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Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Lagbericht

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbh

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A

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Haushaltsstelle/ 2003 2004 2005 2006 2007

Sachkonto Ist/EUR Ist/EUR Ist/EUR Ist/EUR Plan/EUR

8150.2100.000/

465100

Dividende 71 80 91 250 80

8150.2200.000/

451100

Konzessionsentgelt 2.858.519 2.729.533 2.999.845 3.241.176 3.000.000

163 Das Unternehmen ist funktional gegliedert. Im Ressort des kaufmännischen Geschäftsführers befinden sich die drei Linienbereiche Recht / Personal, Vertrieb und Finanzen. Ebenfalls direkt dem Geschäftsführer zugeordnet sind die Funktionen kommunales Marketing, Controlling, Personalcontrolling und das Informationsmanagement. Zum Ressort des technischen Geschäftsführers gehören der Bereich Technik mit den Organisationseinheiten Wasserwerke und Verteilnetz. Ebenfalls direkt dem Geschäftsführer zugeordnet sind die technischen Querschnittsfunktionen Wassergüte / Wasserwirtschaft, Arbeitsschutz / Umweltmanagement und Liegenschaften. Der Geschäftsführung insgesamt und direkt zugeordnet sind die Funktionen Kommunikation, Geschäftsentwicklung und Strategie sowie die Interne Revision.

Zur Steuerung des Unternehmens setzt RWW das Kennzahlensystem des RWE-Konzerns ein, das sich an ergebnis- und liquiditätsorientierten Kennzahlen ausrichtet.

RWE Aqua GmbH ist mit 79,8 % Hauptgesellschafter der RWW. Die Städte Mülheim, Bottrop, Gladbeck, Oberhausen sowie der Kreis Recklinghausen, für die wasserwirtschaftliche Dienstleistungen erbracht werden, sind darüber hinaus Gesellschafter des Unternehmens. Die Kommunen sind in den Aufsichtsgremien des Unternehmens unmittelbar vertreten.

RWW ist Bestandteil der Regionalorganisation der RWE Rhein-Ruhr AG und wird von ihr geführt. Das Unternehmen mit Sitz in Essen bündelt als Regionalführungsgesellschaft den Vertrieb von Strom, Gas und Wasser sowie energienaher Dienstleistungen unter Führung der RWE Energy AG in der Region Mitte (westliches Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz).

RWW gehört als das regionale Kompetenzcenter Wasser der RWE Rhein-Ruhr AG zum Kern des Wassergeschäftes der RWE Energy Gruppe. Als größtes, operativ tätiges Wasserversorgungsunternehmen im Mehrheitsbesitz des RWE Konzerns hat RWW die Aufgabe, die Wasseraktivitäten in ihrer Kernversorgungsregion und dem der RWE Rhein-Ruhr AG zu bündeln, zu koordinieren und unter strategischen Gesichtspunkten weiter auszubauen.

Das Wassergeschäft in Deutschland und Kontinentaleuropa gehört weiterhin zu den Kernaktivitäten der RWE Gruppe und wird unter der Führung der RWE Energy in engem

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Einklang mit den bestehenden Energieaktivitäten weiterentwickelt. Das Wassergeschäft schafft aufgrund seiner Langfristigkeit und der hiermit einhergehenden engen Kundenbindung direkt und indirekt einen Wachstumsbeitrag sowie einen Mehrwert für das Energiegeschäft der gesamten Gruppe.

RWW hat im Geschäftsjahr 2006 verstärkt die vertrieblichen Aktivitäten entwickelt:

x Die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen aus der RWE Gruppe im Erftkreis konnte weiter ausgebaut werden. Seit Anfang 2006 liefert RWW auch Trinkwasser für die Stadtwerke Erftstadt.

x RWW konnte den Bereich technische Dienstleistungen ausweiten und führte in 2006 Dienstleistungen in den Bereichen Arbeitsschutz und Armaturenkontrolle bei verschiedenen Stadtwerkekunden aus.

x Mit der neu geschaffenen Funktion „Kommunales Marketing“ wurde die Betreuung bestehender und potenzieller kommunaler Kunden deutlich intensiviert.

Marketingaktivitäten bilden zunehmend einen wichtigen Bestandteil der Vertriebsstrategie der RWW.

Die RWW betreibt eine kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung aller betrieblichen Prozesse. Das Ziel ist eine nachhaltige Stärkung der Kernkompetenz sowie der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen.

x Die Automatisierung des Wasserwerkes Kettwig konnte in 2006 vollständig abgeschlossen werden. Nunmehr werden sämtliche RWW-Wasserwerke an der Ruhr aus der zentralen Leitwarte am Standort Mülheim-Styrum überwacht und gesteuert.

x Mit der Erneuerung weiterer Brunnen sowie der Ertüchtigung von weiteren Langsamsandfilterbecken konnten die Gewinnungskapazitäten am Standort Mülheim-Styrum weiter gesteigert werden.

Der Austausch von Dienstleistungen und Know How zwischen RWW und Unternehmen der RWE Gruppe wurde auch in 2006 weiter intensiviert. Eine gemeinsam mit RWE Rhein-Ruhr durchgeführte Marktanalyse brachte wichtige Erkenntnisse über die zu

165 erwartende demographische Entwicklung und den sich hieraus ergebenden Herausforderungen für die Versorgungsinfrastruktur in der von RWW versorgten Region.

RWW profitiert zunehmend von der Leistungsfähigkeit der RWE Gruppe durch Bezug von Dienstleistungen in administrativen Querschnittsfunktionen. So fungiert die RWE Systems AG seit dem Jahreswechsel 2006 / 2007 als Dienstleister im Bereich der Personaladministration.

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Marktposition weiter gefestigt und die Rolle als das Kompetenzcenter Wasser im Bereich der Führungsgesellschaft RWE Rhein-Ruhr AG untermauern können. Sie wird unterstrichen durch aktive wasserwirtschaftliche Interessenvertretung in Verbänden und im politischen Raum.

Die Kooperationen mit der Landwirtschaft und dem Gartenbau stiften seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag für die Aktivitäten unserer Gesellschaft zum Gewässerschutz.

Die regelmäßig durchgeführten Kontrollen der Grundwasserqualität in den Einzugsgebieten der Wasserwerke belegen die Erfolge der Kooperationsarbeit. Die Nitratgehalte im Grundwasser stagnieren oder gehen deutlich zurück und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sind nicht mehr nachweisbar.

Im Frühjahr 2006 wurde durch ein Forschungs-Projekt des Hygiene-Institutes der Universität Bonn im Oberflächenwasser der Ruhr höhere Konzentrationen an perfluorierten Tensiden (PFT) festgestellt. Betroffen von dieser Gewässerverunreinigung waren die obere Ruhr und hier insbesondere die Möhnetalsperre mit 0,68 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Diese Belastung wirkte sich auch auf das aus Uferfiltrat der Ruhr gewonnene Trinkwasser der Stadtwerke Arnsberg aus, wobei hier kurzfristig der für Trinkwasser geltende Toleranzwert von 0,3 µg/l für die beiden „PFT-Leitsubstanzen“

Perfluorooctylsulfonat (PFOS) und Perfluorooctonoat (PFOA) überschritten wurde. Die PFT-Belastung der Ruhr führte in den darauf folgenden Monaten zu erheblichen Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit und Politik, wovon bekanntlich auch die gesamte Trinkwassergewinnung aus der Ruhr einschließlich RWW betroffen war.

RWW nahm die PFT-Belastung der Ruhr und deren mögliche Auswirkung auf das Trinkwasser von Anfang an sehr ernst und beauftragte unmittelbar nach bekannt werden der Befunde an der oberen Ruhr eigene Untersuchungen zur PFT-Belastung der unteren Ruhr und speziell zur Qualität des von RWW abgegebenen Trinkwassers. Die

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Analysenergebnisse zeigten eindeutig, dass zum Einen die Belastungssituation der unteren Ruhr in Folge der Verdünnung durch andere Nebenflüsse wie der Lenne erheblich niedriger war und zum Anderen der von der Trinkwasserkommission des Bundes festgesetzte Leitwert von 0,3 µg/l im Trinkwasser jederzeit deutlich unterschritten wurde. Die aktuell gemessenen Konzentrationen liegen sogar unter dem langfristig angestrebten „Gesundheitlichen Orientierungswert“ von 0,1 µg/l. Mit dem so genannten

„Mülheimer Verfahren“, das die RWW in allen ihren Ruhrwasserwerken zur Trinkwasseraufbereitung einsetzt, sind bei RWW bereits seit Jahrzehnten günstige Voraussetzungen zur Elimination von schwer eliminierbaren Stoffen einschließlich PFT geschaffen worden. Vorrangig wird innerhalb dieses als Multi-Barrieren-System ausgelegten Aufbereitungsverfahren PFT durch die Aktivkohlefilteranlagen entfernt.