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Ergebnisse der Gleitschneemessungen in ausgewählten Versuchsvarianten der Anlage «Fopp»

Im Dokument 1955/56 (Seite 83-104)

Eins ch neien n

64 Ergebnisse der Gleitschneemessungen in ausgewählten Versuchsvarianten der Anlage «Fopp»

641 Zweck und Durchführung der Messungen

Auf Grund von Erfahrungen wird angenommen, daß es im allgemeinen für den chutz von Aufforstungen an Gleitschneehängen genügt, durch geeignete Vorkehrun•

gen auf einem Standort da Auftreten jener extremen Gleitge chwindigkeilen zu ver-hindern, die zur Bildung von Gleitschneerissen und GleiL chneerutschen führen.

Wir

wis en heute noch nicht, ob diese Annahme zutrifft; denn wenn auch durch Schnee·

gleiten, im Au maße wie es bei schwereren Riß- und Rulschbildungen vorkommt, der Aufwuchserfolg von Pflanzungen mü icherheit in Frage gestellt i t, heißt dies noch nicht, daß nicht auch tärkere Gleitschneeprozes e ohne Bruchbildungen in der chnee·

decke schließlich die elbe Wirkung haben können.

Ri

se und Rutsche sind von Auge zu sehen; um ihre Wirkung beurteilen zu können, brauchte nicht unbedingt pezielle Messungen. n ere Meßergebni se haben aber gezeigt, daß starke Gleiten im Rahmen von mehreren Zentimetern pro Tag über mehrere Monate, mit Spitzenwerten von mehr als l Dezimeter pro Tag auch ohne ichtbare Bruchbildungen in der chneedecke, durchaus zu den normalen Er cheinungen typischer Gleitschneewinter zählt. Solche Gleiten kann nur mit be onderen Gleit chneemessungen erfaßt werden.

294

Schneedecke

Gleitschuh

a Figur 31 Zähler-Gleit chneemessung

oben: Meßanlage chcmatisch

Geber Kontaktgeber

Zähler

3 mm Gleitweg pro

Zohlscholtung

Drohtrolle mit Zahnrad Befestigung

S LF V 3 / 73

b

unten: a Einbau von Gleitschuh und Gebcrdo e (Ru eh LF) b ß reite Mcß teile

c chneebedeckter Gleit chuh, wr Überprüfung der Meßmethode im piitwinter au gegraben

C

Figur33 Rauhigkcitscrhöhung der Bodenoberfläche durch Bermentritte (Trittbreite 30 cm, Kantenabstand in Fallinie 3/;. m), Versuchsgebiet «Rudolf»/Dorf-berg, 28. März 1958

Vergleichende Prüfungen von Schutzbauten und Pflanzungen zur Ausfindig-rnachung der minimal notwendigen Vorkehrungen gegen das Schneegleiten erfordern aber auch wegen der zeitlichen und örtlichen Unterschiedlichkeit der Bewegung

ver-]eichende 9leitschneemessungen. Und außerdem können Art und Größe der

Wirkun-:en,

und damit der_ Erfolg oder_Mißerfolg einer Maßnahme selbst im Schadenfall nur rnit Meßwertvergle1che11 beurteilt werden. Außer der Registrierung aller

Riß-

und Rutschbildungen auf der ge amten Versuchsfläche haben wir de halb in ausgewählten Teilflächen einiger Varianten jeden Winter, im we entliehen nach der in [24

J

be-schriebenen Methode, Messungen de totalen winterlichen Gleitweges der regulären

chneedecke mit Gleitschuhen durchgeführt.

Wie bereits gesagt (Abschnitt

63),

wurde ein Teil dieser Messungen ab

1961/62

registrierend ge ·taltet, um über den zeitlichen Ablauf der Bewegung und ihrer Grö-ßenordnung in Abhängigkeit der Schneebedeckung bei auf wach endem Baumbestand eine Orientierung zu erhalten. Einige die er in ver chiedenen Ver uchsvarianten

regi-trierten Meßwerte sind in Figur

30

aufgezeichnet. ie ergeben unter anderem den wertvollen Hinwei , daß der Bewegungsablauf innerhalb und außerhalb der chutz•

maßnahmen und der Pflanzungen ähnlich ist, bei grundsätzlich ver chiedener Inten-sität der Prozesse. Die Meßmethode (Figur

31)

gleicht der in

[21]

beschriebenen, mit dem Unterschied, daß der Gleitschuh über den Stahldraht und die Rolle anstatt mit einem Potentiometer mit einem chalter verbunden ist, der einen elektri chen Impulszähler ( iemens, Mod. A WZ

100

Q) bedient. Pro Zahlschaltung wird ein Gleit-weg von 3 mm ge~essen. Die maximale Schallfrequenz hängL vom Zählerlyp ab; in unserem Falle war ie durch das elektri ehe chaltprinzip gegeben und betrug ca. eine chaltung pro Sekunde, was einem regj trierbaren Gleitweg von l 0,8 m pro Stunde entspricht.

Auf eine Besonderheit im Zu ammenhange mit Gleitschneeme sungen muß hier noch hingewiesen werden: solange die chneedecke an ihrer Basis nicht abschmilzt, wird das Ge chwindigkeitsprofil der Kriechbewegung (Figur

26)

am Boden zu ull.

Wird die Schneedecke an ihrer Basis jedoch abgebaut, wie da an Gleitschneehängen normalerweise zutrifft (Abschnitt

61),

dann wirkt ich da in der Abbau chicht tatt•

findende hangparallele Kriechen ebenfaU als Tran lation aus

[29].

642 Diskussion der Meßergebnisse itnd Folgerungen

Bei den in Figur

32

dargestellten Ergebni sen handelt es sich um totale Gleitwege, die während der regulären Schneebedeckung mehrheitlich auf 2 bis 3, bezüglich der Lage zu Pflanzen und Schutzbauten gleichwertigen Meß teilen während allen Wintern innerhalb des gleichen Feldes gemes en worden waren. Einzige Au nahme i t die Va-riante b (Pflanzung

1 x

l m), die wegen Pflanzenabgängen ab

1950/60

in ein ande-res gleichwertige Feld (Variante c) verlegt werden mußte. Bei der Au wahl der Fel-der wurde auf möglichst gleichartige Rauhigkeitsverhältni se geachtet. Die gleichför-mige bis schwach welli.,,e t, Bodenobcrflä ·he war mit Gras und Krautvegetation von

295

15-45 cm Länge und mitteldichtem tand ziemlich

glei

hmäßio- bewachsen. Meß tel,

chwindigkeitsbeziehung einheitlich auf eine Hangneigung von 36

°

umgerechnet ( effektive Hangneigungen 30

°-38 ° ).

Sie ind al Mittelwerte in Prozenten der

in

der Pflanzung 1 X 1 m erhaltenen mittleren totalen Gleitwege (100

%)

dargestellt.

Bei der Beurteilung der Resultate i t zu bedenken, daß sie während durch chnitt, lieh chwach bi mäßig chneearmen Wintern und in mäßig unterdurch chnittlichen Gleitschneeperioden gewonnen , urden. E i t mit Be timmtheit anzunehmen, daß in chnee- und gleit chneereichen intern die Gleitwege höhere Werte angenommen hät, ten. Aus diesem Grundei t eine ab chließende Beurteilung der Wirk amkeit der geprüf-ten Gleitschutzmaßnahmen mit dieser Versuchsperiode nicht möglich. Trotzdem gaben die Meßre ultate wertvolle Hinwei e für die hier mitgeteilten ersten. Empfehlungen und für die Fortführung gezielterer nler uchungen.

Figur 32 Mittlere totale Gleitwege der chneedecke 1955/56, 1959/60 und 1961/62 in au Bermentritt (Breite 0,3 m), Böden horizontal bzw. bergwärt geneigt zwischen, unterhalb, oberhalb

Gleit chuh mit Gleitschncerut eh abgeglitten Winter 1955/56

Winter 1959/60 Winter 1961/62 Berichtigung: Var. w statt «B hor» «B bergw»

296

Winler Messteilen Vor/ Feldnr Mossnohmen

Eraebnisse:

1. Den ge amthaft kleinsten Gleitweg von allen Varianten weisen die Felder mit im Abtrag uebau.ten, 30 cm breiten Terrassierungen und Pflanzung

¾ x ¾

tn auf (Var. f, g, u, v, Figur

33).

Zwi clien diesen Bermentritten ti-itt, wie da bei der

hohen

Kompre ibilität der chneedecke zu erwarten ist, noch ein schwache Gleiten in

Er.

cheinung (

4-26 % ) ,

wird aber bei der engen Anordnung - und das i t ihr wesent-licher Vorteil - auf den Tritten vollständig zum Still land gebracht sofern der

Ber-mentrittboden nicht talwärts creneiat

i

t ( ar. f

l 961/62).

Gleichermaßen

po

itiv

zu

werten i t der aerino-e Pflanzenabo-ang von

3- 14 %

(Durchschnitt

8

%) auf den Bermentrittfeldern innert den 8 Jahren

1955/ 63 (1955/ 66 : 12 % ) .

Auf chlußreich i tauch, daß ich bei eigungen von

33 ° - 38 °

und mäßigen Gleitschneewintern die Kombination von Bermentritten und Pfähluna, gegenüber Bermentritten ohne

Pfäh-lung, auf den Gleitprozeß nicht wesentlich au zuwirken vermochte. Trotzdem hat die e

tarke chutzmaßnahme in be onderen Fällen ihre Berechtigung z. B. an teilen

üd-hangpartien, deren eiaung zur Bildung von aß chneeruts hen eine Verzahnung des

chneedeckenfundamente mit dem Boden erfordert ( vgl. Abschnitt

65).

Der große sclmeemechani ehe Vorteil der Bermentritte i t nicht nur darin zu erblik-ken, daß da Geschwindigkeitsprofil auf ihnen zu O ausläuft, ondern vor allem auch im - l'erglichen mit Bermen - geringeren taubereich der chneedecke berg eil der näher bei arnmenliegenden Abtreppungen. Dadurch reduzieren ich die auf die Ber-mentrittböden übertragenen Druck- und cbub pannungen, was vor allem bei Bermen-trittanlagen in verbältni mäßig lockeren Oberböden we entlieh i t. Es kann in diesem Zusammenhange nicht eindringlich genug darauf verwiesen werden, daß die Böden bei der Anla.ge der Bermentritte leicht bergseits geneigt gebaut werden müssen; nur so kann vermieden werden, daß sie sich im Verlaufe der Setzung und der Abnützung durch Druck- und Scherspannungen der Schneedecke wie auch durch die Frostwech-selwirkungen und Hinterfüllung mit von den berg eitigen Böschungen abwitterndem Material, zu frühzeitig hangabwärts legen. Ferner muß beachtet werden, daß die Breite (durchschnittlich

30-40

cm) der wegen der Abpreßgefahr völlig im Abtrag zu bauen-den Bermentritte sich nach der Fe tigkeit de angeschnittenen Oberboden und wegen der besser nicht auf größerer Breite anzu chneidenden Bö chungen, nach der Hang-neigung zu richten hat. Den Längsachsen der Bermenh·itte ist je nach der Wa er·

durchlässigkeit des Bodens eine für den Wa erabfluß genügende eiguncr zu geben (fi chgratförmige Anordnung). Über die Bermentrittabstände können zurzeit nur Erfahrungswerte genannt werden: wir empfehlen den schiefen Kantenab land in der Fallinie im unteren Hangwinkelbereich

28°

35°, 140

120

cm im mittleren Be-reich

35° ➔ 40°, 120 ➔ 100 cm

und im oberen Bereich

40° ➔ 45° 100 ➔

80 cm zu wählen.

In

Zonen mit rezenten Oberboden-Abpressungen und -Rut chungen, wie ie an Gleitschneehängen, teils im Zu ammenhange mit der Gleitschneewirkung, teil wegen gestörter Stabilitätsbedingungen natürlicher Bö chungen häufig auitret n, cliirfcn bi

298

Figur 34 Manueller )3ermcntrittbau

a Entzweischneiden der Gra narbe mit Ra en-haue, läng tal eiliger Bermentrittkante und bergseitiger Bö chungskante (bei geringer Dichte von Graswuch und Bewunelung auch gemäß b ausführbar)

b Aus techen der Ra enziegel mit bei fe tem Verband 20-30 cm;

die Ein tichrichtung der palen)

pa ten (Breite man beachte

c eitwärt kippen der ausgestochenen Ra enzie-gel aui dem rohen Bermentritt

d Bermentritt mit aneinandergereihten, eitwärts gekippten Ra en.ziegeln

e Starkes Anklopfen der Ra enziegel an der Ber-menknnte gegen die Berg eile (auf diesem Bild nicht ichtbar) ; Planieren des Bermen-tritte

f Fertjggestellte Bermentritte (Bermentrittbreite 30-40 cm, Bermenkantenab tand in Fnllinie 80-140 cm je nach Hangwinkelbereich)

Figur 35 oben: Im Winter 1966/67 durch Schneegleiten auf einem Bermenboden glatlgestrichen! Gras-narbe mit stark beanspruchten Lärchen (man beachte auch die gefährliche Erosion der be~ g-seitigen, das Fundament der oberen Berme unterschneidenden Böschung), Versuchsgebiet

«Rudolf», 8. Juni 1966

Figur 36 unten: Im Gleitschneewinter 1966/67 abgepreßter Bermenauftrag (Rasenziegel), Versuchsgebiet

«Rudolf», 8. Juni 1966

zu deren St.abilisie1ung z.B. durch Entwässerungen, Bera ungen und Pfählungen

keine Bermentritte

angelegt werden.

Für die maschinelle Herstellung der Bermentritte existiert zurzeit noch keine geeig-nete Ma chine. Da in

[30]

beschriebene Pflugbermenverfahren ist in au geprägten Gleitschneehängen noch zu wenig erprobt, um es in der jetzigen Form bereits zur An-wendung empfehlen zu dürfen. Bei manueller Herstellung der Bermentritte können die ein Gebieten mit geschlo ener Vegetationsdecke nach dem in Figur 34 dargestell-ten Verfahren mit seitlich auf den Trittböden umgekippten Rasenziegeln gebaut wer-den. Es i t von Vorteil, die Bermentritte im Frühjahr zu bauen, damit Rasenziegel und

nterlage ich bis zum folgenden Winter verbunden haben. Bei allen genannten Vor-teilen der Bermentritte soll aber auch ein achteil nicht verschwiegen werden: ohne Kombination mit Pfählungen oder Gleit chnee-Stützwerken sind sie nicht in der Lage, eine über ihr Profil hinaus reichende Beeinflus ung des chneedeckenfundamentes zu gewährleisten. aß chneerut ehe werden auf ihnen unbehindert bis auf den Boden ab-gleiten (Abschnitt 65).

2. Auf den Böden der 80 cm breiten Bermen, mit Pflanzung im Abstand

¾

m in der Bodenmitte (Varianten h, l, w, x) klingt das Schneegleiten im Hangneigungs-bereich

30°- 36°

wie auf den Bermentrittböden vorwiegend gegen 0 ab

(0-6 % ) . In

steileren Hanglagen angelegte Bermen weisen aber, wie Figur 35 deutlich zeigt, auch auf den Bermenböden eine Translation der Gesamtschneedecke auf. Wesentlich größer als zwischen den Bermentritten

(31-86 %)

ist der Gleitweg auf dem ca.

2

m langen Geländeband zwischen den Böden, des en eigung jeweil im ober ten Teil durch die Auftragsböschung der näch thöheren Berme erhöht wird.

In

steileren Ge-ländezonen als un ere Meßflächen sie repräsentieren

(30 °-36°)

und für au gepräg-tere Gleit chneewinter dürfte diese Diskrepanz noch kra ser hervortreten. Da bedeu-tend ungün tigere Ge chwindigkeitsprofil auf Bermenfeldern mahnt in zwei Richtun-gen zur Vorsicht:

Die Gefahr der Abpressung des auch bei sorgfältiger Bauweise wenig druck- und chubfesten, aufge chütteten oder mit Rasenziegeln aufgebauten Terras enauftrage i t um o größer, je weiter die Bermen au einander liegen und je teiler die Hangnei•

gung ist. Au gerechnet mit zunehmender Hangneigung muß aber der chiefe Bermen-ab land wegen der sich son t unterschneidenden Böschungen immer länger gewählt wer-den. Er i t für¾ m breite, je zur Hälfte im Ab- und Auftrag mit einem Bö chung · verhältnis von

1 : 1

er tellte Bermen bei einer Hangneigung von

30 °

noch

2,5

m, be-trägt bei

40 °

Hanggefälle bereits

10

m und steigt dann bis zu 44

°

Hangneigung pro-gre siv auf 36,5 m an. Bei breiteren Bermen werden die Bedingungen noch ungün-tiger. Dem Bau von Bermen incl omit besonders im teilen Gelände und je nach den natürlichen Böschungsverhältnissen des angeschnittenen und aufgeschütteten Bodens Grenzenge etzt. Auch aus zahlreichen alten Abhandlungen und Erfahrungen weiß man, daß die Abpressung von breiteren, au dem Hang herau gebauten Bermen durch den Kriech- und Gleitschneedruck an teilen Hängen immer wieder auftrat (Figur

36) •

299

zu di ·em er ten erdbautechnischen J achteil gesellt sich ein zweiter schneemecha.

ni eher Art:

An der au der Hanofallini hervorragenden Bermenkante ent teht be onder bei glei-tender chneede ke ni ht nur eine Akkumulation von Druck-, ondern auch eine olche von Zug pannungen. Di e Zug pannungen können im erlaufe der Deformation.

proz e der chneedecke im Bereich der Bermenkante zu einem Verband fes

tigkeits-\ erlust führen; da ist au o-erechnet diejenige Zone, wo die Mächtigkeit der chnee -decke durch da Bermenprofil ohnehin eine Schwächung erfälu-t (Figur 37). Die Ber -menkante wird damit zur Zone potentieller Gleitschneerisse und Schneebrettanbriiche.

Gegen die Erosion der Ba i schneeschichten der chneede ke durch aß chnee-lawinen bieten die

¾

m breiten Bermen analog den Bermentritten keinen Schutz

(Ah-chnitt 65).

Au, /

Grund dieser Resnltate betrachten wir die im An/- und Abtrag als Erdbauten ohne Ver tärkung errichteten Bermen als Gleitschutz-Werk ungeeignet und raten des-halb von ihrer Anwendung aus erdbau- und schneemechanischen Gründen ganz beson-ders in steilen, chneereichen Hangzonen ab, ob chon der Pflanzenabgan° innert 8 Jahren (1955/63) analog demjenigen auf den Bennentritten im Durch chnitt nur 8

%

betraoen hat (1955/6612

%).

3. Bei den P/ählungen mit Pflanzungen im gleichen Verband (Var. m, n,

q,

r) nimmt der Gleitwea mit zunehmender Dichte von Pfählu.ng und Pflanzung ab, und zwar:

on 60 bi 164

%

bei 25 Pfählen und 25 Pflanzen pro 100 m2 (Dreieckverband 2x 2m)

- auf 10 bi 68

%

bei 100 Pfählen und 100 Pflanzen pro 100 m2 (Dreieckverband

1

X

1

m).

In

Pfählungen mit Pflanzung im 2-m-Verband wurden im Winter 1961/62 zweimal kleinere mittlere Totalgleitwege gemes en als in der entsprechenden Pflanzung ohne Pfählung, und eben o erreichten in Feldern mit 1 X 1-m-Pfählung und -Pflanzung die Gleitwege in den drei Wintern Werte, die 1,5- bi l0mal kleiner waren al jene in einer 1 X 1-m-Pflanzung ohne Pfählung. Diese we entliehe erminderung de chnee-gleitens durch Pfählungen tritt noch deutlicher hervor, wenn beachtet wird, daß die mittleren Totalgleitwege in einer 2 X 2-m-Pflanzung mit Pfählung von ähnlicher

Grö-ßenordnung incl wie in einer 1 X 1-m-Pflanzung ohne Pfählung, bzw. in einer 1 X 1-m·

Pflanzung mit Pfählu.ng ähnlich wie in einer½ X ½-m-Pflanzung ohne Pfählung.

In

diesem Resultat kommt auch die geringere achgiebigkeit von Pfählungen gegenüber jener von Pflanzungen im Jungwuchsstadium zum Au druck.

Ein am Hange eingerammter Pfahl i t als ein ehr schmales Einzelelement auf-zufa sen, da , in die chneedecke völlig eingepackt, einen allseitig wirkenden Stau·

bereich aufwei t, mit Beeinträchtigung owohl der Kriech- wie der Gleitschnee·

bewegung (Figur 38). Es hatte deshalb seine Berechtigung, Gleitwegme sungen nicht nur eitlich zwi chen Pfählen, sondern auch oberhalb und unterhalb von ihnen

300

Figur 37 oben: Verformte alte Bruchbildung in der chneedecke an einer Bermen kante, Versuch gebiet

«Rudolf», 28. März 1958

Figur 38 u~ten: Gegenseitige Beeinflu sung von cbneedecke und Pfahl (man beachte die im Querschnitt mit dem Schneeschichtenverlauf sichtbar gemachte Beeinträchtigung de chneekriechens durch den Pfahl und die durch das Schneckricchen verursachte Abweichung des Pfahles von der Lot-rechten; Pfahlhöhe 1,0 m, Schneehöhe 1,8 m lotrecht), Deformation messungen eewerberg, 11. März 1958

Figur 39 tarke Deformation einer bergseits eines Pfahles gepflanzt.en Lärche, «Fopp», 6. Märi 1963

durchzuführen. Bei der engen Pfählung (1 x

l

m) ist wegen der tärkeren gegen-seitigen Beeinflussu~g von Schn~edecke und Gleitschneeschutz keine eindeutige Differenzierung der m den verschiedenen genannten Positionen gemessenen Werte zu erkennen. Dagegen zeigen sich eindeutige Unterschiede innerhalb der weiten Pfählwig (2 X 2 m), wobei bergwärts des Pfahles mit 60 bis 94

%

die geringsten, unterhalb de Pfahle· mit 76 bis l 4 7

%

mittlere und zwischen den Pfählen mit

112

bis

164 %

die höch ·Len Gleitwege gemessen wurden. Weder die unterschied-liche Länge der Pfähle über Boden (0,75 und 0,5 m) noch da ver chiedenartige Verhältni. der Länge über Boden zur Rammtiefe

(1: l

und

l:

2) läßt eine Beein-flussung der Gleitgeschwindigkeiten erkennen. Den größeren Gleitgeschwindigkeiten in der 2

x

2-m-Pfählung ent prechen etwas größere P/ahldeformationen, als sie in der 1

x

1-m-Pfählung auftraten. Sie wurden al Winkeländerung 1956 und 1963 gemes-sen. Die Pfahlcleformationen erreichen für die Varianten m, o (2 x 2-m-Verband, Höhe über Boden zu Rammtiefe 0,75 m : 0,75 m) eine maximale hangabwärtsgerich-tete Winkeländerung innert 8 Jahren von 26

°

bei einer mittleren Winkeländerung von

6

°.Inder auf 2300 m am Dorfberg gelegenen gleichartigen, jedoch mit größeren chneemengen befrachteten ersuch fläche «Rudolf» betragen die entsprechenden Pfahlwinkeländerungen im Maximum 57

°,

im Mittel 12

°.

In

allen übrigen Varianten, auch jenen mit einem Verband von 2 x 2 m und einem Verhältnis der Höhe über Boden zur Rammtiefe von 0,5 m : 1,0 m, erreichen die Win-keländerungen Maximalwerte unter 30

°

und Mittelwerte von O Obis 3

°.

Die einfachen Verkeilungen von Pfählen mit Steinen auf der Tal eite haben gegen-über den unverkeilt bela senen bei keiner Fläche einen Einfluß auf die Winkelände-rung der Pfähle gehabt.

Die Prüfung der Pflanzenabgänge (1955/63) in weiten und engen PfähJungen ergibt keine wesentlichen Unterschiede. Innerhalb der 2 X 2-m-Pfählungen erreichte der Anteil der abgestorbenen Pflanzen

O

bis 28

%

(Mittel 12

% )

in

l

X 1-m-Pfäh-lungen 7 bis 22

%

(Mittel 13

% ) .

Auch für die Pflanzen tandorte oberhalb, unterhalb und zwischen Pfählen sind die Differenzierungen der Pflanzenabaänge im Verbältni zur Streuung der Werte unbedeutend.

Es i t somit festzuhalten, daß keine der geprüften Pfählungen während der Ver-uchsperiode völJig versagt hat. ur einzelne Pfähle mit weitem tand und chwä-cherer erankerung im Boden wurden bis an die Grenze der zulä igen Winkelände-rung - der Hangsenkrechten - verformt.

Die

es Maß wäre in normalen Gleit chnee-wintern zweifello über chritten worden. An steileren Hängen und in schneereicheren

Zonen

ist deshalb die Anwendung des weiten P/ahlverbandes nicht zu empfehlen.

Auch über die Fli:ichendichte der P/ählungen in Pflanzungen können zurzeit er t auf vorläufigen Erfahrungen fußende Richtwerte gegeben werden (vgl.Tabelle 15).

Um

eine gleichmäßige Verteilung der tützpunkte auf der ganzen Fläche ohne durchgehende Lücken zu erhalten, incl die Pfähle auf den iveaulinien um die Hälfte

des

Pfahlbestande ver etzt anzuordnen. Der P/ahldurchmesser oll

für

Rundholz 10 cm für Halbholz 16 cm (Radius 8 cm) und für Viertelhölzer 20 cm (Radius 10 cm) nicht unter chreiten.

301

R• ht , te für den Pfahlabstand (horizontaler Abstand auf Niveaulinien und schiefe

tc "er Sch h„h H (f"" 0 r

Abstand in Fallinie) in Abhängigkeit d~ extremen nee o e u~. rt der Pftihlung)

Tabe/Ir 15 und der Hangneigung bei versetzter Anordnung der Pfahle

Plnhlubst11nd (m) Pfähle über Boden muß den örtlichen chneeverhältnissen Rechnung tragen.

In

stark zu aßschneerutschen neigenden Geländezonen haben die oberirdischen Pfahllängen

40-50

cm zu betragen; als Minimalhöhe soll auch bei normalen Schneeverhältni eo

30

cm nicht unterschritten werden. Pfähle, die im steinigen Boden nicht im genannten Verhältnis 2: 1 eingebracht werden können, sind auf diesen Wert nachträglich zu verkürzen.

Zur Frage de Pflanzenstandortes in der Pfählung ist folgendes zu bemerken: bei Pflanzenaufnahmen war immer wieder festzustellen, daß die tämmchen von bergseits der Pfähle eingebrachten Pflanzen über die Pfahlköpfe gebogen wurden. Dabei kam es meistens zum Bruch des Haupttriebes (Figur 39). Obschon die Stellung der Pflanze oberhalb, das heißt im laubereich des Pfahles hinsichtlich der auf ie ausgeübten Kräftediebe te wäre, muß von diesem Pflanzort aus den genannten

Zur Frage de Pflanzenstandortes in der Pfählung ist folgendes zu bemerken: bei Pflanzenaufnahmen war immer wieder festzustellen, daß die tämmchen von bergseits der Pfähle eingebrachten Pflanzen über die Pfahlköpfe gebogen wurden. Dabei kam es meistens zum Bruch des Haupttriebes (Figur 39). Obschon die Stellung der Pflanze oberhalb, das heißt im laubereich des Pfahles hinsichtlich der auf ie ausgeübten Kräftediebe te wäre, muß von diesem Pflanzort aus den genannten

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