• Keine Ergebnisse gefunden

Fortschreibung des Bäderkonzeptes 2006

1. Fortschreibung des Bäderkonzeptes 2006 1.1 Ausgangssituation

Dresden ist eine sportbegeisterte Stadt. Laut Sportentwicklungsplan betreiben rund 60 Pro-zent der Dresdner/-innen in ihrer Freizeit aktiv Sport und etwa 20 ProPro-zent sind in Sportverei-nen organisiert. Allein der Stadtsportbund Dresden zählt aktuell fast 110.000 Mitglieder.

Nach Radfahren, Bergsteigen, Fußball, Gymnastik und Laufsport gehört der Schwimmsport zu den Top 10 der beliebtesten Sportarten. Die anhaltend hohen Besucherzahlen in den Schwimmhallen und Freibädern der Dresdner Bäder GmbH bestätigen diesen Trend.

Das letzte Bäderkonzept1 wurde 2006 durch den Eigenbetrieb Sportstätten- und Bäderbe-trieb der Öffentlichkeit vorgestellt und vom Stadtrat beschlossen. Zwischenzeitlich haben sich verschiedene Rahmenbedingen, besonders im Hinblick auf die Bevölkerungsentwick-lung, verändert. Den Konsequenzen, die sich aus veränderten Altersstrukturen und einem anhaltenden Einwohnerzuwachs für die Dresdner Bäderlandschaft ergeben, soll in dem vor-liegenden Bäderkonzept 2025/2030 nachgegangen werden. Der aktuellen Bedarfsermittlung liegen Veränderungen in der demografischen Entwicklung in der Landeshauptstadt Dresden, steigende Mitgliederzahlen, Veränderungen im Hallenbestand und die Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2009 (Sportverhalten) zugrunde.

Mit dem Stadtratsbeschluss vom Mai 20172 und im Rahmen der Fortschreibung der Sport-entwicklungsplanung3 wurde die Dresdner Bäder GmbH mit der Aktualisierung des Bäder-konzeptes „Dresdner Badko 2006“ beauftragt. Die in der Beschlussausfertigung des Stadtra-tes zur Fortschreibung des BäderkonzepStadtra-tes genannten Zielstellungen wurden berücksichtigt und in das aktuelle Konzept eingearbeitet4.

Die Sportentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Dresden hat bundesweit eine Vorreiter-rolle eingenommen. Seit 2002 werden die erarbeiteten Entwicklungsabsichten in regelmäßi-gen Intervallen überprüft und auf die aktuellen Bedarfe abgestimmt. Im Rahmen eines um-fassenden Beteiligungsprozesses mit Vertretern/-innen der Sportvereine, der Stadtverwal-tung und Kommunalpolitik wird die Sportentwicklungsplanung seither dauernd fortgeschrie-ben. 2017/2018 lagen die Schwerpunkte der Sportentwicklungsplanung in der Qualifizierung der Sport- und Bewegungsangebote, der Sportförderung und der Entwicklung der Dresdner Bäderlandschaft.

Die Dresdner Bäder GmbH wurde als Tochterunternehmen der Technischen Werke Dresden GmbH (TWD) gegründet und betreibt seit dem 1. Januar 2013 die Bäder der Stadt Dresden.

Zum Zeitpunkt ihrer Gründung hat die Dresdner Bäder GmbH vom Eigenbetrieb Sportstät-ten- und Bäderbetrieb der Landeshauptstadt Dresden

- vier Hallenbäder (davon zwei Kombibäder) und - neun Freibäder übernommen.

Ende 2017 wurden durch die Dresdner Bäder GmbH - sechs Hallenbäder (davon zwei Kombibäder) und - neun Freibäder betrieben.

1 Dresdner BadKo 2006, Beschluss des Stadtrates vom Februar 2006 „Konzeption zur dauerhaften Betreibung der Bäder der Landeshauptstadt Dresden“

2 Stadtratsbeschluss (SR/038/2017) zu Antrag A0279/16 vom 11.05.2017

3 Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Dresden (FoSep) 02/2018, Prof. Rütten, Erlangen, Abschlussbericht 6.3 Maßnahmenkatalog, Bäder Pkt. 59

4 Vergleiche Pkt. 2. und 3.2.3

Bäderkonzept 2025/2030// Dresdner Bäder GmbH Seite 6 von 70

Dezember 2018

Das Nordbad in der Äußeren Neustadt gehört seit 2014 zum Eigentum der Dresdner Bäder GmbH. Einen Sonderstatus nimmt das Erlebnisbad ELBAMARE ein, das extern betrieben5, aber durch die Dresdner Bäder GmbH angemietet wird.

Die zentrale Aufgabe der Dresdner Bäder GmbH ist es, bedarfsgerechte Leistungen für alle Nutzergruppen in der Stadt anzubieten und die hierfür erforderlichen baulichen Investitionen in den Bädern umzusetzen.

Die Hauptnutzungen in den Schwimmhallen werden unterschieden in:

- Öffentliches Schwimmen, - Vereinsschwimmen und - Schulschwimmen.

es funktionierende Bäder gibt.

Die Schwimmhallen und Freibäder der Dresdner Bäder GmbH werden von Besucher/-innen aller Altersgruppen, aus allen sozialen Schichten, von Schwimmvereinen, Schulen und Ur-laubsgästen genutzt. Neben dem klassischen Bahnschwimmen kann man in den Dresdner Bädern Schwimmen lernen, Kurse für Eltern-Kind-Schwimmen, Seniorenschwimmen, Was-sergymnastik, Aquafitness besuchen oder sich vereinsgebunden dem mehr sportorientierten Schwimmen, dem Springen oder Tauchsport widmen.

Bäder bieten den Besucher/-innen ganz unterschiedliche Erfahrungen und Erlebnisse. Sie können ihren Körper unter sportlicher Anstrengung, wie auch im Zustand der Erholung und der Lebensfreude erleben. Bäder leisten daher eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für das Allgemeinwohl und die Gesundheitsvorsorge.

„Warum zieht uns Wasser so an? ...Aufs Wasser zu blicken oder - besser noch - darin einzu-tauchen, macht uns kreativer und gesünder und spricht unsere Sinne auf ganz besondere Weise an.“6

1.2 Bäderentwicklung 2013 bis 2017

Seit Gründung und Übernahme der Schwimmhallen und Freibäder durch die Dresdner Bäder GmbH wurden in den Jahren 2013 bis 2017 auf Grundlage des Dresdner BadKo 2006 um-fangreiche Maßnahmen zur Qualifizierung der Dresdner Bäderlandschaft umgesetzt. Mit der

- Eröffnung der Schwimmhalle in Bühlau Anfang des Jahres 2016,

- der Erweiterung des Schwimmsportkomplexes am Freiberger Platz 2014 - 2016 und - der Sanierung und Umbau des Georg-Arnhold-Bades 2016 – 2017,

sind erhebliche investive Mittel in die Infrastruktur der Bäder geflossen. Diese Investitionen beschränkten sich aber nicht nur auf öffentlichkeitswirksame Neubaumaßnahmen und Groß-projekte, sondern umfassten auch eine Vielzahl kleinerer Instandhaltungs- und Modernisie-rungsmaßnahmen in den Freibädern. 2013 war die Dresdner Bäder GmbH u. a. mit den Aus-wirkungen des Hochwassers in den elbnahen Freibädern konfrontiert. Die anschließenden Sanierungsmaßnahmen erforderten eine vorübergehende Schließung der Bäder Cosse-baude, Wostra und Weixdorf.

Insgesamt belief sich das Investitionsvolumen für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen seit 2013 auf etwa 43.200.000 Euro; d. h., jährlich wurden etwa 8.600.000 Euro in die Dresdner Bäderlandschaft investiert.

5 Betreiber: Aquapark Management Dr. Quell & Partner GmbH, 48149 Münster

6 Annette Schäfer, Psychologie heute - Mai 2015, S. 42f

Trotzdem viele Punkte des Bäderkonzeptes aus dem Jahr 2006 inzwischen abgearbeitet wurden bzw. sich in der Planungsphase befinden, ist auf Grundlage unterschiedlicher Be-darfsanalysen von einem Defizit an Wasserfläche bei den Schwimmhallen auszugehen.

Auch aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit, das Bäderkonzept mit dem Ziel einer be-darfsgerechten Versorgung fortzuschreiben. Das vorliegende Bäderkonzept umfasst einen mittel- bis langfristigen zeitlichen Horizont bis 2030. Die nachfolgend beschriebenen Maß-nahmen, erforderlichen Investitionen und Realisierungsschritte sollen eine Entscheidungs-hilfe bieten, auf deren Grundlage die Dresdner Bäderlandschaft fortschreitend qualifiziert werden kann.

Bäderkonzept 2025/2030// Dresdner Bäder GmbH Seite 8 von 70

Dezember 2018