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Charakteristik der Schneedeckenentwicklung der sieben Winter 1955/56-1961/62

Im Dokument 1955/56 (Seite 65-71)

Eins ch neien n

52 Charakteristik der Schneedeckenentwicklung der sieben Winter 1955/56-1961/62

Die im folgenden für jeden Winter gegebene orientierende Charakteri tik be-chränkt sich entsprechend dem Zweck der Versuche auf diejenigen Elemente, die den Ablauf der Gleitschneeprozesse einer eits und die Lawinenbildung anderer eit wesent-lich beeinflußten; dies sind:

- größere Schneefälle, Temperaturbedingungen

- Schneemetamorphose, Schneefestigkeit, Oberflächenschichten - Basisschicht, Bodenoberfläche.

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Die Ch~rakteri ·tik erhebt d ·halb keinen An pruch auf ollsländigkeit, die urn

0 weniger, al detaillierte Dar tellun<ren der hneede ·kenentwicklungen die er Winter in den interberichten LF r. 20 bi 26

l2]

zu [inden sind.

Ende Frühwinter ganze chneeclccke dur h ärme- und Regeneinfluß feucht bis naß.

Hochwinter (27. 1.-30. 3.)

chneedeckenaufbau durch zwei größere chneefälle (Ende Januar, anfangs März), dazwischen schneeanne Kälteperiode mit tarker Verharschung der feuchten Fundament chichten, ohne Ver, festigung der jüngeren chneeschichten. Zweite Hochwinterhälfte mit Harschauflö ung im Fun-dament nach Erwärmung und gleichzeitigem chneezuwacb durch Metamorpho e und Ab-chmelzen am Boden und mäßiger Verf tigung der unter Wärme- und Regeneinfluß anfang

Iärz gebildeten chneeschichten während färz-Kälte inbruch.

Spätwinter (21. 3.-2-0. 4.)

1it An tieg Lufttemperaturmittel über 0°-Gr uze chneedecke i otherm 0° C, Ende März rapide chneehöhenabnahme 7 cm per Tag; anfangs Apiil Abbauverzögerung durch Kälte und chnee, fälle. zu Beginn der Periode. chmelzprozeß Mitte Dezember mit nachfolgendem Kälteeinbruch ergibt zu Harsch und Eis erstarrte Basisschicht mit Rammwiderstand von 40-5-0 kp.

Hochwinter (3. 1.-3. 3.)

Trotz nur geringer Überlagerungen bleibt unter mehrmaliger Einwirkung kurzfri tig warmer Witterung (z. T. mit Regen) und nachfolgender längerer kälterer Zeitspannen nicht nur das stark verfestigte Fundament erhalten, ondern e verfestigen sich zwischen Ende Januar und fitte Februar auch die mittleren chneeschichten. Einziger größerer chneefall (Ende Februar) begleitet ,·on Mitteltemperaturen über 0° C und zeitweilig von Regen, führt trotz nachfolgender kurzer Abkühlung zur ra chen Har chauflö ung mit Festigkeilsahfall (mittlerer

Rammwider-tand 19. 2. 10,9 kp ... 5. 3. 3,7 kp) und bei erneutem Temperaturan tieg zur Bildung einer feuchten Ba isschicht.

Spätwinter (4. 3.-21. 3.)

Bei mittleren Lufttemperaturen vorwiegend über o° C und Schnee-Regen-Mi chnieder chlag rascher Abbau der ab ca. 3. 3. 0°-C-isothermen chneedecke.

3. Winter 1957/58 Frühwinter (8. 12.-5. 1.)

Ein chneien auf schwach gefrorenen, trockenen Boden bei warmer Witterung und zeitweiliger Einwirkung von Regen. Es wird eine nur 10-15 cm hohe lockere Basisschicht gebildet, die am Frühwinterende bei Lufttemperaturen über o° C bi auf den Boden schwach feucht wird.

Hochwinter (6. 1.-23. 2.)

Erstem großem chneezuwachs (5.-10. 1., 102 cm) folgt trockene, kalte Periode, während der eine bei Regeneinfluß abgelagerte mittlere . chicht verhar cht, wogegen das ührige chneeprofil locker bleibt. An der Schneedeckenba ·is findet in die er Zeit kein Abbau statt. achfolgende

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Wärmeperiode mit bedeutendem Mischniederschlag von chnee und Regen leitet vorüber h d

Anfänglich rascl~cr chJieed_~cke~1ab~_au unter Einwirkung von Wärme und Regen vermischt mit chnee, im April durch Kalteernbruche und Schneefälle stark verzögert. Schneedecke ab ca.

25. 3. i otherm 0° C.

4. Winter 1958/59 Vorwinter:

Vom 16.-21. 10. 58 Bildung einer über 50 cm hoh n, lockeren chneedecke auf ungefrorenern Boden ( eu chneesumme Davos 131 cm), bei Lufttemperaturen wenig unter dem Gefrierpunkt die bis Ende ovember zusammen mit kleineren chneeablagerungen der ersten November'.

hälfte nochmals weg chmilzt.

Frühwinter (10. 12.-2. 1.)

Einschneien auf chwach gefrorenen, vorwiegend apcren Boden, dessen Vegetationsdecke durch die Vorwinterschneefälle und den Gleitschneeprozeß stark geglättet worden war. Ablagerung eines 60 cm hohen Fundaments durch kleinere chneefälle in rascher Folge, tnit Verfestigung und Verbar chung der Schichten unter mehrmaliger Wärmeeinwirkung, teilweise mit Regen und nachfolgender Kälte.

Hochwinter (3. 1.-23. 1.)

Von anfangs bis Mitte Januar Aufbau einer 90 cm me senden Schneedecke mit einer ununter-brochenen Serie kleinerer chneefälle bei stark wechselnder Temperatur unter 0° C. Anschlie-ßend fa t niederschlagsfreie, verhältni mäßig warme Periode bis gegen Ende Februar mit Tem-peraturmitteln immer wieder über 0° C, während welcher die Schneedecke wechselweise feuchte Fundament- und Oberflächenschichten aufwei t, die ich bei Kälteeinbrüchen durch Harsch-bildung verfestigen, vorwiegend an der Schneeba i wirksame Schmelzprozesse vermindern ·den Wa serwert vom 21. 1.-17. 2. um 22 mm. Der einzige größere chneefall überdeckt Ende des Hochwinter die ge amthaft nur 50 cm hohen, bi auf den Ba i harsch lockeren und bereits vorwiegend feuchten chnee chichten.

Spätwinter (24. 2.--15. 3.)

Ra eher Abbau der schmächtigen, durchgehend na en Schneedecke bei warmer Witterung.

Geringe Schneefälle verzögern Ende April das Au apern der Ge amtfläche.

Nachwinter

Am 1./2. 5. fallen 38 cm Schnee, die nach einem Temperatursturz bi zum 6. 5. wieder weg-chmelzen.

5. Winter 1959/60

Frühwinter (2-9. 10.-18. 12.)

Einschneien auf ungefrorenen Boden nach warmer chönwetterperiode und ab 19. 10. regneri-cher Witterung. Aufbau eine über 50 cm hohen, vorwiegend lockeren Fundamentes in zwei größeren cbneeablagerungen Ende Oktober und Mitte ovember. Kurzfristig warme Witte-rung und der noch warme Boden bewirken chmelzprozes e. Ab Mitte overnber ra eher Abbau der Schneedecke bei Mitteltemperaturen stark über dem Gefrierpunkt. Bei Temperaturfall bleibt anfang Dezember fleckenweise eine verhar chte 10-15 cm di ke chnee chicht zurück, die bi zum Hochwinterbeginn keinen nennen werten Zu chuß erhält. Der Boden i t darunter gefroren.

Hochwinter (19. 12.-24. 2.)

Eine erie kleiner r und ein größerer cbneefall bauen Ende Dezember bei verhältnismäßig warmer Witterung die er te Hoehwinterschncedecke auf worunter bei teigender mittlerer chneetemperatur auch der Boden auftaut. Zwischen den Schneefällen folgende Erwärmungen Ja sun auf anfangs Januar den Temperaturgradienten der chnecdecke tark abnehmen. Die chneedeckenbasi wird über ungefrorenem Boden feucht. Ein tarkcr Temperaturfall orgt

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:\fitte Januar für Ei . und Harschbild~ng an d r ch~1 eba ·i . Bi E_nde de, Ho~hwit1ler folgen abwechselnd Envärmungen und Abkuhlungen begle1let von ver cl11edene11 klom •ren und milt-1 Schneefällen Ende Januar auch vermischt mit Regen. Die chne decke verfestigt i h

Beginn mit tarkem Schneefall ( chneehöhe~unaximum des Witll~rs 102 cm), allmählicher Ab-bau bei abwech elnd kühler und wärmerer Witterung ohne we entbche chneefälle.

Ein cboeien auf schwach gefrorene Bodenoberfläche, nach mehrmaligem Ein chncien und Wie-derau-apern eit dem eptember. Geringe cbneefälle bilden im Dezember bei vorwiegend kal-tem Wetter ein nur 25 cm hohe trockenes Fundament.

HochwinJer (3. 1.-23. 2.)

'ach er tem größerem chneezuwach zu Beginn des Hochwinter folgt vorwiegend kühler und ehr nieder cblag armer Januar. Kurzfristiger Wärmeeinbruch mit Regen und chnee leiten über zu pätem chneedeckenaufbau mit Groß chneefall. Damit wird Bodenoberflächentemperatur po itiv und Ba i chicbt allmählich feucht. achfolgende tarke Erwärmung mit po itiven 1it-teltemperaturen ,,erhindert Verfe tigung der Ablagerungen und leit t nach kurzem Temperatur-fall mit oberflächlicher Har chbildung über zum frühzeitigen chneedeckenabbau.

Spätwinter (24. 2.-1. 4.) kleinere chneefälle, bis Ende November abgebaut.

Frühwinter (14. 12.-24. 1.)

Ein chneien nach Regen auf ungefrorenen Boden. Bei z itweilig warmer Witterung wird mit mittleren bi geringen chneefällen bei wech elweisem Auf- und Abbau der chneedecke bis Ende Januar ein nur 25 cm l1ohe . lockere Fundament gebildet.

Hochwinter (25. 1.-28. 3.)

Bis Mitte Februar folgen 3 größere chneefälle bei wechselnd tiefer, hoher und wieder tiefer Temperatur. Die anfangs Hochwinter bei negativer Bodentemperatur trockene Basi schiebt wird erst gegen Mitte Februar bei weiterer chneeüberdeckung und wärmerer Witterung feucht.

Dem größten Schneehöhenmaximum der Berichtsperiode (168 cm, 18. 2.) folgt bei kurzfri ti-gern Wärmeeinbruch eine intensive etzung und Verfestigung der mittleren und unteren Schich-ten. Anfang März fällt Regen und ch.nee und Mitte März folgt große Kält , womit die bisher stärkste chicbtverfestigung einer chneedecke ganz besonder. in ihrem oberen Teil (Ramm•

wider tandszunabme von 5,6 kp am 21. 2. auf 19,3 kp am 19. 3.) erreicht wird.

Nachwinter: Einschneien nur 2mal auf ungefrorenen Boden (Winter 1959/60, 61/62), 5mal auf chwach gefrorenen bis gefrorenen Boden (1955/56, 1956/57, 1957/58, 1958/59, 1960/61).

_ Kleinere und mittlere Schneefälle wurden durch trahlungs- und Temperaturein-fluß und unter Einwirkung von Regen jeden Frühwinter in schwächere bis tärkere

chmelzprozesse verwi kelt, verfestigten sich aber mit Ausnahme oberflächlicher und bodennaher Har chbildungen vorwiegend wenig, so daß am Ende der Früh-winter ein 6-60 cm hohe , im allgemeinen lockeres Fundament verblieb. Ausnah-men davon findet man, ent prechend den extremen Witterungsbedingungen, Ende Frühwinter 1957 und 1960 mit tark verei ten und verharschten Bai chichten (Rammwiderstände 40-50 kp). Die chneeba i elb t wechselte je nach Tempera-tur- und h·ahlung bedingungen vom trockenen bi zum na en Zustand, oft

mehr-mals

während eines Frühwinter . Auch Reifbildung an der Oberfläche kam vor, wenngleich we entlieh weniger au geprägt aJ auf ebener Fläche. Am Ende der Periode wiesen die 7 Winter folgende ungefähre Scbneedeckenla ten ( enkrecht zum Hang), Wa serwerte und mittlere pez. Gewichte auf (Tabelle 12):

Schneedeckenlasten senkrecht zum Hang, Wasserwerte und mittlere spez. Gewichte, Schneedecke «Fopp», Ende Frühwinter 1956/62 Tabelle 12

1

chnecdcckcnlasten Was erwerte 1

mittlere spezifische

Winter Datum senkrecht zum Hang mmH

2O Gewichte

1

großer Spätwinterschneefall) und leistete damit an den Schneedeckenaufbau den charakteristi chen we entliehen Anteil. Auch in die em Zeitab chnitt war die Schneedecke wiederum mit ihren peripheren Schichten Schmelzprozessen au

ge-283

Ma~imale ohne d ck nlasten ( enkr cht zum Hang),

ma ·imale Wa serwerte und zugehöriae mittlere spez. Gewichte, Schneedecke •FopJh,

II 13 inter 1955/56 bis 1961/62

Tabe e

maximale

-chncedcckrnlos1c11 maximale~ as crwerte miulcrc spciifi hc

Winter Da1um senkrecht zum Hang mm 1-1

etzt die im Gefolge von Temperatur türzen zur Harsch- und Ei bildung und damit öfter zu tarker Verf tigung ganzer chichtkomplexe führten. Be onder au

ae.

Ober-flächliche Reifbildungen konnten nach klaren kalten ächten auch im Hochwinter gelegentlich beobachtet werden. Regen fiel während jedem der 7 Hochwinter. Ta-belle 13 orientiert über chneedeckenJa len ( enkrecht zum Hang), Wa erwerte und mittlere pez. Gewichte der chneedecke im Zeitpunkt de Maximalgewichte . Für die 7 Berichtswinter i t eine Tendenz zu erkennen, daß größere maximale

chneedeckenla ten und höhere mittlere pez. Gewichte im Hochwinter verhältni · mäßig pät, geringere Maxima da"e"en frühzeitig eintreten.

Im Spätwinter vollzog ich der Abbau der Schneedecken bei durchgehend feuchten bis ehr nassen chnee chichten, wobei die 0 o_ I othermie de Profiles durch Käl-teeinbrüche nur an de en Oberfläche vorübergehend gestört werden konnte. Die Harschschichten des Früh- und Hochwinters lö ten sich unter dem Einfluß der

chneeschmelze ehr ra eh auf, womit die erband

fe

tigkeil der chichten tark abfiel. Zu Abbauverzögerungen Anlaß gebende Temperaturstürze gehörten zu den normalen Erscheinungen jede pätwinter der Periode.

- In

den Frühlings- und Vorsommermonaten Mai und Juni (hier als achwinter be•

zeichnet) fiel innerhalb der 7 Jahre - wie im Herb t - ebcnfall 4mal chnee

(1956/59/61/62),

der aber der Jahreszeit entsprechend innert

1 - 6

Tagen weg·

schmolz.

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