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2  Zusammenfassungen

2.1  Gebietssteckbrief

Tabelle 1: Gebietssteckbrief

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: 7220-311 „Glemswald und Stuttgarter Bucht“

Größe des Gebiets;

Teilgebiet 1: Rosensteinpark 62,2 ha

Teilgebiet 2: Frauenkopf-Dürrbach 315,0 ha

Teilgebiet 3: Greutterwald 151,0 ha

Teilgebiet 4: Fasanengarten 34,9 ha

Teilgebiet 5: Stückach-Malmtal 143,8 ha

Teilgebiet 6: Glemswald 1.103,9 ha

Teilgebiet 7: Zwickenberg 29,9 ha

Teilgebiet 8: Esslinger Spitalwald 173,6 ha

Teilgebiet 9: Bernhart 53,1 ha

Teilgebiet 10: Sonnenberg-Sindelfingen 177,0 ha

Teilgebiet 11: Sommerhofen 252,3 ha

Teilgebiet 12: Oberes Hölzertal 27,7 ha

Teilgebiet 13: Hölzer See 2,5 ha

Teilgebiet 14: Oberes Hölzertal Ost 2,4 ha

Teilgebiet 15: Wittumrain 3, 6 ha

Teilgebiet 16: Warmbronn 4,0 ha

Teilgebiet 17: Sommerhofen Ost 36,9 ha

Teilgebiet 18: Jägerpfad 41,2 ha

Teilgebiet 19: StOÜbPl Böblingen 497,4 ha

Teilgebiet 20: Siebenmühlental 98,9 ha

Teilgebiet 21: Gutwiesen-Tomaried 66,5 ha

Teilgebiet 22: Häselhau Holzgerlingen 180, 9 ha

Teilgebiet 23: Alte Halde Breitenstein 29,1 ha

Teilgebiet 24: Breitensteiner Tal 52,0 ha

Teilgebiet 25: Bergwiesen Neuweiler 76,8 ha

Teilgebiet 26: Buckelwiesen 126,8 ha

Teilgebiet 27: Krähenbach Schönaich 6,4 ha

Teilgebiet 28: Aichtal Waldenbuch und Neuweiler Viehweide

71,6 ha

Teilgebiet 29: Aichtal Schönaich 68,3 ha

Teilgebiet 30: Obere Rauhmühle 1,8 ha

Teilgebiet 31: Mahdental 2,0 ha

Politische Gliederung (Gemeinden mit Flächenanteil am Natura 2000-Gebiet)

Regierungsbezirk: Stuttgart

Landkreis: Landeshauptstadt Stuttgart Stadt Stuttgart: 50,1 %

Landkreis: Böblingen

Böblingen: 13,3 % Leonberg: 0,8 %

Holzgerlingen: 3,7 % Magstadt: 2,5 %

Schönaich: 2,8 % Sindelfingen: 13,4 %

Steinenbronn: 0,7 % Waldenbuch: 1,7%

Weil im Schönbuch: 7,7 %

Landkreis: Esslingen

Filderstadt: 0,2 %

Leinfelden-Echterdingen:

2,0 %

Landkreis: Ludwigsburg

Gerlingen: 1,1 % Korntal-Münchingen: 0,1%

Eigentumsverhältnisse Offenland: ca. 789 ha

Wald: ca. 3.106 ha

Kommunalwald: 44,04 % 1.367,8 ha

Staatswald (Land): 41,21 % 1.280,1 ha

Staatswald (Bund): 13,01 % 404,2 ha

Kleinprivatwald: 1,74 % 54,1 ha

TK 25 MTB Nr. 7120 (Stuttgart-Nordwest), 7121 (Stuttgart-Nordost), 7219 (Weil der Stadt), 7220 (Stuttgart-Südwest), 7221 (Stuttgart-Südost), 7319 (Gärtringen), 7320 (Böblingen), 7321 (Filderstadt)

Naturraum D57 Neckar- und Tauber-Gäuplatten:

122 Obere Gäue 123 Neckarbecken

D58 Schwäbisches Keuper Lias Land:

104 Schönbuch und Glemswald 105 Stuttgarter Bucht

106 Filder

Höhenlage 245 m ü. NN (Rosensteinpark) bis 525 m ü. NN (Sindelfingen)

Klima Beschreibung: Kennzeichnend für Stuttgart ist ein mildes Klima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 10°C im Stadtkessel (245 m ü. NN) und 8,4°C auf den Randhöhen (400 m ü. NN). Damit gehört der Groß-raum Stuttgart zu einem der wärmsten Gebiete in Deutschland. Aufgrund der Leelage zum Schwarz-wald und zur Schwäbischen Alb wird eine hohe Son-nenscheindauer von 1.720 Stunden im Jahr erreicht.

Die Niederschlagshöhe ist mit ca. 679 mm in der Stuttgarter Bucht gering. Die Hauptniederschläge fallen in den Sommermonaten Juni und August.

deutlich geringere Werte erzielt (siehe

un-ten).Bedingt durch die spezielle Orographie mit der abschirmenden Wirkung der umliegenden Höhenzu-ge werden in der Stuttgarter Bucht nur Höhenzu-gerinHöhenzu-ge Windgeschwindigkeiten bei einer hohen Zahl von Windstillen erreicht. Speziell an den Hängen und Tälern im Umfeld entwickeln sich häufig lokale Windsysteme.

Klimadaten: Stuttgart-Echterdingen (Klimastation östlich bzw. nordöstlich des FFH-Gebiets; s. www.klimadiagramme.de)

Jahresmitteltemperatur 8,6 ° C Mittlerer Jahresniederschlag 720 mm

Geologie Das Keuperbergland besteht aus Schichten des Keupers. Die Keuperhöhen zeichnen sich durch einen ausgeprägten Stufenrand aus, der häufig noch durch Terrassen getreppt ist. Die Wechsellage von morphologisch harten (Sandsteine) und weichen Schichten (Tone, Mergel) sind für das Schichtenstufenrelief ver-antwortlich. Sockel und Steilhänge bestehen aus Gipskeuper und Bunten Mer-geln, die Terrassen und Stufenflächen aus den widerständigen Schilf-, Kiesel-, Stuben- und Rätsandsteinen. (REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART 2015) Landschaftscharakter Mit Schönbuch und Glemswald als Westteil des Schwäbischen

Keuper-Lias-Landes bildet die Keuperstufe zwischen Tübingen und Stuttgart eine eigenstän-dige waldgeprägte Landschaft aus. Der Keuperstufenrand erhebt sich entlang der Stuttgarter Bucht bis zu 150 m über die offenen Gäuflächen des Muschel-kalks und Lettenkeupers. Die dicht besiedelte Stuttgarter Bucht ist eine ausge-dehnte Randbucht der Keuperstufe und wird durch den Durchbruch des Neckar-tals im Osten begrenzt Schönbuch und Glemswald, aber auch die Stuttgarter Bucht sind auch heute noch durch einen hohen Waldanteil charakterisiert. Der Wald diente den Tübinger Pfalzgrafen und später den Königen von Württemberg als Jagdgebiet. Der Rotwildpark mit seinem alten Baumbestand ist noch ein Relikt aus dieser Zeit. (REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART 2015)

Gewässer und Wasserhaushalt

Der Wasserreichtum und die verzweigten Talsysteme im Keuper resultieren aus den vielen Quellhorizonten der wasserdurchlässigen Sandsteine über wasser-undurchlässigen Mergelschichten. Der Glemswald ist daher reich an kleinen Fließgewässern, die z.T. nur temporär wasserführend in steilen Klingen verlau-fen. Diese Bäche entwässern überwiegend in die Glems, die im Glemswald ent-springt. Sie mündet außerhalb des FFH-Gebietes in die Enz, die wiederum in den Neckar entwässert. Der südliche Teil des Gebietes (Schönbuch) wird dage-gen über die Aich entwässert, die ebenfalls weiter südlich in den Neckar mündet.

Ein bedeutender Zufluss der Aich ist der Reichenbach, dessen Tal überwiegend im FFH-Gebiet verläuft. Die Gewässergüteklasse wird überall im Gebiet mit II eingestuft. Diese gute Wasserqualität ist auf das überwiegend bewaldete Ein-zugsgebiet der Bäche zurückzuführen. Strukturell sind die Fließgewässer eben-falls sehr gut einzustufen. In weiten Teilen wird die Strukturgüteklasse I (unver-ändert) oder II (gering ver(unver-ändert) erreicht.

Größere Stillgewässer sind die kettenartig aneinander gereihten Parkseen (Pfaf-fensee, Neuer See, Bärensee) im Glemswald, die früher der Wasserversorgung Stuttgarts dienten. Darüber hinaus ist eine hohe Anzahl von Kleingewässern im Bereich des Standortübungsplatzes (StOÜbPl) Böblingen bezeichnend. Weitere Teiche und kleinere Stillgewässer finden sich weit verteilt im FFH-Gebiet.

Böden und Standort-verhältnisse

Ein kleinräumiger Wechsel von sandigen und tonigen Böden zeichnet das Keu-perbergland aus. Die meisten Hänge werden von periglazialen Fließerden aus steinig-sandigem Deckschutt höher gelegener Keuperschichten überzogen, die das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung darstellen. Die dominierenden Bo-dentypen sind daher Braunerden aus eher sandig-lehmigen sowie Pseudogleye (Stauwasserboden) und Pelosole aus eher tongründigen Fließerden. Para-braunerden aus Löss und Lösslehm im Bereich des Lias und Braune Auenböden bis Auengleye in den Tälern ergänzen das Bodenmosaik. Auf den Gipsmergeln entwickeln sich meist schwere, häufig kalkreiche, tonig-lehmige Braunerden, Parabraunerden und Pelosole. An steilen Hängen sind erodierte Pararendzinen und unter Weinbau rigolte Pararendzinen und Pelosole verbreitet. In den breiten Talauen dehnen sich meist tonreiche Auenböden und Auengleye unter Wiesen-nutzung aus. (REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART 2015)

Nutzung Im FFH-Gebiet dominiert Wald, der zum großen Teil naturnah genutzt wird. Das Grünland wird v.a. als Mähwiese genutzt, meist zur Silage- oder Heugewinnung.

Eine Sondersituation stellt der StOÜbPl dar, in dem die militärische Nutzung vorrangig betrieben wird.

Acker: 1 %, Grünland: 15 %, Wald: 81 %, Gebüsch/Vorwald: 2 %, anthropogen stark überformte Biotopkomplexe: 1 % (SDB)