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Diesellokhalle für Anaber Boulac, Ägypfen

Von Franz M a s a n z, Wien

Als im Jahre 1953 die ißlgypfischen Sfaafs-eisenbahnen die Lieferung der Gebäude der Diesellokomofiv- und Wagenwerksfäffen in Anaber E-oulac ausgeschrieben halfen, war es auf Grund der Anbofunferlagen für den Anbof-leger klar, daß nur durch besondere Erspa-rungen am Sfahlgewichf die mifaufgeforderfe Konkurrenz der europäischen Sfahlbaufirmen zu schlagen war. Die speziellen Anbofbedin-gungen und die von den Agypfischen Sfaafs-eisenbahnen hergesfellfen Planunferlagen mif Angaben nichf nur der Haupfgebäudemaße.

sondern auch der konsfrukfiuen Einzelheifen, engfen von Anfang an die sonsf übliche Enf-wurfsfäfigkeif wesenflich ein. Nur durch An-wendung besonders '-.rerfeinerfer Mefhoden bei der Berechnung und durch Vereinfachung der lronsfrukfisren Gesfalfung bei Weglossen aller nichf unbedingl nofwendigen Teile und Redu-zierung der Ouerschniffe auf das äußersf zu-lässige Maß gelang es, das der Ausschreibung zugrunde gelegfe Gewichf von 1350i auf 1100 f zu senken. Dabei mußfe das primäre Verlangen nach Beibehalfung der ausschrei-bungsgernäßen Gesfalf und einfachen kon-sfrukfiven Durchbildung wegen der

Anarbei-E-ild 1: Eiauzusfond mif monfierfen Haupfsfüfzen Fig. 1: Working sfafe of Ihe "Diesel"-Locomolive Shed

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fung wesenfliche Beachfung finden. Da die Anfrage derarf geholfen war, daß nichf nur die Sfahlkonsfrukfion, sondern auch die ge-samfe Gebäudeverkleidung, die Lichfbänder und die Enfwässerung mifanzubiefen waren, erwies es sich als nofwendig, sich mif jenen Firmen im ln- und Ausland in Verbindung zu sefzen, die die Voraussefzung der wirlschaff-lichsfen Durchführung für den gegebenen Orf gaben. Die Anbofseräffnung zeigfe die Be-feiligung von 32 Firmen. Nach Überprüfung des Anbofes durch die ägypfischen Sfellen bzw. durch die von den Agypfischen Sfaafs-eisenbahnen beauffragfen Prüfungsunferneh-men flnspecfarafe) erhielf die Firma Waagner-Birü, Wien-Graz, im Mai 1954 den Auffrag, dieses Bauwerk zu liefern und oufzusfellen.

Das Hallenbauwerk dienl als Reparafur-werksfäffe für Diesellokomofiven und Eisen-bohnwagen und haf seinen Aufsfellungsorf fasl im Zenfrum der ägypfischen Haupf-sfadf. Es sfellf eine dreischiffige Halle dar, deren einzelne Schiffe enfsprechend der Vor-gegebenen Gleisanlage angeordnel sind. Die gräßfe Längsersfreckung bei Hallenschiff l be-frägf 200 m, die beiden anderen Schiffe sind

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Bild 2: Bauzustand mit zum Teil montierten Dachriegeln

Fig. 2: Working state of the "Dieseln-Locomotive Shed with partly erected roof girders

Bild 3: Fertig montierte Stahlkonstruktion Fig. 3: Completely erected steel construction

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Bild 2: Bauzusfand mif zum Teil monfierlen Dachriegeln

Fig. 2: Working slale of fhe "Diesel"-Locomofiue Shed wilh parlly erecled roof girders

Bild 3: Ferfig monlierle Slahlkonslruklion Fig. 3: Complefely erecfed sfeel cansfrucfion

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182 und 100 m lang. Die Breite je Schiff be- trägt einheitlich ca. 21 m. Die Dachtraufe lieg1 13,2 m, der Hallenfirst 18,O m über dem Hallenflur. Die verbaute Grundrifjfläche umfafjt ca. 10.100 m2, der umschlossene Raum hat eine Kubatur von ca. 152.000 m8. In jedem der Schiffe laufen schwere Dreimotorenkrane für 75/10 t, 6015 t und 1015 t. Wie bereits oben erwähnt, lag schon den Ausschreibungsunter- lagen ein nahezu vollständig detaililiertes Pro- jekt der XgypEischen Staatseisenbahnen zu- grunde. Aufjerdem war die Bedingung gestellf, dafj wesentliche Xnderungen an der Gestalt und an der vorgesehenen Verkleidung nicht vorgenommen werden dürfen. Die in den Bil- dern 1, 2 und 3 aufscheinenden allgemeinen Formen entsprechen daher den vorgenannten Bedingungen. Die Dach- und Wandverkleidung besteht aus verzinktem Wellblech, das aus kli- matischen Erfordernissen mit Asbesffilz und speziellem Wefterschutzanstrich auf Teerbasis überzogen ist. Die Lichtbänder in den Dach- flächen und in den Seitenwänden sind aus Drahtglas in kittloser Verlegung hergestellt.

Den ägyptischen Erfahrungen gemäfj beträgt die günstigste Dachneigung 13,5%. Auberdem wurde verlangt, dafj in den Giebelwänden und Längswandflächen unterhalb der Traufe durchgehende Bänder unverkleidet bleiben.

Wie aus den Bildern, welche den Fortgang den Walztvägerriegel befestigt sind. Die Laternenaufsätze sind zum Teil in g e - s C h W e i fj t e r und zum Teil in gekanteter Blechausführung hergestellt. Die relativ schwe- ren Kranbahnen wurden als g e s C h W e i fj t e Blechträger ausgeführt, im Dach und in den Wänden sind die erforderlichen Verbände an- geordnet, für die Kranbahnen sind Portale und Bremsverbände vorgesehen. Die Halle entspricht in diesen Punkten durchaus der üb- lichen Bauweise.

Um im gegebenen Fall das von den Stellen der ,#gyptischen Staatseisenbahnen ermittelte Gewicht von 1350 t auf 1100 t reduzieren zu können, war es unter unbedingter Einhaltung

der strengen Vorschriften notwendig, alle Be- rechnungen und Bemessungen äufjerst genau mit den modernsten zur Verfügung stehenden Methoden durchzuführen. Als Werkstoff wurde der von der Oesteareichisch-Alpine Montan- gesellschaft und den Vereinigten Usterreichi- schen Eisen- und Stahlwerken im LD-Tiegel hergestellte Baustahl St 44 T verwendet.

Die geschweifjten Blechkonstruktionen der Hauptrahmen wurden im dreischiffigen Teil neunfach statisch unbestimmt für alle in Frage kommenden Lastfälle durchgerechnet. Die Lö- sung der Elastizitätsgleichungen wurde unter Heranziehung des Gaub'schen Eliminaiions- verfahrens durchgeführt. Die Uberprüfung er- folgte nach Cross. Weiters wurde die lastver- teilende Wirkung der Kranbahnseitenstofjträger für die Aufteilung der Kranseitenstöfje auf mehrere Hallenstützen berücksichtigt. Durch äufjerste Materialausnützung und einer dem Kraftverlauf sparsamst folgenden Material- verteilung war es möglich, das angebotene Gewicht, das um Ca. 19% tiefer als das Aus- schreibungsgewicht lag, einzuhalten. Die jüng- sten Erkenntnisse auf dem Gebiet des E l e k- t r o s C h W e i $ e n s machten es möglich, Knoteneinzelheiten relativ einfach und form- schön zu gestalten. Trotz der für die statische Behandlung komplizierten Gebäudeform, trotz der ägyptischen strengen Vorschriften und trotz der schweren Hallenkrane wurde ein Raumgewicht von 7,2 kg/mn erreicht. Dieser Wert ist unter den obgenannten Voraus- setzungen wohl als sehr niedrig zu bezeichnen.

Im Juni 1955 konnten bereits die ersten Konstruktionen vom Werk Graz an die Bau- stelle geliefert werden und dort die Aufstel- lung unter Heranziehung von ägyptischen Mannschaften in der vorgeschriebenen Zeit er- ledigt werden. Im Juli 1956 wurde die Halle den ägyptischen Behörden übergeben.

Schliefjlich sei festgehalten, dafj der zur An- wendung gekommene LD-Stahl, der in den Walzwerken von den ägyptischen Behörden abgenommen wurde, in einwandfreier Weise entsprach und auch bei der Anarbeitung be- stens zu verwenden war. Möge dieses Bauwerk als Zeugnis für die Qualität österreichischen Stahles und österreichischer Werkmannsarbeit im Ausland gelten.

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182 und 100 m lang. Die Bre-ife je Schiff be-frägf einheiflich ca. 21 m. Die Dachlraufe liegf 13,2 m, der Hallenfirsf 18,0 m über dem Hallenflur. Die verbaufe Grundrißfläche umfaßf ca. 10.100 mi, der umschlossene Raum hal eine Kubafur von ca. 152.000 mg. In jedem der Schiffe laufen schwere Dreimoforenkrane für 75/10 f, 60/5 f und 10/5 f. Wie bereifs oben erwähnf, lag schon den Ausschreibungsunler-lagen ein nahezu vollsländig defaillierfes Pro-jekf der Ägypiischen Sfaafseisenbahnen zu-grunde. Außerdem war die Bedingung geslellf, daß wesenfliche Änderungen an der Geslalf und an der vorgesehenen Verkleidung nichf vorgenommen werden dürfen. Die in den Bil-dern 1, 2 und 3 aufscheinenden allgemeinen Formen enfsprechen daher den vorgenannlen Bedingungen. Die Dach- und Wandverkleidung besfehf aus verzinkfem Wellblech, das aus kli-mafischen Erfordernissen mil Asbesffilz und speziellem Wefferschufzansfrich auf Teerbasís überzogen isf. Die Lichfbänder in den Dach-flächen und in den Seifenwänden sind aus Drahfglas in kiffloser Verlegung hergesfellf.

Den ägypfischen Erfahrungen gemäß befrägf die günsfigsfe Dachneigung 13,5%. Außerdem wurde verlangf, daß in den Giebelwänden und Längswandflächen unferhalb der Traufe durchgehende Bänder unverkleidef bleiben.

Wie aus den Bildern, welche den Forfgang der Monlage in drei Abschniffen zeigen, er-sichflich isf, besfehf das Tragwerk der Hallen aus geschweißfen Blechrahmen, die in Absfänden von 9,10 m angeordnel sind und auf denen imμ_Dach die mif Kopfbügen ver-sehenen Walzfrägerpfeffen ugd in den Wän-den Walzfrägerriegel befesfigf sind. Die Lafernenaufsäfze sind zum Teil in ge-schweißfer und zum Teil in gekanfefer Blechausführung hergesfellf. Die relafiv schwe-ren Kranbahnen wurden als g e s c h we i ß f e Blechfräger ausgeführf, im Dach und in den Wänden sind die erforderlichen Verbände an-geordnef,`für die Kranbahnen sind Porfale und Bremsverbände vorgesehen. Die Halle enfsprichf in diesen Punkien durchaus der üb-lichen Bauweise.

Um im gegebenen Fall das von den Sfellen der*Ägypfischen Sfaafseisenbahnen ermiffelfe Gewichf von, 1350 f auf 1100 f reduzieren zu können, war es unfer unbedingfer Einhalfung

der sfrengen Vorschriffen nofwendig, alle Be-rechnungen und Bemessungen äußersf genau mif den modernsfen zur Verfügung sfehenden Mefhoden durchzuführen. Als Werksfoff wurde der von der Oesferreichisch-Alpine Monfan-gesellschaff und den Vereinigfen Usferreichi-schen Eisen- und Sfahlwerken im LD-Tiegel hergesfellfe B-ausfahl Sf 44 T verwendef.

Die geschweißfen Blechkonsfrukfionen der Haupfrahmen wurden im dreischiffigen Teil neunfach sfafisch unbesfimmf für alle in Frage kommenden Lasffälle durchgerechnef. Die Lö-sung de-r Elasfizifäfsgleichungen wurde unler Heranziehung des Gauß'schen Eliminialions-verfahrens durchgeführf. Die Überprüfung er-folgfe nach Cross. Weifers wurde die lasfver-feilende Wirkung der Kranbahnseilensfoßfräger für die Auffeilung der Kranseifensföße auf mehrere Hallensfüfzen berücksichfigf. Durch äußersfe Maferialausnüfzung und einer dem Kraffverlauf sparsamsf folgenden Maferial-verfeilung war es möglich, das angebolene Gewichf, das um ca. 19% fiefer als das Aus-schreibungsgewichf lag, einzuhalfen. Die jüng-sien Erkennfnisse auf dem Gebief des Ele k-lroschweißens machfen es möglich, Knofeneinzelheifen relafiv einfach und form-schön zu gesfalfen. Trofz der für die sfafische Behandlung komplizierfen Gebäudeform, frofz der ägypfischen sfrengen Vorschriffen und lrofz der schweren Halılenkrane wurde ein Raumgewichf von 7,2 kg/m“ erreichf. Dieser Werl isf unler den obgenannfen Voraus-sefzungen wohl als sehr niedrig zu bezeichnen.

Im .luni 1955 konnlen bereifs die ersfen Konsfrukfionen vom Werk Graz an die Bau-sfelle gelieferf werden und dorf die Aufsfel-lung unfer Heranziehung von ägypfischen Mannschaffen in der vorgeschriebenen Zeif er-ledigf werden. lm. Juli 1956 wurde die Halle den ägypfischen Behörden übergeben.

Schließlich sei fesfgehalfen, daß der zur An-wendung gekommene LD-Siahl, der in den Walzwerken von den ägypfischen Behörden abgenommen wurde, in einwandfreier Weise enfsprach und auch bei der Anarbeifung be-sfens zu verwenden war. Möge dieses Bauwerk als Zeugnis für die Qualifäf ösferreichischen Sfahles und ösferreichischer Werkmannsarbeif

im Ausland ge-lien. _