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| Familienbewusste Unternehmenskultur

Im Dokument Campus Kiel (Seite 68-78)

Im Gesundheitswesen ist der Bedarf an gut ausgebil-deten Fachkräften hoch und wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Um einem Fachkräftemangel zu begegnen, setzt das UKSH auf „lebenslauforientiertes Personalmanagement“ und zählt damit zu den Vorreitern einer familienbewussten Unternehmenskultur. Eine lebenslauforientierte Personalpolitik, die auch unvorher-gesehene Lebensereignisse einbezieht, bietet innovative Ansatzpunkte zur Entwicklung und Umsetzung von passgenauen Instrumenten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unterschiedlichen Lebensphasen. Familien-freundlichkeit ist ein Wettbewerbsvorteil, wenn es darum geht, qualifizierte Fachkräfte zu halten und zu gewinnen.

Deshalb hat sich das UKSH bereits früh auf den Weg zu einer familienbewussten Personalpolitik gemacht. Seit 2010 führt das Klinikum das Siegel des „audit berufund-familie“, das von der Hertie-Stiftung für eine Vielzahl von familienbewussten Maßnahmen verliehen wurde.

Dazu zählt das Angebot einer Kinderbetreuung mit bald 235 Betreuungsplätzen in Kiel und 190 in Lübeck für

Kinder bis zum Alter von sechs Jahren ebenso wie eine Ferienbetreuung während der Oster-, Sommer- und Herbstferien für Schulkinder. Die Mitarbeiter am UKSH können aus einer Vielzahl von Arbeitszeitmodellen wählen – bis hin zum Pilotprojekt Home-Office – und werden beim Wiedereinstieg in den Beruf nach Elternzeit und Sonderurlaub unterstützt. Darüber hinaus erleich-tert das Zentrale Pflegecenter den Wiedereinstieg in die Krankenpflege mit persönlich zugeschnittenen Arbeits-zeiten statt der Festlegung auf eine Station. Diese und viele andere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurden auch in der „Strategie 2015“ verankert und damit zum festen Bestandteil der Unternehmens-kultur gemacht. Im Juni 2013 ist das Re-Zertifizierungs-verfahren zum audit berufundfamilie eingeleitet worden, mit dem sich das UKSH erneut der Prüfung gestellt hat.

Im Dezember 2013 wurde das Klinikum für weitere drei Jahre zertifiziert. Das Verfahren umfasste eine Ergebnis-analyse, das Aufzeigen von Entwicklungspotentialen und die Vereinbarung von Zielen und Maßnahmen für die nächsten drei Jahre.

| Familie und Beruf: Bei den Riepenhausens klappt‘s

Der kleine Kjell kommt jeden Morgen kurz vor sechs Uhr als eines der ersten Kinder in die Krippe der Kinder-tagesstätte Unizwerge am Campus Lübeck. Frühes Auf-stehen ist der 2-Jährige gewohnt: Seine Eltern Duja und Roland Riepenhausen arbeiten beide im Schichtdienst am UKSH und sind auf die flexiblen Öffnungszeiten der Kita von 5.45 bis 21 Uhr angewiesen.

„Wir könnten nicht beide voll berufstätig sein, wenn wir diesen Krippenplatz für unseren Sohn nicht bekom-men hätten“, berichtet Duja Riepenhausen. Seit ihrer Ausbildung vor 20 Jahren arbeitet die 38-jährige mit Leib und Seele als Krankenschwester auf der Station 15 b (Gefäßchirurgie). Für ein Jahr ging sie nach Kjells Ge-burt in Elternzeit. Anschließend kümmerte sich Vater Roland (44) zwei Monate um den kleinen Sohn. Er ist seit 1998 im Krankentransport am UKSH beschäftigt und hat die Elternzeit sehr genossen. „Das würde ich immer wieder so machen, vielleicht sogar länger“, sagt Roland Riepenhausen. Obwohl er im Krankentransport erst der zweite Vater war, der die Elternzeit in Anspruch

nahm, haben weder sein Chef Stefan Kissmann noch die Kollegen ihm Steine in den Weg gelegt. Sie haben sein Vorhaben sogar unterstützt. Bereits während der Schwangerschaft bewarben sich die Riepenhausens um einen Platz in der Krippe der Unizwerge. „Es war von Anfang an klar, dass wir beide – auch aus finanziellen Gründen – weiter Vollzeit arbeiten wollen und müs-sen“, erzählt das Ehepaar. Seit August 2013 besucht der kleine Kjell die Krippe und seine Eltern wissen ihn dort gut aufgehoben. Drei Erzieherinnen kümmern sich in der „Maulwurf“-Gruppe liebevoll um die zehn ein- bis

dreijährigen Kinder. Kjell geht jeden Tag gerne in die Krippe.

Wenn Duja Riepenhausen sich morgens von ihm verab-schiedet hat, geht sie auf Station, wo sie den Frühdienst von 6.30 bis 14.30 Uhr absolviert. „Ich bin froh, dass ich viele Frühdienste machen und Kjell dann um 14.30 Uhr aus der Kita abholen kann“, sagt Duja Riepenhausen. Sie ist zurzeit die einzige Pflegekraft auf der 15 b, die ein so kleines Kind zu versorgen hat, und dankbar für das Ent-gegenkommen der Stationsleitung Sabine Mangelnsen

und der Kolleginnen. Dennoch stehen auch für sie Spät- und Nachtdienste auf dem Terminplan.

Roland Riepenhausen hat neun verschiedene Dienste und alle zwei Monate eine Springer-Woche, in der die Zeiten nicht planbar sind. Eine logistische Herausfor-derung, alle Dienste und die Krippenzeiten unter einen Hut zu bringen. „Ja, es erfordert schon viel Organisa-tion“, bestätigt Duja Riepenhausen. „Es darf nicht viel schiefgehen. Sonst kommt der eng getaktete Plan schnell durcheinander.“ Bis jetzt hat alles gut geklappt. So gut, dass Duja und Roland Riepenhausen sich sogar vor-stellen können, auch mit zwei Kindern am UKSH voll berufstätig zu sein.

| Familie und Beruf: Bei den Riepenhausens klappt‘s

| Personalentwicklung

Das Team „Strategische Personalentwicklung und Wissensmanage-ment“ unterstützt seit 2013 die existierenden Angebote der UKSH Akademie und damit die Führungskräfte des UKSH und das Unter-nehmen bei aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Personalent-wicklung. Mit den Instrumenten der Personalentwicklung fördert das Team die persönliche und fachliche Weiterent-wicklung der Mitarbeiter im Unternehmen. Dies bedeutet, Qualifikationen zu erhalten und zu verbessern, um neue Aufgabenfelder und mögliche Karriereziele zu erschließen.

Es werden die Rahmenbedingungen im Unternehmen geschaffen, um qualifizierte Mitarbeiter für den jeweiligen Arbeitsplatz zu finden. Die strategische Personalentwick-lung trägt damit zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des UKSH bei, ausgerichtet an den Unternehmenszielen.

FamSurg (engl., zusammengesetzt aus „familiy“ und

„surgery“) ist ein Projekt der Klinik für Allgemeine Chi-rurgie am Campus Lübeck. Ziel des Projekts, das 2012 aufgelegt wurde, ist es, den Anteil der Chirurginnen in deutschen Kliniken zu erhöhen und familienfreundliche Strukturen in der Chirurgie zu schaffen. Exemplarisch wird ein ganzheitlicher Ansatz für die Karriereförderung von Frauen in der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck etabliert und erprobt. U.a. sollen flexible Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle, familien-und ausbildungsfrefamilien-undliche Dienstplangestaltung, mehr Teilzeitstellen, verbesserte Weiterbildungsstrukturen und moderne Weiterbildungstechnologien wie Basic Skills-Training mehr Planbarkeit und Struktur in den Arbeitsall-tag von Chirurginnen bringen. Angehende Chirurginnen können an einem Seminarprogramm teilnehmen, das ihnen die Chance gibt, sich regelmäßig zu treffen und langfristig Netzwerke zu bilden. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und For-schung (BMBF) und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union (ESF) gefördert.

| Projekt FamSurg

„com.ment“ lautet der Titel eines Mentoring-Programms für Ärztinnen und Zahnärz-tinnen, dessen Start für Oktober 2014 am UKSH geplant ist. Mit dem Programm sollen die Karrierechancen von Ärztinnen erweitert und der Anteil an Frauen in Führungspositi-onen erhöht werden. Das Programm ist Teil der UKSH-Strategie 2015.

Mentoring wird als etabliertes Personalent-wicklungsinstrument zur Heranbildung von Führungs-nachwuchs in Klinik und Wissenschaft ebenso wie in Wirtschaft und Industrie seit vielen Jahren erfolgreich in-stitutionalisiert. Im Zentrum systematischen Mentorings steht die sogenannte Tandembeziehung zwischen einer berufserfahrenen Person, der Mentorin, und einer weni-ger berufserfahrenen Person, der Mentee. Die Aufgabe der Mentorin ist es, der Mentee im Hinblick auf ihre Karriere-planung beratend zur Seite zu stehen.

Die Mentoringbeziehung sollte als partnerschaftliche Begleitung der Mentee auf einem individuell festgelegten Abschnitt ihres beruflichen Weges erfolgen. Die Zielver-einbarung, welche durch Mentee und Mentorin verfasst und unterschrieben wird, legt die Basis zur Fokussierung auf konkrete und überprüfbare Ziele.

Das UKSH verfolgt mit dem Programm das Ziel, Frauen auf leitende Positionen im (zahn-) ärztlichen Dienst vor-zubereiten und die Förderung laufbahnstrategischer Kom-petenzen zu intensivieren. Durch das Programm erhalten die Teilnehmerinnen Impulse zum Networking außerhalb der Mentoring-Beziehung. Rahmenveranstaltungen zu Themen wie Habilitation, Vereinbarkeit von klinischer Karriere und Familie und Führungspraxis sollen neue Perspektiven eröffnen und Anregungen geben.

| com.ment: Mentoringprogramm

| für Ärztinnen und Zahnärztinnen

Am UKSH soll das Betriebliche Gesundheitsmanagement zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden.

„Gesund im Beruf“ lautet das Motto des 2013 gestarteten Projekts, das bis Ende 2015 läuft. Das UKSH strebt damit die Anerkennung als gesundheitsfördernde Einrichtung im Deutschen Netzwerk gesundheitsfördernder Krankenhäu-ser nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation an. Ziel ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter durch die eigenen betrieblichen Potentiale langfristig zu erhalten und zu fördern. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement soll nachhaltig im Unternehmen implementiert werden. Das Projekt läuft über drei Jahre und soll Ende 2015 mit der Zertifizierung nach DIN ISO 9000 abgeschlossen sein.

Bereits seit einigen Jahren werden im UKSH verschiedene gesundheitsfördernde Maßnahmen für die Mitarbeiter angeboten. Das Spektrum reicht von Aqua-Fit-Kursen über Pilates bis hin zu Nordic-Walking und Kampfsport. Aus-gehend von diesem Ist-Stand erarbeitet das Projektteam ein umfassendes Programm von neuen und innovativen

Maßnahmen und Angeboten. Im Projekt wird analysiert, welche Gesundheitsförderung für welche Berufsgruppe sinnvoll und effektiv ist.

Verhaltensprävention im Hinblick auf Bewe-gung, Ernährung, psychosoziale Belastungen und Suchtbewältigung bildet dabei einen Schwerpunkt. Ebenso wichtig ist der Bereich der Verhältnisprävention in puncto Arbeitsor-ganisation und -gestaltung, Work-Life-Balan-ce und Mitarbeiterführung.

Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Beschäftigten im Unternehmen müssen heute viel mehr umfassen als nur Sport- und Ernährungskurse. Die künftigen Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements sollen die Beschäftigten auch dazu motivieren, sich gut um sich selbst zu kümmern und die eigene Gesundheit zu bewahren. Ge-rade in der heutigen Zeit, in der die Zahl von psychischen Erkrankungen auch durch Belastungen am Arbeitsplatz zu-nimmt, möchte das Unternehmen gezielte Unterstützung zur Selbstorganisation der eigenen Gesundheit geben.

| Gesundheitsmanagement

Der bauliche Masterplan

Mit dem Bau der Universitätsmedizin der Zukunft stellt sich das UKSH den Herausforderungen der Medizin des 21. Jahrhunderts. Die Experten des UKSH berück-sichtigen mit dem Megaprojekt nicht nur die Folgen des demografischen Wandels zu einer immer älter werdenden Gesellschaft. Der einzige Maximalversorger des Landes hat dabei sowohl den stationären als auch den ambulanten Sektor bei der Bau- und Prozessplanung zu bedenken.

Dies gilt für aufwändigste Diagnostik und Therapiever-fahren genauso wie für den Umgang mit Katastrophen oder Epidemien. Auch in Zukunft bleibt die Kranken-versorgung in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Dabei überträgt das Land die Bauherrenschaft auf das UKSH.

Die Investitionen werden von privaten Partnern vorfi-nanziert, denen der Betrieb der Gebäude im Sinne eines Lebenszyklus-Ansatzes übertragen wird. Die Kapitalko-sten für Investitionen werden, soweit sie die Krankenver-sorgung betreffen, aus deren Erlösen finanziert – konkret aus der erzielten Effizienzrendite aus der Umsetzung

der Investitionen. Da die Finanzierung direkt durch das UKSH selbst getragen wird, bleibt der Landeshaushalt un-belastet. Im lösungsoffenen Verfahren des „Wettbewerb-lichen Dialoges“ formuliert das UKSH keine detaillierten Leistungsverzeichnisse zur Umsetzung der Bauvorhaben, sondern beschreibt die Anforderungen in Form eines me-dizinischen Strukturkonzeptes. Die Teilnehmer am Bie-terwettbewerb konzipieren Lösungsvorschläge im Dia log mit den Nutzern aus den Kliniken und Instituten, bis mindestens eine Lösung die Anforderungen erfüllt. Dabei geht es nicht nur um die beste Realisierung des Bauvorha-bens, sondern ebenso um die nachhaltigste Finanzierung sowie den Betrieb der Gebäude in den nächsten 25 Jahren.

Ein zentrales Element ist die Einhaltung von Qualitäts-standards, beispielsweise die Zentralisierung interdiszi-plinärer ITS/IMC und Normalpflege-Betteneinheiten:

• Zentralisierung und Zusammenführung der Stationen

• Konzeption wirtschaftlicher Stationsgrößen mit opti-malen Abläufen, Optimierung der Logistik

| Zukunftssicherung

| Zukunftssicherung

Zentrale, interdisziplinäre OP-, Diagnostik- und Inter-ventionseinheiten:

• Zentralisierung und Zusammenführung

• Bündelung fachlicher Kompetenz

• Vermeidung von Doppelvorhaltung Interdisziplinäre Ambulanzbereiche:

• Konzentration in einem Zentrum, verbesserte Raumauslastung

• höherer Patientendurchsatz

• Reduzierung der Zahl an Ambulanzen/Polikliniken

• Gesicherte Leistungserfassung und Abrechnung

Unsere Strategie 2015

Die Medizin steht vor immensen Herausforderungen: De-mografischer Wandel, Ärzte- und Pflegemangel und Un-terfinanzierung der Universitätsmedizin, dem Motor der Gesundheit in Deutschland, verlangen nach tragfähigen Antworten. Das UKSH hat frühzeitig die strategischen

Konsequenzen gezogen und richtet seine Strukturen kon-sequent auf die Zukunft aus. Fit für die Zukunft zu sein, das heißt für das UKSH vor allem, sich der großen Ver-antwortung zu stellen, die das Klinikum als einziges Haus der höchsten Versorgungsstufe in Schleswig-Holstein trägt – Verantwortung für die Gesundheit der Menschen im Land, aber auch als größter Arbeitgeber, als innovative Forschungsstätte und als Ausbildungsort für hervorra-gende Mediziner, Pflegekräfte und andere Gesundheits-berufe. Um diesem gerecht zu werden und künftig gut aufgestellt zu sein, entwickeln wir die „Strategie 2015“.

Diese Ziele wollen wir bis 2015 erreichen:

• Wir sind der spitzenmedizinische Qualitätsführer

• Unsere Prozesse sind einfach und effizient

• Wir kommunizieren klar, ehrlich und verantwortlich

• Bei uns arbeiten die Besten

• Wir expandieren gezielt

• Wir steuern unser Universitätsklinikum finanziell unabhängig und profitabel

• Wir treffen unternehmerische Entscheidungen

• Wir übernehmen gesellschaftliche Verantwortung

Ausgezeichnete Qualität und Vernetzung Unser Auftrag besteht darin, die Maximalversorgung in Schleswig-Holstein auch in Zukunft sicherzustellen.

Wir stehen für medizinischen Fortschritt und klinische Spitzenleistung in der universitätsmedizinischen Kran-kenversorgung. Alle Partner und Wettbewerber profitieren von den Errungenschaften der Universitätsmedizin. Aber auch die Kostenträger verlassen sich auf die ständige Ent-wicklung effizienterer Diagnostik und Therapie, die in den Universitätsklinika entsteht und so hilft, die Ausgaben im volkswirtschaftlichen Sinne zu reduzieren. Im Primären Sektor profitieren unsere Patienten von der Bündelung des Knowhows. Mit der Bildung campusübergreifender Zen-tren, wie dem Diagnostikzentrum oder dem Radiologie-zentrum, dem TraumaRadiologie-zentrum, Lungenzentrum und dem Hormonzentrum, beginnen interdisziplinäre Dialoge von bedeutender Tragweite in der Forschung und Krankenver-sorgung. Bei der Versorgung von onkologischen Patienten nimmt das UKSH mit seinen Organkrebszentren und dem Onkologischen Zentrum am Karl-Lennert-Krebscentrum Nord eine Ausnahmestellung im Norden ein.

Im Dokument Campus Kiel (Seite 68-78)