Benchmarking aktiv auf zwei verschiedenen Ebenen. Zum einen auf der Ebene der Landesbenchmarkingprojekte in NRW, zum anderen durch Beteiligung an sich auf einzelne operative Prozesse beziehende Leistungs- und Effizienzvergleichsprojekte.

Das 2009 gestartete NRW-Landesprojekt Benchmarking „Wasserversorgung“ erreicht in 2011 mit 102 Teilnehmern und 86% Abgabequote eine weitere Steigerung der teilnehmenden Unternehmen. Die Kundenbefragung ist nunmehr ein fester Bestandteil des Landesbenchmarkingprojektes als ein Modul. Die Bedeutung des Benchmarkingprojek-tes hat die Landesregierung NRW weiterhin erkannt.

RWW beteiligt sich in 2010/2011 mit zwei Wasserwerken an dem von IWW bundesweit durchgeführten Prozessbenchmarkingprojekt Wasserwerke. Gemeinsam mit einem anderen großen Wasserwirtschaftsunternehmen initiierte RWW in 2010/2011 darüber hinaus einen bundesweiten Erfahrungsaustausch für den Bereich Netze, in dem die beteiligten Unternehmen gezielte Themenstellungen erfolgreich bearbeiten konnten. Durch die Teilnahme an einem weiteren Prozessbenchmarkingprojekt

„Verbrauchsabrechung und Zählerwechsel“ erhielt RWW wertvolle Hinweise, um weitergehende Optimierungen durchzuführen. Diese Ergebnisse werden aktiv in 2012 umgesetzt und so führen die Benchmarkingprojekte und Erfahrungsaustausche direkt zu einer Operationalisierung.

Regionale Gegebenheiten prägen die Wasserversorgung stärker als andere Versorgungsleistungen. Das gilt in besonderem Maße für die strukturellen Rahmenbedingungen, also u. a. die naturräumlichen, geologischen, siedlungsstrukturellen und demografischen Gegebenheiten. Preise, Qualität oder auch die Sicherheit der Versorgung sind in Folge dessen mit anderen Unternehmen nur vergleichbar, wenn sie auf gleichen strukturellen Rahmenbedingungen beruhen. Strukturelle Unterschiede führen zwangsläufig zu Unterschieden im Aufwand, den ein Unternehmen zur Erbringung seiner Versorgungsleistung betreiben muss. RWW beteiligte sich in 2010 im Rahmen eines Leitprojektes des Deutschen Verbandes der Gas- und Wasserwirtschaft an einer so bisher noch nicht durchgeführten Untersuchung zur „Vergleichbarkeit von Wasserversorgern“ (DVGW-Projekt W 11/01/10) und wird sich auch in dem Nachfolgeprojekt in 2012, dessen Ausrichtung aktuell erfolgt, engagieren, um weitere Kenntnisse über Strukturunterschiede zu erhalten.

RWW beschäftigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit der Entwicklung eines neuen, verursachungsgerechten, solidarischen und nachhaltigen Tarifmodells für Haushalts- und Gewerbekunden. Die Änderungserfordernisse begründen sich in der Entwicklung und Struktur der Kosten und Entgelte sowie der Verursachungsgerechtigkeit der bisherigen Tarifsystematik.

Während mit rund 80% der überwiegende Teil der Gesamtkosten wegen des sehr anlagenintensiven Wassersystems mengenbezogen fix ist („Systemkosten“), liegt der fixe Erlösanteil im Durchschnitt über alle RWW-Kunden nur bei rund 20%. Demzufolge stammen 80% der Umsatzerlöse aus variablen Preisbestandteilen. Diese Dominanz der Mengenpreise hat zu einer zunehmend unausgewogenen Verteilung der Systemkosten bei den Verbrauchern in Haushalt und Gewerbe geführt, die in nur eingeschränkter Form die Inanspruchnahme des vorzuhaltenden Wasserversorgungssystems widerspiegelt.

Der anhaltende, kontinuierliche Rückgang der Wasserabnahme führt in der Wasserversorgung insgesamt zu betrieblichen und qualitativen Problemen. Die ursprünglich unter den Planungsprämissen des wirtschaftlichen und demografischen Wachstums auf Versorgungssicherheit ausgelegten Versorgungsnetze verzeichnen mittlerweile aufgrund gegenläufiger Entwicklungen in Folge demografischen Wandels, Wassersparens und industrieller Strukturveränderung eine zunehmende Minderauslastung der Infrastruktur. Einerseits können Stagnationen aufgrund zu geringer Durchflüsse Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität nach sich ziehen und andererseits müssen die Gesamtkosten auf stetige sinkende Abnahmemengen verteilt werden.

RWW reagiert hierauf mit einem neu entwickelten Tarifsystem. Im Kern sollen im so genannten Systempreis in stärkerem Maße als im heutigen Grundpreis die Fixkosten abgebildet werden. Der mengenbezogene Arbeitspreis kann im Gegenzug deutlich abgesenkt werden. Damit wird ein Tarifsystem geschaffen, das zu mehr Verursachungsgerechtigkeit und Solidarität beitragen sowie die Tragfähigkeit der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur nachhaltig sicher stellen soll. Das neue Tarifsystem wird zum 01.01.2012 eingeführt.

Die Wasserwerke an der Ruhr stehen in einem kontinuierlichen Dialog mit Aufsichtsbehörden und Öffentlichkeit (Medien) zu den Themen „Eignung des Flusswassers für die Trinkwassergewinnung“, „toxikologische Bewertung von im Ruhrwasser festgestellten organischen Spurenstoffen“ und „Mikroverunreinigungen“. Das Umweltministerium NRW verfolgt dabei im Rahmen des Programms „Reine Ruhr“ als Anschlussaktivität zur

„Arnsberger Vereinbarung“ beim integrierten Gewässerschutz mehrere Stoßrichtungen.

o Vermeidung von Schadstoffeinträgen an der Quelle o Verschärfte Kontrollen der industriellen Direkteinleitungen o Weitere Aufrüstung der Kläranlagen

o Einführung von Mindeststandards bei der Trinkwasseraufbereitung in den Ruhrwasserwerken

o Verbesserung der Information der Öffentlichkeit über naturwissenschaftliche Zusammenhänge bei der Diskussion um das Thema „Wie rein muss Trinkwasser sein?“

Obwohl nicht unmittelbar betroffen, war auch für RWW bedeutsam, dass in 2010 eine schriftliche Ankündigung einer Anpassungsverfügung der Bezirksregierung Arnsberg zur „Ertüchtigung von Wasseraufbereitungsanlagen“

entsprechend dem Erlass des MUNLV vom 01.04.2010 erfolgte. Der Erlass formuliert die Forderungen nach Implementierung

eines Verfahrens zur sicheren Partikelabtrennung aus dem Rohwasser (z. B. Mehrschichtfiltration), nach chemischer Oxidation (z. B. Ozonung), nach Adsorption und biologischem Abbau von Schadstoffen (z. B.

permanente Aktivkohle-Festbettfiltration) sowie nach sicherer Desinfektion des Trinkwassers (UV-Entkeimung) als Stand der Technik. RWW wendet diese Verfahren seit langer Zeit an. Die individuellen Vereinbarungen zwischen der Bezirksregierung Arnsberg und den Wasserversorgungsunternehmen an der Ruhr sind bisher nicht abgeschlossen. Zwischen der Bezirksregierung Düsseldorf und RWW entfällt die Notwendigkeit, da der geforderte Stand der Wasseraufbereitung bereits erfüllt ist.