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Einschätzung zum Zusammenhalt im privaten Umfeld

3. Gesellschaftsbild und Einschätzung zum Zusammenhalt

3.3 Einschätzung zum Zusammenhalt im privaten Umfeld

Gefragt nach der Entwicklung des Zusammenhalts im privaten Umfeld, also in der Nach-barschaft oder in der Familie, antwortet eine Mehrheit von 61% (keine Vergleichswerte für April), dass sich da während der Corona-Krise nicht viel verändert habe, 34% stellen in ihrer persönlichen Umgebung mehr Solidarität fest, 5% geben an, die gegenseitige Unterstützung habe eher abgenommen (weiß nicht: 1%).

Zusammenhalt im privaten Umfeld im Rahmen der Corona-Krise gibt es …

mehr kein Unterschied weniger weiß nicht

70 und älter

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

Recht unterschiedlich nehmen das die verschiedenen Generationen wahr: Je jünger die Befragten sind, desto häufiger haben sie den Eindruck zunehmender Solidarität im priva-ten Rahmen (zwischen 44% und 26%), umgekehrt sagen die Befragpriva-ten mit ansteigen-dem Alter häufiger, da sei kein großer Unterschied zu vorher (zwischen 48% und 68%).

Sehr ähnlich empfinden dies Frauen und Männer. Im Westen (35%) der Republik geben minimal mehr Befragte als im Osten (30%) zu Protokoll, die private Solidarität habe in ihrem Umfeld zugenommen (kein Unterschied: West: 59%; Ost: 67%).

4. Persönl. Befinden und Erfahrungen in der Corona-Krise

4.1 Größte persönliche Belastung bzw. Einschränkung wegen der Corona-Krise

Etwas anders als Ende April, als wegen der Corona-Pandemie noch strenge Regelungen z.B. bei den Kontaktbeschränkungen galten, die Schulen noch geschlossen waren, aber die Maskenpflicht gerade erst eingeführt worden war, antworten die Befragten jetzt, wenn man sie nach der für sie aktuell größten Belastung bzw. Einschränkung im Rahmen der Corona-Krise fragt. Es konnten hier bis zu zwei Angaben gemacht werden, Antwortvor-gaben wurden nicht vorgelesen. Am häufigsten nennen die Befragten jetzt als besondere Belastung die Maskenpflicht bzw. das Tragen der Schutzmasken (30%). An zweiter Stelle stehen die eingeschränkten Möglichkeiten, Familie und Freunde sehen zu können (19%).

Weitere 12% leiden darunter, dass Veranstaltungen im Kultur- oder Sportbereich, Got-tesdienste und auch das Vereinsleben nur eingeschränkt oder gar nicht stattfinden. Es folgen die begrenzten Möglichkeiten zu reisen (9%). Für 7% sind die Kinderbetreuung bzw. die Doppelbelastung durch Arbeit und Kinder besonders beschwerlich, 6% nennen die Ausgangsbeschränkungen. Hinzu kommen bei jeweils 4% der Befragten die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust bzw. die Sorgen wegen des bereits verlorenen Arbeitsplatzes sowie die Probleme durch geschlossene Schulen. Weitere Bereiche wurden jeweils von 3% bzw. 2% genannt (finanzieller Verlust / Kurzarbeit / berufliche Belastung / Homeoffice / Einkaufssituation / Einsamkeit / Angst vor Krankheit). Weitere Nennungen – alle jeweils unter 2% – wurden zu „Sonstigem“ zusammengefasst. 18% (April: 15%) haben angege-ben, keine Belastung oder Einschränkung zu verspüren.

Was ist für Sie aktuell die größte Belastung/Einschränkung bei der Corona-Krise?

Angst vor Krankheit / Tod / bin Risikopatient berufliche Belastung (z.B. im Gesundheitsbereich) Angst vor finanziellem Verlust / Existenzangst

(kompliziertes) Homeoffice / Studium

Angst vor Arbeitsplatzverlust / Arbeitsplatzverlust

Einsamkeit / Isolation

Reisewunsch / nicht verreisen zu können Schutzmasken / Maskenpflicht

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

Schließung Schulen / Probleme Abschluss Angst vor Kurzarbeit / Kurzarbeit

Noch ein kurzer Vergleich mit der Umfrage Ende April: Damals waren die Kontaktbe-schränkungen für die Befragten die größte Einschränkung (40%), es folgten die Aus-gangsbeschränkungen und das Gefühl, eingesperrt zu sein (14%) sowie die Probleme

bei der Kinderbetreuung bzw. die Schwierigkeit, Arbeit und Kinderbetreuung zu vereinba-ren (10%). Auf die Maskenpflicht, die jetzt die Rangliste der schlimmsten Belastungen durch die Corona-Krise anführt, entfielen rund zwei Monate zuvor 7% der Nennungen.

Bei allen Altersgruppen steht aktuell die Maskenpflicht ganz oben, was die persönlichen Beeinträchtigungen anbelangt, meist gefolgt von den Beschränkungen, Freunde und Familie treffen zu können. Bei den 30- bis 49-Jährigen spielen nach der Maskenpflicht die Probleme mit der Kinderbetreuung bzw. die Doppelbelastung durch Kinderbetreuung und Arbeit eine ähnlich wichtige Rolle wie die Kontaktbeschränkungen. Noch deutlicher wird dies, wenn man nur die Gruppe derer betrachtet, die Kinder haben: Hier folgen nach der Maskenpflicht (29%) an zweiter Stelle die Probleme mit der Kinderbetreuung (22%).

Männer und Frauen äußern sich insgesamt jeweils relativ ähnlich zu den verschiedenen Dingen, die sie als belastend empfinden, allerdings werden von den männlichen Befrag-ten die fehlenden Veranstaltungen häufiger genannt als von den weiblichen, umgekehrt fühlen sich Frauen durch die problematische Kinderbetreuung sowie die Schulschließun-gen etwas häufiger beeinträchtigt als die Männer. Während von den ostdeutschen Be-fragten (36%) die Maskenpflicht als besondere Beeinträchtigung etwas häufiger genannt wird als von den westdeutschen (29%), ist es bei den Einschränkungen der Sozialkontak-te genau umgekehrt (Ost: 15%; West: 21%).

4.2 Ausmaß der Einschränkung im eigenen Leben

Wie stark fühlen Sie sich persönlich durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkt?

28

72

42

58

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

Juni/Juli 2020 April 2020

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

Wenn es um das Ausmaß der persönlich empfundenen Einschränkungen durch die Krise geht, geben nach 42% Ende April derzeit nur noch insgesamt 28% der Befragten an, sie würden sich durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Maßnahmen in ihrem

Leben sehr stark (7%) oder stark (20%) eingeschränkt fühlen. Zusammen 72% (April:

58%) empfinden die Beschränkungen aktuell als nicht so stark (57%) bzw. sie geben an, sie fühlten sich persönlich gar nicht (16%) eingeschränkt. Unter den verschiedenen Par-teianhängern sagt – anders als rund zwei Monate zuvor – inzwischen keine Gruppe mehr mehrheitlich, sich stark eingeengt zu fühlen, allerdings beklagen die AfD-Anhänger häufi-ger (43%; April: 62%) als die anderen Anhänhäufi-gergruppen (zwischen 19% und 29%) eine sehr starke oder starke Beeinträchtigung ihres Lebens durch die Corona-Maßnahmen.

Männer und Frauen äußern sich dazu praktisch identisch. Bei den Altersgruppen unter 60 Jahren gibt jeweils etwa ein Drittel an, sich persönlich stark eingeschränkt zu fühlen, bei den über 60-Jährigen tun dies mit durchschnittlich knapp 20% deutlich weniger. Leichte Unterschiede gibt es darüber hinaus bei Befragten, in deren Haushalt Kinder unter 18 leben und solchen, wo dies nicht der Fall ist. In der erstgenannten Gruppe fühlen sich 35% eher stark beeinträchtigt, in der zweiten geben dies nur 25% an. Befragte, die die staatlichen Corona-Maßnahmen grundsätzlich für übertrieben halten, klagen wesentlich häufiger (56%) als die beiden anderen Gruppen (Maßnahmen gerade richtig: 23%; nicht hart genug: 31%) über zu starke Einschränkungen in der eigenen Lebensführung. Auch diejenigen, die unter größeren finanziellen Einbußen im Rahmen der Corona-Krise lei-den, fühlen sich öfter persönlich beeinträchtigt (55%) als Befragte ohne bzw. mit nur ge-ringen finanziellen Verlusten (23%).

Wie stark fühlen Sie sich persönlich durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkt?

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

70 und älter

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

4.3 Auswirkungen auf die eigene wirtschaftliche Lage

Die Anzahl derjenigen, die aufgrund der Corona-Krise sehr starke oder starke finanzielle Verluste erlitten haben, hat sich gegenüber Ende April nicht verändert: Nach wie vor ge-ben insgesamt 12% an, ihre eigene wirtschaftliche Lage habe sich im Zuge der Corona-Krise sehr stark (5%) oder stark (8%) verschlechtert. Zusammen 86% sagen, ihre finan-zielle Lage wurde nicht so stark (22%) bzw. gar nicht beeinträchtigt (65%). Sehr ähnlich äußern sich dazu Befragte in Ost und West ((sehr) stark verschlechtert: 9% bzw. 13%).

Hat sich Ihre finanzielle Lage infolge der Corona-Krise bis jetzt verschlechtert?

12

86

12

86

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

Juni/Juli 2020 April 2020

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

Hat sich Ihre finanzielle Lage infolge der Corona-Krise bis jetzt verschlechtert?

(sehr) stark nicht so stark / gar nicht

70 und älter

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

Zwischen den Geschlechtern gibt es praktisch keine Unterschiede. Je jünger die Befrag-ten sind, desto häufiger berichBefrag-ten sie von (sehr) starken finanziellen VerlusBefrag-ten. Des Wei-teren ist die berufliche Stellung der Befragten hier von Bedeutung: Am seltensten (7%) haben Nicht-Berufstätige (Rentner, Studierende, Schüler usw.) stärkere finanzielle Ein-bußen. 17% sind es bei den (im Beruf stehenden) Arbeitern, 14% bei den Angestellten und Beamten sowie 27% bei den Selbstständigen. Außerdem sagen 39% derjenigen, die arbeitslos sind oder ihren Arbeitsplatz in Gefahr sehen, starke finanzielle Einbußen we-gen Corona erlitten zu haben. Auffällig hoch ist der Anteil derjeniwe-gen mit größeren wirt-schaftlichen Einbußen auch bei den Befragten ohne deutsche Staatsangehörigkeit (49%).

4.4 Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und Zukunftsoptimismus

Praktisch identisch wie vor dem Ausbruch der Pandemie bzw. wie Ende April in der Pha-se vor den ersten Lockerungen in der Corona-KriPha-se äußern sich die Befragten jetzt über ihr eigenes Leben: Insgesamt 90% (April: 90%) geben an, mit ihrer persönlichen Situation gegenwärtig sehr zufrieden (29%; April: 30%) bzw. zufrieden (61%; April: 60%) zu sein, lediglich zusammen 9% (April: 9%) sind damit weniger (8%; April: 8%) oder gar nicht zufrieden (1%; April: 2%).

Gegenwärtige persönliche Situation: Mit dem eigenen Leben …

90

Juni/Juli 2020 April 2020 Januar 2020

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

So gut wie keine Unterschiede gibt es hier zwischen den verschiedenen Altersgruppen (eher zufrieden: zwischen 88% (40- bis 49-Jährige) und 92% (ab 70-Jährige). Auch männliche und weibliche Befragte äußern sich dazu genau gleich, dasselbe gilt für Be-fragte in West und Ost sowie für Personen mit und ohne Kinder im Haushalt. BeBe-fragte, die sich im Rahmen der Corona-Krise (sehr) stark persönlich eingeschränkt fühlen, äu-ßern sich nicht ganz so häufig positiv über ihre gegenwärtige Situation (84%) wie solche,

die sich nicht oder nicht so stark eingeschränkt fühlen (92%). Vor allem aber Befragte, deren finanzielle Lage sich infolge der Corona-Krise (sehr) stark verschlechtert hat, sa-gen weniger oft (75%), mit dem eisa-genen Leben zurzeit zufrieden zu sein, als Befragte, die nur geringe oder keine finanziellen Verluste erlitten haben (92%).

Auch was die eigene Zukunft anbelangt, äußern sich die Befragten jetzt ebenso positiv wie im Januar (76%) und April (79%) dieses Jahres: Aktuell blicken 80% der Bürgerinnen und Bürger eher optimistisch in die Zukunft (sehr optimistisch: 13%; April: 14% / optimis-tisch: 67%; April: 65%), 18% sind nicht so zuversichtlich (weniger optimisoptimis-tisch: 15%, Ap-ril: 18% / gar nicht optimistisch: 4%; ApAp-ril: 2%). Ähnlich wie in der April-Umfrage – und wie aus vielen anderen Studien bekannt – sind die jüngeren Befragten tendenziell etwas häufiger optimistisch bezüglich ihrer eigenen Zukunft als die älteren. Auffällig sind hier folgende Gruppen: Jene Befragte mit AfD-Parteipräferenz (55%) sowie jene, die ihren Arbeitsplatz gefährdet sehen bzw. ihn bereits verloren haben (65%), und auch jene, die angeben, ihre finanzielle Lage habe sich im Rahmen der Corona-Krise (sehr) stark ver-schlechtert (66%), sehen ihre Zukunft vergleichsweise weniger oft positiv. Zwar fallen die Unterschiede zwischen Befragten im Westen (eher optimistisch: 81%) und im Osten (76%) insgesamt nur sehr gering aus, aber gerade wenn man die beiden letztgenannten Gruppen (Arbeitsplatzverlust bzw. Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren oder starke fi-nanzielle Verluste seit Corona-Krise) in den jeweiligen Landesteilen genauer betrachtet, zeigt sich, dass im Osten (47% bzw. 53%) die Zuversicht bezüglich der eigenen Zukunft jeweils erheblich geringer ausgeprägt ist als im Westen (68% bzw. 69%).

Bezüglich eigener Zukunft …

Juni/Juli 2020 April 2020 Januar 2020

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611)

4.5 Persönl. Erfahrung mit Behörden & Institutionen im Rahmen der Corona-Krise

12% aller Befragten geben aktuell an, in den letzten Wochen und Monaten mit einem Gesundheitsamt oder einer ähnlichen Behörde z.B. wegen eines Corona-Tests oder we-gen einer Information Erfahrunwe-gen gemacht zu haben (April: 12%). 88% standen nicht mit solchen Ämtern in Kontakt. Männer und Frauen machen dazu identische Angaben, bei den Altersgruppen gibt es jedoch leichte Unterschiede: Am seltensten standen die ab 70-Jährigen mit einem Gesundheitsamt in Verbindung, am häufigsten die 30- bis 49-Jährigen (19% bzw. 20%). Die Einwohnerzahl der eigenen Gemeinde oder Stadt spielt hier kaum eine Rolle, ebenso ist es nicht von Belang, ob jemand in den neuen oder in den alten Bundesländern wohnt. Befragte mit Kindern unter 18 Jahren standen etwas häufiger in Kontakt (17%) als solche ohne Kinder bzw. ohne Kinder in diesem Alter (10%). Des Weiteren geben Befragte, die in einem Bereich wie der Polizei, einem Si-cherheitsdienst, bei der Feuerwehr oder im Gesundheitsbereich arbeiten, im Vergleich zu allen anderen Gruppen am häufigsten an, solche Kontakte gehabt zu haben (30%).

Jene 12%, die Erfahrungen gemacht haben, wurden darüber hinaus danach gefragt, ob diese eher gut oder eher schlecht waren: 61% sagen (April: 67%) nun, sie hätten bei ihrem Kontakt eher positive Erfahrungen gemacht, 37% empfanden diese als eher nega-tiv (weiß nicht: 2%). Aufgrund der insgesamt eher kleinen Fallzahlen sind hier keine de-taillierten Aussagen über einzelne soziodemografischen Gruppen möglich.

Haben Sie in den letzten Wochen und Monaten mit einem Gesundheitsamt wegen eines Corona-Tests oder einer Information …

88

12

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

61 37

2

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611 / 196)

Lediglich 5% aller befragten deutschsprachigen Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren geben an, in der Corona-Zeit mit einer Arbeitsagentur z.B. wegen einer Information in Kontakt gestanden zu haben (April: 6%), 95% verneinen dies. Geringfügig

unterschiedli-wenige solche Kontakte. Das Geschlecht spielt hier gar keine Rolle, auch in West und Ost fallen die Antworten identisch aus. Von den Berufstätigen sind es insbesondere die Selbstständigen, die sich häufiger bei einer Arbeitsagentur informiert haben (12%), au-ßerdem fällt die Zahl natürlich bei Arbeitslosen bzw. bei jenen, denen Arbeitslosigkeit droht (18%), vergleichsweise höher aus. Auch Befragte ohne deutsche Staatsangehörig-keit (15%) standen öfter mit einer Arbeitsagentur in Verbindung als deutsche Befragte (4%).

Jene 5%, die solche Kontakte hatten, beschreiben die dort gemachten Erfahrungen mehrheitlich als gut (68%; April: 70%), 28% fanden diese eher schlecht (weiß nicht: 5%).

Haben Sie in den letzten Wochen und Monaten mit einer Arbeitsagentur wegen der Corona-Krise …

95

5

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

68 28

5

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611 / 76)

9% aller Befragten standen nach eigenen Angaben in den letzten Wochen und Monaten mit Behörden in Verbindung, die für Unterstützungsmaßnahmen der Wirtschaft im Rah-men der Corona-Krise zuständig sind (April: 8%). 91% hatten keine solchen Kontakte.

Von den Berufstätigen sind es vor allem die Selbstständigen (42%), die sich wegen Zu-schüssen an solche Behörden gewendet haben. Zwischen Männern und Frauen sowie Deutschen und Nicht-Deutschen gibt es hier praktisch keine Unterschiede, auch die zwi-schen West und Ost sind nicht weiter erwähnenswert.

74% (April: 66%) derjenigen, die mit Behörden in Kontakt standen, die für Hilfen der Wirt-schaft zuständig sind, geben an, ihre Erfahrungen seien eher positiv ausgefallen, bei 22% war der Eindruck eher negativ (weiß nicht: 4%).

Haben Sie in den letzten Wochen und Monaten mit Behörden, die für Zuschüsse und Unterstützungsmaßnahmen der Wirtschaft in der Corona-Krise zuständig sind, …

91

9

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

74 22

4

gut schlecht weiß nicht Und waren Ihre Erfahrungen da eher ...?

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611 / 143)

6% der Befragten geben jetzt an (April: 8%), in der Corona-Zeit Erfahrungen mit der Poli-zei oder einem Ordnungsamt bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen Erfahrungen gemacht zu haben, 94% verfügen über keine solchen Erfahrungen. Relativ häufig wurden junge Menschen unter 30 Jahren kontrolliert (13%), zwischen 2% und 7%

sind es bei den anderen Altersgruppen. Nur leichte Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern bei den mittleren Altersgruppen, hier geben mehr Männer als Frauen an, mit der Polizei bei einer Corona-Kontrolle Erfahrungen gemacht zu haben. In den alten und den neuen Bundesländern sind die Angaben diesbezüglich nahezu gleich.

Personen, die wegen der Einhaltung der Corona-Maßnahmen überprüft wurden, fühlten sich meist (79%; April: 74%) angemessen behandelt, 21% verneinen dies.

Haben Sie in den letzten Wochen und Monaten mit der Polizei oder einem Ordnungsamt bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen …

94

6

nein ja

… Erfahrungen gemacht?

79 21

0 angemessen

nicht

angemessen weiß nicht Behandlung war eher ...

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611 / 95)

5. Mediennutzung

5.1 Nutzung von TV, Radio und Zeitungen und Informationsbeurteilung

In der Summe geben jetzt nur etwas weniger Befragte (85%) als Ende April (92%) an, mehrmals am Tag (52%; April: 68%) bzw. einmal pro Tag (32%; April: 24%) Nachrichten über Corona im Fernsehen, Radio oder in der Zeitung wahrzunehmen, egal ob diese Informationen auf klassischem Wege oder per Internet gesehen, gelesen oder gehört werden – zurückgegangen ist insbesondere die Anzahl jener, die sich mehrmals am Tag über das Thema Corona informieren. Weitere 8% (April: 4%) halten sich mehrmals in der Woche und 3% etwa einmal in der Woche (April: 2%) darüber auf dem Laufenden. 4%

(April: 2%) tun dies nach eigenen Angaben seltener oder nie. Zwischen den Geschlech-tern gibt es in der Häufigkeit des Nachrichtenkonsums praktisch keine Unterschiede, auch spielt die formale Bildung der Befragten hier nur eine geringe Rolle. Des Weiteren sind die Angaben in West und Ost diesbezüglich sehr ähnlich. Unterschiedlich äußern sich dazu allerdings die Befragten je nach Alter – und das hatte zwar im April bereits tendenziell so ausgesehen, die Abweichungen fallen jetzt aber größer aus: Während sich von den jüngeren Befragten 76% (unter 30-Jährige) bzw. 70% (30- bis 39-Jährige) min-destens täglich über Corona informieren, liegen die Werte bei den mittleren Altersgrup-pen bei 83% bzw. 86%; von den 60- bis 69-Jährigen informieren sich 93% und von den ab 70-Jährigen 95% mindestens einmal am Tag über dieses Thema.

Wahrnehmung und Beurteilung von Informationen / Nachrichten über Corona in Fernsehen, Radio, Zeitungen (klassisch oder im Internet):

75

19

6 eher richtig eher nicht richtig weiß nicht

Informationen dort sind …

Auswahl: mindestens einmal pro Woche

52 32

8 3 4

mehrmals pro Tag einmal pro Tag mehrmals pro Woche einmal pro Woche seltener / nie

Häufigkeit der Wahrnehmung:

FGW Telefonfeld GmbH: „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“, Juni/Juli 2020 (n = 1.611 / 1.547)

Drei Viertel (75%) jener Befragten, die angegeben haben, sich mindestens einmal pro Woche in TV, Radio oder Zeitungen über Corona auf dem Laufenden zu halten (zusam-men 96%), sind der Meinung, die dort verbreiteten Informationen seien insgesamt eher richtig, 19% halten die Infos dort für eher falsch, 6% antworten hier mit „weiß nicht“.

Wäh-rend große Mehrheiten derjenigen, die die CDU/CSU (78%), die SPD (82%), die FDP (82%), die Linke (79%) oder die Grünen (87%) präferieren, davon ausgehen, dass die Nachrichten über Corona in den klassischen Medien eher der Wahrheit entsprechen, teilen in der AfD-Anhängerschaft lediglich 49% diese Meinung; 60% sind es in den Rei-hen jener, denen von den im Bundestag vertretenen Parteien keine gefällt bzw. die dazu keine Angabe gemacht haben. Zwischen Männern und Frauen gibt es kaum Unterschie-de, auch Befragte in den alten und den neuen Bundesländern äußern sich insgesamt recht ähnlich. Die verschiedenen Altersgruppen machen zwar leicht unterschiedliche Angaben, aber Mehrheiten zwischen 69% (unter 30-Jährige) und 82% (ab 70-Jährige) halten die Corona-Nachrichten in TV, Radio oder Zeitungen jeweils für eher korrekt. Auch je nach formalem Bildungsstatus wird dies etwas unterschiedlich eingeschätzt (eher rich-tig: Hauptschulabschluss: 73%; mittlere Reife: 69%; Abitur: 81%; Hochschulabschluss:

83%). Kombiniert man die beiden Faktoren Alter und Bildung, zeigt sich, dass es die jün-geren Menschen mit eher geringer Schulbildung sind (60%), die weniger häufig als die anderen Gruppen glauben, die in den klassischen Medien verbreiteten Corona-Informationen seien eher richtig.

Methodisch-statistische Anmerkungen

Die Studie „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“ wurde im Auftrag des Bundespresseamts von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH in Mannheim vom 29. Juni bis 06. Juli 2020 durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine repräsentative telefonische Umfrage unter 2.026 zufällig ausgewählten deutschsprachi-gen Bürgerinnen und Bürgern ab 18 Jahren. Es wurden Festnetz- und

Die Studie „Vertrauen in Staat und Gesellschaft während der Corona-Krise II“ wurde im Auftrag des Bundespresseamts von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH in Mannheim vom 29. Juni bis 06. Juli 2020 durchgeführt. Es handelt sich dabei um eine repräsentative telefonische Umfrage unter 2.026 zufällig ausgewählten deutschsprachi-gen Bürgerinnen und Bürgern ab 18 Jahren. Es wurden Festnetz- und