• Keine Ergebnisse gefunden

professionnelle et sensibilisation sur l’importance du diplôme sur le marché du travail suisse

3) Gestion et coordination des demandes relatives aux mesures de transition. En se basant sur la situation et le projet du jeune, les Guichets T1 effectue un travail de coordination avec les mesures de

5.7 Gemeinsamkeiten und Unterschiede

5.7.3 Einfädeln ins Bildungssystem

Wie aktiv die involvierten Stellen versuchen, Späteingereiste in eine nachobligatorische Ausbildung zu integrieren, die ihnen den auf dem Arbeitsmarkt wichtigen Abschluss auf Sekundarstufe II verschafft, unterscheidet sich nicht nur zwischen den Vertiefungskantonen, sondern in den einzelnen Kantonen auch je nach Zuwanderungsweg. So werden beispielweise inBasel-Stadtim Asylbereich bereits Asylsuchende über das Bildungssystem informiert. Sobald sie einen längerfristigen Aufenthaltstitel erhalten, wird eine Standortbestimmung durchgeführt, in der bei unter 25-Jährigen immer eine anerkannte Ausbildung ange-strebt wird. Dagegen müssen auf anderen Wegen Zugewanderte sich selbst zurechtfinden. Wer damit klar kommt, findet gute Einzelangebote vor. Wer nicht, hat seine Chance weitgehend verpasst. Melden Spät-eingereiste sich später auf der Sozialhilfe, steht die Ablösung und nicht die Bildungsintegration im Vorder-grund. Melden sie sich beim RAV, können sie höchstens in ein SEMO zugewiesen werden, wenn sie ge-nug Sprach- und Schulkenntnisse mitbringen.

Die am weitesten entwickelten Gesamtsysteme der Bildungsintegration haben Schaffhausen, Fribourg und Luzern, welche die Aufgabe recht unterschiedlich lösen:

InSchaffhausenerlauben die übersichtlichen Verhältnisse im kleinen Kanton die Schaffung einer zeitlich flexiblen Übergangsphase, die über alle Zuwanderungswege hinweg durch das Hintereinanderschalten von zwei Angeboten realisiert wird, denen konsequent alle in Frage kommenden Jungen zugewiesen werden. Dies sind zuerst aus dem Integrationskredit für bis zu drei Jahre finanzierte JUMA-B-Kurse, die der Erstintegration, dem Spracherwerb und dem Aufholen von Schulstoff dienen. Anschliessend folgt ein aus dem Bildungsbudget bezahltes einjähriges Integrations-Brückenangebote. Die Erfolgsquoten sind bislang hoch: Wer in den Kurs einsteigt, bleibt in der Regel dabei. Und am Ende des Integrations-Brückenangebots haben 90% eine Anschlusslösung. Im Vergleich zu anderen Kantonen ist jedoch der Anteil des Integrationskredits an der Finanzierung ausserordentlich hoch.

Luzernkennt ein ähnliches System, lässt allerdings nur Jugendliche bis 21 Jahre zu. Der Kanton vermittelt die Angebote schon aufgrund seiner Grösse aber über das Triageportal Startklar, das allen Jugendlichen offensteht. Nehmen Jugendliche mit der Berufsberatung, der Integrationsberatungsstelle, der Sozialhilfe oder dem RAV Kontakt auf, können sie auch von da an Startklar verwiesen werden. Dasselbe gilt für Sprachkurse und Integrationsprogramme. An Startklar kommen die Jungen auch immer wieder zurück, wenn die Übergänge von einem Schritt zum nächsten nicht auf Anhieb gelingen. Den vorgeschalteten Schaffhauser JUMA-B-Kursen vergleichbar ist in Luzern das bis zu zwei Jahren besuchbare Programm

«Sprachförderung und Jobtraining», das allerdings weniger Deutsch und mehr berufliche Praxis umfasst.

Es schliesst die Möglichkeit an, das reguläre Integrations-Brückenangebot während zwei Jahren zu besu-chen. Da fehlen allerdings Plätze. Darüber hinaus ist es im Bedarfsfall auch möglich, noch ein gewöhnli-ches Brückenangebot anzuschliessen. Nicht nur Startklar fängt die Jugendlichen bei Schwierigkeiten an den Übergängen auf, sondern auch das einzige speziell auf Junge ausgerichtete RAV der Schweiz. Abbrü-che sind auch in Luzern nicht häufig.

Fribourgsetzt im Asylbereich auf «conseillers d’integration», die neben Sozialarbeitenden der Betreu-ungsinstitutionen die Jugendlichen begleiten auf ihrem Weg in Intensivsprachkurse und an die Plateforme Jeunes. Diese funktioniert wie Startklar in Luzern nicht nur als Triagestelle in ein Brückenangebot, sondern die Jugendlichen kehren dahin zurück, wenn sie den nächsten Übergang nicht schaffen. Fribourg setzt durch enge Kontakte der Integrationsstelle mit den Ausländerorganisationen darauf, dass die Plateforme Jeunes weitherum bekannt ist und alle den Weg dahin finden. Die Strukturen sind auch dadurch einfach, dass Intensivsprachkurse und Brückenangebote oft am gleichen Ort stattfinden. Das Integrations-Brücken-angebot kann sicher ein Jahr, im Bedarfsfall auch zwei Jahre lang besucht werden. Allerdings fehlen der-zeit Plätze. Die Abbruchquote liegt bei 10%. Die meisten Jugendlichen finden eine Anschlusslösung, die jungen Erwachsenen versuchen mitunter anschliessend auch den Direkteinstieg in den Arbeitsmarkt. Fri-bourg bietet weiteren Sprachunterricht während der Ausbildung, um einen frühen Ausbildungseintritt zu erleichtern und die Übergangsphase nicht zu lang werden zu lassen.

Die beiden letzten Kantone haben wie Basel-Stadt teilweise ausgebaute Massnahmen und Strukturen, aber kein durchgängig greifendes Gesamtkonzept der Bildungsintegration Späteingereister.

Im KantonBernsind die Strukturen ähnlich aufgebaut wie in Luzern, gehen aber in wichtigen Punkten weniger weit. Zunächst besteht die erste Stufe des mehrstufigen Übergangs hier nicht, sondern die Jun-gen werden direkt und teilweise ohne jegliche Sprachvorkenntnisse ins Integrations-Brückenangebot auf-genommen. Das Integrations-Brückenangebot kann wie jenes in Fribourg während zwei Jahren besucht werden. Auch hier fehlen Plätze. Es gibt an sich regionale Triagestellen Brückenangebote, aber deren Auftrag ist erledigt, wenn die Jugendlichen zugewiesen sind. Da es nur ein Angebot für Sprachunkundige gibt, braucht es die Triage für Späteingereiste faktisch nicht.

DieWaadtverfügt an sich über ein sehr innovatives System der Bildungsintegration. Aber es erreicht Späteingereiste schlecht und ist ungenügend auf ihre Integrationsbedürfnisse ausgerichtet. Im Asylbereich werden insbesondere junge Erwachsene nur fallweise und nicht systematisch auf eine Ausbildung hin orientiert. Ihnen und allen auf anderen Wegen Zugewanderten stehen die Guichets T1 an den Berufsbera-tungszentren mit ihren umfassenden Leistungen offen, wenn sie den Weg dahin finden. Bei den Integra-tions-Brückenangeboten gibt nur wenige Plätze, die für über 18-Jährige zur Verfügung stehen, obwohl eine erhebliche Warteliste besteht. Die wenigen Plätze sind über den Integrations- und nicht den Bil-dungskredit finanziert. Die Integrations-Brückenangebote können maximal während drei Semestern be-sucht werden. Über die Anschlusslösungen war den am Gespräch Teilnehmenden nichts bekannt. Da diverse andere Angebote bestehen und die Guichets T1 notfalls zuständig sind, die Übergänge zu beglei-ten, ist davon auszugehen, dass es irgendwie weitergeht. Späteingereiste, die nicht selber den Kontakt zu den Guichets T1 suchen, werden erst systematisch in ihren Ausbildungsbemühungen unterstützt, wenn sie noch unter 25 Jahren sozialhilfeabhängig werden. Dann greift für sie das Programm FORJAD, das eine umfassende Begleitung und Finanzierung der Ausbildungszeit vorsieht.

Rolle der Berufsberatung

In Luzern und der Waadt sind die Berufsberatungen zentrale Akteure und treibende Kräfte bei der Bil-dungsintegration von Späteingereisten. In beiden Fällen sind Abklärungs- und Triagestellen sowie das Case Management Berufsbildung bei ihnen angehängt, sie sind innovativ und mit den übrigen involvierten Stellen gut vernetzt. In Fribourg ist die Berufsberatung ein aktiver Akteur unter anderen und Teil der als Netzwerk aufgebauten Plateforme Jeunes. Sie übernimmt insbesondere den Part der Information nicht nur in den einzelnen Beratungsgesprächen, sondern auch bei Informationsanlässen in Kooperation mit Aus-länderorganisationen. In den übrigen Kantonen stehen die Beratungen im Einzelfall im Vordergrund, wobei sowohl Schaffhausen als auch Bern sich derzeit um optimierende Weiterentwicklungen bemühen.

Teilweise bestehen im Asylbereich noch separate Berufsberatungsstrukturen, die jedoch hauptsächlich in Programme verweisen, die in der Regel nicht zu einem Berufsabschluss führen. Dies hat auch mit be-schränkten Finanzierungsmöglichkeiten von Bildungsprogrammen sowie eingebe-schränkten späteren Er-werbsmöglichkeiten für Asylsuchende N und vorläufig Aufgenommene ohne Flüchtlingseigenschaft zu tun. Immerhin sind Asylsuchende mit Aussicht auf längeren Aufenthalt sowie vorläufig Aufgenommene auch ohne Flüchtlingseigenschaft in allen Vertiefungskantonen zu den Integrations-Brückenangeboten zugelassen – mitunter jedoch nur, wenn genügend Plätze verfügbar sind. Wo einheitliche Abklärungs-und Triagestellen bestehen, lässt sich eine Tendenz beobachten, auch diese beiden Gruppen nach Mög-lichkeit aus den Speziallösungen herauszulösen und in die allgemeinen Ausbildungsstrukturen zu integrie-ren.

Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Validierung bestehender Berufserfahrungen

Praktisch alle an den Gesprächen teilnehmenden Fachleute äussern sich negativ zum heutigen System und sehen darin eine unnötige Erschwernis für Späteingereiste: Die Anerkennungsentscheide dauern zu lang, und wenn die Anforderungen nicht vollumfänglich erfüllt sind, gibt es kaum angepasste Passarellen, die erlauben, die bestehenden Lücken gezielt zu schliessen. Ohne Unterstützung ist es zudem kaum möglich, die Chancen abzuschätzen und die national einzureichenden Anträge richtig zu stellen. Eine Validierung bestehender Berufserfahrungen ist in zu wenigen Bereichen möglich und die Verfahren im Vergleich zu einem gewöhnlichen Lehrabschluss abschreckend anspruchsvoll.

Zugang zu Stipendien

Häufig haben auch in den Vertiefungskantonen Personen aus dem Ausland erst nach fünf Jahren Anrecht auf Stipendien, wobei sie unterschiedlich einschätzen, wieweit Personen aus dem EU/EFTA-Raum grund-sätzlich ein Recht auf Gleichbehandlung haben. Asylsuchende N und vorläufig Aufgenommene F sind meist ganz ausgeschlossen, für sie werden jedoch in der Regel andere Finanzierungsquellen aktiviert. Ver-schiedene Kantone finden in Härtefällen auch sonst Lösungen. Stipendien decken in aller Regel zudem das Existenzminimum von nicht bei den Eltern Lebenden nicht ab. Irgendwoher brauchen diese Personen also weitere Unterstützung. Je nach Kanton übernimmt die Sozialhilfe im Bedarfsfall diese Rolle, aber sie tut dies nicht überall.

Übergreifende Steuerung der Angebote

Die mit Ausnahme des kleinen Schaffhausen in allen Vertiefungskantonen bestehenden Triagestellen ba-sieren nicht nur auf ämter-, sondern auch departementsübergreifender Kooperation und Angebotssteue-rung. Der grosse Vorteil dieser institutionalisierten Netzwerke ist, dass sie nicht nur Doppelspurigkeiten und das Hin- und Herschieben von Zuständigkeiten abgebaut haben, sondern auch über den nötigen Grundkonsens verfügen, um handlungsfähig zu sein, das heisst flexibel auf Entwicklungen zu reagieren, zu lernen und neue Erkenntnisse zu integrieren. Zwar fehlten zum Erhebungszeitpunkt vielerorts Plätze in den Bildungsintegrationsangeboten, was mit der schnell steigenden Nachfrage zusammenhängt. Doch der Grundsatz, dass das Angebot sich flexibel der Nachfrage anpassen soll, ist in den Kantonen mit einer Ge-samtstrategie gefällt und politisch abgestützt. Und die Bemühungen, ihn zu realisieren, waren mehrheit-lich sehr deutmehrheit-lich spürbar.

Rolle von Zwischenlösungen nach den Brückenangeboten

Wer nach dem Brückenangebot den Sprung in eine Lehre oder weiterführende Schule nicht schafft, hat je nach Alter und Kanton manchmal noch die Möglichkeit, ein SEMO zu besuchen oder eine Vorlehre, die maximal ein Jahr dauern kann und wie eine Lehre mit weiterem Schulbesuch verbunden ist. Obwohl häu-fig noch nicht genügende Sprachkenntnisse wesentlich an den Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche beteiligt sind, besteht in dieser Zeit aber selbst in den Vertiefungskantonen nicht überall die Möglichkeit, im Rahmen dieser Ausbildungsschritte auch die Sprachkenntnisse weiter zu verbessern.