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In der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) wurde das entnommene Tracheobronchialsekret (TBS) von neun Fohlen mit Hilfe eines Tupfers direkt auf den jeweiligen Nährboden aufgetragen.

Alle neun Proben wurden auf dem CAZ-NB-Agar ausgestrichen. Aus vier dieser neun Ausstriche (44 %) konnte Rhodococcus equi kultiviert werden.

Auf den Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden wurden die TBS-Proben von sechs der neun Fohlen aufgebracht. Ein kultureller Nachweis des Bakteriums gelang aus drei der sechs TBS-Ausstriche (50 %). Damit ergab sich kein statistisch

95,0 negativ geringgradig mittelgradig hochgradig

Keimmenge im Kot

4. Ergebnisse

signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf den verschiedenen Nährböden (Wilcoxon-Test: p = 1,0).

Die semiquantitative Beurteilung der Erregermenge ergab bei den vier Proben auf dem CAZ-NB-Agar einmal einen mittelgradigen und dreimal einen hochgradigen Keimgehalt.

Aus den drei positiven TBS-Tupferausstrichen auf dem Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden konnte Rhodococcus equi einmal durch ein geringgradiges und zweimal durch ein hochgradiges Keimwachstum nachgewiesen werden (Einzelwerte siehe Tab. 19, Anhang).

4.9 Gegenüberstellung des Nachweises von Rhodococcus equi mit dem klinischen Score

4.9.1 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret mit dem klinischen Score

Der Zusammenhang zwischen dem Nachweis von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret und dem klinischen Score wurde mit der Spearman`schen Rangkorrelation R ermittelt.

In der Gesamtgruppe bestand nur ein sehr schwacher Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des Nachweises von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret und dem klinischen Score (R = 0,03) und es wurde keine statistische Signifikanz festgestellt (p = 0,82) (Tab. 5, S. 65).

Auch gab es keinen Zusammenhang zwischen klinischen respiratorischen Befunden und dem Erregernachweis aus dem Tracheobronchialsekret, wenn die Gruppe der lungengesunden Tiere (Gruppe 1) und die der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) einzeln betrachtet wurden.

4.9.2 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Kot mit dem klinischen Score

Auch der Zusammenhang des Nachweises von R. equi aus dem Kot mit dem klinischen Score wurde mit Hilfe der Spearman`schen Rangkorrelation R überprüft.

4. Ergebnisse

In der Gesamtgruppe wurden die Werte R = 0,1 und p = 0,44 errechnet. Dies ergibt nur einen sehr schwachen und keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem klinischen Score und dem Nachweis von R. equi aus dem Kot (Tab. 5, S. 65).

In der Gruppe der lungengesunden Fohlen (Gruppe 1) (R = 0,00 und Signifikanzniveau p = 1,0) verhielt es sich ähnlich wie bei den Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) (R = -0,14 und p = 0,37).

4.10 Gegenüberstellung des Nachweises von Rhodococcus equi mit dem Abszess-Score

4.10.1 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret mit dem Abszess-Score

Es bestand in der Gesamtgruppe ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Erregernachweis aus dem Tracheobronchialsekret und dem Schweregrad der sonographisch festgestellten Lungenveränderungen, dem so genannten Abszess-Score (R = 0,35). Dieser Zusammenhang war mit dem Wert p = 0,005 statistisch signifikant (Tab. 5, S. 65).

4.10.2 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Kot mit dem Abszess-Score

Auch diese Ergebnisse wurden mit der Spearman`schen Rangkorrelation gegenübergestellt.

In der gesamten Fohlengruppe bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen

dem Abszess-Score und dem Nachweis von R. equi aus dem Kot (R = 0,42;

p < 0,001) (Tab. 5, S. 65), dass heißt, dass mit zunehmendem Erregernachweis aus dem Kot auch der Schweregrad der ultrasonographisch feststellbaren Lungenveränderungen anstieg.

4. Ergebnisse

4.11 Gegenüberstellung des Nachweises von Rhodococcus equi

im Tracheobronchialsekret mit dem Nachweis im Kot

Für die Gesamtgruppe von 64 Fohlen ergab der Spearman`schen Rang-Korrelatioskoeffizienten R einen sehr deutlichen Zusammenhang (R = 0,86) mit einer hohen statistischen Signifikanz von p < 0,001 (Tab. 5, S. 65) zwischen dem Nachweis von R. equi im TBS und dem Nachweis im Kot.

In der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) war der Zusammenhang mit R = 0,87 und die statistische Signifikanz mit p < 0,001 etwas deutlicher als bei den lungengesunden Fohlen (Gruppe 1) (R = 0,65; p = 0,002).

4.12 Gegenüberstellung der Ergebnisse der TBS-Tupferausstriche in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen mit dem

Nachweis von R. equi in unterschiedlichem Probenmaterial

4.12.1 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem

Tracheobronchialsekret mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf CAZ-NB-Agar

Die Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret mit den Ergebnissen der Tupferausstriche auf CAZ-NB-Agar in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) erfolgte mit Hilfe der Spearman`schen Rangkorrelation R.

Es wurde ein sehr deutlicher Zusammenhang (R = 0,98) mit einer hohen statistischen Signifikanz (p < 0,001) zwischen den untersuchten Größen ermittelt.

Das heißt, dass die Fohlen, bei denen R. equi im Tracheobronchialsekret nachgewiesen werden konnte, auch ein positives Ergebnis des TBS-Tupferausstriches auf CAZ-NB-Agar hatten (Tab. 5, S. 65).

4. Ergebnisse

4.12.2 Gegenüberstellung der Ergebnisse der Proben der Atemluft auf CAZ- NB-Agar mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf CAZ-NB- Agar

Bei den Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) waren alle Ergebnisse der Proben der Atemluft auf CAZ-NB-Agar negativ. Deshalb war eine Berechnung des Zusammenhanges zwischen den Ergebnissen der Proben der Atemluft auf CAZ-NB-Agar und den Ergebnissen der Tupferausstriche des TBS auf CAZ-NB-CAZ-NB-Agar mittels der Spearman`schen Rangkorrelation nicht möglich (Tab. 5, S. 65).

4.12.3 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Kot mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf CAZ-NB-Agar

Der Zusammenhang zwischen dem Nachweis von R. equi aus dem Kot und den Ergebnissen der Tupferausstriche des TBS auf CAZ-NB-Agar bei den Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) war ebenfalls sehr deutlich (R = 0,9) und hoch signifikant (p = 0,001), was auch hier mittels Spearman`s Rangkorrelation errechnet wurde (Tab. 5, S. 65).

4.12.4 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem

Tracheobronchialsekret mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden

Der Spearman`sche Rang-Korrelatioskoeffizienten R diente auch zur Gegenüberstellung der Ergebnisse der TBS-Tupferausstriche auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden mit dem Nachweis von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2).

Es bestand ein sehr deutlicher Zusammenhang (R = 0,98) mit einer hohen statistischen Signifikanz (p < 0,001) zwischen den beiden Größen. Auch hier bedeutet das, dass die Fohlen, bei denen R. equi im Tracheobronchialsekret nachgewiesen werden konnte, auch ein positives Ergebnis des Tupferausstriches des TBS auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden hatten (Tab. 5, S.

65).

4. Ergebnisse

4.12.5 Gegenüberstellung der Ergebnisse der Proben der Atemluft auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf Staphylokokken- Streptokokken-Selektivnährboden

Mit Hilfe des Spearman`schen Rang-Korrelatioskoeffizienten R war keine Berechnung des Zusammenhanges zwischen den Ergebnissen der Proben der Atemluft auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden und den Ergebnissen der Tupferausstriche auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden möglich, weil auch die Ergebnisse der Proben der Atemluft auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden in allen Fällen negativ waren (Tab. 5, S. 65).

4.12.6 Gegenüberstellung des Nachweises von R. equi aus dem Kot mit den Ergebnissen der TBS-Tupferausstriche auf

Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden

Laut des Spearman`schen Rang-Korrelatioskoeffizienten R hingen auch der Nachweis von R. equi aus dem Kot in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) sehr deutlich mit den Ergebnissen der Tupferausstriche des TBS auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden zusammen (R = 0,88). Die Irrtumswahrscheinlichkeit von p = 0,022 spiegelte eine schwache statistische Signifikanz wieder (Tab. 5, S. 65).

4.13 Gegenüberstellung der Ergebnisse der TBS-Tupferausstriche auf CAZ-NB-Agar mit den Ergebnissen der

TBS-Tupferausstriche auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen

Die Ergebnisse der Tupferausstriche des TBS auf CAZ-NB-Agar und die Ergebnisse der TBS-Tupferausstriche auf Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden in der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) wurden mit Hilfe der Spearman`schen Rangkorrelation gegenübergestellt.

4. Ergebnisse

Es ergab sich ein gesetzmäßiger Zusammenhang der beiden Größen (R = 1,0) und eine hohe statistisch Signifikanz mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0,001.

Die Fohlen, deren TBS-Tupferausstrich auf dem CAZ-NB-Agar einen positiven kulturellen Nachweis von R. equi erbrachte, hatten ebenfalls einen positiven Erregernachweis aus den Tupferausstrichen des TBS auf dem Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden (Tab. 5, S. 65).

Tab. 4: Kultureller Nachweis von R. equi im Tracheobronchialsekret, in der Atemluft und im Kot in beiden Fohlengruppen (in %)

TBS Atemluft Kot

Gruppe 1 (n = 20) 10 % 5 % 5 %

Gruppe 2 (n = 44) 39 % 0 % 39 %

TBS = Tracheobronchialsekret

Tab. 5: Zusammenfassende Gegenüberstellung der klinischen und mikrobiologischen Befunde

4. Ergebnisse

4. Ergebnisse

Tab. 6: Sensitivität und Spezifität des kulturellen R. equi-Nachweises im

Tracheobronchialsekret (TBS), in der Atemluft und im Kot von Fohlen (in %)

TBS Atemluft Kot

Sensitivität 39 % 0 % 39 %

Spezifität 90 % 95 % 95 %

5. Diskussion

5 Diskussion

Das Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen, ob der kulturelle Nachweis von Rhodococcus equi (R. equi) aus der Atemluft bei Fohlen von diagnostischer Bedeutung ist.

Dazu wurde auf einem Aufzuchtbetrieb mit endemischer Rhodokokkose von 20 lungengesunden und 44 Fohlen mit Lungenabszessen am Tag der Beurteilung des Gesundheitszustandes je eine Probe des Tracheobronchialsekretes, eine Probe der Atemluft und eine Kotprobe gewonnen. Die Proben wurden kulturell angezüchtet, mikrobiologisch untersucht und die Ergebnisse wurden verglichen.

5.1 Probanden und Probenmaterial

Die Fohlen wurden in der Fohlensaison 2007 auf diesem Betrieb geboren und sind zusammen mit den Mutterstuten unter den gleichen Haltungs- und Fütterungsbedingungen aufgewachsen. Der Infektionsdruck mit R. equi war daher für alle Tiere gleich hoch. Die Proben beider Studiengruppen wurden zeitlich parallel zwischen Mai und Oktober 2007 gewonnen, so dass unterschiedliche Ergebnisse zwischen gesunden und kranken Fohlen nicht jahreszeitlich bedingt sein können.

Das durchschnittliche Alter in der Gruppe der lungengesunden Fohlen (Gruppe 1) betrug zum Zeitpunkt der Probengewinnung 26 ± 7 Tage und war damit signifikant niedriger (p < 0,000) als das der Fohlen mit Lungenabszessen (Gruppe 2) mit 98 ± 35 Tagen.

Da Fohlen meistens im Alter von zwei bis sechs Monaten klinisch an Rhodokokkose erkranken (GIGUÈRE u. PRESCOTT 1997; AINSWORTH 1999), wurden für die Gruppe der lungengesunden Fohlen bevorzugt Tiere untersucht, die ungefähr ein Monat alt waren. Dadurch sollte das Risiko verringert werden, dass Fohlen mit unerkannten, subklinischen Erkrankungen in die Gruppe der lungengesunden Probanden aufgenommen werden.

Zur Beurteilung des Lungenstatus wurde bei den Fohlen eine transkutane ultrasonographische Untersuchung beider Thoraxseiten vom 3. bis zum 15.

Interkostalraum durchgeführt. So konnten pleuranahe pneumonische Veränderungen im peripheren Bereich der Lunge gut dargestellt oder ausgeschlossen werden

5. Diskussion

(COHEN et al. 2000; ALTHAUS 2004; WEIMAR 2006). Tiefer gelegene, thoraxwandferne Prozesse sind sonographisch jedoch nicht erfassbar (GIGUÈRE u.

PRESCOTT 1997). Deshalb wurden die Lungen der Fohlen in Gruppe 1 (lungengesunde Fohlen) zusätzlich röntgenologisch untersucht, um auch die Abszesse ausschließen zu können, die sonographisch nicht diagnostiziert wurden.

Mit Hilfe einer röntgenologischen Untersuchung lassen sich gute Aussagen über den Schweregrad zentral gelegener pneumonischer Veränderungen treffen (FALCON et al. 1985; GIGUÈRE u. PRESCOTT 1997), allerdings sind pathologische Prozesse im kranialen und kaudalen Lungenfeld oft von Herz- bzw. Leberschatten verdeckt (RAMIREZ et al. 2004; WALTHER 2006).

Der Nachweis von R. equi mittels mikrobiologischer Untersuchung gelingt zuverlässiger aus Proben des Tracheobronchialsekrets als aus Nasentupfern, wie die Studie von MEYER-HAMME (2004) zeigte. Deshalb wurde dieses Probenmaterial gewählt, um einen Vergleich zu den Proben der Atemluft aufstellen zu können. Da die Probanden der vorliegenden Studie von einem Betrieb mit endemisch auftretender Rhodokokkose stammten, auf dem ein hoher Infektionsdruck herrscht, kann jedoch eine saprophytäre Besiedelung der oberen Atemwege und des Tracheobronchialsekrets nicht ausgeschlossen werden.

Als zweite Vergleichsmöglichkeit wurden Kotproben gewählt. Bei der Beurteilung der Ergebnisse dieser Proben muss allerdings beachtet werden, dass der Erreger auch aus Kot von Pferden isoliert wurde, die von einem Betrieb ohne R. equi-bedingte Erkrankungen stammten (NAKAZAWA et al. 1983; TAKAI et al. 1991) und auch viele an R. equi-Pneumonie erkrankte Fohlen kulturell kein positives Ergebnis im Kot aufweisen (ARDENS et al. 1986). Diese Nachweismethode ist deshalb alleine wenig geeignet.

Die Proben der Atemluft wurden gewonnen, um zu untersuchen, ob der kulturelle Nachweis von R. equi aus der Atemluft ein geeignetes Mittel zur Diagnose einer R. equi-Infektion bei Fohlen darstellt. Dieses Diagnostikum wäre weniger invasiv und kostenintensiv als der Nachweis aus endoskopisch entnommenem Tracheobronchialsekret.

5. Diskussion

5.2 Probenentnahme

Das Tracheobronchialsekret wurde in der vorliegenden Untersuchung transendoskopisch entnommen. Die Vorteile dieser Methode sind, dass im Rahmen der Probengewinnung auch eine optische Beurteilung des Sekretes und der Schleimhaut der Atemwege möglich ist (HOFFMAN et al. 1991) und die Aspiration unter Sichtkontrolle durchgeführt werden kann, wodurch Irritationen der Schleimhaut durch den Katheter vermieden werden können (BEECH 1991). Um Kontaminationen der Proben und eine Erregerübertragung von Tier zu Tier zu vermeiden, wurde das Endoskop vor jeder Sekretgewinnung sorgfältig gereinigt und desinfiziert. Anhand von Spülproben aus dem Arbeitskanal, die in regelmäßigen Abständen nach der Desinfektion entnommen und mikrobiologisch untersucht wurden, wurde eine Keimfreiheit des Instrumentes vor der nächsten Probengewinnung belegt. Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von Tracheobronchialsekret beim Pferd stellt die transtracheale Aspiration dar (BEECH 1981, 1991). Vorteil dieser Methode ist die Vermeidung von Kontaminationen der Probe durch Keime aus dem Nasopharynx (BEECH 1991; DARIEN et al. 1990; LARKIN 1994). Im Vergleich zwischen dem Erregernachweis im trans- und im nasotrachealen entnommenen Sekret wird jedoch kein signifikanter Unterschied in der Zusammensetzung der mikrobiellen Flora zwischen den beiden Entnahmemethoden festgestellt (HOFFMAN et al. 1991;

HASHIKURA et al. 2000).

In der vorliegenden Untersuchung wurden die Proben der Atemluft in Anlehnung an ein Protokoll von MUSCATELLO et al. (2006c) gewonnen. Dabei waren bei 64,6 % der beprobten Fohlen virulente R. equi in den Atemluftproben nachweisbar . In der vorliegenden Studie wurde, abweichend von der Untersuchung von MUSCATELLO et al. (2006c), das Gerät, welches die Atemluft ansaugte, nicht im Abstand von 5 - 10 cm vor die Nüstern gehalten, sondern durch ein kurzes Verbindungsstück mit einer Atemmaske verbunden, die dem Fohlen aufgesetzt wurde. Dadurch und weil die Atemmaske zusätzlich mit zwei Einweg-Ventilen versehen war, wurde sicher gestellt, dass ausschließlich vom Fohlen ausgeatmete Luft auf die Nährmedien traf, was eine Kontamination der Proben durch die Luft der Umwelt weitgehend ausschloss.

Die Kotproben wurden mit einem sterilen Tupfer direkt aus dem Rektum entnommen, um auch hier eine Kontamination der Probe so weit wie möglich zu vermeiden.

5. Diskussion

5.3 Ergebnisse

5.3.1. Beziehung zwischen dem Erkrankungsalter der Fohlen und dem Nachweis von Rhodococcus equi in deren Atemwegen

Das mittlere Erkrankungsalter betrug in der vorliegenden Untersuchung zum Zeitpunkt der Diagnose und der Probenentnahme 98 ± 35 Tage (Gruppe 2: Fohlen mit Lungenabszessen). Dies stimmt mit Ergebnissen anderer Untersuchungen überein, aus denen zu entnehmen ist, dass die R. equi-Erkrankung vermehrt im Alter von zwei bis drei (GIGUÈRE u. PRESCOTT 1997) bzw. ein bis sechs Monaten (AINSWORTH 1999) auftritt.

In dieser Studie wurden bei keinem Fohlen, das jünger war als ein Monat, Lungenabszesse diagnostiziert. Andere Studien, die zum Teil auf dem gleichen Gestüt durchgeführt wurden, zeigten allerdings, dass auch bei zwei bis drei Wochen alten Fohlen bereits R. equi-bedingte Lungenabszesse diagnostiziert werden können (EK u. NORDSTOGA 1967; SIPPEL et al. 1968; ALTHAUS 2004; MEYER-HAMME 2004; HEYERS 2005). Dadurch wird die Annahme widerlegt, dass das Auftreten der Erkrankung mit einem unzureichenden Antikörper-Schutz in Verbindung steht (HIETALA et al. 1985; PRESCOTT 1991). Eine Erklärung dafür, dass die klinischen Symptome zeitgleich mit einer niedrigen Antikörper-Konzentration auftreten, könnte sein, dass die klinischen Symptome erst dann auftreten, wenn die Ausdehnung der Lungenabszesse funktionell beeinträchtigend ist und zur gleichen Zeit der maternale Antikörperspiegel absinkt.

5.3.2 Nachweises von R. equi aus dem Tracheobronchialsekret von Fohlen

In der vorliegenden Studie galten Fohlen als gesund, wenn sie unmittelbar vor der Probenentnahme weder klinisch noch sonographisch oder röntgenologisch pathologische Lungenbefunde aufwiesen. Dennoch konnte R. equi kulturell bei zwei der 20 lungengesunden Probanden (10 %) aus dem Tracheobronchialsekret isoliert werden. Die Anzahl der R. equi-positiven gesunden Tiere war in anderen Studien auf dem gleichen Gestüt hingegen weitaus höher. HEYERS (2005) wies bei 12 von 40 gesunden Fohlen (30 %), die keine klinischen oder sonographischen Lungenbefunde aufwiesen, R. equi im Tracheobronchialsekret nach. Er führte allerdings vor der

5. Diskussion

Probengewinnung keine röntgenologische Untersuchung der gesunden Tiere durch, so dass tiefer liegende Abszesse möglicherweise nicht ausgeschlossen werden konnten. Aber auch in einer weiteren Untersuchung wurde bei sechs von 26 gesunden Fohlen (23 %) kulturell R. equi aus dem Tracheobronchialsekret nachgewiesen, wobei hier die Lunge der Tiere zum Ausschluß tiefliegender Abszesse zuvor geröngt wurde (NEUDERT 2007). Da bekannt ist, dass auf Gestüten mit endemischer Rhodokokkose Staub eine Infektionsquelle darstellt (BARTON u.

HUGHES 1980; MUSCATELLO et al. 2006), lassen sich solche positiven Befunde dadurch erklären, dass die Fohlen den Erreger über kontaminierten Staub eingeatmet haben, jedoch durch einen guten Immunstatus dem Ausbruch einer Erkrankung entgegenwirken können. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass sich die Fohlen kurz vor der Probenentnahme infiziert haben, aber noch nicht klinisch erkrankt sind.

In der Gruppe der Fohlen mit Lungenabszessen wurde R. equi mikrobiologisch bei nur 17 von 44 Fohlen (39 %) im Tracheobronchialsekret nachgewiesen, obwohl alle Tiere dieser Gruppe klinisch und sonographisch Befunde einer Lungenerkrankung aufwiesen. In weiteren Studien, die auf dem gleichen Gestüt durchgeführt wurden, konnte R. equi häufiger, nämlich aus ca. 50 - 60 % der Proben des Tracheobronchialsekretes (TBS) lungenkranker Fohlen, isoliert werden (MEYER-HAMME 2004; HEYERS 2005; NEUDERT 2007).

In einer Untersuchung wurde bei fünf euthanasierten Fohlen desselben Betriebes, auf dem auch die vorliegende Studie durchgeführt wurde, der Keimgehalt pathomorphologisch nachgewiesener Lungenabszesse untersucht und dabei bei vier Tieren R. equi aus dem Abszessmaterial isoliert. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde das Auftreten sonographisch darstellbarer Lungenabszesse in der hier durchgeführten Untersuchung mit einer R. equi bedingten Erkrankung gleichgesetzt (WEIMAR 2006). Der tatsächliche Keimgehalt der Abszesse wurde jedoch in dieser Studie nicht untersucht, weshalb das Vorliegen anderer Erreger nicht ausgeschlossen werden kann.

Eine Erklärung für falsch negative Ergebnisse bei der Anzucht von R. equi ist, dass der Keim oft intrazellulär in Makrophagen und neutrophilen Granulozyten liegt.

Außerdem wird das Wachstum von R. equi häufig durch eine schneller wachsende Begleitflora gehemmt (HILLIDGE 1986). Weiterhin verbleibt der Erreger möglicherweise ohne Zugang zu den Atemwegen im Abszess (WEIMAR 2006).

5. Diskussion

Dafür liegen Hinweise aus pathologisch-anatomischen Untersuchungen des Respirationstraktes von Fohlen mit Lungenabszessen vor, die zeigten, dass Lungenabszesse durch eine Kapsel vollständig vom Lungenparenchym abgegrenzt sind (WEIMAR 2006). Ferner ist es möglich, dass das Bakterium zwar im Probenmaterial vorhanden, aber nicht mehr vermehrungsfähig ist (HILLIDGE 1986).

Die Verdachtsdiagnose einer R. equi-Infektion beim lungenkranken Fohlen kann keinesfalls ausgeschlossen werden, wenn R. equi kulturell nicht nachgewiesen wird.

Bei der Diagnosefindung sollten deshalb, neben dem kulturellen Nachweis stets auch die klinische Symptomatik und andere Diagnoseverfahren, wie sonographische und röntgenologische Untersuchungen eingesetzt werden (MARTENS et al. 1982;

GIGUÈRE u. PRESCOTT 1997; SELLON et al. 2000).

5.3.3 Nachweises von R. equi aus der Atemluft von Fohlen

Aus den Proben der Atemluft konnte R. equi bei einem der 20 lungengesunden Fohlen (Gruppe 1) auf dem CAZ-NB-Agar isoliert werden. Alle anderen Proben sowohl auf dem CAZ-NB-Medium als auch auf dem Staphylokokken-Streptokokken-Selektivnährboden waren bei diesen Fohlen negativ. Das Fohlen könnte kurz vor der Probengewinnung mit R. equi infiziert worden sein und noch keine klinischen, sonographischen oder röntgenologischen Lungenbefunde gezeigt haben. Auch ist bekannt, dass auf Gestüten mit endemisch auftretenden R. equi-Infektionen die Fohlen den Erreger über kontaminierten Staub aufgenommen haben können, aufgrund ihres Abwehrsystems jedoch in der Lage sind der Erkrankung überein, die das Gewinnen von ausgeatmeter Fohlenluft für ein sensitives Mittel zur Frühdiagnose infizierter Fohlen halten. Sie gewannen Atemluft von 55 Fohlen verschiedener australischer Farmen, von denen bei 48 Tieren vorher eine R. equi-Pneumonie diagnostiziert wurde. Von den 48 klinischen Fällen konnten bei 31 Probanden (64,6 %) nachweisbare Gehalte an virulenten R. equi in der Atemluft festgestellt werden. Weiterhin atmeten sechs der sieben klinisch gesunden Fohlen

5. Diskussion

virulente R. equi aus. Die Autoren vermuteten, dass die klinisch gesunden Probanden subklinisch erkrankt waren. Zusätzlich wurde ermittelt, dass die Konzentration virulenter R. equi in der Ausatmungsluft der Fohlen 5- bis 9-fach höher war als in der Umgebungsluft.

In der vorliegenden Studie wurde das selbe Gerät (M Air T, Millipore Air Tester, Fa.

Millipore, Saint-Quentin-Yveline, France) genutzt, um die Atemluft der Fohlen anzusaugen wie bei MUSCATELLO et al. (2006c). Diese Autoren setzten den CAZ-NB-Agar und zusätzlich das von WOOLCOCK et al. (1979) hergestellte NANAT-Selektivmedium (Nalixid-Acid-Novobiocin-Acid-Tellurit) ein. In einer Studie zum Vergleich beider Nährmedien zum Nachweis von R. equi stellte sich heraus, dass der CAZ-NB-Agar für die optimale Anzucht viruleter R. equi besser geeignet ist, als das NANAT-Selektivmedium (MUSCATELLO et al. 2006). MUSCATELLO et al. (2006c) hielten das Gerät in ihrer Studie im Abstand von 5 - 10 cm vor die Nüstern der Fohlen und saugten 100 bzw. 250 Liter Atemluft pro Nährboden an. Mit dieser Methode ist nicht ausgeschlossen, dass neben der Atemluft der Fohlen auch Umgebungsluft auf das Nährmedium auftrifft.

Um sicher zu gehen, dass ausschließlich Atemluft gewonnen wird, wurde den Fohlen in der vorliegenden Studie eine Atemmaske mit zwei Einweg-Ventilen aufgesetzt, die über ein Verbindungsstück mit dem Millipore Air Tester verbunden war. Das

Um sicher zu gehen, dass ausschließlich Atemluft gewonnen wird, wurde den Fohlen in der vorliegenden Studie eine Atemmaske mit zwei Einweg-Ventilen aufgesetzt, die über ein Verbindungsstück mit dem Millipore Air Tester verbunden war. Das