• Keine Ergebnisse gefunden

3. Probenherstellung 41

5.4. Elektronische Detektion von SPPs bei 1 G 0

Abbildung 5.6.: Abh¨angigkeit des lichtinduzierten Signals von der eingestrahlten Laserleistung f¨ur unterschiedliche Wellenl¨angen. Ein linearer Zusammenhang deutet auf den photoneninduzierten Transportmechanismus hin, ein nichtlinearer auf den PAT-Mechanismus [55].

5.4. Elektronische Detektion von SPPs bei 1 G

0

-Kontakten

Dieser Abschnitt wurde meiner Diplomarbeit entnommen und zur besseren Les-barkeit nur leicht abge¨andert.

Zwei Jahre sp¨ater ver¨offentlichten Ittah et al. ihre Arbeit zur elektronischen Detektion von Oberfl¨achenplasmonen an 1 G0-Kontakten aus Gold [57]. Dazu wurde das gleiche Probendesign wie in Kapitel 5.3 verwendet, mit dem Zu-satz, dass auf eine Zuleitung noch zus¨atzliche Goldstreifen aufgedampft wur-den, die 1.5 µm von der Engstelle entfernt sind und senkrecht zur Zuleitung stehen, wie in Abbildung 5.7 zu sehen ist. Nach Gleichung 2.31 ist ein solches Gitter notwendig, um Oberfl¨achenplasmonen auf einer Goldfl¨ache anregen zu k¨onnen. Das verwendete Gitter hatte eine Gitterkonstante von Λ = 750 nm.

Die Goldstreifen sind 130 nm hoch und 330 nm breit. Es wurde wieder Laser-licht mit den Wellenl¨angen 532 nm, 658 nm und 781 nm verwendet, das diesmal auf einen Spotdurchmesser von ungef¨ahr 1.0 µm fokussiert wurde. Das Gitter erm¨oglicht eine effektive Anregung von SPPs allerdings nur f¨ur die Wellenl¨ange von 781 nm. Die Polarisation wurde entlang des Stromflusses gew¨ahlt, also in x-Richtung nach Abbildung 5.7, da sich so eine bestm¨ogliche Anregung von Oberfl¨achenplasmonen ergibt. Der Unterschied zwischen den beiden Polarisa-tionen, parallel und senkrecht zum Strom, im lichtinduzierten Signal ist in Abbildung 5.8 zu sehen. Die Gr¨oße des Signals wurde auf die gleiche Weise

Abbildung 5.7.: Schematische Abbildung des Probendesigns das dort verwendet wurde [57]. Die Gitterstruktur beginnt 1.5 µm von der Engstelle entfernt und ist nur f¨ur die Wellenl¨angeλ= 781 nm des einfallenden Lichts effektiv.

ermittelt wie es in Abbildung 5.5 dargestellt ist.

F¨ur diese Messungen wurde das Gitter auf der Zuleitung mit dem Laser be-leuchtet, der Spot befand sich ungef¨ahr 4 µm von der Engstelle entfernt mit einer Wellenl¨ange von 658 nm. Das lichtinduzierte Signal ist, wie schon im vori-gen Kapitel beschrieben, in Einheiten von G0 angegeben, allerdings ist hier der absolute Leitwert unter Lichteinfluss angegeben und nicht die reine ¨Anderung des Leitwerts durch Lichteinfluss. Es ist deutlich zu sehen, dass das lichtin-duzierte Signal f¨ur parallele Polarisation gr¨oßer ist als f¨ur senkrechte. Dass es

¨uberhaupt ein Signal f¨ur die senkrechte Polarisation gibt, also im Fall idealer Bedingungen keine plasmonische Anregung in Stromrichtung stattfindet, wur-de mit Gitterfehlern und Verunreinigungen an wur-der Oberfl¨ache wur-des Goldfilms sowie der Gitterstreifen erkl¨art.

Ittah et al. fanden heraus, dass es ein elektronisches Signal aufgrund der Ober-fl¨achenplasmonen gibt, das schw¨acher wird, je weiter man von der Engstelle enfernt mit dem Laser die Oberfl¨achenplasmonen durch das Gitter anregt.

Diese Ergebnisse sind in Abbildung 5.9 dargestellt. Die beiden Reihen zeigen die Ergebnisse f¨ur zwei unterschiedliche Kontakte, die Spalten zeigen die drei unterschiedlichen Wellenl¨angen. Es ist zu erkennen, dass das maximale licht-induzierte Signal ungef¨ahr 1 µm von der Engstelle entfernt zu finden ist. Die

5.4. ELEKTRONISCHE DETEKTION VON SPPS BEI 1 G0 67

Punkte in der Abbildung stellen die experimentellen Daten dar, die Kurven ergeben sich unter anderem aus der Fitfunktion

ISPP(d) = ISPP(d= 0) · e−d/δ , (5.1) die die Abschw¨achung der Plasmonenintensit¨at angibt, wobei d die Distanz zum Kontakt ist,ISPP die Intensit¨at der Plasmonen, ISPP(d=0) die Intensit¨at der Plasmonen bei Erzeugung direkt am Kontakt und δ die wellenl¨angen-abh¨angige Laufl¨ange der Plasmonen. α = eVω/~ω ist ein Parameter, der die Lichtintensit¨at darstellt, Vω die Wechselspannug am Kontakt, die durch das elektrische Feld des Lichts erzeugt wird und~ω die Energie eines Photons mit der Wellenl¨angeλ= 2πc/ω. Beide Werteαundδergeben sich als Fitparameter aus iterativen Berechnungen von Gleichung 5.1 und

Gdc(ω) = G0· X

Gdc ist der Leitwert ohne angelegte Gleichspannung nach der Tien-Gordon Theorie, Jn sind die Besselfunktionen n-ter Ordnung, n steht f¨ur die Ordnung der Besselfunktion und τ f¨ur die Transmissionswahrscheinlichkeit des n-ten Subbandes bei Absorbtion (n >0) oder Emission (n <0) durch Photonen mit der Energie ~ω. Der Term [Jn(α/2)]2 gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein Leitungselektron n Photonen der Energie ~ω absorbiert bzw. emittiert.

Die Leitwerterh¨ohung wird dann dann wieder durch den PAT-Mechanismus

er-Abbildung 5.9.: St¨arke des elektrischen, lichtinduzierten Signals f¨ur zwei verschie-dene Kontakte (Reihen), sowie drei unterschiedliche Wellenl¨angen (Spalten). Die Punkte sind experimentelle Werte, die Linien Fitkurven nach 5.1.α ist ein Maß f¨ur die Lichtintensit¨at aus dem Modell,δist ein Parameter des Fits. Distanzdgemessen vom Kontakt [57].

kl¨art. Da die Oberfl¨achenplasmonen in diesem Experiment Schwingungen des Elektronengases entlang der Stromrichtung sind, laufen diese zur H¨alfte zum Kontakt und erzeugen dort eine Wechselspannung durch die ¨uber den Kontakt oszillierenden Elektronen. Diese Wechselspannung wird im PAT-Mechanismus verwendet, bisher wurde sie aber nur durch das elektrische Feld des einfal-lenden Lichts erzeugt. Die Beleuchtung des Gitters in einem Abstand d zum Kontakt f¨uhrt also zu einer lichtinduzierten Leitwerterh¨ohung.

Die durchschnittliche Laufl¨ange, die Ittah et al. gefunden haben, war 1.3 µm.

Die Laufl¨ange wird festgelegt ¨uber das Maximum des lichtinduzierten Signals in Abh¨angigkeit von der Entfernung zwischen der Anregung am Gitter durch den Laser und der Engstelle. Berechnungen mit der Dichtefunktionaltheorie ergaben eine Laufl¨ange der Oberfl¨achenplasmonen an einer solchen Struktur von≈0.5 µm. Wegen der Schwierigkeit der Messung an sich und dem nicht per-fekten Gitter gehen die Autoren von einer ¨Ubereinstimmung zwischen Theorie und Experiment aus.

Aus den ermittelten Werten f¨ur α = eVω/~ω wurde unter der Annahme, dass die L¨ucke zwischen den beiden Zuleitungen 1 nm groß ist, eine durch die Plasmonen erzeugte elektrische Feldst¨arke ermittelt, die um den Faktor