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3 Wohnungsangebot

3.1 Entwicklung der Wohnungsbestände

Tabelle 5 zeigt die Wohnungsbestände und die entsprechenden Anteile der Ein- und Zweifamilienhäuser am Wohnungsbestand in den Gemeinden und Teilräumen des Landkreises sowie den Vergleichsräumen für die Jahre 2000 und 2016. Zusätzlich wird gezeigt, um welchen Prozentsatz sich der Wohnungsbestand und der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser zwischen den beiden Jahren verändert haben. Als Referenz für die Entwicklung ist ebenfalls die Veränderung des Bevölkerungsstandes dargestellt.

In allen Gemeinden des Landkreises hat der Wohnungsbestand zwischen 2000 und 2016 zugenommen. Die einzige Ausnahme bildet die Kreisstadt Dietzenbach, wo der Bestand um etwa 600 Wohnungen bezie-hungsweise vier Prozent abnahm. Den größten relativen Anstieg verzeichnet die Stadt Seligenstadt mit einer Zunahme von 20 %, gefolgt von der Gemeinde Mainhausen, in der sich der Wohnungsbestand um 18 % erhöhte. An beiden Orten stieg der Bevölkerungsstand im selben Zeitraum zwar langsamer, aber je-weils um über zehn Prozent. Kreisweit beträgt die Zunahme des Wohnungsbestandes sieben Prozent, bei einem Anstieg des Bevölkerungsstandes um vier Prozent.

Betrachtet man die Teilräume innerhalb des Landkreises zeigen sich Unterschiede. So findet sich der höchs-te Anhöchs-teil an Ein- und Zweifamilienhäusern im Teilraum 3. Zwar ist dieser im Beobachtungszeitraum um 5 Prozentpunkte zurückgegangen, dennoch beträgt er im Jahr 2016 noch 55 %, was die Anteile der beiden anderen Teilräume deutlich übersteigt. So beträgt der Anteil im Teilraum 2 nur 44 % und im Teilraum 1 sogar lediglich 35 %. In beiden Teilräumen sind diese Werte im Vergleich zum Jahr 2000 nahezu konstant geblieben. Der gesamte Wohnungsbestand ist im Teilraum 3 mit einer Veränderung von 15 % am stärksten gestiegen. Zwar gewachsen, aber in geringerem Umfang, sind die Bestände im Teilraum 2 (+7 %) und im Teilraum 1 (5 %). Trotz dieser Entwicklung nahm die Bevölkerung im Teilraum 3 etwas weniger stark zu (+5 %), als im Teilraum 1 (+6 %).

Die Entwicklung des Landkreises mit den Vergleichsräumen fällt uneinheitlich aus. So erhöhte sich der Wohnungsbestand etwas stärker als in Darmstadt, Offenbach am Main oder in Hanau. Jedoch fallen die Anstiege beispielsweise in Frankfurt am Main (+13 %) oder in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau (jeweils +12 %) deutlich höher aus. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser am Wohnungs-bestand hat sich in allen dargestellten Vergleichsregionen konstant entwickelt. Die Veränderungen betra-gen zwischen minus zwei Prozentpunkten und einer Zunahme von zwei Prozentpunkten. Die höchsten Be-völkerungsanstiege entfallen auf die Städte Frankfurt und Darmstadt (je 14 %). Diese überproportionale Entwicklung findet sich entsprechend in vielen anderen deutschen Groß- und Universitätsstädten. Der Landkreis Offenbach ist Teil des Metropolraums und profitiert somit als Teil des wirtschaftsstarken regiona-len Arbeitsmarktes ebenfalls von diesem Trend. Im Vergleich stieg der Bevölkerungsstand landesweit um lediglich zwei Prozent.

Tabelle 6 zeigt die Fertigstellungen für den gesamten Wohnungsbestand sowie für Ein- und Zweifamilien-häuser für die Jahre 2014, 2015 und 2016 zusammen mit den jährlichen Durchschnittswerten. Da die Fer-tigstellungen im Zeitverlauf teilweise stark streuen, bilden die Durchschnittswerte eine geglättete

Refe-renzgröße. Diese dient beispielsweise als Vergleich für die vorausberechnete Höhe des zukünftigen Woh-nungsbedarfs (vgl. Abschnitt 5.2). Zusätzlich dargestellt sind in Tabelle 6 die Anteile der durchschnittlich jährlich fertigstellten Ein- und Zweifamilienhäuser an den gesamten Fertigstellungen. Der Vergleich mit dem Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser am Wohnungsbestand aus Tabelle 5 erlaubt Rückschlüsse über die Art der Fertigstellungen.

Tabelle 5: Wohnungsbestände nach dem Gebäudetyp in den Gemeinden und Teilräumen des Landkreises Offenbach und den Vergleichsregionen 2000 und 2016

2000 2016 Veränderung

Bestand Veränderung

Anteil EZFH Anstieg Bev.

Bestand Anteil

EZFH Bestand Anteil

EZFH 2000-2016 2000-2016 2000-2016

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt: Hessische Gemeindestatistik, eigene Berechnungen

Innerhalb des Landkreises findet sich der höchste Durchschnittswert in der Stadt Langen mit 182 Wohnun-gen. Entsprechend erfuhr die drittgrößte Stadt des Landkreises nach Rodgau und Dreieich in den Jahren seit 2011 den höchsten Anstieg des Bevölkerungsstandes (vgl. Tabelle 1 in Abschnitt 2.1.1.). Die hohe Erreich-barkeit durch die Autobahnanbindung in Kombination mit der geografischen Lage zwischen Darmstadt und Frankfurt treiben diese Entwicklung an, denn gerade in diesen Zentren fehlen Wohnungen bzw. werden zu wenige gebaut (Kirchner und Rodenfels, 2017). Der zweithöchste absolute Durchschnittswert der Fertigstel-lungen findet sich in der Stadt Seligenstadt mit 129 Wohnungen. Auffallend ist, dass der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser lediglich 23 % betrug. Entsprechend sank der Anteil am Bestand. So entfielen im Jahr 2000 noch 59 % des Bestands auf Ein- und Zweifamilienhäuser, bis zum Jahr 2016 sank der Anteil dagegen auf 52 %.

Kreisweit wurden jährlich durchschnittlich 901 Wohnungen fertiggestellt. Dies entspricht etwa dem Niveau der Vergleichskreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Jedoch lag der Anteil der Ein- und Zweifamilien-häuser im Landkreis Darmstadt-Dieburg mit 53 % deutlich höher, während der Anteil in Groß-Gerau (31 %) und im Landkreis Offenbach (26 %) deutlich näher beieinander liegt. Ähnliche Anteile sind auch in den übergeordneten Gebietskörperschaften zu sehen, so beträgt der Wert im Regierungsbezirk Darmstadt 25 % und landesweit 29 %.Bezogen auf die Teilräume innerhalb des Kreises ist der Anteil im Teilraum 3 mit 30 %

am höchsten. Analog zur Stadt Seligenstadt ist dieser Anteil an den Fertigstellungen jedoch deutlich gerin-ger als der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäusern am gesamten Bestand von 2016.

Tabelle 6: Fertigstellungen für Gesamt sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser für die Jahre 2014, 2015 und 2016 mit jährlichen Durchschnittswerten

Fertigstellungen insg. Fertigstellungen EZFH Fertigstellungen Anteil EZFH an Fertigstellungen 2014 2015 2016 2014 2015 2016 Durchschnitt p.a.

2014-2016 Durchschnitt p.a.

2014-2016

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt: Hessische Gemeindestatistik, eigene Berechnungen

3.1.2 Entwicklung des Wohnungsbestandes nach der Wohnungsgröße

Tabelle 7 zeigt, wie sich die Größenstruktur der Wohnungen zwischen 2000 und 2016 verändert hat. Die Wohnungsgröße wird nicht an der Wohnfläche sondern der Anzahl der Räume gemessen, wobei auch die Küche als Raum zählt. Hinsichtlich der Wohnungsgrößenstruktur ist zu beachten, dass seit 2011 auch die Wohnheimwohnungen, bei denen es sich häufig um Einraumwohnungen handelt, erfasst werden, was in den Vorjahren nicht der Fall war. Unterschieden werden in Tabelle 7 kleine Wohnungen (1-2 Räume), mit-telgroße Wohnungen (3-4 Räume) und größere Wohnungen (5 und mehr Räume). Bei der letzten Kategorie werden die Wohnungen mit 5 Räumen separat ausgewiesen, damit innerhalb der größeren Wohnungen nochmals differenziert werden kann.

Betrachtet man die Wohnungsbestände im Jahr 2016, dann zeigen sich zwischen dem Landkreis Offenbach und dem Land Hessen nur bei mittelgroßen Wohnungen nennenswerte Abweichungen, so ist der Wert im Landkreis 5 Prozentpunkte höher als im Land. Verglichen mit den Großstädten aus den betrachteten Ver-gleichsregionen fällt der Anteil kleiner und mittelgroßer Wohnungen im Landkreis Offenbach geringer aus.

Analog gibt es in den dargestellten Großstädten weniger größere Wohnungen. Aus Tabelle 5 war bereits ersichtlich, dass der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser, die in der Regel in die größte Größenklasse fallen, im Landkreis deutlich höher ist.

Tabelle 7:Wohnungsbestände nach der Zahl der Räume (einschließlich Küche) 2000 und 2016

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt: Hessische Gemeindestatistik, eigene Berechnungen

Innerhalb des Landkreises zeigen sich Unterschiede bei der Verteilung der Wohnungsbestände nach der Zahl der Räume zwischen den drei Teilräumen. Der im Vergleich zu den Vergleichsregionen bereits niedrige Anteil der kleinen Wohnungen ist im Teilraum 3 nochmals deutlich geringer (7 % im Jahr 2016), während die Teilräume 2 (10 %) und 1 (12 %) etwas höher ausfallen. Jedoch haben sich die Anteile seit dem Jahr 2000 leicht erhöht. Den jeweils größten Anteil weisen die mittelgroßen Wohnungen auf. Der höchste Anteil dieser Größenklasse innerhalb des Landkreises entfällt mit 53 % auf den Teilraum 1. Dieser zeigt im Ver-gleich zu den anderen beiden Teilräumen wiederum den geringsten Anteil an großen Wohnungen (35 %), während der Teilraum 3 (47 %) und der Teilraum 2 (42 %) höhere Werte aufweisen. Entsprechend höher fallen in diesen Teilräumen auch die Anteile der Ein- und Zweifamilienhäusern aus (vgl. Tabelle 5).

Zwischen den Gemeinden innerhalb des Landkreises zeigen sich ebenfalls Unterschiede. So finden sich in den Städten Neu-Isenburg (18 %) und Dietzenbach (15 %) Anteile an kleinen Wohnungen, die etwa doppelt so hoch ausfallen, wie in Seligenstadt (8 %). Den geringsten Anteil an kleinen Wohnungen am Bestand ist in Mainhausen zu finden (6 %). Beide Letztgenannten zählen zum Teilraum 3, der wie oben schon ausgeführt, den höchsten Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern und somit folglich auch bei den großen Wohnungen aufweist. Wie bei kleinen Wohnungen entfällt der höchste Anteil an mittelgroßen Wohnungen auf Neu-Isenburg (58 %).

3.1.3 Anbieterstruktur von Mietwohnungen

Regelmäßig aktualisierte und vollständige Übersichten über die Eigentümerstruktur des Wohnungsbestan-des werden nicht erhoben. Die folgenden Auswertungen beziehen sich daher auf die Ergebnisse Wohnungsbestan-des Zensus 2011. Angesichts der langfristigen Strukturkonstanz von Wohnungsmärkten ist davon auszugehen, dass die Aussagen auch heute noch überwiegend zutreffen. Tabelle 8 gibt einen Überblick über die Eigentümer der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen in den Gemeinden, Städten und Teilräumen des Landkreises Offenbach sowie den Vergleichsregionen.

Tabelle 8: Eigentümer der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen (Zensus 2011)

Insgesamt Privateigenmer Wohnungsgenossenschaft Kommune oder kommunales Wohnungsunternehmen Privatwirtschaftliches Woh- nungsunternehmen Anderes privatwirtschaftliches Unternehmen Bund oder Land Organisation ohne Erwerbs- zweck (z.B. Kirche)

Dietzenbach, Kreisstadt 7.588 86% 4% 4% 2% 5% 1% 0%

Dreieich 10.952 74% 1% 2% 3% 1% 18% 2%

Egelsbach 2.061 87% 8% 1% 0% 1% 4% 0%

Hainburg 3.072 77% 20% 0% 1% 1% 0% 0%

Heusenstamm 4.222 86% 0% 2% 5% 5% 1% 0%

Langen (Hessen) 10.639 64% 16% 1% 3% 2% 13% 1%

Mainhausen 1.741 98% 0% 0% 1% 1% 0% 0%

Mühlheim am Main 7.562 79% 0% 18% 2% 1% 0% 0%

Neu-Isenburg 13.040 65% 0% 23% 6% 1% 4% 0%

Obertshausen 6.567 86% 0% 6% 5% 0% 2% 0%

Rodgau 9.790 95% 0% 2% 2% 1% 0% 0%

Rödermark 5.397 92% 1% 3% 1% 2% 1% 0%

Seligenstadt 4.643 83% 0% 5% 0% 2% 10% 0%

LK Offenbach 87.274 79% 3% 7% 3% 2% 5% 1%

Darmstadt,

Wissenschafts-stadt 50.869 62% 2% 23% 6% 1% 4% 2%

Frankfurt am Main 294.954 55% 5% 18% 9% 3% 7% 3%

Offenbach am Main 45.395 63% 6% 13% 6% 4% 6% 1%

Hanau 27.985 66% 3% 17% 5% 1% 6% 1%

LK Darmstadt-Dieburg 58.097 87% 2% 5% 1% 1% 2% 1%

LK Groß-Gerau 62.746 68% 9% 14% 2% 3% 3% 0%

Hessen 1.583.175 73% 5% 10% 4% 2% 4% 1%

Teilraum 1 36.692 68% 6% 9% 4% 1% 11% 1%

Teilraum 2 41.126 88% 1% 6% 3% 2% 1% 0%

Teilraum 3 9.456 84% 7% 2% 0% 1% 5% 0%

Quelle: Zensusdatenbank, eigene Berechnungen

Zu ersten Gruppe zählen Wohnungen, die nicht vom Eigentümer der Wohnung bewohnt sind, unabhängig davon, ob für die Wohnung Miete gezahlt wird oder diese mietfrei überlassen ist. Als „leer stehend“ zählt eine Wohnung, wenn sie am Stichtag 9. Mai 2011 weder zu Wohnzwecken vermietet (auch mietfrei) ist, noch vom Eigentümer selbstgenutzt wird und auch keine Ferien- und Freizeitwohnung ist. Wenn die

Woh-nung wegen Umbau/Modernisierung – bei Weiterbestehen des Mietverhältnisses – vorübergehend nicht genutzt werden kann, gilt diese Wohnung nicht als leerstehend. Diese Gruppe von Wohnungen kann somit grundsätzlich genutzt werden. Eine anteilige Zuordnung der leerstehenden Wohnungen zu den übrigen Kategorien wurde nicht vorgenommen, da eine derartige Angabe für eine zur Selbstnutzung vorgesehene Wohnung unplausibel wäre. Zum Stichtag leerstehende Wohnungen wurden deshalb dem zur Vermietung dienenden Wohnungsbestand in Tabelle 8 zugeordnet.

Unter den Anbietern der 1.583.175 Wohnungen, die zum Stichtag insgesamt in Hessen zur Vermietung dienten, stellten die Privateigentümer die landesweit größte Anbietergruppe. In ihrem Eigentum standen 73 % der Mietwohnungen. Auf die Kommunen oder die kommunalen Wohnungsunternehmen als zweit-größte Gruppe entfielen lediglich zehn Prozent der Mietwohnungen, gefolgt von den Genossenschaften (5 %). Auf privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen entfielen 6 %. Auf Bundes- oder Landesunterneh-men entfielen 4 % der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen in Hessen, auf Organisationen ohne Er-werbszweck wie beispielsweise Kirchen, 1 %.

Die Verteilung im Landkreis Offenbach weicht nur geringfügig von den landesweiten Werten ab. So gehören von den etwa 87.000 der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen 79 % Privateigentümern, somit sechs Prozentpunkte mehr als im Land. Entsprechend geringer sind die Anteile der Wohnungsgenossenschaften, auf die lediglich 3 % entfallen. Auch der Anteil in der Kategorie „Kommune oder kommunales Wohnungsun-ternehmen“ fällt mit 7 % etwa 3 Prozentpunkte geringer aus als im Land.

In Relation zu den Vergleichsregionen fällt der Anteil der Privateigentümer im Landkreis Offenbach hoch aus. Lediglich im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist der Anteil mit 87 % deutlich höher. Insbesondere in den Städten der Vergleichsregionen fällt der Anteil deutlich geringer aus. Der geringste Anteil findet sich in Frankfurt (55 %), gefolgt von Darmstadt (62 %) und der Stadt Offenbach (63 %). Entsprechend höher sind dort die Anteile der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen, die insbesondere im Besitz der Kommunen oder der kommunalen Wohnungsunternehmen sind. Diese Anteile liegen in allen dargestellten Vergleichs-städten im zweistelligen Prozentbereich.

Der Anteil der Privateigentümer streut innerhalb des Landkreises Offenbach zwischen den Gemeinden und Städten. So gibt es Gemeinden wie beispielsweise Mainhausen, in denen fast der komplette Bestand an Mietwohnungen Privateigentümern gehört. Das andere Ende der Spanne bildet die Stadt Langen mit einem Anteil von lediglich 64 %. Dort sind entsprechend die anderen Kategorien höher besetzt. So spielen Woh-nungsgenossenschaften in der Gemeinde Hainburg (20 %) und eben in Langen (16 %) eine überproportiona-le Rolüberproportiona-le im Vergüberproportiona-leich zu den übrigen Städten und Gemeinden des Kreises. Auf die Kommunen oder kommu-nale Wohnungsunternehmen entfallen in Mühlheim (18 %) und Neu-Isenburg (23 %) auffallend hohe Antei-le. Der Bund besitzt nennenswerte Anteile in Dreieich (18 %), Langen (13 %) und in Seligenstadt (10 %).

Auch zwischen den Teilräumen zeigen sich Unterschiede bei der Eigentümerstruktur der zu Wohnzwecken vermieteten Wohnungen. So ist der Anteil der Privateigentümer im Teilraum 2 mit 88 % am höchsten, ge-folgt vom Anteil im Teilraum 3 mit 84 %. Im Teilraum 1 entfällt mit 68 % ein deutlich niedrigerer Anteil auf die Privateigentümer. Dies geht unter anderem auf den geringen Anteil in der Stadt Langen zurück, wo Wohnungsgenossenschaften sowie der Bund und das Land vergleichsweise hohe Bestände besitzen. Gera-de in diesen beiGera-den Kategorien sind die Anteile in Gera-den Teilräumen 1 und 3 höher als im Teilraum 2. Kom-munen oder kommunale Wohnungsunternehmen als Eigentümer sind dagegen im Teilraum 3 nur in gerin-gem Maße vertreten, in den anderen beiden Teilräumen dagegen liegen die Anteile zwischen 5 und 10 %.

3.1.4 Selbstgenutzter Wohnraum

Die Frage ob Menschen zur Miete oder im Eigentum wohnen möchten, hängt von vielfältigen Faktoren und regionalen Gegebenheiten ab. Tabelle 9 zeigt auf Basis des Zensus 2011 den Anteil selbstgenutzter Woh-nungen ohne Leerstand und FerienwohWoh-nungen am gesamten Bestand in den Gemeinden, Städten und Teil-räumen des Landkreises Offenbach sowie den Vergleichsregionen. Im Landesdurchschnitt waren 47 % der Wohnungen von Selbstnutzern bewohnt. 76 % der Ein- und Zweifamilienhäuser wurden durch den

Eigen-tümer selbstgenutzt. Bei größeren Gebäuden mit 3 und mehr Wohnungen betrug der Selbstnutzeranteil nur 20 %.

Verglichen mit dem landesweiten Durchschnitt, fällt der Anteil an selbstgenutzten Wohnungen am Woh-nungsbestand mit 26 % im Landkreis Offenbach lediglich in der Kategorie „3 und mehr Wohnungen“ spür-bar höher aus als die 20 % im hessischen Aggregat. Zwischen den Teilräumen weichen die Quoten jedoch deutlicher voneinander ab. Insgesamt werden im Teilraum 3 55 % aller Wohnungen vom Eigentümer selbstgenutzt. Im Teilraum 2 entfallen dagegen lediglich 49 % und somit sechs Prozentpunkte weniger auf Selbstnutzer. Im Teilraum 1 ist der Anteil nochmals geringer. Mit einem Selbstnutzeranteil von 41 % wird deutlich weniger als jede zweite Wohnung vom Eigentümer selbstgenutzt. Während die Anteile in den Teil-räumen bei Ein- und Zweifamilienhäusern vergleichbare Werte zwischen 73 % und 75 % aufweisen, weicht bei Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen der Anteil im Teilraum 1 mit nur 22 % im Vergleich zu den anderen beiden Teilräumen deutlich nach unten ab.

Tabelle 9: Anteil selbstgenutzter Wohnungen (ohne Leerstand und Ferienwohnungen; Zensus 2011)

Anteil selbstgenutzter Wohnungen am

Wohnungsbe-stand 2011 (ohne LeerWohnungsbe-stand und Ferienwohnungen)

Alle

Darmstadt, Wissenschaftsstadt 33% 72% 20%

Frankfurt am Main 20% 65% 13%

Quelle: Zensusdatenbank, eigene Berechnungen

Bei den Vergleichsregionen teilt sich das Bild in die Großstädte und die Landkreise. Während Darmstadt, Frankfurt, Hanau und Offenbach deutlich unter 40 %, teilweise sogar unter 30 % aufweisen, sind die Anteile im Landkreis Darmstadt-Dieburg (57 %) höher als im Landkreis Offenbach und im Landkreis Groß-Gerau mit 48 % in etwa vergleichbar. Innerhalb des Landkreises zeigt sich bei den Gemeinden und Städten eine breite Spanne der Anteile an selbstgenutzten Wohnungen. Der niedrigste Selbstnutzeranteil findet sich in Neu-Isenburg mit 32 %. Der höchste Wert und damit das obere Ende der Spanne ist in der Gemeinde Mainhau-sen mit 60 % verzeichnet. Diese Streuung ist im WeMainhau-sentlichen auf die Gebäude mit drei oder mehr Woh-nungen zurückzuführen. Sie reicht von 21 % in Neu-Isenburg bis zu 34 % in der Stadt Heusenstamm. Bei den

Ein- und Zweifamilienhäusern variieren die Anteile lediglich um sieben Prozentpunkte im Bereich zwischen 70 % in Neu-Isenburg und 77 % in den Gemeinden Egelsbach und Hainburg.

3.1.5 Altersstruktur der Wohngebäude

Hinsichtlich der Altersstruktur der Wohngebäude zeigen sich sichtbare Unterschiede zwischen den drei Teilräumen. Da sich die absoluten Fallzahlen zwischen den Teilräumen stark unterscheiden, wurde zur bes-seren Vergleichbarkeit der jeweilige Anteil einer Altersklasse am gesamten Bestand an Wohngebäuden des Teilraums gebildet. Abbildung 24 gibt einen Überblick über die Ergebnisse. Die höchsten Anteile finden sich in der Baualtersklasse der Jahre zwischen 1960 und 1969. So wurden 21 % des Wohngebäudebestands im Teilraum 2, 23 % im Teilraum 1 und 17 % im Teilraum 3 in dieser Periode gebaut. Somit wurde beispielswei-se etwa ein Viertel des Bestands an Wohngebäuden im Teilraum 1 zwischen 1960 und 1969 gebaut.

Abbildung 24: Altersstruktur der Wohngebäude in den Teilräumen des Landkreises Offenbach (Zensus 2011)

Quelle: Zensusdatenbank, eigene Berechnungen

Es zeichnen sich jedoch auch unterschiedliche Dynamiken in der Verteilung ab. So sind die Anteile der Wohngebäude am Bestand, die in der Zeit vor 1960 gebaut wurden im Teilraum 1 höher als die entspre-chenden Anteile in den anderen beiden Teilräumen. Seit 1990 weist der Teilraum 3 höhere Anteile an ge-bauten Wohngebäuden auf als die anderen beiden Teilräume. Tabelle 10 gibt einen Überblick über die Al-tersstruktur der Wohngebäude für die einzelnen Gemeinden, Städte und Teilräume im Landkreis Offen-bach. Die Altersverteilung deckt sich mit den aggregierten Teilräumen. Der größte Bestand an Wohngebäu-den findet sich zum Zensusstichtag in der Stadt Rodgau mit etwa 9.400 WohngebäuWohngebäu-den, von Wohngebäu-denen der höchste Anteil zwischen 1960 und 1969 gebaut wurde.

0%

5%

10%

15%

20%

25%

Vor

1919 1919

-1949 1950

-1959 1960

-1969 1970

-1979 1980

-1989 1990

-1999 2000 -2005 2006

späterund TR 1 TR 2 TR 3

Tabelle 10: Baujahre der Wohngebäude in den Gemeinden, Städten und Teilräumen im Landkreis

Quelle: Zensusdatenbank, eigene Berechnungen

3.2 Kennzahlen der Wohnungsversorgungssituation