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Digital Technologies in Neuseeland (& Australien)

Im Dokument Frühe informatische Bildung – (Seite 115-118)

Nadine Bergner, Hilde Köster, Johannes Magenheim, Kathrin Müller, Ralf Romeike, Ulrik Schroeder, Carsten Schulte

CS ICT DL 5 Solve problems by

2.4.3 Digital Technologies in Neuseeland (& Australien)

Parallel zur Erstellung dieser Expertise wurden auch für Australien (http://www . australiancurriculum .edu .au/technologies/digital-technologies/curriculum/f-10 [Zugriff am 05 .03 .2018]) und Neuseeland Curricula ausgearbeitet und zur Um-setzung vorgeschlagen (Duncan & Bell, 2015) . Sie orientieren sich an den zuvor dargestellten Initiativen der USA und Großbritannien, strukturieren die Kom-petenzbereiche aber ein wenig anders, um den Anschluss an die existierenden Kompetenzstufenmodelle der Sekundarstufe im Bereich digitaler Technologien zu erleichtern . In beiden Entwürfen werden neben den rein informatischen Aspekten ebenfalls die Kompetenzen der Nutzung von Informatikwerkzeugen und digitalen Technologien beschrieben . Das australische Curriculum betont in der ersten Stufe ähnlich wie der CSTA-Vorschlag für die USA stärker Aspekte, wie digitale Techno-logien funktionieren (Binärdarstellung) .

Im neuseeländischen Entwurf werden die Inhalte in sechs Kategorien einge-teilt: (1) Algorithms, (2) Programming, (3) Data representation, (4) Digital device infrastructure, (5) Digital applications und (6) Humans and computers. Diese Kategorien sollen die Kernprinzipien der Informatik widerspiegeln: „This classi-fication corresponds to the key ideas in computation, since digital devices apply algorithms to data through the practical means of programming, and they produce

digital content which must then be considered in the context of its impact on the individual and society“ (Duncan & Bell, 2015) .

Das vorgeschlagene Modell zielt auf die existierenden Standards ab, die infor-matische Kompetenzen für ein Alter ab 15 Jahren beschreiben . Die angestrebten Kompetenzen werden in sechs Kategorien für fünf darunterliegende Level ausdif-ferenziert, wobei im Vorschlag ein eher konservativer und ein fortschrittlicherer, weitergehender Ansatz unterschieden werden . Für diese Expertise sind wiederum die ersten beiden Kompetenzstufen interessant .

Auf der New Zealand Curriculum-Stufe (NZC-Stufe) 1 (Alter 5–7)

(1) Verstehen, was Algorithmen sind, und diesen folgen können (interpretieren) . (2) Im Bereich Programmierung sollen erste kleine Programme für kybernetische

Systeme (Roboter, Turtle) entwickelt werden . Beim „fortschrittlichen Vor-schlag“ soll dabei schon einfache Iteration erfolgen und das Suchen von Feh-lern behandelt werden .

(3) Der Bereich Data representation wird auf dieser Altersstufe im konservativen Vorschlag noch nicht betrachtet; im fortschrittlichen sollen in Form der Ziffern 0 und 1 als Repräsentation von Text und Bildern verstanden werden .

(4) Digital device infrastructure beschreibt die (physischen, motorischen) Bedien-kompetenzen digitaler Systeme (Gesten, Klicken, Maus, Tastatur und Touch-screen) . Im weitergehenden Vorschlag sollen die Software- und Hardwarekom-ponenten zusätzlich beschrieben werden .

(5) Digital applications umfasst die Kompetenzen, um digitale Inhalte zu erzeu-gen, zu organisieren, zu verändern und darauf zugreifen zu können . Der weiter-gehende Vorschlag nennt explizit Multimedia als digitalen Inhalt .

(6) Der Bereich Humans and computers soll vor allem den sicheren Gebrauch der Informationstechnologie ermöglichen, indem persönliche Informationen ge-schützt und Befürchtungen des Missbrauchs bekannt gemacht werden . Der erweiterte Vorschlag umfasst zusätzlich das Erkennen des Einsatzes im Alltag .

Auf der folgenden NCZ-Stufe 2 (Alter 7–9) sollen diese Kompetenzbereiche alter-sentsprechend erweitert werden:

(1) Probleme sollen zerlegt und Fehler in Algorithmen gefunden und korrigiert werden . Beim weitergehenden Ansatz sollen Schritte zur Problemlösung mit betrachtet werden .

(2) Die Programmierung in visuellen Umgebungen soll auf Variablen erweitert werden, Iteration und Fallunterscheidung . Beim weniger konservativen Ansatz sollen dabei interaktive Programme entwickelt und getestet werden .

(3) Es soll verstanden werden, wie die Binärdarstellung als Data representation genutzt wird . Im erweiterten Vorschlag soll dies für verschiedene Informati-onsformen (Text, Bild, Symbole) erfolgen .

(4) Die Bedienung der Digital device infrastructure soll auf Datenerfassung und -transfer ausgeweitet werden und im erweiterten Fall die Problemsuche und -behebung beinhalten .

(5) Digital applications sollen, aufbauend auf den ersten Erfahrungen, kombiniert werden und auch das Suchen umfassen, im weniger konservativen Ansatz auch die erweiterte Suche und Darstellung von Ergebnissen in einfachen Ta-bellen und Charts berücksichtigen .

(6) Der Bereich Humans and computers soll um respektvollen und verantwortli-chen Umgang erweitert werden . Im erweiterten Vorschlag beinhaltet dies auch die Analyse gesellschaftlicher Bedarfe und die Kommunikation von Informati-on .

Das neuseeländische Modell stimmt in großen Teilen mit dem amerikanischen und britischen überein . Im Vergleich zum CSTA-Vorschlag wird genau wie beim bri-tischen Vorschlag in der ersten Altersstufe darauf verzichtet, den Aspekt der Re-präsentation von Information in Form digitaler Daten zu thematisieren . Dafür wird ähnlich wie beim amerikanischen Vorschlag der Bereich der Bedienung digitaler Technologien mehr Augenmerk gewidmet . Der „weniger konservative“ Vorschlag geht in den einzelnen Bereichen etwas weiter als der amerikanische .

Das australische Modell unterscheidet „Verständnis von und Wissen über“

von „Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit“ digitalen Technologien . Die Altersstufen werden wie im Neuseeländischen Modell vorgenommen: F-2 (Alter

5–7) und Year 3 and 4 (Alter 7–9) . Insgesamt entspricht dieser in 2016 umgesetz-te Vorschlag weitgehend den anderen Modellen .

In der Stufe F-2 sollen Schülerinnen und Schüler Erfahrungen im Kreieren, Verwalten und Nutzen von digitalen Objekten durch spielerischen Umgang mit In-formatiksystemen (inklusive Robotern, programmierbaren Spielzeugen etc .) und Sammlung und Organisation von Daten und deren multimedialer Repräsentation sammeln . Ferner sollen sie Schritte zur algorithmischen Problemlösung kennen-lernen und den Nutzen von Informatiksystemen im Alltag beschreiben können . Der ethisch verantwortungsvolle und vor allem für die eigene Person sichere Um-gang soll bei der Nutzung zur Kommunikation und beim Lernen mit digitalen Me-dien eingeübt werden .

Am Ende der darauffolgenden Stufe (Years 3–4) sollen Schülerinnen und Schüler die Facetten von Informatiksystemen (Hard- und Software) für ihren Ge-brauch einschätzen können und erklären, wie Informationen in Form von Daten zielgerichtet repräsentiert werden können . Sie sollen für einfache Problemstel-lungen einfache (zum Teil interaktive) Programme entwickeln und implementie-ren und dabei Entwurfsentscheidungen erläutern können . Sie können Informatik-werkzeuge sicher (safe) und zielgerichtet einsetzen .

Im Dokument Frühe informatische Bildung – (Seite 115-118)