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4. Versuchsergebnisse 31

4.3.2. Flußlawinen in MgB 2

Bei den Messungen zur Flußdynamik der Lawinen in MgB2, trat das Problem auf, daß das Al2O3-Substrat auf der R¨uckseite nicht poliert ist. Dies hatte zur Folge, daß der Laserpuls nicht gut zu fokussieren war, da er beim ¨Ubergang in das Substrat an der unpolierten R¨uckseite zu sehr gestreut wurde. Deshalb waren keine Strichfokusmessungen an dieser Probe m¨oglich. Bei den Punktfokusmessungen wurden die Abschirmstr¨ome zwar ebenfalls

Abbildung 4.18.:

Magnetooptische Aufnahme von Flußlawinen in MgB2: Die gezackte Linie ist eine Dom¨anenwand im Eisengranatfilm.

nicht nur an einem Punkt gest¨ort, sondern in einer entsprechend gr¨oßeren Fl¨ache, da aber die gr¨oßte St¨orungim Maximum der Feld¨uberh¨ohung, also bei defektfreien Filmen am Rand (siehe vorheriger Abschnitt), geschieht und die Energiedichte der Laserpulse trotz Streuungzur St¨orungausreichte, konnten mit der Punktfokussierungdennoch Daten zur dendritischen Flußdynamik in MgB2 gewonnen werden.

Dazu wurden wieder mit der Pump-Probe-Technik zu bestimmten Zeiten Momentaufnah-men der sich ausbreitenden Dendriten gewonnen (siehe Abbildung 4.18). Anschließend wurden die L¨angen der Dendriten vom Probenrand aus gemessen. Tr¨agt man die L¨ an-gen der Dendriten bei gleichem ¨außeren Magnetfeld von 4.55 mT aber drei verschiedenen Temperaturen (6, 10 und 14 K) ¨uber der Zeit auf (siehe Abbildung4.19), so erkennt man, daß die Temperatur offensichtlich keinen Einfluß auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Dendriten hat. Auch eine Temperaturabh¨angigkeit der Endzust¨ande ist nicht gegeben.

Dies stimmt mit vergleichbaren Messungen in YBa2Cu3O7δ-Filmen ¨uberein [Bol02].

Abbildung 4.19.:

Dendritenl¨angen s in Abh¨ angig-k eit von der Zeit t bei glei-chem ¨außeren Magnetfeld je-doch f¨ur drei verschiedene Tem-peraturen mit ihren Endzust¨ an-den: Eine Temperaturabh¨angigkeit scheint es weder bei den zeitaufgel¨ os-ten Daos-ten noch bei den Endzust¨ an-den zu geben.

Desweiteren f¨allt auf, daß sich die Dendriten mit nahezu konstanter Geschwindigkeit ins Probeninnere ausbreiten. Auch in YBa2Cu3O7δ wurde dieser Sachverhalt schon gemessen (siehe Abbildung 4.20) [Bol02]. Bemerkenswert ist dabei, daß die

Ausbreitungsgeschwin-digkeiten in MgB2 um ein Vielfaches h¨oher sind als die in YBa2Cu3O7δ. Bei den ¨außeren Parametern der Messungen zu Abbildung 4.19 sind die Dendriten in MgB2 schon nach 6 ns genauso weit ins Innere der Probe vorgedrungen, wie sie es in YBa2Cu3O7δerst nach 20 ns bei ungef¨ahr vierfachem Magnetfeld sind. (Auf diese Abh¨angigkeit werde ich gleich noch n¨aher eingehen.) Dies alles verst¨arkt den Eindruck, den man auch schon beim Phasendia-gramm in Abschnitt 4.3.1 erhalten hat, daß MgB2 im Vergleich zu YBa2Cu3O7δ das sehr viel instabilere System ist.

Betrachtet man das Eindringverhalten bei ver¨anderlichem Magnetfeld, so bemerkt man eine Abh¨angigkeit der Dendritenl¨angen und damit ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit vom Magnetfeld. In Abbildung 4.21a) sind ebenfalls die Dendritenl¨angen in MgB2 uber der¨ Zeit aufgetragen. Diesmal jedoch bei einer Temperatur von 10 K aber drei verschiedenen

¨außeren Magnetfeldern (3.26, 4.55 und 5.85 mT). Man erkennt deutlich, daß die Den-driten immer schneller ins Probeninnere wachsen, je h¨oher das an die Probe angelegte Magnetfeld ist. In Abbildung 4.21b) sind nochmals zur Verdeutlichung die Steigungen der angepaßten Geraden aus Abbildung 4.21a) als Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Den-driten in Abh¨angigkeit vom ¨außeren Magnetfeld aufgetragen. Auch dieser Sachverhalt wurde bei Punktfokusmessungen in YBa2Cu3O7δ bemerkt [Bol02]. Allerdings war eine solche Abh¨angigkeit der Dendritengeschwindigkeit nur in den ersten zehn Nanosekunden festzustellen. Bei gr¨oßeren Zeiten breiteten sich dann die Lawinen in YBa2Cu3O7δ mit geringerer aber ebenfalls konstanter Geschwindigkeit aus, die jedoch nicht mehr vom Ma-gnetfeld abhing. Ein solcher ¨Ubergang in der Geschwindigkeit war in MgB2 schon auf Grund der Tatsache, daß nach zehn Nanosekunden der Endzustand schon l¨angst erreicht war, aber auch zu einem fr¨uheren Zeitpunkt nicht zu entdecken.

Wenn die Lawinen zum Stehen gekommen sind, sind ihre erreichten L¨angen ebenfalls vom Magnetfeld abh¨angig. Dies best¨atigt wieder ¨ahnliche Beobachtungen in YBa2Cu3O7δ [Bol02]. Dort betrachtete der Autor allerdings die eingenommenen Fl¨achen der Lawinen.

Dies ist aber, da die Fl¨ache der Lawine unmittelbar mit der L¨ange ihrer Dendriten zusam-menh¨angt, dennoch mit meinen Messungen der Dendritenl¨angen vergleichbar.

Abschließend l¨aßt sich sagen, daß die Beobachtungen zur Dynamik des dendritenartigen Flußeindringens, die in YBa2Cu3O7δ-Filmen angestellt wurden, ebenfalls auf die Fluß-lawinen in Mg B2-Filmen zutreffen. MgB2 ist aber das instabilere und damit, was die

Abbildung 4.20.:

Dendritenl¨ange s ¨uber der Zeit t in YBa2Cu3O7−δ bei 10 K und 17.3 mT [Bol02].

Abbildung 4.21.: a) Dendritenl¨ange sin Abh¨angigkeit von der Zeit t bei gleicher Temperatur jedoch f¨ur drei verschiedene ¨außere Magnetfelder mit ihren Endzust¨anden. b) Aus den Steigun-gen der Geraden in a gewonnene Geschwindigkeiten ¨uber dem ¨außeren Magnetfeld aufgetragen.

Deutlich erkennt man sowohl in der Ausbreitungsgeschwindigkeit als auch in den Endzust¨anden eine Abh¨angigkeit vom Magnetfeld.

Flußdynamik anbelangt, das schnellere System. Um also auf die technischen Anwendungs-m¨oglichkeiten zur¨uckzukommen, die in der Einleitungdieser Arbeit erw¨ahnt wurden, w¨are YBa2Cu3O7δ eher f¨ur HF-Bauteile im Mobilfunk und der Satellitenkommunikation das geeignete Material, wohingegen sich MgB2 sehr gut f¨ur schnelle Strombegrenzer eignen w¨urde.

Mit einem magnetooptischen Versuchsaufbau wurde in dieser Diplomarbeit die magne-tische Flußdynamik in epitaktisch aufgewachsenen, c-Achsen orientierten YBa2Cu3O7δ -und MgB2-Filmen gemessen und die Ergebnisse diskutiert. Dabei wurde auf die dendri-tenartigen, magnetischen Flußlawinen ein besonderes Augenmerk gelegt. Diese werden durch eine ¨Anderungdes Magnetfeldes oder eine St¨orungder kritischen Stromverteilung, falls jene ein gewisses Maß ¨uberschreiten, ausgel¨ost. Im supraleitenden Film stellt sich dann nach einer gewissen Zeit eine neue metastabile, dendritenf¨ormige Flußverteilung ein.

Durch die zum Einsatz kommende Pump-Probe-Technik ist es m¨oglich, zu einem bestimm-ten Zeitpunkt eine magnetooptische Momentaufnahme des noch in Ausbreitung begriffenen magnetischen Flusses zu erhalten. Dazu wird ein Laserpuls mit einer Pulsdauer von 150 fs an einem Strahlteiler in zwei Teilpulse aufgeteilt. Mit einem der beiden Teilpulse wird, da er den supraleitenden Film erw¨armt, die kritische Stromverteilunggest¨ort, wohingegen mit dem anderen nach einer bestimmten Verz¨ogerungszeit die Probe beleuchtet und so ein magnetooptisches Abbild der momentanen Flußverteilung gewonnen wird.

In dieser Arbeit wurden auch die Kriterien, die zur Ausl¨osungsolcher Flußlawinen erf¨ullt sein m¨ussen, genauer untersucht. Dabei ist zu unterscheiden, auf welche Weise der eine Laserteilpuls, der die kritische Stromverteilungst¨ort, auf den supraleitenden Film fokus-siert ist. Zum einen kann dies durch eine Zylinderlinse geschehen, wodurch der Puls auf eine 50µm breite Linie fokussiert wird, zum anderen durch eine normale Linse, die den Puls auf einen Punkt vergleichbaren Durchmessers fokussiert.

Im Falle des Linienfokus wird die kritische Stromverteilungderart gest¨ort, daß die Pro-be quasi in zwei neue rechteckige ProPro-ben geteilt wird, an deren neuentstandener Seite innerhalb weniger Nanosekunden ein Magnetfeld angelegt wird, da das angelegte ¨außere Magnetfeld entlang der warmen Fokuslinie in die Probe eindringt. Anhand eines Modells wurden dazu die Vorg¨ange in der supraleitenden Probe vom Zeitpunkt deren Erw¨armung durch den Laserpuls an diskutiert. Die Dynamik des Magnetflusses in dieser warmen Li-nie wurde auf Abh¨angigkeiten von der Anfangstemperatur der ProbeT0 und dem ¨außeren Magnetfeld in dieser Arbeit untersucht. Dabei konnten einige Indizien angef¨uhrt werden, die die Vermutungzulassen, daß die schon aus fr¨uheren Arbeiten bekannte Schwelltempe-ratur, auf die die Linie durch den Laserpuls geheizt werden muß, damit magnetischer Fluß entlangdes Strichfokus eindringen kann, mit der kritischen Temperatur Tc des Materials identisch ist.

Zur Entstehungder magnetischen Flußlawinen, die dann senkrecht von den neuen Proben-kanten in die rechteckigen Probenh¨alften laufen, ist ein ¨außeres Magnetfeld einer gewis-sen, probenspezifischen St¨arke erforderlich, das mit steigender Probentemperatur zunimmt.

Durch Normieren der Probentemperatur mit der kritischen Temperatur der Probe und zu-s¨atzliches Skalieren des kritischen Magnetfeldes mit der kritischen Stromdichte konnte aber

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ein f¨ur alle Proben geltendes, universelles Kriterium zur Ausl¨osung der Lawinen angegeben werden.

Im Falle des Punktfokus ist ebenfalls ein kritisches Magnetfeld BLawine zur Ausl¨osungder Lawinen erforderlich. In vergleichenden Messungen an YBa2Cu3O7δ und MgB2 wurde gezeigt, daß dieses in MgB2 deutlich geringer, aber in beiden Materialien bis zu einer Grenztemperatur, die 40% der kritischen Tempertur entspricht, konstant ist. Oberhalb der Grenztemperatur von 0.4 Tc k¨onnen keine Lawinen mehr entstehen.

Desweiteren wurde in dieser Arbeit erstmals die Dynamik der Flußlawinen in MgB2 un-tersucht und mit fr¨uheren Messungen in YBa2Cu3O7δ verglichen. Abgesehen von den vielfach h¨oheren Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Lawinen in MgB2, was zusammen mit dem sehr viel geringeren kritischen Magnetfeld BLawine auf eine deutlich geringere Stabi-lit¨at von MgB2 schließen l¨aßt, konnten die in YBa2Cu3O7δ gemessenen Abh¨angigkeiten in MgB2 best¨atigt werden. So wurde in dieser Arbeit die Abh¨angigkeit der zeitlich na-hezu konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit vom Magnetfeld ebenso gezeigt, wie deren Unabh¨angigkeit von der Probentemperatur. Auch wurde eine Proportionalit¨at der Den-dritenl¨angen in den Endzust¨anden zum Magnetfeld offenbar.

K¨unftige Experimente k¨onnten dazu beitragen, daß die Vermutung best¨atigt wird, die in der Fokuslinie zu erreichende Schwelltemperatur sei gleich der kritischen Temperatur. Auch sollten die Strichfokusmessungen zum kritischen Magnetfeld BLawine bez¨uglich der Frage weitergef¨uhrt werden, ob es ¨uberhaupt wie bei den Punktfokusmessungen eine Grenztem-peratur gibt, ab der keine Lawinen mehr entstehen k¨onnen.

Ebenso interessant w¨are es zu untersuchen, ob durch eine geeignete Beschichtung der Probe Lawinen unterbunden werden k¨onnen. Dadurch k¨onnte gekl¨art werden, ob die theoreti-sche Vorstellungder Lawinenentstehungin Abh¨angigkeit von der magnetischen und ther-mischen Diffusion richtigist. Um ¨uberhaupt eine umfassende Theorie der Vorg¨ange der magnetischen Flußdynamik in Supraleitern zu entwickeln, w¨aren weitere Untersuchungen der Flußdynamik in anderen supraleitenden Systemen mit Sicherheit sehr hilfreich.

Bevor ich mit der eigentlichen Anleitung zur Justage des fs-Pulsverst¨arkers beginne, sei-en hier noch eine Reihe wichtiger Hinweise und Vorsichtsmaßregeln angegebsei-en, die gsei-enau durchgelesen und befolgt werden m¨ussen. Die f¨ur die Justage des Verst¨arkers ben¨otigten Werkzeuge und Hilfsmittel liegen im Verst¨arkerkasten oder im zum System geh¨orenden Rollwagen. Sie d¨urfen auf gar keinen Fall entliehen werden!

Desweiteren m¨ussen bei der Justage unbedingt einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wer-den. Dazu geh¨ort, daß eine Laborbrille getragen werden muß, da die Goldgitter des Stret-chers und des Kompressors extrem empfindlich gegen Wasser sind und die Tr¨anenfl¨ ussig-keit, die beim Blinzeln aus dem Auge spritzen kann, schon vollkommen zur Zerst¨orungder Gitter ausreicht. Falls man den Verst¨arker zu zweit justieren will und dabei gesprochen wird, ist es erforderlich, einen Mundschutz zu tragen. Aus dem gleichen Grund darf man auf gar keinen Fall auf die Goldgitter oder den Spiegel fassen, keinesfalls mit Handschuhen und erst recht nicht ohne.

Die Reinigung der optischen Komponenten darf nur mit Druckluft aus Dosen erfolgen. Die

¨ubrigen Spiegel k¨onnen wie ¨ublich mit Linsenpapier und Ethanol gereinigt werden.

Wenn die Gitter ausgebaut werden, muß darauf geachtet werden, daß der Seed-Shutter geschlossen ist und der Puls-YAG auf extern steht. Auch darf die Reihenfolge der Gitter nicht ver¨andert werden, das bedeutet, daß das Gitter f¨ur den Stretcher das Gitter f¨ur den Stretcher bleiben muß.

Auch darf man nie in den Strahlengang fassen, schon gar nicht in den des Stretchers, da dabei das Spektrum abgeschnitten wird, und so ein cw-Durchbruch passieren kann. Ein solcher cw-Durchbruch ist unter allen Umst¨anden zu vermeiden, da bei ihm so hohe Feld-st¨arken auftreten k¨onnen, daß das Gitter oder der Ti:Saphir-Kristall irreparabel besch¨adigt werden k¨onnen, was sehr teure Reparaturen nach sich ziehen kann. Insofern sollte man auch vor jedem Seed-Shutter- ¨Offnen kontrollieren, ob der Tsunami pulst.

Diese Vorsichtsmaßnahmen sind unbedingt einzuhalten und werden evtl. nochmal an den entsprechenden Stellen wiederholt. F¨ur die anderen Komponenten des System (Tsunami, Millennia, Quanta-Ray) enthalten die jeweiligen Hand- und Laborb¨ucher gen¨ugend Infor-mationen, so daß man mit diesen zurecht kommen m¨ußte.

Wenn der Tsunami auf der richtigen Wellenl¨ange pulst (λ800 nm, ∆λ= 8..12 nm) und der Puls-YAG auf extern ist, den Seed-Shutter ¨offnen, indem man den linken Stift nach unten gedr¨uckt h¨alt und den rechten zur Arretierungebenfalls nach un-ten dr¨uckt. Dann den keilf¨ormigen Strahlteiler S1 (siehe Abbildung A.1) mit den Inbusschraubenziehern, die im Kasten liegen, so einstellen, daß der Reflex auf der

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54AnhangA:Justagedesfs-Pulsverst¨arkers Seed-Shutter

Millennia

Irisblende P1 mittigjustiert ist, wobei die Kontrolle mit einem Infrarotviewer ge-schieht. Danach Spiegel S2 justieren, so daß der Reflex auf Irisblende P2 mittig ist.

Nun den Seed-Shutter schließen, indem man wieder den linken Stab nach unten ge-dr¨uckt h¨alt und den rechten nach oben zieht. Dies kann ein bißchen schwer gehen, aber mit ein wenigGewackel am rechten Stab sollte es gehen.

Die beiden Schrauben am Gitterhalter rausschrauben, den Halter wegnehmen und hinten an die Wand setzen.

Bei der Demontage des Halters darauf achten, daß der Seed-Shutter zu ist, und auf gar keinen Fall auf die Gitter fassen. Auch auf die Reihenfolge der Gitter achten.

Die lose Irisblende, die im Verst¨arkerkasten liegt, in den Postholder f¨ur P3 rechts neben dem Spiegel 90-S(a) stecken und den Seed-Shutter wieder ¨offnen. Mit dem Spiegel S3 den Reflex mittig auf die Irisblende P3 justieren. Die Irisblende aus P3 entfernen und in den Postholder f¨ur P4 links neben dem Spiegel S11 stecken. Den Reflex mit dem Spiegel S4 mittig auf P4 justieren und anschließend wieder bei P3 kontrollieren, ob auch dort der Laserstrahl mittigdurchgeht. Falls dies nicht der Fall ist, wieder ¨uber Spiegel S3 nachjustieren. Erst wenn der Laserstrahl mittig sowohl durch P3 als auch durch P4 geht, mit dem n¨achsten Punkt fortfahren.

Die Irisblende wieder entfernen und in den Kasten legen. Den Seed-Shutter schließen, den Gitterhalter aufsetzen und festschrauben. Den Seed-Shutter wieder ¨offnen und kontrollieren, ob das Strichmuster auf dem Goldspiegel GS horizontal mittig ist.

Gegebenenfalls den gesamten Gitterhalter auf seinem Drehteller entsprechend drehen.

Bevor jetzt mit der Justage fortgefahren wird, sollte man mit einem Infrarotviewer kontrollieren, wie man die Hand beim Verstellen der Schrauben an Spiegel S6 halten muß, ohne daß man in den Strahlengang des Stretchers kommt, um ein Abschneiden des Spektrums zu vermeiden.

Mit Spiegel S6 Strahl mittig auf Irisblende CP1 justieren und mit Spiegel S7 mittig auf Irisblende CP2. Dabei ist es egal, ob der Reflex mittig auf dem Kristall ist.

Auch hier ist erst mit der Justage fortzufahren, wenn der Strahl zentral durch beide Blenden in der Cavity l¨auft.

Nachdem nun der Seed-Strahl in die Cavity eingekoppelt ist, muß das gleiche f¨ur den Pump-Strahl geschehen.

Den Seed-Shutter schließen und den lose im Kasten liegenden Beam-Dump mit der Schraube rechts neben Spiegel PS5 installieren. Mit Puls-YAG im Long-Pulse-Mode kontrollieren, ob der Strahl auch gut den Beam-Dump trifft. Jetzt den Puls-YAG auf Q-Switch stellen, die Schaltzeit der zweiten Pockelszelle so einstellen, daß man

auf dem Oszi den gesamten YAG-Puls sieht, und durch Verdrehen des Frequenz-verdopplers in seiner L¨angsachse den Puls so fr¨uh wie m¨oglich von der Photodiode detektieren lassen. Dies kontrolliert man am Oszilloskop unter dem Tisch.

Das gleiche dann mit der Einstellschraube am Frequenzverdoppler versuchen, so daß der Puls noch fr¨uher detektiert wird.

Im Long-Pulse-Mode mit Spiegel PS1 und PS3 den Pump-Strahl so justieren, daß er zentral auf den Ti:Saphir-Kristall kommt und daß das reflektierte Licht die kleine ablatierte Stelle an der Innenseite der Vorderwand des Verst¨arkerkastens, und das transmittierte Licht die ablatierte Stelle auf der Irisblende CP1 trifft. Dies kann am besten durch Beamwalkinggeschehen. Das heißt, daß man erst die Schraube f¨ur den Horizontalwinkel des einen Spiegels verdreht und mit der Schraube f¨ur die gleiche Richtung des anderen Spiegels kompensiert. Anschließend macht man dann das gleiche f¨ur die vertikale Richtungder beiden Spiegel.

Den Spiegel PS1 kann man nicht mit den normalen Justierschrauben f¨ur die ¨ubrigen Spiegel justieren, da man sonst die Finger immer im Strahl hat. Deswegen muß dies mit einem der Inbusschl¨ussel f¨ur den fs-Laser, die im Rolli liegen, gemacht werden.

Auch sollte man sich genau anschauen, wann man mit dem Stiel des Inbusschl¨ussels in den Strahl kommt, da im n¨achsten Schritt der Laser auf Q-Switch gestellt werden muß und so zuviel Streulicht entstehen w¨urde, wenn der Strahl den Schl¨ussel trifft.

Den Puls-YAG in den Q-Switch-Mode schalten und mit Beamwalkingmit den Spie-geln PS1 und PS3 den Puls wieder so fr¨uh wie m¨oglich einstellen. Auch das ist ¨uber das Oszi zu verfolgen.

Nach der Kontrolle, ob der Tsunami auch weiterhin gut l¨auft, den Seed-Shutter ¨offnen und im vollem Lauf, also mit dem Puls-YAG auf Q-Switch, m¨ußte auf dem Oszi eine Funktion wie in AbbildungA.2 zu sehen sein.

Zeit [ ns ]

AusgangderFotodiode[V]

100 200 300 400 500 600

0,00 0,05 0,10 0,15 0,20

Abbildung A.2.: Zeitlicher Verlauf der Energie eines Pulses im Resonator des Verst¨arkers ohne Pulsauskopplung.

Nun noch Beamwalkingmit den Spiegeln S6 und S7 machen, um den Seed-Strahl optimal einzukoppeln. Da jedoch zwischen den Spie-geln ein Periskop ist, muß man gleichzeitig zur Horizontaljustierung von S6 den Spiegel S7 vertikal justieren und umgekehrt. Aber Vorsicht:

Niemals das Spektrum durch irgendwelche Gegenst¨ande abschneiden.

Nach dem gleichen Prinzip verf¨ahrt man nun in der Cavity, also mit den Spiegeln CS1 und CS2, und versucht auch damit die Pulszeit zu verbessern. Dies muß allerdings sehr vorsichtiggeschehen, da der Strahl dabei sehr leicht aus der Cavity laufen kann.

Wenn jedoch das gelaste Verst¨arkerlicht schon mittigdurch die erste Pockelszelle und die Blende CS1 l¨auft, ist dieser Schritt eigentlich nicht mehr unbedingt n¨otig.

Die zweite Pockelszelle so einstellen, daß der Strahl im Maximum der Peaks aus-gekoppelt wird (siehe Abbildung A.3). Falls die Schaltzeit nicht gut ist (sie sollte zwischen 300 und 400 ns liegen), die beiden Strahlen nochmals nachjustieren und auch den Verlauf im Resonator optimieren.

AusgangderFotodiode[V]

Zeit [ ns ]

100 200 300 400 500 600

0,00 0,05 0,10 0,15 0,20

Abbildung A.3.: Zeitlicher Verlauf eines Pulses im Resonator des Verst¨arkers bei Auskopplung des Pulses, sobald er sein Maximum erreicht hat.

Durch die Blende P5 die Nebenmaxima des ausgekoppelten Laserlichts abschneiden.

Den Beam-Dump links neben Spiegel PS5 entfernen.

Strahl vor Teleskop (Linse L2 und L3) auf Maximum justieren. Das bedeutet, daß man eine Karteikarte vor das Teleskop h¨alt und durch Drehen am Spiedel S8 den Reflex so blau wie m¨oglich macht.

Durch Drehen am Spiegel S9 den Strahl m¨oglichst mittig durch das Teleskop laufen lassen.

Nun den Seed-Shutter zu machen und den Puls-YAG auf extern stellen. Den Gitter-halter entfernen und den Puls-YAG wieder auf Q-Switch schalten.

Bei der Demontage des Halters darauf achten, daß der Seed-Shutter zu ist, und auf gar keinen Fall auf die Gitter fassen. Auch auf die Reihenfolge der Gitter achten.

Die lose Irisblende in den Postholder P4 stecken und mit Spiegel S10 den Strahl mittigdarauf einstellen. Dann die Irisblende in den Postholder f¨ur P3 stecken und

Die lose Irisblende in den Postholder P4 stecken und mit Spiegel S10 den Strahl mittigdarauf einstellen. Dann die Irisblende in den Postholder f¨ur P3 stecken und