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5.2.1 Erstellung Reporte diverser Komponenten

Wie in Kapitel 3.1.7 beschrieben gibt es in Revit die Möglichkeit Bauteillisten zu erstellen.

Dazu wird in der Registerkarte Ansicht in der Gruppe Erstellen im Dropdown-Menü unter Bauteilliste/Mengen eine neue Bauteilliste angelegt. Als Kategorie wird beispielsweise Luft-auslässe gewählt.

In nächsten Schritt werden die Bauteillisteneigenschaften aufgerufen, in denen die Felder ausgewählt werden können, die in der Liste angezeigt werden sollen. Der Name der Kompo-nenten selbst wird dabei nicht standardmäßig angezeigt und ist aus den verfügbaren Feldern extra auszuwählen. Zusätzlich kann in den Eigenschaften der Bauteilliste nach bestimmten Kriterien der angezeigten Felder, z.B. Geschoß, gefiltert werden und es können die Elemente der Bauteilliste sortiert bzw. durch Deaktivierung der Funktion „Jedes Exemplar aufgliedern“

gruppiert werden. Über diese Funktion ist es beispielsweise möglich, die Anzahl der Luftaus-lässe pro Geschoß anzeigen zu lassen. Dazu ist in der Registerkarte Sortierung/Gruppierung der Bauteillisteneigenschaften die Sortierung nach Ebene auszuwählen und in der Fußzeile Titel, Anzahl und Gesamtwerte anzeigen zu lassen.

Außerdem stehen in den Bauteillisteneigenschaften verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung die Darstellung der Liste wie Überschriften, Textausrichtungen, Liniendarstellungen etc. an-zupassen.

Die erstellten Bauteillisten werden im Projektbrowser unter Bauteillisten/Mengen angezeigt.

Standardmäßig wird eine neue Bauteilliste in einem Ordner ohne Kategoriezuweisung erstellt.

Um die Bauteilliste in eine der definierten Kategorien zu verschieben, ist in den Eigenschaf-ten der Bauteilliste unter AbhängigkeiEigenschaf-ten als „Projektbrowser Gliederung“ eine andere der angelegten Kategorien auszuwählen.

5.2.2 Erstellung Raumbuch

Analog der oben beschriebenen Vorgangsweise zur Erstellung von Bauteillisten können Raum-listen bzw. Raumbücher erstellt werden. In Revit gibt es zwei Arten von RaumRaum-listen: Raumlis-ten oder MEP-RaumlisRaumlis-ten. Eine Raumliste enthält die im Architekturmodell definierRaumlis-ten Räu-me, während eine Raumliste die für die gebäudetechnischen Berechnungen als MEP-Räume (siehe Kapitel 4.2.2) definierten MEP-Räume enthält. MEP-Räume und MEP-MEP-Räume können

daher ident, aber auch unterschiedlich sein. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Raumlisten nur direkt im Architekturmodell erstellt werden können und nicht, wenn das Architekturmo-dell in das aktive Projekt nur verknüpft wurde.

Die Erstellung erfolgt für beide Arten auf die gleiche Weise: Es wird wie in Kapitel 5.2.1 be-schrieben eine neue Bauteilliste erstellt. Als Kategorie wird dabei Räume bzw. MEP-Räume ausgewählt.

Speziell für das Gebäudemanagement interessant ist auch die Funktion „Eingebettete Bauteil-liste“: Eingebettete Bauteillisten können beim Erstellen von Bauteillisten für Räume, MEP-Räume, Luftkanalsysteme, Rohrsysteme oder elektrische Stromkreise verwendet werden, um Informationen zu den Bauteilen auflisten zu lassen, die Teil des betreffenden Systems sind.

Dazu wird bei den Eigenschaften der Bauteilliste unter Eingebettete Bauteilliste zunächst die Kategorie der einzubettenden Bauteilliste ausgewählt und dann in den Eigenschaften die an-zuzeigenden Felder. Mit dieser Funktion ist es beispielsweise möglich, in der Raumliste die in einem Raum befindlichen Luftdurchlässe oder Sanitärgegenstände sowie deren Eigenschaften anzeigen zu lassen

5.2.3 Zuordnung AKS-Nummern

Eine Möglichkeit, den für das Gebäudemanagement relevanten Komponenten AKS-Nummern zuzuweisen, ist, einen neuen, gemeinsam genutzten Parameter zu definieren und diesen den betreffenden Komponenten zuzuweisen. Dazu ist wie folgt vorzugehen:

Im ersten Schritt wird der neue Parameter erstellt: Die Erstellung von gemeinsam genutzten Parametern ist entweder in der Projektumgebung oder im Familieneditor möglich. In den folgenden Ausführungen wird beispielhaft die Erstellung im Familieneditor beschrieben: Wie in Kapitel 3.1.6 beschrieben werden gemeinsam genutzte Parameter in externen Dateien ab-gespeichert. Es ist dabei zu beachten, dass einem Revit-Projekt immer nur eine externe Datei mit gemeinsam genutzten Parametern zugeordnet werden kann.

Im Familieneditor der Bauteilfamilie, der der gemeinsam genutzte Parameter zugewiesen wer-den soll - in diesem Fall die AKS-Nummer - wird in der Gruppe Eigenschaften unter Famili-entypen der neue Parameter erstellt. Hier kann ausgewählt werden, ob ein Familienparameter oder ein gemeinsam genutzter Parameter erstellt werden soll. Wenn die Option gemeinsam genutzter Parameter gewählt wird, gelangt man über „Auswählen“ zur Auflistung von gege-benenfalls bereits definierten Parametern. Über „Bearbeiten“ gelangt man anschließend zu den Optionen der Verwaltung der gemeinsam genutzten Parameter: Hier kann die externe Datei, die die gemeinsam genutzten Parameter enthält erstellt oder ausgewählt werden. Es können Parametergruppen und innerhalb dieser die Parameter erstellt werden.

Parametergruppen können nicht gelöscht werden, wenn sie Parameter enthalten. Diese müs-sen zuerst ebenfalls gelöscht oder verschoben werden, damit die Gruppe gelöscht werden

Familien, Beschriftungen und Listen, die diesen Parameter enthalten, beeinträchtigt wird. Ge-löschte Parameter können keinen neuen Familien etc. zugewiesen werden und der Parameter kann nicht durch Erstellung eines neuen Parameters mit demselben Namen wiederhergestellt werden. Daher ist beim Löschen eines gemeinsam genutzten Parameters Vorsicht geboten.

Für die AKS-Nummern empfiehlt es sich, eine neue Parametergruppe zu erstellen, beispiels-weise mit der Bezeichnung „Gebäudemanagement“ und darin einen Parameter mit der Be-zeichnung „AKS-Nummer“ zu definieren. Als Disziplin kann Allgemein und als Parametertyp Text gewählt werden. Zusätzlich kann als „QuickInfo-Beschreibung“ eine kurze Beschreibung zum besseren Verständnis der erforderlichen Eingabe ergänzt werden. Nach Bestätigung mit

„OK“ ist die Datei angelegt und kann für alle Projekte verwendet werden. Wenn der Parame-ter auf diese Weise erstellt wurde, scheint er in den Familientypen auf und es können Werte dafür eingegeben werden. Nach erneutem Laden der Familie in das Projekt ist der neue Para-meter auch in den Typeneigenschaften des Elements sichtbar und kann hier ausgefüllt werden.

Im zweiten Schritt wird der erstellte, neue Parameter auf dieselbe Weise den betreffenden Komponenten zugewiesen: In den Eigenschaften der Familientypen im Familieneditor der je-weiligen Familie wird ein neuer Parameter erstellt und der in der externen Datei definierte Parameter ausgewählt. Dabei kann auch ausgewählt werden, ob der Parameter als Typ- oder Exemplarparameter verwendet werden soll (siehe Kapitel 3.1.6) und in welcher Eigenschafts-kategorie er angezeigt wird (z.B. HLS, Elektro, Brandschutz, Daten etc.). Nach erneutem Laden ins Projekt wird der Parameter in den Typeneigenschaften angezeigt und kann hier ausgefüllt werden.

Mit einer Bauteilliste können die Komponenten mit den ihnen zugewiesenen AKS-Nummern gefiltert werden: Dazu sind in einer neuen Bauteillisten z.B. Familie und Typ sowie die AKS-Nummer aus den verfügbaren Feldern auszuwählen. Über die Filter-Funktion kann angegeben werden, dass nur die Bauteile angezeigt werden sollen, bei denen der gewählte Parameter -in diesem Fall die AKS-Nummer - existiert. Das schließt auch alle Bauteile e-in, bei denen der Parameter hinzugefügt, aber noch nicht ausgefüllt wurde. So kann auch kontrolliert werden, ob alle AKS-Nummern bereits ausfüllt wurden und bei Bedarf können diese ergänzt werden.

5.2.4 Verknüpfung von PDF-Dateien mit Komponenten

Das Hochladen von PDF-Dateien bei einzelnen Komponenten ins Revit-Projekt ist derzeit nicht möglich. Um einzelnen Komponenten PDF-Dateien zuzuordnen, gibt es aber folgende Möglichkeit: Den Bauteilen können Verknüpfungen zugewiesen werden, zu einem externen Ordner führen, der die entsprechenden Dateien enthält.

Dazu ist ähnlich wie bei der Erstellung von AKS-Nummern ein neuer Parameter zu erstellen:

Im Familieneditor wird ein neuer gemeinsam genutzter Parameter erstellt und dabei wird als Parametertyp nicht „Text“, sondern „URL“ ausgewählt. Mit diesem Parametertyp kann ein Web-Link zur benutzterdefinierten URL bereitgestellt werden. Der Link kann in den Typenei-genschaften als Parameterwert eingegeben und über die Schaltfläche im rechten Bereich des

Eingabefeldes aufgerufen werden. Der eingefügte Link kann entweder auf eine Website im Internet oder auf einen Ordner auf der Festplatte führen. Es können nur Ordner, aber nicht direkt eine Datei selbst verlinkt werden.

Bei Dateien, die nur einem einzelnen Bauteil zugeordnet werden sollen, ist der Parameter als Exemplarparameter zu definieren. Dieser ist dann direkt in den Eigenschaften des Elements sichtbar und kann dort bearbeitet werden. So sind beispielsweise Parameter zum Verlinken von technischen Datenblättern, die für alle Brandschutzklappen eines Familientyps gelten, als Typparameter zu definieren, während Parameter zum Verlinken von Wartungsprotokollen als Exemplarparameter zu definieren sind.

5.2.5 Erstellung Schemata

Im Zuge der Recherche im Rahmen dieser Arbeit konnte ein Programm gefunden werden, das nach eigenen Angaben die automatische Schemagenerierung aus einem 3D-Modell be-herrscht. Andere Programme verfügen über Programmerweiterungen, die die Erstellung von Schemata zumindest vereinfacht.

CADsys

Die Firma CADsys hat nach eigenen Angaben einen Prototyp eines Zusatzprogramms für Revit entwickelt, das teilautomatisiert aus einem 3D-Modell in Revit ein 2D-Strangschema erstellen kann. Das Programm kann die Vernetzungsstruktur des Revit-Modells interpretie-ren und daraus in AutoCAD ein Strangschema erzeugen, das anschließend mittels AutoCAD-Funktionalität manuell nachbearbeitet werden kann. Das Zusatzprogramm ist ab August 2019 erhältlich. (CADsys Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, 2019)

Autodesk

Autodesk bietet eine Lösung zum Erstellen von 3D-Modellen aus sogenannten P&IDs, d.h.

den umgekehrten Weg: Das P&ID (Piping and Instrumentation Diagram) wird auf Deutsch als R&I-Fließschema (Rohrleitungs- und Instrumentenfließschema) bezeichnet. Als Fließschema wird die schematische Darstellung aufeinanderfolgender verfahrenstechnischer Vorgänge und Anlagen zur vereinfachten Darstellung der Funktionsweise bezeichnet. Im R&I-Fließschema werden zusätzlich auch alle Rohrleitungen einschließlich der Angaben über Nennweite, Werk-stoff, Isolation etc., Armaturen sowie Mess- und Regelstellen mit normierten Symbolen dar-gestellt. (Brockhaus-Enzyklopädie, 2019)

Der P&ID-Modellierer ist eine Funktion von Revit, bei der die Daten von einer AutoCAD P&ID-Zeichnung und einem Revit-Modell koordiniert werden können. Dazu wird zunächst ein P&ID mit AutoCAD erstellt. Seit der AutoCAD-Version 2018 ist das Toolset AutoCAD Plant 3D, mit dem unter anderem P&IDs erstellt und bearbeitet werden können, in den Standard-Funktionen von AutoCAD inkludiert. Der Datenaustausch zwischen AutoCAD P&ID und

Revit erfolgt dabei über die Plattform BIM360. Der Zugang auf die Plattform ist daher Vor-aussetzung für der Verwendung des P&ID-Modellierers. Auf der Plattform wird ein neues Plant Collaboration-Projekt angelegt und das erstellte P&ID darin hochgeladen und dann freigegeben.

Die P&ID-Zeichnung wird anschließend in Revit über den P&ID-Modellierer geöffnet. Wenn das Modell basierend auf dem P&ID neu erstellt wird, muss die Zuordnung der P&ID-Bauteile zu den Revit-Bauteilen neu eingerichtet werden. Bei der Modellierung werden die Eigen-schaften der Bauteile übernommen, z.B. bei Rohrleitungen die Dimension u.a. . Wenn das Modell bereits vorhanden ist, können die P&ID-Bauteile direkt den Revit-Familien zuge-wiesen werden. Die einzelnen Komponenten können dabei zwischen dem P&ID und dem Revit-Modell verknüpft werden. Diese Zuordnung erfolgt in Revit in den P&ID Modellierer-Einstellungen, die in der Registerkarte Systeme zu finden sind. Hier wird jedem P&ID Service ein Revit-Systemtyp zugewiesen, jedem P&ID-Klassennamen ein Revit-Rohrtyp und jeder P&ID-Eigenschaft eine Revit-Eigenschaft.

Durch die Verwendung des P&ID-Modellierers wird der Prozess der Modellerstellung ver-einfacht und sichergestellt, dass die P&ID-Zeichnung mit dem Revit-Modell übereinstimmt.

Diese Funktion ist im Hinblick auf die Nutzung im Gebäudemanagement daher nur hilfreich, wenn zuerst das P&ID im AutoCAD MEP erstellt wird und dieses dann als Basis für die Modellerstellung dient. (Autodesk, 2019)

MagiCAD

MagiCAD Schematics: MagiCAD bietet ein Erweiterungsmodul zur Erstellung von HKLS-Schemata in Verbindung mit Revit. Mit Hilfe dieses Moduls können die Daten zwischen Schemazeichnungen und Modell synchronisiert und ausgetauscht werden. Die Erstellung des Schemas erfolgt in der MagiCAD Schematics mit Symbolen, die entweder aus der vorhan-denen Bibliothek übernommen oder selbst erstellt werden können. Anschließend werden die gezeichneten Symbole mit den Bauteilen in Revit verknüpft. Bei Änderungen der Parameter-werte eines Elements im Schema oder im Modell werden diese automatisch synchronisiert.

Dabei ist festzulegen, ob der Informationsfluss vom Schema zum Modell oder umgekehrt erfolgen soll. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Informationen sowohl im Schema als auch im Modell immer aktuell sind. Außendem können so im Schema auch ohne zusätz-lichen manuellen Aufwand Beschriftungen mit ausführzusätz-lichen Informationen ergänzt werden.

(MagiCAD group, 2019b)