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Gastrointestinale Erkrankungen

1 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt

1.1 Gastrointestinale Erkrankungen

Erkrankungen

Sachsen-Anhalt Deutschland

2016 2017 2016 2017

Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz

Campylobacter 1.690 71,73 1.839 78,05 68.889 83,83 74.016 90,07

EHEC/STEC 142 6,03 93 3,95 2.002 2,44 1817 2,21

Giardiasis 107 4,54 93 3,95 3.283 4 3.488 4,24

HUS 2 0,08 1 0,04 95 0,12 69 0,08

Kryptosporidiose 193 8,19 96 4,07 1.683 2,05 1.858 2,26

Norovirus 8.334 353,7 9.931 421,48 72.287 87,97 84.618 102,97

Rotavirus 2.203 93,5 1.236 52,46 37.367 45,47 22.733 27,66

Salmonellose 545 23,13 585 24,83 14.189 17,27 12.964 15,78

Shigellose 11 0,47 9 0,38 431 0,52 426 0,52

Yersiniose 195 8,28 155 6,58 2565 3,12 2774 3,38

Gesamt 13.422 14.038 202.791 204.763

Tab. 1: Anzahl der gastrointestinalen Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2016 und 2017, Stand 19.3.2018 (Bei Noroviren werden für Sachsen-Anhalt alle Fälle dargestellt, nicht nur die nach Referenzdefinition.)

1.1.1 Campylobacter-Enteritis

Meldungen: 2017: 1.690 Erkrankungen 2016: 1.839 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 71,73 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 78,05 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Steckbrief

Erreger: Bakterien: Campylobacter (C.) jejuni, C. coli, C. lari u. a; weltweit verbreitet

Reservoir: Darmtrakt warmblütiger Wild-, Nutz- und Heimtiere (Vögel und Säugetiere), Zoonose Übertragungsweg: fäkal-oral;

lebensmittelbedingte Infektion durch unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch und -produkte (nicht Eier), unpasteurisierte Milch, kontaminiertes, Trinkwasser, rohes Hackfleisch;

Heimtiere (besonders durchfallkranke Welpen und Katzen);

Mensch zu Mensch-Übertragung; Badewasser Inkubationszeit: 2–5 Tage, in Einzelfällen 1–10 Tage

Ausscheidungsdauer: 2–4 Wochen, Langzeitausscheidung bei Immungeschwächten möglich, ansteckend, solange Erreger ausgeschieden werden

Symptome: wässriger (gelegentlich blutiger) Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Fieber i.d.R.

bis zu 1 Woche, häufig auch asymptomatische Verläufe

Diagnostik: Stuhlprobe zur Erregeranzucht und Antigennachweis (ELISA oder PCR)

Therapie: Selbstlimitierend, symptomatische Therapie mit Volumen- und Elektrolytsubstitution, antibiotische Therapie bei Patienten mit hohem Fieber und schweren klinischen Verläufen

Prävention: Sanierung oder Reduktion der Durchseuchung der Schlachtgeflügelbestände;

Verbesserung und strikte Einhaltung der Schlachthygiene, vor allem bei Geflügel (C.

jejuni) und Schweinen (C. coli);

Durchgaren von Fleisch, Abkochen von Rohmilch, konsequente Küchenhygiene bei der Speisenzubereitung; Händewaschen mit Seife

Besonderheiten: Erkrankungen vor allem im Sommer und bei Kindern unter 6 Jahren sowie bei jungen Erwachsenen

Abb. 1: Inzidenz der Campylobacter-Enteritis seit 2008, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Saisonale Verteilung

Abb. 2: Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritis, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Demografische Verteilung

Epidemiologische Besonderheiten

1.642 (97 %) der 1.690 Infektionsfälle wurden in Deutschland erworben.

Erkrankungshäufungen

2017 wurden 2 Erkrankungshäufungen durch C.

jejuni mit insgesamt 22 Fällen erfasst.

Abb. 3: Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2017

Regionale Verteilung

Abb. 4: Regionale Verteilung der übermittelten

Campylobacter-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2017

Campylobacter-Infektionen nach Rohmilch-Verzehr im LK Anhalt-Bitterfeld

Nach dem Verzehr von nicht erhitzter Rohmilch einer Milchtankstelle im LK Anhalt-Bitterfeld erkrank-ten im Juni/Juli 2017 19 Personen mit Bauchschmer-zen, Erbrechen und/oder Durchfall. Betroffen waren 9 männliche und 10 weibliche Personen im Alter von 4 bis 81 Jahren, davon wurden 2 Personen hospita-lisiert. Bei 18 Patienten wurde eine Labordiagnostik veranlasst und Campylobacter spp. im Stuhl nachge-wiesen, davon 12-mal C. jejuni.

Stuhlproben von Mitarbeitern der Firma sowie Tupferproben (Verkaufsautomat, Milchküche, Rohr-leitungen, Milchfilter) und Milchproben wurden unter-sucht. Eine mikrobiologische Verifizierung der Infekt-kette gelang nicht. An der Rohmilchtankstelle wiesen 2 Hinweisschilder auf die Notwendigkeit des Abko-chens vor dem Verzehr hin. Ein Drittes wurde hinzu-gefügt.

Weitere Fälle nach Rohmilch-Verzehr im LK Anhalt-Bitterfeld

Eine 20-Jährige, eine 49-Jährige und ein 31-Jäh-riger erkrankten im Juni, Juli bzw. August 2017 nach-dem sie nichtabgekochte Rohmilch verzehrt hatten.

Bei allen 3 Betroffenen wurde C. jejuni im Stuhl nach-gewiesen.

Im Focus der Ermittlungen stand eine weitere Rohmilchtankstelle im LK Anhalt-Bitterfeld. Auch hier wiesen Warnschilder an der Rohmilchtankstelle auf die Notwendigkeit des Abkochens vor dem Verzehr hin.

1.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli)

Meldungen: 2017: 142 Erkrankungen 2016: 93 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 6,03 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 3,95 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf

Abb. 5: Inzidenz der EHEC-Erkrankungen seit 2008, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische Escherichia (E.)-coli-Stämme (EHEC; andere Bezeichnung: Shigatoxin-produzierende E. coli (STEC), können Shiga-like-Toxine bilden); weltweit verbreitet

Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose Übertragungsweg: fäkal-oral; kontaminierte Nahrungsmittel (Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst,

Rohmilch, Rohmilchprodukte, auch pflanzliche Lebensmittel);

kontaminiertes Bade- und Trinkwasser; Tier zu Mensch und Mensch zu Mensch Inkubationszeit: 2 bis 10 Tage

Ausscheidungsdauer: Tage bis Wochen, solange die Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden Symptome: wässrige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen;

hämorrhagische Kolitis mit blutigen Durchfällen (10-20 %)

Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS): hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Nierenversagen, Anurie (5-10 %)

Diagnostik: Nachweis von Shigatoxin aus E.-coli-Kultur aus Stuhl; Bei O157-Antigen-Nachweis von Shigatoxin aus Stuhlanreicherungskultur, Stuhlmischkultur oder E.-coli-Kultur aus Stuhl; Nukleinsäurenachweis eines Shigatoxin-Gens aus Stuhlanreicherungskultur, Stuhlmischkultur oder E.-coli-Kultur aus Stuhl

Therapie: symptomatisch, keine antibakterielle Therapie HUS: forcierte Diurese, Hämo- oder Peritonealdialyse

Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Tierkontakt (insbesondere Kinder) und beim Umgang mit Lebensmitteln; rohe tierische Lebensmittel und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z.B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcher-zeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern; kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch; Händehygiene Besonderheiten: höchste Risikofaktoren bei Kleinkindern: direkter Kontakt zu Wiederkäuern, Konsum

von Rohmilch, Vorkommen von Durchfall in Familie;

höchste Risikofaktoren bei älteren Kindern und Erwachsenen: Lebensmittel (Lammfleisch, streichfähige Rohwürste); HUS betrifft v. a. Kinder

Demografische Merkmale

Regionale Verteilung Saisonale Verteilung

Erkrankungshäufungen

2017 sind 7 Häufungen mit insgesamt 22 EHEC Erkrankungen aufgetreten, davon 2 Häufungen in Kindertagesstätten und 5 familiäre Häufungen.

Bei einer dieser Erkrankungshäufungen erkrank-te im Seperkrank-tember 2017 ein einjähriger Junge aus dem LK Salzlandkreis mit Bauchschmerzen, Erbre-chen, Durchfall und Fieber und wurde hospitalisiert.

Das Kind entwickelte ein HUS (hämolytische Anä-mie, Thrombozytopenie, Nierenfunktionsstörungen).

Zunächst wurde ein EPEC nachgewiesen, am KL Münster gelang der Nachweis von EHEC O157, STX 2- und Intimin-positiv sowie der Nachweis von O103 STX 1- und Intimin-positiv.

Bei den Umgebungsuntersuchungen im Krippen-bereich der Kita wurden 21 Stuhlproben von den Kin-dern, Erziehern und der Reinigungskraft am LAV Mag-deburg untersucht. Dabei wurden EHEC O157 mit STX 2 und Intimin sowie EHEC O103 mit STX 1 und Intimin bei einem 2-jährigen Mädchen, welches nicht mit typischer EHEC-Symptomatik erkrankte, nachge-wiesen. Ein weiteres Kind und eine Praktikantin wur-den als Ausscheider von EHEC STX 1 erfasst. Bei 7 weiteren Kindern im Alter von 1-3 Jahren, welche ebenfalls nicht erkrankt waren, wurde EPEC nachge-wiesen, davon zweimal O103.

Ein gehäuftes Auftreten von Durchfall in der Kita im Vorfeld des HUS-Falls war nicht bekannt. Es erga-ben sich keine Hinweise auf Tierkontakte, Bauernhof-besuche oder Rohmilchverzehr. Die Begehung durch das Gesundheitsamt ergab hygienische Mängel und es

Abb. 6: Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Abb. 7: EHEC-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2017

Abb. 8: Übermittelte EHEC-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2017

Ont (nicht typisierbar) 1 0,7

O27 1 0,7

kein Nachweis 111 78,2

Tab. 1: Serogruppen von EHEC-Stämmen, ST, 2017 Epidemiologische Besonderheiten

Serogruppen

1.1.3 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)

Meldungen: 2017: 2 Erkrankungen 2016: 1 Erkrankung

Inzidenzen: 2017: 0,08 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 0,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische Escherichia (E)-coli-Stämme (EHEC; andere Bezeichnung: Shigatoxin-produzierende E. coli (STEC), können Shiga-like-Toxine bilden);

weltweit verbreitet

Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose Übertragungsweg: fäkal-oral;

kontaminierte Nahrungsmittel (Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilchprodukte, auch pflanzliche Lebensmittel);

kontaminiertes Bade- und Trinkwasser;

Tier zu Mensch und Mensch zu Mensch

Inkubationszeit: 2 bis 10 Tage (Latenzzeit zwischen gastrointestinalen Beschwerden und enteropathischem HUS bis zu ca. 2 Wochen)

Ausscheidungsdauer: Tage bis Wochen, solange die Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden

Symptome: Symptome EHEC-assoziierter HUS-Erkrankungen beginnen bis zu 2 Wochen nach Beginn des oft blutigen Durchfalls; manchmal Krampfanfälle

HUS: hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Nierenversagen, Anurie

Diagnostik: Nachweis von Shigatoxin aus E.-coli-Kultur aus Stuhl; Bei O157-Antigen-Nachweis von Shigatoxin aus Stuhlanreicherungskultur, Stuhlmischkultur oder E.-coli-Kultur aus Stuhl; Nukleinsäurenachweis eines Shigatoxin-Gens aus Stuhlanreicherungskultur, Stuhlmischkultur oder E.-coli-Kultur aus Stuhl

Therapie: forcierte Diurese, Hämo- oder Peritonealdialyse

Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Tierkontakt (insbesondere Kinder) und beim Umgang mit Lebensmitteln;

rohe tierische Lebensmittel und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z.B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;

kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch;

Händehygiene

Besonderheiten: höchste Risikofaktoren bei Kleinkindern: direkter Kontakt zu Wiederkäuern, Konsum von Rohmilch, Vorkommen von Durchfall in Familie;

höchste Risikofaktoren bei älteren Kindern und Erwachsenen: Lebensmittel (Lammfleisch, streichfähige Rohwürste);

HUS betrifft v. a. Kinder

Das hämolytisch-urämisch Syndrom (HUS) ist als schwerwiegende Komplikation einer EHEC Infektion nach IfSG

§ 6 Abs. 1 Nr. 1 gesondert meldepflichtig. In seltenen Fällen kommen hierbei auch andere Erreger als Träger des Shigatoxin-Gens in Betracht (z. B. Shigellen).

Zeitlicher Verlauf

Epidemiologische Besonderheiten

2017 wurden 2 Erkrankungen an HUS übermittelt, davon eine Erkrankung im Zusammenhang mit einer EHEC-Häufung (siehe unter EHEC). Hier war ein ein-jähriger Junge aus dem LK Salzlandkreis im Septem-ber 2017 mit Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Fieber erkrankt und wurde hospitalisiert. Das kli-nische Bild zeigte sich als HUS (hämolytische Anä-mie, Thrombozytopenie, Nierenfunktionsstörungen).

Zunächst wurde ein EPEC nachgewiesen, am KL Münster gelang der Nachweis von EHEC O157, STX 2- und Intimin-positiv sowie der Nachweis von O103 STX 1- und Intimin-positiv.

Der 2. Fall betraf einen 2-jährigen Jungen aus dem LK Mansfeld-Südharz, welcher im Januar 2017 mit Fieber, Bauchschmerzen, blutigem Durchfall und Er-brechen erkrankte. Er wurde hospitalisiert und muss-te wegen Nierenfunktionsstörungen zur Dialyse. Aus dem E. coli-Isolat (O26: K60) gelang der Nachweis von sowohl Shigatoxin als auch Shigatoxingen 1.

Umgebungsuntersuchungen in der Kindertagesstät-te ergaben keine weiKindertagesstät-teren Erkrankungen. Auch das 8-jährige Geschwisterkind und die Eltern erkrankten nicht und wurden negativ getestet. Die Mutter und ihre Kinder verzehrten regelmäßig Rohmilch von ei-ner gekennzeichneten Rohmilchtankstelle im Land-kreis. Möglicherweise wurde die Milch nicht ausrei-chend abgekocht.

Abb. 9: Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Saisonale Verteilung

1.1.4 Kryptosporidiose

Meldungen: 2017: 193 Erkrankungen 2016: 96 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 8,19 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 4,07 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Steckbrief

Erreger: Protozoon: Cryptosporidium hominis, Cryptosporidium parvum;

weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch, Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen und Vögel Übertragungsweg: fäkal-oral;

Aufnahme von Oozysten aus kontaminiertem Wasser;

Mensch zu Mensch und Tier zu Mensch;

kontaminierte Lebensmittel (z. B. Fleisch) Inkubationszeit: 1-12 Tage, gewöhnlich 7 Tage

Ausscheidungsdauer: im Stuhl noch mehrere Wochen nach Symptomrückgang nachweisbar Symptome: wässrige Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber, Gewichtsverlust

Diagnostik: mikroskopischer Nachweis von Kryptosporidien oder Oozysten, Antigennachweis, Nukleinsäurenachweis

Therapie: keine spezifische Therapie, symptomatisch zur Einschränkung des Flüssigkeitsverlustes

Prävention: Patienten mit Immunschwäche: Vorsicht bei Kontakt zu infizierten Menschen oder Tieren, kein kontaminiertes Wasser trinken (Leitungswasser, Wasser aus Seen, Flüssen oder Swimmingpools);

Abkochen von kontaminiertem Trinkwasser;

Händehygiene

Besonderheiten: extraintestinale Manifestationen vor allem bei AIDS-Patienten;

Cryptosporidium hominis kommt fast nur beim Menschen vor

Zeitlicher Verlauf

Abb. 10: Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2008,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 11: Saisonale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Demografische Merkmale

Regionale Verteilung

Epidemiologische Besonderheiten Infektionsland

Im Jahr 2016 wurde bei 5 (5,2 %) von 96 Fällen ein möglicher Expositionsort im Ausland ermittelt.

Genannt wurde viermal Italien und einmal Tansania.

Ausbrüche mit Kryptosporidien wurden im Jahr 2016 nicht gemeldet.

Abb. 12: Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2017

Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt Anzahl Inzidenz

SK Dessau-Roßlau 39 44,44

LK Anhalt-Bitterfeld 29 16,18

LK Wittenberg 20 14,39

SK Halle 25 10,76

LK Salzlandkreis 22 10,35

LK Jerichower Land 9 9,24

LK Stendal 9 7,28

LK Burgenlandkreis 12 6,11

LK Börde 8 4,43

LK Saalekreis 6 3,01

SK Magdeburg 6 2,6

LK Mansfeld-Südharz 3 1,97

LK Harz 4 1,7

LK Altmarkkreis Salzwedel 1 1,11

Land Sachsen-Anhalt 193 8,19

Tab. 2: Regionale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt, 2017

1.1.5 Norovirus-Gastroenteritis

Meldungen: 2017: 8.334 Erkrankungen (alle gemeldeten Fälle) 2016: 9.931 Erkrankungen (alle gemeldeten Fälle) Inzidenzen: 2017: 353,70 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

2016: 421,48 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Saisonale Verteilung

Steckbrief

Erreger: Noroviren; Caliciviridae, fünf Genogruppen (GG) I bis V (GGI, II und IV sind humanpathogen); weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: fäkal-oral (Stuhl), aerogen durch orale Aufnahme virushaltiger Tröpfchen (Erbrochenes);

direkt von Mensch zu Mensch;

selten durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel (z. B.

Muscheln, Salate, Erdbeeren) Inkubationszeit: ca. 10–50 Stunden

Ausscheidungsdauer: Virus wird in der Regel noch 7–14 Tage, in Ausnahmefällen über Wochen nach einer akuten Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden

Symptome: Erbrechen und/oder Durchfall

Diagnostik: Nukleinsäurenachweis; Elektronenmikroskopie; Antigennachweis aus Stuhl Therapie: symptomatisch, Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten

Prävention: allgemeine Hygienemaßnahmen;

insbesondere Meeresfrüchte vor Verzehr durchgaren

Besonderheiten: durch Bildung virushaltiger Aerosole sehr rasche Infektionsausbreitung innerhalb von Gemeinschaften, 48 Stunden nach Sistieren der Symptomatik besteht keine relevante Ansteckungsfähigkeit mehr

Abb. 13: Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2008,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 14: Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroente-ritiden, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Epidemiologische Besonderheiten Erkrankungshäufungen

Aufgrund der Vielzahl der jährlichen Erkrankun-gen stellen Norovirus-MeldunErkrankun-gen eine besondere Herausforderung an die Gesundheitsämter dar. Im Jahr 2017 konnten 4.733 (57 %) von insgesamt 8.334 gemeldeten Fällen 309 Häufungen zugeordnet wer-den. Folgende Einrichtungen waren im Einzelnen be-troffen:

Häufungen mit besonders vielen Erkrankungsfäl-len sind in Altenpflegeheimen aufgetreten. Dies er-klärt sich durch das hohe Alter der Bewohner und durch das höhere Übertragungsrisiko in einer Ge-meinschaftseinrichtung.

Demografische Merkmale

Regionale Verteilung

Abb. 15: Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroente-ritiden, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Abb. 16: Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus-Gastroenteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2017

Betroffene Einrichtung Anzahl der

Häufungen Anzahl der Fälle

Altenpflegeheim 80 2.090

Kindertagesstätte 139 1.468

Schule 3 209

Familie/ Haushalt 11 26

Wohnheim 5 55

Arbeitsplatz 1 4

Zeltplatz 1 15

insgesamt 309 4.733

Tab. 3: Norovirus-Gastroenteritiden, Anzahl der Erkrank-ungshäufungen und Fallzahlen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2017

1.1.6 Rotavirus-Gastroenteritis

Meldungen: 2017: 2.203 Erkrankungen 2016: 1.236 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 93,50 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 54,46 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Saisonale Verteilung

Steckbrief

Erreger: Rotaviren, Reoviridae; 7 Serogruppen (A–G), Gruppe A weltweit größte epidemiologische Bedeutung; weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: fäkal-oral;

aerogen über Sekrete der Atemwege;

rasche Infektionsausbreitung innerhalb von Gemeinschaften;

kontaminiertes Wasser und Lebensmittel Inkubationszeit: ca. 24–72 Stunden

Ausscheidungsdauer: bis zu 8 Tage, in Einzelfällen länger (solange das Virus mit dem Stuhl ausgeschieden wird), 48 Stunden nach Abklingen der Symptome nicht mehr ansteckend

Symptome: 2–6 Tage wässrige Durchfälle und Erbrechen

Diagnostik: Antigennachweis, Elektronenmikroskopie, Nukleinsäurenachweis Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten

Prävention: Rotavirus-Impfung von unter 6 Monate alten Säuglingen (STIKO-Empfehlung);

allgemeine Hygiene, bei Ausbrüchen striktes Befolgen konsequenter Hygienevorschriften, Händehygiene

Besonderheiten: häufigste Ursache viraler Darminfektionen bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis zu 2 Jahren;

Hauptursache für nosokomiale Darminfektionen bei Neugeborenen und Kleinkindern;

bei Personen über 60 Jahre nimmt die Erkrankungshäufigkeit zu;

saisonale Häufung v. a. Februar bis April

Abb. 17: Inzidenz der Rotavirus-Erkrankungen seit 2008,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 18: Saisonale Verteilung der Rotavirus-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Demografische Merkmale Regionale Verteilung

Epidemiologische Besonderheiten Erkrankungshäufungen

Im Jahr 2017 konnten 871 (40 %) von 2.203 Fäl-len insgesamt 73 Erkrankungshäufungen zugeordnet werden.

Tab. 4: Rotavirus-Fälle, Anzahl der Erkrankungshäufungen und Fallzahlen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2017 Betroffene Einrichtung Anzahl der

Häufungen Anzahl der Fälle

Krankenhaus 11 79

Altenpflegeheim 15 168

Kindertagesstätte 44 606

Familie/ Haushalt 2 9

Asylbewerberheim 1 9

Gesamt 73 871

Abb. 19: Rotavirus-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2017

Abb. 20: Rotavirus-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (0–4 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2017

Abb. 21: Rotavirus-Erkrankungen, altersspezifische Inzi-denzen (5–70+ Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2017

Seit Juli 2013 ist die routinemäßige Rotavirus-Impfung von unter 6 Monate alten Säuglingen von der STIKO empfohlen. Seit 2008 ist die Impfung in Deutschland verfügbar. Die höchsten altersspezifi-schen Inzidenzen fanden sich 2017 noch immer bei den 1- bis 2-jährigen Kindern, welche insbesondere durch die Impfung geschützt werden sollen. Weitere Auswertungen zu Durchimpfungsquoten und Impfef-fektivität in der Bevölkerung sind notwendig, um die Wirksamkeit der Impfung seit ihrer Einführung zu be-werten.

Abb. 22: Regionale Verteilung der übermittelten Rotavirus-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2017

Rotavirus-Häufung in einer Kita im LK Altmarkkreis Salzwedel

Zwischen Ende Februar und Anfang März 2017 erkrankten 48 Kinder und 3 Beschäftigte einer Kita mit 124 Kindern. Alle Betroffenen hatten Durchfall.

Ein 6-jähriges Mädchen musste hospitalisiert wer-den. 5 der 51 Fälle wurden labordiagnostisch be-stätigt. In der Kita wurde eine Flächendesinfektion durchgeführt. Betroffene Kinder benötigten eine ärzt-liche Gesundheitsbescheinigung, um wieder in die

1.1.7 Salmonellosen

Meldungen: 2017: 545 Erkrankungen

2016: 585 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 23,13 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 24,83 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Saisonale Verteilung

Steckbrief

Erreger: Bakterien: Salmonella (S.) enterica und S. bongori; (hier nichttyphoidale Salmonellen außer enterisches Serovar von S. Paratyphi B); weltweit verbreitet

Reservoir: überwiegend Nutz- und Haustiere; Zoonose

Übertragungsweg: oral durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln (Geflügel, Rind und Schwein), besonders Huhn, Ente, Gans und Pute, rohe Eier und Speisen, die Rohei enthalten, z.B. Eischäume, Cremes, Konditoreiwaren, Mayonnaise und Speiseeis;

rohes Fleisch bzw. nicht oder nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte wie Schlachtgeflügel, Hackfleisch, Rohwurstsorten, besonders frische Mettwurst, Fleischsalate;

Ausbreitung begünstigt durch Massentierhaltung, Gemeinschaftsverpflegung und große Produktionschargen der Lebensmittelindustrie

Inkubationszeit: ca. 6–72 Stunden

Ausscheidungsdauer: 1 Monat, bei Kindern unter 5 Jahren 7 Wochen oder länger

Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber Diagnostik: Erregerisolierung

Therapie: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes, bei schweren Verläufen: Antibiotika Prävention: Schaffung und Erhaltung der Voraussetzung für die Produktion von salmonellenfreien

Lebensmitteln und strikte Einhaltung der Hygienevorschriften bei der Gewinnung, Be- und Verarbeitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln, insbesondere tierischen Ursprungs; Küchenhygiene; Händehygiene

Besonderheiten: Neben Enteritis- gibt es Typhus/Paratyphus-Salmonellen, diese besitzen spezielle Virulenzfaktoren und ein Kapselprotein und verursachen schwerere Erkrankungen (z. B. Typhus abdominalis).

Abb. 23: Inzidenz der Salmonellosen seit 2008,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 24: Saisonale Verteilung der Salmonellosen, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Demografische Merkmale

Regionale Verteilung

Epidemiologische Besonderheiten Serovare

Nachfolgende Tabelle gibt die im Jahr 2017 am häufigsten bestimmten Serovare und Serogruppen wieder. Andere Serovare und Serogruppen, welche im Verlauf des Jahres ebenfalls nachgewiesen wer-den konnten, bleiben aufgrund ihrer zahlenmäßig ge-ringen Bedeutung bei dieser Auflistung unberücksich-tigt.

Erkrankungshäufungen

Im Jahr 2017 konnten 21 (3,9 %) der 545 Fälle insgesamt 7 Ausbrüchen zugeordnet werden. Fol-gende Einrichtungen waren im Einzelnen betroffen:

Abb. 24: Salmonellose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2017

Abb. 25: Regionale Verteilung der übermittelten Salmonellosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2017

Serogruppe Anzahl Prozent

S.Typhimurium 171 31,4

S.Enteritidis 138 25,3

Salmonella der Gruppe B 100 18,4

Salmonella der Gruppe C 20 3,7

Salmonella der Gruppe D 15 2,8

Tab. 5: Salmonellosen nach Serovar/Serogruppe, Sachsen-Anhalt, 2017

Betroffene

Einrichtung Wahrscheinliche

Infektionsquelle Serovar Anzahl der Fälle

Privathaushalt Verzehr von rohem Hackfleisch S. Typhimurium 5

Hotel Speisen im Hotel S. Enteritidis 4

Privathaushalt ungeklärt S. Typhimurium 4

Privathaushalt ungeklärt S. Typhimurium 2

Privathaushalt ungeklärt S. Enteritidis 2

Privathaushalt ungeklärt S. Gruppe C 2

Privathaushalt Schlange im

Haushalt S. Subspez.

IIIb O:48 H1:i

H2:z 2

Tab. 6: Salmonellosen, Erkrankungshäufungen, deren Fallzahl, das Salmonellen-Serovar, die Art der betroffenen Einrichtung und die wahrscheinliche Infektionsquelle, Sachsen-Anhalt, 2017

1.1.8 Shigellosen

Meldungen: 2017: 11 Erkrankungen 2016 9 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 0,47 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 0,38 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Saisonale Verteilung

Steckbrief

Erreger: Bakterien:

Shigella (S.) sonnei, S. flexneri, S. dysenteriae, S. boydii (Shigella spp.);

weltweit verbreitet, in Deutschland kaum noch endemisch

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: fäkal-oral;

überwiegend durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch;

in wärmeren Ländern Infektionen durch sekundär kontaminiertes Trinkwasser, Badewasser oder Lebensmittel; Fliegen

Inkubationszeit: ca. 12–96 Stunden

Ausscheidungsdauer: 1–4 Wochen nach der akuten Krankheitsphase

Symptome: wässrige Diarrhö und abdominelle Krämpfe, bei schweren Verläufen Fieber und blutig-eitrige Diarrhö (Shigellenruhr);

Komplikationen: hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) durch Shiga-Toxin von S.

dysenteriae Serovar 1, Infektarthritiden, Reiter-Syndrom Diagnostik: Erregerisolierung (kulturell) aus Stuhlproben

Therapie: Antibiotika;

Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten Prävention: Hände-, Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene;

Verhütung des Fliegenbefalls;

in Ländern mit schlechten Hygienebedingungen: nur gekochte bzw. geschälte Speisen/

Getränke

Besonderheiten: in Deutschland hauptsächlich Infektionen durch S. sonnei und S. flexneri;

häufig von Reisenden importiert

Abb. 26: Inzidenz der Shigellosen seit 2008, Sachsen-

Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 27: Saisonale Verteilung der Shigellosen, Sachsen-Anhalt 2017 im Vergleich mit den Vorjahren

Demografische Merkmale

Epidemiologische Besonderheiten Serovar

Das Serovar wurde bei allen 11 Fällen bestimmt.

Es handelte sich in 9 Fällen um Shigella sonnei. Je einmal wurde Shigella flexneri und Shigella boydii be-stimmt.

Infektionsland

Bei 6 Patienten ließ eine entsprechende Reise-anamnese einen Infektionsort außerhalb Deutsch-lands vermuten. Hierbei wurde 3-mal Ägypten und je-weils 1-mal Kenia, Indien und Italien angegeben.

Regionale Verteilung

Im Jahr 2017 wurden 6 Fälle aus dem Stadtkreis Halle (Saale) und je 1 Fall aus den LK Anhalt-Bitter-feld, Burgenlandkreis, Jerichower Land, Saalekreis und Wittenberg übermittelt.

Abb. 28: Shigella spp.-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2017

1.1.9 Yersiniose

Meldungen: 2017: 195 Erkrankungen 2016: 155 Erkrankungen

Inzidenzen: 2017: 8,28 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2016: 6,58 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Zeitlicher Verlauf Saisonale Verteilung

Steckbrief

Erreger: Bakterien: Yersinia enterocolitica;

weltweit verbreitet

Reservoir: Darm von Säugetieren; Zoonose Übertragungsweg: fäkal-oral;

kontaminierte Nahrungsmittel vorwiegend tierischer Herkunft;

kontaminierte Nahrungsmittel vorwiegend tierischer Herkunft;