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Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine empirische Erhebung in Form einer Umfrage im Landkreis Heilbronn durchgeführt. Der Grund hier-für liegt darin, dass noch keine Untersuchungen bzgl. der finanziellen Un-terstützung von Bund und Land an die Kommunen während der Flücht-lingskrise vorliegen. Die Durchführung und Auswertung der Untersuchung bildet den Schwerpunkt dieser Arbeit.

4.1 Umfrage

Das empirische Instrument dieser Bachelorarbeit bildet eine Befragung der 46 Städte und Gemeinden im Landkreis Heilbronn mit einem eigens erstellten, standardisierten Fragebogen. Umfragen in Form eines standar-disierten Fragebogens zählen zu den quantitativen empirischen For-schungen.61 Sie ermöglichen, die Meinungen und Ansichten einer

61 Vgl. Schumann (2012), S. 1.

ren Anzahl von Personen und wie in diesem Fall Kommunen, zu erörtern und auszuwerten.

Zur Ermittlung der Ansichten und Lage der Kommunen im Landkreis Heil-bronn über die finanzielle Unterstützung von Bund und Land während der Flüchtlingskrise ist das Mittel der quantitativen empirischen Forschung passend. Durch die Umfrage wurde ermöglicht, dass in begrenzter Zeit eine große Anzahl an Lagebeschreibungen und Ansichten zum Thema dieser Bachelorarbeit gesammelt werden konnten.

Für die Befragungsart der Umfrage wurde die Online-Umfrage gewählt.

Diese hat die Vorzüge, dass geringe Kosten, nur im Rahmen der Entwick-lung und Auswertung, entstehen, eine schnelle Durchführung sowie Aus-füllung den Befragten ermöglicht wird und der Rücklauf jederzeit kontrol-lierbar ist und ausgewertet werden kann. Daher bietet diese Erhebungsart große methodische und technische Vorteile.62

4.1.1 Aufbau des standardisierten Fragebogens

Zu Beginn der Konzeption eines standardisierten Fragebogens63 wird ge-klärt, welchem Ziel und Zweck die Befragung dienen soll und welche Er-wartungen an die Umfrage gestellt werden. Im Falle dieser Bachelorarbeit soll mit der Umfrage herausgefunden werden, welche Förderprogramme von den Kommunen im Rahmen der Flüchtlingskrise in Anspruch genom-men werden und ob diese ausreichend und passend sind. Außerdem soll geklärt werden, ob es finanzielle Unterstützungen von Bund und Land gibt, die schlecht konzipiert oder sogar unnötig sind und wo es Handlungsbe-darf in den verschiedenen Unterstützungsbereichen gibt. Es geht schluss-endlich um die übergeordnete Frage, ob die Beschwerden der unzu-reichenden Unterstützung mancher Kommunen gerechtfertigt sind.

62 Vgl. Jacob/Heinz/Décieux (2013), S. 109ff.

63 Standardisierter Fragebogen, Anlage 34.

Bei der Konkretisierung des standardisierten Fragebogens wurde darauf geachtet, dass die Fragen vom Allgemeinen zum Konkreten gestellt wur-den und der rote Fawur-den des Fragebogens sichergestellt ist.

Die ersten beiden Fragen des standardisierten Fragebogens wurden da-her im Bereich der allgemeinen Informationen der Kommune gestellt: zum einen wird die Größe der Kommune anhand der Einwohnerzahl abgefragt, zum anderen das Haushaltsvolumen der Kommune. Dabei wurde zuerst das HH-Volumen in der Kameralistik und dem NKHR definiert. Diese Fra-ge wurde als offene FraFra-ge Fra-gestellt, da das HH-Volumen einer Gemeinde unterschiedlich hoch sein kann, je nach Gewerbesteuereinnahmen und sonstigen Einkünften. Im nächsten Frageblock geht es um die Flüchtlinge in den Kommunen. Alle drei Fragen werden als offene Fragen gestellt. Die Flüchtlinge in der vorläufigen Unterbringung, sowie in der Anschlussunter-bringung und die geschätzten jährlichen finanziellen Belastungen durch die Aufnahme der Flüchtlinge werden dabei abgefragt. Anschließend sol-len Fragen zu der finanzielsol-len Unterstützung beantwortet werden. Dafür werden die verschiedenen Förderprogramme von Bund und Land aufge-zählt, sowie eine Antwortmöglichkeit „Keine“ und „Sonstige“ für offene Antwortmöglichkeiten der Befragten. Bei dieser Frage sind Mehrfachnen-nungen möglich, was für die Befragten unter der Frage vermerkt wurde.

Die siebte Frage ist in Form des Likert-Items gestellt. Dabei werden sieben Statements und Aussagen vorgelegt, die auf einer Antwortskala einge-schätzt werden sollen.64 Die Antwortmöglichkeiten wurden hier durch eine fünfgliedrige Ordinal-Skala vorgegeben. Durch die Antwortmöglichkeit

„teils/teils“ wird der Befragte nicht zu einer Entscheidung in die ein oder andere Richtung gezwungen und hat daher eine Ausweichmöglichkeit in der Mitte.65 Die nächsten Fragen sind weiterführende Fragen zu den Mei-nungen in den einzelnen Kommunen. Dabei werden Fragen in den Berei-chen fehlende Unterstützung, Ausbau sowie Verbesserungsmöglichkeiten von Förderprogrammen gestellt. Alle Fragen wurden als halboffene

64 Vgl. Schumann (2012), S. 37.

65 Vgl. Mayer (2013), 93/94.

gen mit Mehrfachantwortmöglichkeiten gestellt. Anschließend wird eine Frage zur Verzichtbarkeit von finanzieller Unterstützung in Form einer ge-schlossenen Frage gestellt. Die letzte Frage ist wieder als offene Frage gestellt. Dabei wird abgefragt, wie die Meinung in der Kommune zu dem Thema ausreichende finanzielle Unterstützung von Bund und Land wäh-rend der Flüchtlingskrise ist. Diese letzte Frage gilt als Abschlussfrage und kann von den Befragten beantwortet werden, um Meinungen und Bemer-kungen zu machen, welche ggf. nicht im Fragebogen abgefragt werden.

Insgesamt werden 13 Fragen gestellt, die in maximal sieben Minuten be-antwortet werden können. Bei der Aufstellung des Fragebogens wurde auf die Länge und Kompaktheit besonders geachtet, da die Teilnehmer alle freiwillig und innerhalb der Arbeitszeit daran teilnehmen.

4.1.2 Durchführung der Befragung

Bei der Durchführung der Befragung muss zuerst eine passende Stich-probe gefunden werden, da aus Kosten- und Zeitgründen nicht alle Kom-munen des Landes Baden-Württemberg befragt werden können. Nach Rücksprache mit dem Erst- und Zweitgutachter wurde die Stichprobe auf die Kommunen im Landkreis Heilbronn festgelegt. Durch die Auswahl aller Städte und Gemeinden im Landkreis Heilbronn werden 46 unterschiedli-che Kommunen befragt.

Nach Aufstellung des standardisierten Fragebogens und Festlegung der Stichprobe wurde ein Begleitschreiben mit dem Umfragelink von Herrn Preuss an die ausgewählten Stellen, die Kämmereien der Städte und Ge-meinden im Landkreis Heilbronn, versendet. Dies sorgt für eine größere Akzeptanz in den Kommunen und ist hilfreich, die Bereitschaft zur Mitwir-kung der Befragten zu erhöhen, die üblicherweise zeitlich begrenzte Res-sourcen haben.

4.1.3 Auswertung der Befragung

Alle beendeten Umfragen, die bis zum 17. August 2017, abgeschlossen wurden, fanden Berücksichtigung in der Auswertung. Es nahmen insge-samt 24 von möglichen 46 Teilnehmern teil, dies entspricht einer Rück-laufquote von 52,2 %. Davon sind nur 17 Umfragen vollständig ausgefüllt und beendet worden. Eine Auswertung kann nur anhand der beendeten Umfragen stattfinden, da bei nicht beendeten Antworten teilweise nur zwei Fragen beantwortet wurden, die nicht zum Ziel und Zweck der Befragung beitragen. Somit liegt die Rücklaufquote der teilgenommenen und abge-schlossenen Umfragen bei 37,0 %.

Nachfolgend werden die wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhe-bung dargestellt. Es wurde durchgehend auf eine Nachkommastelle ge-rundet und daher können geringe rundungsbedingte Abweichungen ent-stehen. In den Anlagen66 kann die detaillierte Auswertung des Fragebo-gens eingesehen werden.

Wie bereits angemerkt, haben insgesamt 17 Kommunen67 an der Befra-gung teilgenommen. Hiervon waren elf Kommunen (64,7 %) kleiner als 5.000 Einwohner; zwei Kommunen (11,8 %) haben zwischen 5.000 und 10.000 Einwohner; je eine Kommune (5,9 %) mit 10.000 bis 15.000 Ein-wohner und 15.000 bis 20.000 EinEin-wohner und zwei Kommunen (11,8 %) haben über 20.000 Einwohner.

66 Auswertung des standardisierten Fragebogens (umfrageonline.com), Anlage 35.

67 Auswertung Frage 1, Anlage 36.

64,7%

11,8%

5,9%

5,9%

11,8%

Kommunengröße der