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4. Ergebnisse

4.2 Ergebnisse nach intravenöser Applikation von unfraktioniertem

Die Cmax nach intravenöser Applikation von 50 I.E.(UFH)/kg KM war deutlich niedriger bei den Hunden, die an CNI erkrankt waren, im Vergleich zur nierengesunden Kontrollgruppe (Gruppe 3 [Kontrolle]: 0,71 I.E./ml [Median]; Gruppe 4 [CNI]: 0,34 I.E./ml; Mann-Whitney-Test: p=0,0481; Abb. 16; Tab. 27). Die Cltot war bei den Hunden mit herabgesetzter Nierenfunktion (4,09 ml/min/kg [Median]) signifikant höher (1,50 ml/min/kg; Mann-Whitney-Test: p=0,0002), die T50 (32,8 min [Median]) signifikant niedriger im Vergleich zur nierengesunden Kontrollgruppe (23,4 min; Mann-Whitney-Test: p=0,0092). Zwischen den – in Abhängigkeit vom Schweregrad der GFR-Verminderung (< oder ≥0,5 ml/min/kg) – gebildeten Subgruppen von nierenkranken Hunden ergaben sich keine deutlichen Unterschiede in Abhängigkeit von der Höhe der GFR mittels Mann-Whitney-Test (Tab. 28).

Die Einzelwerte der originalen und korrigierten Plasmaheparinaktivitäten sowie der pharmakokinetischen Parameter sind den Tabellen 51 bis 56 des tabellarischen Anhanges zu entnehmen.

0,0

Abb. 16: Verlauf der Plasmaheparinaktivität von unfraktioniertem Heparin (Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3;

n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22).

Tab. 27: Pharmakokinetische Ergebnisse von unfraktioniertem Heparin nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM (Median; Minimum–Maximum). Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 1) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 2) mittels Mann-Whitney-Test.

* = signifikante Werte p<0,05 Abkürzungen:

Cmax = maximale Plasmaheparinaktivität Cltot = totale Clearance

Tab. 28: Pharmakokinetische Ergebnisse von unfraktioniertem Heparin nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM (Median, Minimum–Maximum). Vergleich zwischen Hunden mit unterschiedlich stark reduzierter glomerulärer Filtrationsrate (GFR) aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz mittels Mann-Whitney-Test.

Untergruppe n Cmax

Cmax = maximale Plasmaheparinaktivität Cltot = totale Clearance T50 = terminale Halbwertszeit

< = kleiner

≥ = größergleich

4.2.1 Aktivierte partielle Thromboplastinzeit

Nach intravenöser Injektion von 50 I.E.(UFH)/kg KM ergaben sich für die aPTT in beiden Tiergruppen zu den einzelnen Zeitpunkten deutlich ausgeprägte individuelle Schwankungen.

Die Messergebnisse waren überwiegend nicht normalverteilt. Mit der orientierend berechneten zweifaktoriellen Varianzanalyse ließ sich für die aPTT kein Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p=0,2395), ein deutlicher Unterschied hinsichtlich des Blutentnahmezeitpunktes (p=0,0028), aber ebenfalls keine wesentliche Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,5835) nachweisen (Tab. 68). Bei individuellen Gruppenvergleichen zu den verschiedenen Zeitpunkten mittels Wilcoxon-Test ließen sich ausschließlich vor und 180 bis 480 Minuten post injectionem deutliche Unterschiede nachweisen, wobei die Hunde mit CNI längere Werte aufwiesen (p<0,05). Im Vergleich zum Ausgangsniveau war die aPTT in beiden Gruppen zu allen Zeitpunkten von 2 bis 60 Minuten post injectionem deutlich verlängert (Abb. 17; Signed-Rank-Test: p<0,05).

Die aPTT-Ratio, d. h. das Verhältnis aus aktuellem Messwert und Ausgangswert, erreichte 2 Minuten nach der Injektion einen signifikant höheren Maximalwert von 2,35 (Median) bei Hunden mit normaler Nierenfunktion im Vergleich zur aPTT-Ratio von 1,9 bei Hunden mit CNI (Wilcoxon-Test: p=0,0463; Tab. 29). Die orientierend berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse zeigte auch für die nicht normalverteilte aPTT-Ratio keinen Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p=0,5093), ausgeprägte Unterschiede zwischen Blutentnahmezeitpunkten (p<0,0001) und keine gesicherte Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,2936). Die Einzelmesswerte von aPTT, aPTT-Ratio und lokalen statistischen Vergleichen sind dem tabellarischen Anhang zu entnehmen (Tab. 57 und 58).

463 196412

15 30 60 120 180 480

2

5 10 240 360

0

391351 326 275 211 202 212 207 200

aktivierte partielle Thromboplastinzeit (sec)

0 10 20 30 40 50 60 70 80

>80

Zeit nach Heparininjektion (min)

KONTROLLE CNI

Abb. 17: Verlauf der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT; Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3;

n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22).

Tab. 29: aktivierte partielle Thromboplastinzeit-Ratio (aPTT-Ratio [Verhältnis der aPTT zum Ausgangswert]; Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22) mittels Signed-Rank-Test (ps) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels Wilcoxon-Test (pw) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 Median 1.00 2.35 2.01 1.75 1.58 1.41 1.21 1.05 1.04 1.02 0.96 0.99 Min 1.00 1.45 1.33 1.28 1.24 1.11 1.04 0.89 0.83 0.76 0.82 0.79 Max 1.00 3.35 2.68 2.56 2.09 1.64 1.49 1.31 1.30 1.27 1.22 1.15 4 Median 1.00 1.67 1.58 1.49 1.40 1.29 1.16 1.04 1.05 1.05 1.02 1.02 Min 1.00 1.16 1.08 0.94 1.01 1.00 0.95 0.89 0.83 0.80 0.86 0.89 Max 1.00 4.26 4.24 4.16 3.29 2.93 1.75 1.42 1.19 1.26 1.16 1.30 3 pS 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,2031 0,3887 0,8320 0,8262 0,4453 4 pS <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 0,0079 0,0138 0,1085 0,2937 0,4131 3/4 pW 1,0000 0,0486 0,0534 0,0673 0,1127 0,4515 0,6111 0,9675 1,0000 0,7133 0,2988 0,4755

4.2.3 Thrombinzeit

Nach intravenöser Injektion von 50 I.E.(UFH)/kg KM ergaben sich für die TZ in beiden Tiergruppen zu den einzelnen Zeitpunkten deutlich ausgeprägte individuelle Schwankungen.

Die Messergebnisse waren überwiegend nicht normalverteilt. Mit der orientierend berechneten zweifaktoriellen Varianzanalyse ließ sich für die TZ kein Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p=0,0699), ein deutlicher Unterschied hinsichtlich des Blutentnahmezeitpunktes (p<0,0001) sowie eine deutliche Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,0054) nachweisen. Diese spiegelten sich bei individuellen Gruppenvergleichen zu den verschiedenen Zeitpunkten mittels Wilcoxon-Test wider, wo sich deutliche Unterschiede vor der Injektion, 5 bis 15 Minuten sowie 120 bis 480 Minuten nach der Injektion nachweisen ließen. Dabei war zum Zeitpunkt 5 bis 15 Minuten nach der Injektion die TZ der gesunden Kontrolle ausgeprägter verlängert im Vergleich zu den nierenkranken Hunden, zu den anderen Zeitpunkten war

dagegen die Verlängerung der Hunde mit CNI ausgeprägter. Die TZ war bei den nierengesunden Hunden über 60 Minuten, bei den nierenkranken Hunden über 120 Minuten post injectionem gegenüber dem Ausgangsniveau verlängert (Signed-Rank-Test: p<0,05).

Die TZ-Ratio, d. h. das Verhältnis aus aktuellem Messwert und Ausgangswert, erreichte 2 Minuten nach der Injektion einen signifikant höheren Maximalwert von 2,9 (Median) bei Hunden mit normaler Nierenfunktion im Vergleich zu 1,9 bei Hunden mit CNI (Wilcoxon-Test: p=0,0124; Tab. 30). Die orientierend berechnete zweifaktorielle Varianzanalyse zeigte für die nicht normalverteilte TZ-Ratio einen deutlichen Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p=0,0052), ausgeprägte Unterschiede zwischen Blutentnahmezeitpunkten (p<0,0001) sowie eine deutliche Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,0028). Bei individuellen Gruppenvergleichen mit Hilfe des Wilcoxon-Testes lag die TZ-Ratio 2 bis 30 Minuten post injectionem bei den nierengesunden Hunden deutlich über dem Wert der Gruppe der Hunde mit CNI (p<0,05). Die Einzelmesswerte von TZ, TZ-Ratio und lokalen statistischen Vergleichen sind dem tabellarischen Anhang zu entnehmen (Tab. 59 und 60).

0 10 20 30 40 50 60 70

0

25 1015 30 60 120 180 240 360 480

Zeit nach Heparininjektion (min)

Thrombinzeit (sec) KONTROLLE

CNI

Abb. 18: Verlauf der Thrombinzeit (Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4;

n=22).

Tab. 30: Thrombinzeit-Ratio (TZ-Ratio [Verhältnis der TZ zum Ausgangswert]; Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3;

n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22) mittels Signed-Rank-Test (ps) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels Wilcoxon-Test (pw) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 Median 1.00 2.91 2.81 2.53 2.41 1.60 1.26 1.01 1.00 0.99 1.00 0.98 Min 1.00 1.68 1.61 1.51 1.49 1.32 1.14 0.96 0.95 0.95 0.94 0.93 Max 1.00 6.09 4.66 4.39 3.45 2.29 1.52 1.16 1.08 1.09 1.09 1.03 4 Median 1,00 1,94 1,82 1,71 1,59 1,38 1,16 1,02 1,00 0,98 1,00 0,97 Min 1,00 1,36 1,23 1,10 1,08 1,05 0,98 0,97 0,91 0,92 0,87 0,85 Max 1,00 4,69 4,15 2,85 3,66 2,49 1,89 1,35 1,13 1,17 1,08 1,06 3 pS 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,0020 0,4844 0,5664 0,7383 0,9492 0,0664 4 pS <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 0,0031 0,6840 0,6593 0,9329 0,0314 3/4 pW 1,0000 0,0124 0,0041 0,0069 0,0041 0,0183 0,0636 0,3693 0,9349 0,8544 0,7444 0,9512

4.2.4 Antithrombin-Aktivität

Die Messergebnisse der AT-Aktivität sowie der anhand der Plasmaalbuminkonzentration korrigierten AT-Aktivität waren nach intravenöser Injektion von 50 I.E.(UFH)/kg KM überwiegend standard-normalverteilt, die zusätzlich berechnete Abnahme in Prozent der Ausgangsaktivität nicht. Die zweifaktorielle Varianzanalyse zeigte für die korrigierte AT-Aktivität signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen (p<0,0001) und den Blutentnahmezeitpunkten (p<0,0001), jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Blutentnahmezeitpunkt (p=0,2692) auf. Zu allen Zeitpunkten vor (Kontrolle; Gruppe 3: 97,5 % [arithmetischer Mittelwert]; CNI; Gruppe 4: 68,0 %; F-Test der Varianzanalyse: p<0,0001) und während des gesamten Versuchszeitraumes lag eine signifikant niedrigere korrigierte AT-Aktivität bei den nierenkranken Hunden im Vergleich zur nierengesunden Kontrolle vor (F-Test der Varianzanalyse: p<0,0001; Tab. 31).

Die korrigierte AT-Aktivität fiel bis zum Ende des Versuches im Median bei Hunden mit CNI um 4,7 % des Ausgangswertes deutlich ab (Student´s-t-Test: p=0,0044). Geringere Veränderungen wurden bei nierengesunden Hunden beobachtet, wo deutliche Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert nur zum Zeitpunkt 120 und 180 Minuten zu beobachten waren (Abb. 13; Tab. 32). Die Einzelwerte der nicht korrigierten sowie der korrigierten AT-Aktivität, der prozentualen Abnahmen vom Ausgangswert und lokalen statistischen Vergleiche sind Tab. 61 bis 64 des tabellarischen Anhanges, die Werte der ausschließlich für die Korrektur verwendeten Plasmaalbuminkonzentration sind Tab. 64 zu entnehmen.

25 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120

10 15 30 60 120 180 240 360 480

Zeit nach Heparininjektion (min) 0

Korrigierte Antithrombinkonzentration (%)

KONTROLLE CNI

Abb. 19: Verlauf der Antithrombin-Aktivität, korrigiert anhand der Plasmaalbuminkonzentration (arithmetischer Mittelwert ± Standardabweichung) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 4; n=22).

Tab. 31: Antithrombin-Aktivität (%; korrigiert anhand der Plasmaalbuminkonzentration;

arithmetischer Mittelwert [] und Standardabweichung [s]) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22) mittels Student´s-t-Test (pST) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels F-Test der Varianzanalyse (pF) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 97,5 97,1 96,4 96,7 97,6 96,4 95,7 94,3 94,1 95,6 97,5 96,5 s 7,8 8,4 8,0 8,0 7,8 9,1 8,5 6,7 7,1 8,4 6,9 6,9 4 68,0 68,3 67,5 67,6 68,0 67,0 66,9 65,8 66,3 66,2 66,2 65,8

s 14,3 16,0 14,2 13,9 14,2 13,0 14,7 14,7 14,4 15,3 14,7 15,4 3 pST 0,5723 0,4602 0,5876 0,9812 0,5225 0,3552 0,0485 0,0342 0,3390 0,9966 0,6597 4 pST 0,4275 0,5088 0,6728 0,8353 0,2126 0,1612 0,0754 0,1162 0,0520 0,0341 0,0143 3/4 pF <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001 <0,0001

Tab. 32: Prozentuale Abnahme der anhand der Plasmaalbuminkonzentration korrigierten Antithrombin-Aktivität im Verhältnis zur Ausgangsaktivität (%; Median, Minimum–Maximum) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3;

n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI; Gruppe 4; n=22) mittels Signed-Rank-Test (ps) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels Wilcoxon-Test (pw) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 Median 0,0 0,3 1,6 2,5 -0,3 1,1 4,1 4,6 3,1 3,7 1,6 2,5 Min 0,0 -3,6 -7,8 -7,4 -6,7 -11,2 -10,4 -4,9 -4,0 -8,5 -18,1 -19,6 Max 0,0 5,1 8,6 6,2 5,4 6,2 7,8 9,2 9,6 12,3 8,6 8,4 4 Median 0,0 0,7 1,4 0,7 0,4 2,8 2,3 4,5 3,4 3,1 4,0 4,7 Min 0,0 -16,9 -13,9 -16,6 -21,8 -12,5 -12,1 -19,9 -16,7 -14,2 -17,6 -18,2 Max 0,0 14,3 10,0 10,6 7,9 12,2 13,9 13,5 14,6 16,3 12,6 12,3 3 ps 0,3555 0,3750 0,6250 0,8672 0,3750 0,3594 0,0801 0,0391 0,3105 0,6953 0,2637 4 ps 0,6715 0,2944 0,6373 0,4680 0,3097 0,0731 0,0201 0,0624 0,0223 0,0088 0,0044 3/4 pw 1,0000 0,8072 0,9838 0,9352 0,8230 0,9029 0,5022 0,9838 0,7759 0,8230 0,1546 0,3291

4.2.5 Thrombozytenzahl

Nach intravenöser Injektion von 50 I.E.(UFH)/kg KM waren die Messergebnisse der Thrombozytenzahl überwiegend standard-normalverteilt. Mit der Berechnung der zweifaktoriellen Varianzanalyse ließ sich für die Thrombozytenzahl kein Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p=0,1973), keine Unterschiede hinsichtlich der Blutentnahmezeitpunkte (p=0,2354) und keine gesicherte Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,4010) nachweisen. Im weiteren Verlauf des Versuches zeigten die Hunde der gesunden Kontrollgruppe geringgradige und klinisch nicht relevante, statistisch allerdings signifikante Verminderungen der Thrombozytenzahl zum Ausgangswert zu den Zeitpunkten 2, 120, 180 und 360 Minuten (Student´s-t-Test: p<0,05; Abb. 20; Tab. 33). Bei den nierenkranken Hunden lagen keine signifikanten Veränderungen der Thrombozytenzahl zum Ausgangswert vor (Student´s-t-Test:

p>0,05). Die Einzelwerte der Thrombozytenzahl und der lokalen statistischen Vergleiche sind Tab. 65 des tabellarischen Anhanges zu entnehmen.

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

5 1015 30 60 120 180 240 360 480

Zeit nach Heparininjektion (min) 0

2

Thrombozytenzahl (1000l)

KONTROLLE CNI

Abb. 20: Verlauf der Thrombozytenzahl (arithmetischer Mittelwert ± Standardabweichung) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 4; n=22).

Tab. 33: Thrombozytenzahl (103/µl; arithmetischer Mittelwert [] und Standardabweichung [s]) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 4; n=22) mittels Student´s-t-Test (pST) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels F-Test der Varianzanalyse (pF) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 273 259 268 282 258 283 251 246 251 274 252 238

s 86 73 82 86 71 98 62 67 76 132 68 92

4 188 208 225 199 208 203 204 198 194 192 191 191

s 143 151 175 141 147 142 140 133 138 130 133 135 3 pST 0,0388 0,5477 0,5166 0,0838 0,6861 0,1696 0,0395 0,0483 0,9891 0,0477 0,0938 4 pST 0,2916 0,1761 0,5421 0,3184 0,4099 0,4304 0,5534 0,7617 0,8378 0,8503 0,8692 3/4 pF 0,0933 0,3261 0,4636 0,0975 0,3167 0,1204 0,3112 0,3011 0,2282 0,1090 0,1856 0,3313

4.2.6 Hämatokrit

Nach intravenöser Injektion von 50 I.E.(UFH)/kg KM waren die Messergebnisse des Hämatokrits überwiegend standard-normalverteilt. Mit der Berechnung der zweifaktoriellen Varianzanalyse ließ sich für den Hämatokrit ein deutlicher Unterschied zwischen den Versuchsgruppen (p<0,0001) und deutliche Unterschiede hinsichtlich der Blutentnahmezeitpunkte (p=0,0042), aber keine gesicherte Wechselwirkung zwischen den Faktoren Versuchsgruppe und Probeentnahmezeitpunkt (p=0,4920) nachweisen. Der Hämatokrit der Gruppe der Hunde mit CNI war vor (Kontrolle; Gruppe 3: 38,2 % [arithmetischer Mittelwert]; CNI; Gruppe 4: 26,9 %; F-Test der Varianzanalyse: p=0,0003) und während des gesamten Versuchszeitraumes signifikant niedriger im Vergleich zur gesunden Kontrolle (F-Test der Varianzanalyse: p<0,05; Abb. 21). Im Verlauf des Versuches fiel der Hämatokrit in beiden Gruppen geringgradig ab. Bei den nierengesunden Hunden lag eine signifikante Verminderung zum Zeitpunkt 240 Minuten nach der Injektion vor (Student´s-t-Test: p=0,0200), bei den nierenkranken Hunden lag eine signifikante Verminderung zum Ausgangswert zum Zeitpunkt 30, 120 sowie 240 bis 480 Minuten nach

der Injektion vor (Student´s-t-Test: p<0,05; Tab. 34). Die Einzelwerte des Hämatokrits und der lokalen statistischen Vergleiche sind Tab. 66 des tabellarischen Anhanges zu entnehmen.

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60

5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

Zeit nach Heparininjektion (min) 02

Hämatokrit (%)

KONTROLLE CNI

Abb. 21: Verlauf des Hämatokrits (arithmetischer Mittelwert ± Standardabweichung) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 4; n=22).

Tab. 34: Hämatokrit (%; arithmetischer Mittelwert [] und Standardabweichung [s]) nach intravenöser Injektion von 50 I.E./kg KM unfraktionierten Heparins. Vergleich zwischen Hunden mit normaler Nierenfunktion (Kontrolle; Gruppe 3; n=10) und Hunden mit reduzierter glomerulärer Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI;

Gruppe 4; n=22) mittels Student´s-t-Test (pST) innerhalb der verschiedenen Gruppen und mittels F-Test der Varianzanalyse (pF) zwischen den verschiedenen Gruppen (Fettdruck verdeutlicht signifikante Unterschiede, p<0,05).

Gruppe Mess- Zeit (min)

größe 0 2 5 10 15 30 60 120 180 240 360 480

3 38,2 38,9 38,8 40,5 39,4 38,6 39,3 39,0 37,4 35,4 36,9 36,8 s 5,1 4,4 5,2 9,6 6,7 5,6 8,6 7,3 5,3 4,1 3,9 4,5 4 26,9 26,4 27,0 26,5 28,2 26,0 26,4 25,7 25,7 25,0 24,9 24,8

s 7,9 7,7 8,0 8,0 10,2 7,7 8,5 7,8 8,0 7,3 7,8 8,4 3 pST 0,4431 0,6688 0,4541 0,5092 0,7294 0,6597 0,6254 0,5416 0,0200 0,2454 0,4431 4 pST 0,2721 0,7988 0,3622 0,3693 0,0064 0,3312 0,0124 0,0538 0,0029 0,0006 <0,0001 3/4 pF 0,0003 <0,0001 0,0002 0,0002 0,0035 <0,0001 0,0004 <0,0001 0,0002 0,0002 <0,0001 0,0002

Plasmaheparinaktivität (I.E./ml)

4.3. Abhängigkeit der einzelnen Gerinnungstests von der Plasmaheparinaktivität

4.3.1 Aktivierte partielle Thromboplastinzeit

Eine zufriedenstellende und unter den gewählten Modellen die beste Kurvenanpassung für die Beziehung zwischen Plasmaheparinaktivität und aPTT-Ratio ergab sich mit einem exponentiellen Regressionsmodell. Zwischen der Plasmaheparinaktivität und der aPTT-Ratio lag sowohl bei der nierengesunden Kontrollgruppe (Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman [rs]=0,780) wie auch bei den Hunden, die an CNI erkrankt waren (rs=0,765) eine signifikante (p<0,01) Abhängigkeit vor (Abb. 22). Bei verschiedenen Niveaus der Plasmaheparinaktivität ergaben Berechnungen unter Berücksichtigung der Regressionsanalyse analoge aPTT-Ratios (0,25 I.E./ml: gesund: 1,25, CNI: 1,45; 0,5 I.E./ml:

gesund: 1,59, CNI: 1,77; 1,0 I.E./ml: gesund: 2,54, CNI: 2,63).

y = 0,9892e0,943x

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00

Abb. 22: Exponentielle Regression zwischen der Plasmaheparinaktivität und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (umgerechnet als Verhältnis zum Ausgangswert [aPTT-Ratio]) bei Hunden mit einer glomerulären Filtrationsrate im Normbereich (n=32; Gruppe 1 und 3; Kontrolle) nach entweder subkutaner (500 I.E./kg KM) oder intravenöser (50 I.E./kg KM) Injektion von unfraktioniertem Heparin

Berücksichtigt sind 156 Einzelproben, die zu den Zeitpunkten 0 bis 1440 Minuten (subkutane Heparininjektion) bzw. 0 bis 480 Minuten (intravenöse Heparininjektion) abgenommen worden sind und eine Plasmaheparinaktivität ≥0,05 I.E./ml aufwiesen.

rs = Rangkorrelationskoeffizienz nach Spearman

aPTT-Ratio

n = 156 rs = 0,780

y = 1,1945e0,7878x

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40

Abb. 23: Exponentielle Regression zwischen der Plasmaheparinaktivität und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (umgerechnet als Verhältnis zum Ausgangswert [aPTT-Ratio]) bei Hunden mit verminderten glomerulären Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (n=32; Gruppe 2 und 4) nach entweder subkutaner (500 I.E./kg KM) oder intravenöser (50 I.E./kg KM) Injektion von unfraktioniertem Heparin

Berücksichtigt sind 217 Einzelproben, die zu den Zeitpunkten 0 bis 1440 Minuten (subkutane Heparininjektion) bzw. 0 bis 480 Minuten (intravenöse Heparininjektion) abgenommen worden sind und eine Plasmaheparinaktivität ≥0,05 I.E./ml aufwiesen.

rs = Rangkorrelationskoeffizienz nach Spearman

aPTT-Ratio

Plasmaheparinaktivität (I.E./ml)

n = 217 rs = 0,765

4.3.2 Thrombinzeit

Eine zufriedenstellende und unter den gewählten Modellen die beste Kurvenanpassung für die Beziehung zwischen Plasmaheparinaktivität und TZ-Ratio ergab sich mit einer exponentiellen Regressionsanalyse. Zwischen der Plasmaheparinaktivität und der TZ-Ratio lag sowohl bei der nierengesunden Kontrollgruppe (rs=0,845) wie auch bei den Hunden, die an CNI erkrankt waren (rs=0,808), eine signifikante (p=0,01) Abhängigkeit vor (Abb. 22). Bei verschiedenen Niveaus der Plasmaheparinaktivität ergaben Berechnungen unter Berücksichtigung der Regressionsanalyse analoge TZ-Ratios (0,25 I.E./ml: gesund: 1,33, CNI: 1,56; 0,5 I.E./ml:

gesund: 1,89, CNI: 2,21; 1,0 I.E./ml: gesund: 3,83, CNI: 4,48).

y = 0,9363e1,4088x

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00

Abb. 24: Exponentielle Regression zwischen der Plasmaheparinaktivität und der Thrombinzeit (umgerechnet als Verhältnis zum Ausgangswert [TZ-Ratio]) bei Hunden mit einer glomerulären Filtrationsrate im Normbereich (n=32; Gruppe 1 und 3; Kontrolle) nach entweder subkutaner (500 I.E./kg KM) oder intravenöser (50 I.E./kg KM) Injektion von unfraktioniertem Heparin

Berücksichtigt sind 156 Einzelproben, die zu den Zeitpunkten 0 bis 1440 Minuten (subkutane Heparininjektion) bzw. 0 bis 480 Minuten (intravenöse Heparininjektion) abgenommen worden sind und eine Plasmaheparinaktivität ≥0,05 I.E./ml aufwiesen.

rs = Rangkorrelationskoeffizienz nach Spearman

TZ-Ratio

Plasmaheparinaktivität (I.E./ml)

n = 156 rs = 0,845

y = 1,0923e1,4123x

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40

Abb. 25: Exponentielle Regression zwischen der Plasmaheparinaktivität und der Thrombinzeit (umgerechnet als Verhältnis zum Ausgangswert [TZ-Ratio]) bei Hunden mit verminderten glomerulären Filtrationsrate aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz (n=32; Gruppe 2 und 4) nach entweder subkutaner (500 I.E./kg KM) oder intravenöser (50 I.E./kg KM) Injektion von unfraktioniertem Heparin

Berücksichtigt sind 217 Einzelproben, die zu den Zeitpunkten 0 bis 1440 Minuten (subkutane Heparininjektion) bzw. 0 bis 480 Minuten (intravenöse Heparininjektion) abgenommen worden sind und eine Plasmaheparinaktivität ≥0,05 I.E./ml aufwiesen.

rs = Rangkorrelationskoeffizienz nach Spearman

Plasmaheparinaktivität (I.E./ml)

TZ-Ratio

n = 217 rs = 0,808