• Keine Ergebnisse gefunden

Ermittlung des Therapie-Erfolgs mittels der Clinical Global Impressions (CGI)

3. MATERIAL & METHODEN

3.6 Sekundäre Zielparameter 27

3.6.8 Ermittlung des Therapie-Erfolgs mittels der Clinical Global Impressions (CGI)

Operation mittels des CGI (Clinical Global Impressions) schriftlich erfragt. Die Patienten sollten

angeben, ob nach der Therapie eine Verschlechterung, keine Veränderung oder eine Besserung ihres Zustandes vorlag. Der CGI ist im Anhang auf Seite 97 abgedruckt.

Der CGI wurde in zahlreichen Studien zur Erfassung des Therapieerfolgs genutzt, unter anderem auch bei chronischen Rückenschmerzen [71,72].

3.7 Subgruppenanalyse

: 3.7.1 Einfluss des Dexamethasons: Intraoperativ wurden einem Teil der Patienten nach Ermessen des operierenden Neurochirurgen 20-80 mg Dexamethason verabreicht ohne primäre Einflussnahme der an der Studie beteiligten Personen. Der Einfluss des Dexamethasons auf die Schmerzintensität- und Erträglichkeit, den Piritramid-Verbrauch und die Hyperalgesie-Zone wurde daraufhin in einer Subgruppenanalyse untersucht. Auch die Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten, den Therapieerfolg und die Depression wurden ermittelt. Die hierzu verwendeten Messinstrumente wurden in den Abschnitten 3.5 und 3.6 bereits beschrieben.

3.8 Fallzahlschätzung und Statistik

: Der Morphin sparende Effekt durch perioperative NSAR-Gaben wird vom Royal College of Anaesthesists auf 20-35 % geschätzt [77]. In früheren Untersuchungen wurden laut LeRoux et al. [78] nach vergleichbaren Operationen durchschnittlich 50 mg Morphin mit einer Standardabweichung von 15 mg in den ersten 24 Stunden nach der Operation eingesetzt. Um einen Unterschied von 30 % PCA-Morphin-Verbrauch zu zeigen, mussten demzufolge 17 Patienten pro Gruppe in die Untersuchung eingeschlossen werden (ß=0,2, α=0,05).

Die demographischen Daten wurden durch eine Varianzanalyse ermittelt. Für die Schmerzscores (VAS, VRS), den Piritramidverbrauch, sowie die Schmerzschwelle der vFrey Haare wurde zunächst für jeden einzelnen Zeitpunkt der Mittelwert errechnet und unter Verwendung von unabhängigen t-Tests analysiert, um Gruppenunterschiede zu erfassen. Das Signifikanzniveau wurde bei p<0,05 festgelegt. Die Mittelwertberechnung für jeden Messzeitpunkt wurde durchgeführt, um einen größeren Stichprobenumfang und somit einen umfassenderen Informationsgehalt unter Einbeziehung aller Probanden zu erhalten.

Das Repeated-Measurement-Modell prüft die zeitliche Veränderung von Mittelwerten in jeder Behandlungsgruppe. Es arbeitet mit einer Matrix-Inversion, so dass es rechnerisch nur bei vollbesetzter Messwert-Matrix anwendbar ist. Folglich mussten Patienten mit Fehlwerten aus der gesamten Rechnung ausgeschlossen werden. Dieses Verfahren verwendeten wir zum einen, um den zeitlichen Verlauf der Schmerzintensität (VAS) und der Schmerzerträglichkeit (VRS) zu erfassen, zum anderen, um den zeitlichen Verlauf der übrigen Fragebögen (MPI, ADS, BDI & CGI) zu ermitteln.

Zeitliche Signifikanzen galten mit dem Wilks’Lambda Test p<0,05 als gesichert.

4. Ergebnisse

4.1 Verlauf der Studienteilnahme:

Insgesamt wurden 34 Patienten, die sich einer lumbalen Discektomie unterziehen mussten, in die Studie aufgenommen. Die Hälfte der Patienten erhielt Placebo-Kapseln, die andere Hälfte Celecoxib-Kapseln. Sechs Wochen nach der Operation beantworteten 91 % der Studienteilnehmer unsere Fragebögen, alle 17 Patienten der Placebogruppe und 14 Patienten der Celecoxib-Gruppe. Auch sechs Monate nach der Operation wurden unsere Fragebögen noch von 88 % der Patienten beantwortet. Es wurden alle Fragebögen der Placebo-Gruppe zurückgesandt und 13 aus der Verum-Gruppe. Die Drop-out-Rate beträgt somit 9 % nach sechs Wochen und 12 % nach sechs Monaten [Abb. 15].

Abb. 15: Verlauf der Studienteilnahme

4.2 Gruppenstruktur:

Die Gruppenstruktur gestaltete sich in der Placebo- und Verum-Gruppe gleich. Es lagen zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Alters, des Body Maß Indexes (BMI), der präoperativen Schmerzdauer, der Schmerzstärke und der radiologischen Klassifikation (nach Abb. 10) vor. Auch bezüglich der Operationsdauer, der präoperativen Angst und Depression, sowie des intraoperativen Fentanyl-Bedarfs unterschieden sich die beiden Gruppen nicht signifikant.

Sowohl die Placebo als auch die Celecoxib-Gruppe umfassten jeweils 17 Patienten. Das durchschnittliche Alter betrug in der Placebo-Gruppe 43,71 ± 13,80 Jahre und in der

Celecoxib-34 Patienten

Celecoxib Placebo

17 17

14

Drop-out:

keine Antwort 6 Wochen nach der

Operation 17 3

6 Monate nach der Operation

17 13 1

Drop-out:

Schlaganfall

Gruppe 44,82 ± 12,74 Jahre. Der Placebo-Gruppe gehörten sechs weibliche und elf männliche Patienten an, der Verum-Gruppe sieben weibliche und zehn männliche. Das Körpergewicht mit einem durchschnittlichen BMI von 25,90 ± 3,60 in der Placebo- und 27,04 ± 3,66 in der Verum-Gruppe war ebenfalls gleich verteilt. Die mit Hilfe der VAS ermittelte präoperative Schmerzstärke betrug in der Placebo-Gruppe 5,63 ± 3,08 in Ruhe und 7,41 ± 2,61 in Bewegung. In der Celecoxib-Gruppe lag der VAS-Ruhewert bei 4,51 ± 3,41 und der Bewegungswert bei 6,31 ± 3,14.

In der Placebo-Gruppe hatten die Patienten vor der Operation im Durchschnitt 9,90 ± 13,73 Monate, in der Verum-Gruppe 6,09 ± 7,23 Monate an ihren Schmerzen zu leiden. Auch hier lag kein signifikanter Unterschied vor. Die präoperative Angst betrug auf der VAS 6,65 ± 3,06 in der Placebo-Gruppe und 4,33 ± 3,85 in der Verum-Gruppe. Im Beck Depression Inventar (BDI) zeigte sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. In der Placebo-Gruppe betrug der mittlere Punktwert 7,81 ± 6,37 und in der Verum-Gruppe 10,56 ± 10,09.

Bezüglich der Operationsdauer unterschieden sich die beiden Gruppen ebenfalls nicht signifikant. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 67,94 ± 21,29 Minuten in der Placebo-Gruppe und 75,88 ± 36,07 Minuten in der Celecoxib-Gruppe. Der durchschnittliche Fentanyl-Verbrauch lag mit 0,31 mg ± 0,09 in der Placebo-Gruppe und 0,32 mg ± 0,11 ebenso dicht beieinander.

Operationsdauer [min] 67,94 ± 21,29 75,88 ± 36,07

Fentanyl [mg] 0,31 ± 0,09 0,32 ± 0,11

4.3 Primäre Zielparameter

4.3.1 Schmerzintensität in Ruhe und Bewegung: Die Schmerzintensität nahm sowohl in Ruhe, als auch in Bewegung deutlich ab und zeigte unter Anwendung der Repeated-Measurement-Methode einen signifikanten Zeiteffekt (p<0,001 in Wilks´Lambda). Bei dieser Methode wurde mit einem eingeschränkten Patientengut gearbeitet, da einzelne Fehldaten vorlagen. Ein signifikanter Gruppenunterschied zwischen der Placebo- und der Celecoxib-Gruppe bestand nur zu zwei Messzeitpunkten.

Eine Stunde nach der Operation betrug der Punktewert auf der VAS in der Placebo-Gruppe 4,04 ± 2,07 in Ruhe und 5,30 ± 2,67 in Bewegung. Bei Punktwerten von 3,82 ± 2,82 in Ruhe und 4,36 ± 3,22 in Bewegung unterschied sich die Celecoxib-Gruppe nicht signifikant von der Placebo-Gruppe. Auch bei der postoperativen Befragung nach vier Stunden bestanden bei Ruhewerten von 2,74 ± 1,99 in der Placebo-Gruppe und 2,92 ± 2,60 in der Verum-Gruppe, sowie bei Bewegungswerten von 3,37 ± 2,59 in der Placebogruppe und 4,18 ± 2,98 in der Celecoxib-Gruppe keine Signifikanzen. Ähnliche Werte lagen auch sechs Stunden nach der Operation vor. Der durchschnittliche Ruhewert auf der VAS betrug 2,35 ± 1,76 in der Placebo-Gruppe und 2,22 ± 2,12 in der Celecoxib-Gruppe, der durchschnittliche Bewegungswert lag bei 3,35 ± 2,59 in der Placebo-Gruppe und 3,18 ± 2,72 in der Verum-Gruppe.

Auch hier bestanden keine Signifikanzen. Am ersten postoperativen Tag nahmen die Schmerzen gegenüber dem Vortag ab, es bestand jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. In der Placebo-Gruppe betrug der Ruhewert auf der VAS 1,45 ± 1,08, in der Verum-Gruppe 1,76 ± 2,40; der Bewegungswert lag bei 4,35 ± 2,77 in der Placebo-Gruppe und 3,47 ± 2,43 in der Celecoxib-Gruppe. Auch am zweiten postoperativen Tag nahm die Schmerzstärke gegenüber dem Vortag in beiden Gruppen ab, es lag ein signifikanter Unterschied (p<0,011) bei der Schmerzbeurteilung in Bewegung zugunsten der Placebo-Gruppe vor. Der Bewegungswert betrug mit 2,19 ± 1,59 in der Placebo-Gruppe signifikant weniger als mit 3,29 ± 2,91 in der Celecoxib-Gruppe.

Die Ruhewerte lagen auf der VAS bei 0,78 ± 0,87 in der Placebo-Gruppe und 0,84 ± 0,87 in der Verum-Gruppe. Am Entlassungstag betrug der Ruhewert 0,82 ± 0,97 in der Placebo-Gruppe und 0,80

± 1,35 in der Verum-Gruppe. Die Bewegungswerte lagen bei 1,61 ± 1,72 in der Placebo-Gruppe und 2,09 ± 2,40 in der Celecoxib-Gruppe.

Sechs Wochen nach der Operation gaben die Patienten der Placebo-Gruppe ihre Schmerzstärke mit 1,22 ± 1,92 in Ruhe und 1,85 ± 1,96 in Bewegung an. In der Verum-Gruppe hatten die Schmerzen einen durchschnittlichen Punktwert von 0,92 ± 1,35 auf der VAS in Ruhe und einen Punktwert von 1,72 ± 2,00 in Bewegung. Signifikanzen lagen nicht vor.

Sechs Monate nach der Operation bestand ein signifikanter Unterschied zwischen der Placebo- und der Celecoxib-Gruppe. In der Verum-Gruppe wurden die Schmerzen in Ruhe mit 0,80 ± 1,07 signifikant niedriger (p<0,001) als in der Placebo-Gruppe mit 1,68 ± 2,28 angegeben. Bezüglich der Schmerzstärke bei Bewegung lag keine Signifikanz vor. Der durchschnittliche Punktwert betrug hier in der Placebo-Gruppe 2,04 ± 2,17 und in der Celecoxib-Gruppe 1,55 ± 1,82.

Tab. 3: Schmerzintensität, Erfassung mittels einer VAS (Werte von 0-10); Mittelwerte Ruhe/Bewegung der VAS ± Standardabweichung, Signifikanzen hervorgehoben.

Zeitpunkt der Befragung Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe 1 h nach der Operation 4,04 ± 2,07 / 5,30 ± 2,67 3,82 ± 2,82 / 4,36 ± 3,22 4 h nach der Operation 2,74 ± 1,99 / 3,37 ± 2,59 2,92 ± 2,60 / 4,18 ± 2,98 6 h nach der Operation 2,35 ± 1,76 / 3,35 ± 2,59 2,22 ± 2,12 / 3,18 ± 2,72 1 d nach der Operation 1,45 ± 1,08 / 4,35 ± 2,77 1,76 ± 2,40 / 3,47 ± 2,43 2 d nach der Operation 0,78 ± 0,87 / 2,19 ± 1,59

(p<0,011)

0,84 ± 0,87 / 3,29 ± 2,91

Tag der Entlassung 0,82 ± 0,97 / 1,61 ± 1,72 0,80 ± 1,35 / 2,09 ± 2,40 6 Wo nach der Operation 1,22 ± 1,92 / 1,85 ± 1,96 0,92 ± 1,35 / 1,72 ± 2,00 6 Mo nach der Operation 1,68 ± 2,28 / 2,04 ± 2,17 0,80 ± 1,07 / 1,55 ± 1,82

(p<0,001)

Abb.16: Darstellung der Schmerzintensität in Ruhe (VAS Werte 0-10). Messzeitpunkte in Tabelle angegeben. Signifikanter Gruppenunterschied (p<0,001) 6 Monate nach der Operation (Zeitpunkt 8).

Mediane sind durch Querbalken gekennzeichnet, Boxen stellen Interquartile dar, T-Balken geben Gesamtwertebereich wieder, Sterne und Kreise bezeichnen Extremwerte und Ausreißer.

Abb. 17: Darstellung der Schmerzintensität in Bewegung (VAS Werte 0-10). Messzeitpunkte in Tabelle angegeben. Signifikanter Gruppenunterschied am 2. Tag nach der Operation (Zeitpunkt 5).

Mediane sind durch Querbalken gekennzeichnet, Boxen stellen Interquartile dar, T-Balken geben Gesamtwertebereich wieder, Sterne und Kreise bezeichnen Extremwerte und Ausreißer.

4.3.2 Erträglichkeit der Schmerzen: Die im Rahmen der VRS gemessene Schmerzerträglichkeit besserte sich im zeitlichen Verlauf ebenfalls signifikant (p<0,001). Ein signifikanter Unterschied zwischen der Placebo- und der Celecoxib-Gruppe lag zu keinem Zeitpunkt vor.

Präoperativ waren die Schmerzen in beiden Gruppen erträglich bis schlecht erträglich. Die mittleren Punktwerte betrugen in der Placebo-Gruppe 2,63 ± 0,62 und in der Celecoxib-Gruppe 2,12 ± 0,93. Im weiteren Verlauf wurden die Schmerzen bis zum Entlassungstag zunehmend erträglicher für die Patienten. Eine Stunde nach der Operation konnten die Patienten der Placebo-Gruppe (Punktwert 1,40

± 0,83) ihre Schmerzen gut ertragen und die Patienten der Celecoxib-Gruppe gaben die Schmerzen mit einem Punktwert von 1,50 ± 0,97 als erträglich an. Als gut erträglich gaben die Patienten beider Gruppen vier Stunden nach der Operation ihre Schmerzen an. Die Punktwerte betrugen zu diesem Zeitpunkt 1,12 ± 0,78 in der Placebo-Gruppe und 1,41 ± 0,80 in der Verum-Gruppe. Sechs Stunden nach der Operation lagen ähnliche Werte vor: 1,18 ± 0,73 in der Placebo-Gruppe und 1,41 ± 0,71 in der Celecoxib-Gruppe. Am ersten und zweiten postoperativen Tag waren die Schmerzen bei Punktwerten von 1,41 ± 0,71 / 1,06 ± 0,75 in der Placebo-Gruppe und 1,29 ± 0,92 / 0,82 ± 0,64 in der Verum-Gruppe gut erträglich. Am Entlassungstag waren die Schmerzen mit mittleren Punktwerten kleiner Eins (0,75 ± 0,77 in Placebo-Gruppe; 0,69 ± 0,95 in Celecoxib-Gruppe) gut erträglich. Sechs Wochen nach der Operation stiegen die Punktwerte beider Gruppen leicht an (Placebo-Gruppe: 1,00 ± 0,89 / Verum-Gruppe: 0,93 ± 0,92), befanden sich jedoch noch deutlich im gut erträglichen Bereich.

Auch sechs Wochen nach der Operation gaben die Patienten beider Gruppen die

Schmerzerträglichkeit als gut an. Der mittlere Punktwert betrug 1,07 ± 0,92 in der Placebo-Gruppe und 1,15 ± 0,80 in der Celecoxib-Gruppe.

Tab.4: Schmerzerträglichkeit, Erfassung mittels der VRS (Punktwert: 0 = sehr gut erträglich; 1 = gut erträglich; 2 = erträglich; 3 = schlecht erträglich); Mittelwerte ± Standardabweichung

Zeitpunkt der Befragung Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe

präoperativ 2,63 ± 0,62 2,12 ± 0,93

1 h nach der Operation 1,40 ± 0,83 1,50 ± 0,97

4 h nach der Operation 1,12 ± 0,78 1,41 ± 0,80

6 h nach der Operation 1,18 ± 0,73 1,41 ± 0,71

1 d nach der Operation 1,41 ± 0,71 1,29 ± 0,92

2 d nach der Operation 1,06 ± 0,75 0,82 ± 0,64

Tag der Entlassung 0,75 ± 0,77 0,69 ± 0,95

6 Wo nach der Operation 1,00 ± 0,89 0,93 ± 0,92

6 Mo nach der Operation 1,07 ± 0,92 1,15 ± 0,80

4.3.3 Piritramid-Verbrauch: Bezüglich des Piritramidverbrauchs ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der und der Celecoxib-Gruppe. Im Aufwachraum bekam die Placebo-Gruppe 2,65 ± 4,49 mg Piritramid verabreicht und die Verum-Placebo-Gruppe 2,69 ± 3,34 mg. In den ersten 24 Stunden nach der Operation betrug der Piritramidverbrauch 26,14 ± 22,57 mg in der Placebo-Gruppe und 22,63 ± 23,72 mg in der Celecoxib-Gruppe. 24 bis 48 Stunden postoperativ wurden durchschnittlich 5,76 ± 9,74 mg Piritramid in der Placebo- und 6,82 ± 14,14 mg in der Verum-Gruppe verbraucht. Die Gesamtdosis betrug 34,55 ± 27,98 mg in der Placebo-Gruppe versus 32,14 ± 34 mg in

der Celecoxib-Gruppe.

Tab. 5: Piritramid-Verbrauch Placebo- und Celecoxib-Gruppe

Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe

Aufwachraum 2,65 ± 4,49 mg 2,69 ± 3,34 mg

24 h- Dosis 26,14 ± 22,57 mg 22,63 ± 23,72 mg

24-48- h Dosis 5,76 ± 9,74 mg 6,82 ± 14,14 mg

Gesamtverbrauch 34,55 ± 27,98 mg 32,14 ± 32,34 mg

Abb. 18: Piritramid-Verbrauch [mg]; 24 h Dosis, 24-48 h Dosis, Gesamtverbrauch;

Mediane sind durch Querbalken gekennzeichnet, Boxen stellen Interquartile dar, T-Balken geben Gesamtwertebereich wieder, Sterne und Kreise bezeichnen Extremwerte und Ausreißer.

4.4 Sekundäre Zielparameter

4.4.1 Zusatzmedikation: Insgesamt benötigten 15 von 34 Patienten eine Zusatzmedikation in Form von Paracetamol und Metamizol. In der Placebo-Gruppe erhielten 6 von 17 Patienten (35%) eine Zusatzmedikation, in der Celecoxib-Gruppe hingegen 9 von 17 Patienten (53%) [Tab. 6].

Tab. 6: Anzahl der Patienten mit Bedarf an Zusatzmedikation

Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe Total

Zusatzmedikation nein 11 8 19

Zusatzmedikation ja 6 9 15

Total 17 17 34

4.4.2 Dexamethason-Verabreichung: Aufgrund einer starken Nervenwurzelreizung bekamen insgesamt 14 von 34 Patienten intraoperativ 20-80 mg Dexamethason verabreicht.

Aus der Placebo-Gruppe erhielten 5 von 17 Patienten (29 %) intraoperativ 40 mg Dexamethason i.v.

verabreicht. Insgesamt 9 Patienten (53 %) aus der Celecoxib-Gruppe erhielten Dexamethason: Vier von ihnen 20 mg, drei 40 mg und zwei 80 mg [Tab. 7].

Tab. 7: Übersicht intraoperative Dexamethason-Verabreichung

4.4.3 Nebenwirkungen der Pharmakotherapie: Insgesamt traten bei sechs Patienten Nebenwirkungen der Pharmakotherapie auf. Zwei Patienten der Placebo-Gruppe beklagten sich über Übelkeit und Erbrechen. In der Celecoxib-Gruppe waren vier Patienten mit Übelkeit und Erbrechen zu verzeichnen, wobei ein Patient zusätzlich Zeichen der Sedation zeigte und ein weiterer anfänglich Zeichen eines Harnverhalts hatte [Tab. 8].

Tab. 8: Anzahl der Patienten mit Nebenwirkungen:

Nebenwirkungen Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe Total

Keine 15 13 28

4.4.4 Hyperalgesie-Schwelle im Narbenbereich: Ein signifikanter Unterschied zwischen der Placebo- und Celecoxib-Gruppe bezüglich der Hyperalgesie-Schwelle im Narbenbereich lag zu keinem der drei Messzeitpunkte vor. Am ersten postoperativen Tag betrug der Mittelwert der vFrey-Haare 4,59 ± 2,92 mN in der Placebo-Gruppe und 6,26 ± 6,56 mN in der Celecoxib-Gruppe. Die Schmerzempfindlichkeit nahm am zweiten postoperativen Tag in beiden Gruppen mit Mittelwerten von 14,20 ± 24,42 mN in der Placebo-Gruppe und 41,82 ± 97,22 mN in der Verum-Gruppe deutlich ab. Auch am Entlassungstag war gegenüber den vorherigen Messzeitpunkten ein Anstieg der

Hyperalgesie-Schwelle zu verzeichnen: Der Mittelwert der vFrey-Haare betrug 98,00 ± 130,94 mN in der Placebo-Gruppe und 75,27 ± 117,74 mN in der Celecoxib-Gruppe.

Tab. 9: Hyperalgesie-Schwelle im Narbenbereich: Mittelwerte ± Standardabweichung der vFrey-Haare

Messzeitpunkt Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe

1 d nach der Operation 4,59 ± 2,92 mN 6,26 ± 6,56 mN 2 d nach der Operation 14,20 ± 24,42 mN 41,82 ± 97,22 mN

Tag der Entlassung 98,00 ± 130,94 mN 75,27 ± 117,74 mN

4.4.5 Angst vor der Operation: Die Operationsangst der Placebo-Gruppe betrug im Mittel 6,65 ± 3,06 auf der VAS, mit einem Minimum von 0,40 und einem Maximum von 10,00. Der Mittelwert der Celecoxib-Gruppe lag bei 4,33 ± 3,85 und einem Minimum von 0,00 und einem Maximum von 10,00. Ein signifikanter Gruppenunterschied bestand nicht.

Tab.10: Angst vor der Operation: VAS (Werte 0-10) Mittelwerte ± Standardabweichung, minimaler und maximaler Wert

Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe Angst vor der

Operation

6,65 ± 3,06 (0,40-10,00)

4,33 ± 3,85 (0,00-10,00)

4.4.6 Depression: Bei der Auswertung des BDI unter Anwendung des Repeated-Measurement-Modells zeigte sich im zeitlichen Verlauf eine signifikante Abnahme der Depression mit p<0,001 (Wilks´Lambda). Ein signifikanter Gruppenunterschied lag im Korrelations-Test für gepaarte Stichproben sechs Monate nach der Operation vor.

Präoperativ betrug der Mittelwert in der Placebo-Gruppe 8,65 ± 5, 69 und 9,17 ± 8,93 in der Celecoxib-Gruppe. Bei der folgenden Befragung (sechs Wochen nach der Operation) nahmen die Mittelwerte signifikant ab. In der Placebo-Gruppe betrug der Mittelwert 4,18 ± 4,07 und in der Verum-Gruppe 3,92 ± 5,63. Sechs Monate nach der Operation stieg der Mittelwert der Placebo-Gruppe auf 8,29 ± 11,30 an, während der Mittelwert der Celecoxib-Placebo-Gruppe mit 3,58 ± 5,20 leicht sank. Zu diesem Messzeitpunkt war der Mittelwert der Celecoxib-Gruppe signifikant (p< 0,016) niedriger als der Mittelwert der Placebo-Gruppe.

Tab. 11: Beurteilung der Depression; BDI (Werte: 0-63), Mittelwerte ± Standardabweichung;

Signifikanz hervorgehoben

Messzeitpunkt Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe

präoperativ 8,65 ± 5,69 9,17 ± 8,93

6 Wo nach der Operation 4,18 ± 4,07 3,92 ± 5,63

6 Mo nach der Operation 8,29 ± 11,30 3,58 ± 5,20

p<0,016

Abb. 19: BDI zur Erfassung der Depression Abb. 20: ADS zur Erfassung der Depression

(Werte 0-63) (Werte 0-45)

Signifikanter Gruppenunterschied 6 Mon nach Operation, p<0,016 im BDI und p<0,009 im

ADS.Mediane sind durch Querbalken gekennzeichnet, Boxen stellen Interquartile dar, T-Balken geben Gesamtwertebereich wieder, Sterne und Kreise bezeichnen Extremwerte und Ausreißer.

Die Auswertungsergebnisse des ADS entsprechen denen des BDI. Auch in diesem Test zeigte sich im zeitlichen Verlauf unter Anwendung des Repeated-Measurement-Modells eine signifikante Abnahme der Depression mit p<0,000 (Wilks’Lambda). Sechs Monate nach der Operation lag ebenfalls ein signifikanter Gruppenunterschied mit p<0,009 im Korrelations-Test für gepaarte Stichproben vor.

Präoperativ betrug der Mittelwert der ADS 13,24 ± 6,83 in der Placebo-Gruppe und 13,80 ± 8,84 in der Celecoxib-Gruppe. Sechs Wochen nach der Operation fielen die Mittelwerte der ADS ebenso ab, wie die des BDI. In der Placebo-Gruppe betrug der Mittelwert 6,59 ± 4,43 und in der Verum-Gruppe 6,50 ± 8,57. Sechs Monate nach der Operation stiegen die Mittelwerte beider Gruppen wieder an. Der Mittelwert der Celecoxib-Gruppe war mit 7,20 ± 7,15 signifikant niedriger (p<0,009) als der Mittelwert der Placebo-Gruppe mit 10,71 ± 11,30.

Tab. 12: Beurteilung der Depression; ADS (Werte 0-45); Mittelwerte ± Standardabweichung;

Signifikanz hervorgehoben

Messzeitpunkt Placebo-Gruppe Celecoxib-Gruppe

präoperativ 13,24 ± 6,83 13,80 ± 8,84

6 Wo nach der Operation 6,59 ± 4,43 6,50 ± 8,57

6 Mo nach der Operation 10,71 ± 11,30 7,20 ± 7,15 p<0,009

4.4.7 Alltagsaktivitäten, Lebensqualität: Der WHYMPI wurde zur Erfassung der Mittelwertveränderungen im zeitlichen Verlauf ebenfalls mit Hilfe des Repeated-Measurement-Modells ausgewertet. Aufgrund von vereinzelt aufgetretenen Fehlwerten wurde mit einem eingeschränkten Patientengut gearbeitet.

Der erste Testteil setzt sich mit den Schmerzfolgen für das tägliche Leben auseinander. In vier von fünf Subgruppen liegt eine signifikante Abnahme der Beeinträchtigung im zeitlichen Verlauf vor. In diesen vier Gruppen ist p<0,001 in Wilks´Lambda. Ein signifikanter Gruppenunterschied bestand zu keinem Messzeitpunkt.

Betrug der Mittelwert der Schmerzstärke präoperativ noch 4,26 ± 1,58 in der Placebo-Gruppe und 3,94 ± 1,20 in der Celecoxib-Gruppe, sank dieser sechs Wochen nach der Operation signifikant auf 1,65 ± 1,04 in der Placebo-Gruppe und 1,18 ± 1,38 in der Verum-Gruppe ab. Sechs Monate nach der Operation stieg der Mittelwert der Placebo-Gruppe wieder leicht auf 1,82 ± 1,43 an, während der Mittelwert der Celecoxib-Gruppe mit 1,14 ± 0,80 stabil blieb.

Die Beeinträchtigung durch die Schmerzen nahm im zeitlichen Verlauf ebenfalls signifikant ab.

Präoperativ betrug der Mittelwert 4,07 ± 1,31 in der Placebo-Gruppe und 3,87 ± 1,26 in der Celecoxib-Gruppe. Ein Absinken auf 2,20 ± 1,06 in der Placebo-Gruppe und 1,42 ± 1,39 in der Verum-Gruppe war sechs Monate nach der Operation zu beobachten. Eine leichte Abnahme war auch sechs Monate nach der Operation bei Mittelwerten von 1,87 ± 1,44 in der Placebo-Gruppe und 1,37 ± 0,99 in der Verum-Gruppe noch zu verzeichnen.

Ein ähnliches Bild ergab sich auch bezüglich der affektiven Verstimmung: präoperativ betrug der Mittelwert der Placebo-Gruppe 3,16 ± 1,33 und der Mittelwert der Celecoxib-Gruppe 3,36 ± 0,83.

Sechs Wochen nach der Operation kam es zur signifikanten Abnahme der Mittelwerte, welche bei 1,50 ± 0,96 in der Placebo-Gruppe und 1,53 ± 1,04 in der Verum-Gruppe lagen. In beiden Gruppen ist sechs Monate nach der Operation ein leichter Mittelwertanstieg auf 1,97 ± 1,60 in der Placebo-Gruppe und 1,64 ± 1,29 in der Celecoxib-Gruppe zu beobachten.

Die soziale Unterstützung nahm im zeitlichen Verlauf ebenfalls signifikant ab. Präoperativ war sie mit Mittelwerten von 5,41 ± 0,88 in der Placebo-Gruppe und 4,79 ± 0,91 in der Celecoxib-Gruppe noch sehr groß. Im postoperativen Verlauf nahm sie nach sechs Wochen mit Mittelwerten von 4,43 ± 1,58 in der Placebo-Gruppe und 3,81 ± 1,48 in der Verum-Gruppe ab. Ein weiterer Rückgang der sozialen

Unterstützung war sechs Monate nach der Operation zu verzeichnen. Der Mittelwert der Placebo-Gruppe betrug 3,39 ± 1,89 und 3,64 ± 1,08 in der Celecoxib-Placebo-Gruppe.

Bezüglich der Lebenskontrolle lagen im zeitlichen Verlauf keine signifikanten Veränderungen vor.

Die genauen Ergebnisse des ersten Testteils sind noch einmal in Tab. 13 festgehalten und die Mittelwertverläufe in Abb. 21-25 dargestellt.

Tab.13: Schmerzfolgen für das tägliche Leben; WHYMPI (Werte 0-6), Placebo (obere Werte) Celecoxib (untere Werte) ± Standardabweichung, zeitliche Signifikanz mit p<0,001 in Wilks´Lambda bei Schmerzstärke, Beeinträchtigung, affektive Verstimmung und sozialer Unterstützung

präoperativ 6 Wo nach Operation 6 Mo nach Operation Schmerzstärke 4,26 ± 1,58

Abb. 21 : Mittelwertverlauf Schmerz- Abb. 22: Mittelwertverlauf Beeinträchtig- stärke; WHYMPI (Werte 0-6); Signifikanz ung durch Schmerzen; WHYMPI

im zeitlichen Verlauf mit p<0,001 in Wilks´ (Werte 0-6); Signifikanz im zeitlichen Verlauf

Lambda mit p<0,001 in Wilks´Lambda

Abb. 23: Mittelwertverlauf affektive Abb. 24: Mittelwertverlauf soziale Verstimmung; WHYMPI (Werte 0-6); Unterstützung; WHYMPI (Werte 0-6);

Signifikanz im zeitlichen Verlauf mit Signifikanz im zeitlichen Verlauf mit p<0,001 in Wilks´Lambda p<0,001 in Wilks´Lambda

Der zweite Teil des WHYMPI prüft, wie der Patient die Reaktionen anderer auf sein Schmerzverhalten erlebt. Nur in einer der drei Subgruppen liegt eine Signifikanz im zeitlichen Verlauf vor. Ein signifikanter Gruppenunterschied besteht zu keinem Zeitpunkt. Die Zuwendung nimmt im zeitlichen Verlauf mit p<0,001 in Wilks´Lambda signifikant ab. Präoperativ beträgt der Mittelwert 4,58 ± 0,96 in der Placebo-Gruppe und 4,52 ± 0,69 in der Celecoxib-Gruppe. Sechs Wochen nach der Operation nimmt die Zuwendung mit Mittelwerten von 3,48 ± 1,43 in der Placebo-Gruppe und 3,68 ± 1,38 in der Verum-Gruppe ab. In der Placebo-Gruppe setzt sich dieser Prozess mit Mittelwerten von 3,13 ± 1,46

Affektive Verstimmung

nach sechs Monaten fort, während die Mittelwerte der Celecoxib-Gruppe mit 3,70 ± 0,77 konstant

nach sechs Monaten fort, während die Mittelwerte der Celecoxib-Gruppe mit 3,70 ± 0,77 konstant