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Die Chorweihe der ehemaligen Dominikanerkirche und heutigen Propstei vor 650 Jahren

Vor 650 Jahren, am 9. September 1354, erlebte die Reichs-stadt Dortmund in ihren Mauern ein festliches Ereignis.

Dominikanerbrüder in weiten schwarzen Mänteln mit Kapuze über dem weißen Gewand füllten die Stadt. Schon Tage zuvor waren die „schwarzen Brüder“ in kleinen Grup-pen nicht nur aus den Klöstern der Umgebung, aus Soest, Minden, Warburg und Lemgo, sondern aus allen Nieder-lassungen der Ordensprovinz Saxonia, die von Holland bis Livland und im Süden bis an den Main reichte, angereist, um an einem elftägigen Provinzialkapitel teilzunehmen.

Man hatte den Dortmunder Konvent, die jüngste Gründung des Dominikanerordens, als Austragungsort bestimmt, um gleichzeitig den ersten vollendeten Bauabschnitt einer neuen Klosterkirche im gotischen Stil einzuweihen. Auch war der erste Flügel einer neuen Klosteranlage fertiggestellt.

Die auswärtigen Mitbrüder kannten sehr wohl die lange Leidensgeschichte, bis sich die Dominikaner in Dortmund endgültig ansiedeln konnten. Bereits 1309 hatten die Pre-digerbrüder von Kaiser Heinrich VII. die Erlaubnis erhalten, sich in seiner Reichsstadt niederzulassen, und bald darauf ein Grundstück erworben. Doch der alteingesessene Dort-munder Pfarrklerus, an seiner Spitze der Dechant und Rektor Arnold von St. Reinoldi, fürchtete, dass eine neue kirchliche Einrichtung die Einkünfte schmälern könnte, und stiftete die Patrizier an, Widerstand zu leisten. Die Besorgnisse waren nicht von der Hand zu weisen. Neben dem Prämonstraten-serinnen-Kloster St. Katharina beherbergte Dortmund in seinen Mauern schon einen Konvent vom Bettelorden des hl. Franziskus, der die Bettelbrüder des hl. Dominikus eben-falls als Konkurrenten ansah. Es folgten gerichtliche Aus-einandersetzungen vor dem Erzbischof in Köln und vor dem Papst in Avignon, der „Dortmunder Klosterstreit“.

Mehrmals wurden die Schwarzen Brüder gewaltsam aus der Reichsstadt vertrieben, ihr Holzkirchlein zerstört und das Grundstück unbebaubar gemacht. Doch gaben sie ihren Plan nicht auf. 1330 griffen sie zu einer List und errichteten in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ aus vorge-fertigten Holzteilen ein Kapellchen mit Glocke und Altar, das der Ordensbischof Johannes von Skopje in den frühen Morgenstunden des 25. März umgehend weihte. Viele Dortmunder Bürger, die von den Gesängen und dem

Geläut aus dem Schlaf gerissen wurden, eilten herbei. Der Bischof im vollen Ornat trat ihnen entgegen und drohte denjenigen, die erneut Gewalt anwenden wollten, den Kirchenbann an.

Schließlich wurde der Dortmunder Klosterstreit beigelegt.

Die Dominikaner konnten sogar ihren Plan in Angriff neh-men, ein Kloster und eine Klosterkirche zu bauen. Sie be-gannen mit dem großen Chorraum, den sie für ihr Stunden-gebet benötigten und der den Altar für die Messfeier auf-nehmen sollte. Gleichzeitig wuchs neben und über der Sakristei ein erster Klosterflügel mit Kapitelsaal, Refektorium und Schlafsaal heran. Nach 20 Jahren war es nun 1354 so weit, dass Chor und Hochaltar vom Kölner Weihbischof Rudolf von Stalberg zu Ehren der Heiligen Johannes des Täufers, Johannes des Evangelisten und Maria Magdalenas geweiht werden sollten. Die angereisten Gäste bewunderten den dreijochigen Chor mit seinem polygonalen Abschluss.

Durch die vierbahnigen Fenster, die fast die gesamte Wand-fläche zwischen den Strebepfeilern einnahmen, strömte das Licht ungehindert in den Chorraum und ließ beim Blick himmelwärts selbst noch in 22 Meter Höhe vier fein gear-beitete Schlusssteine erkennen. Die Gäste schätzten mit geübtem Blick, dass an den Wänden des 24 Meter langen und 9 Meter breiten Chorraums das Chorgestühl für min-destens 30 Brüder Platz finden könnte. An der Südwand gelangte man durch eine mit Maßwerk verzierte Tür zur Sakristei, während eine schlichte Tür zu einer Treppe führte, über die die Dominikaner zum nächtlichen Stundengebet aus ihrem Schlafsaal direkt in die Kirche gelangten.

Die Gäste ahnten, dass noch viele Jahre verstreichen muss-ten, bis der Dortmunder Konvent die Spenden zusammen-getragen haben würde, um den Klosterbau zu vervollstän-digen und das Kirchenschiff für die Laien erbauen zu kön-nen. Aber heute war erst einmal ein Freudentag, an dem es galt, Gott zu preisen und den Dortmunder Wohltätern für ihre Unterstützung zu danken. Schon trat die Schola der Dominikaner an das Pult mit dem handgeschriebenen Gra-duale und stimmte das Eingangslied zum Kirchweihfest an:

„Terribilis est locus iste: hic domus Dei est et porta caeli – Voll Schauer ist dieser Ort. Gottes Haus ist hier und die Pforte des Himmels.“

Zusätzliche Programmangebote

… heute back ich, morgen brau ich …

Wem dieser Spruch ausschließlich märchenhaft vorkommt, der verkennt die Tatsache, dass Backen und Brauen artver-wandt sind und eine Vielzahl der erforderlichen Braugeräte in jedem gut sortierten Haushalt vorhanden sind.

Was im Dortmunder Mittelalter Alltagsgeschäft war und in den USA seit Jahrzehnten fast selbstverständlich und Hobby von über einer Million Amerikanern ist, gilt bei uns heutzu-tage als exotische, exklusive Spielwiese weniger Experten:

Das Heimbrauen.

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zu überraschen? Kein Problem! Denn das heimische Bier-brauen ist nicht nur verhältnismäßig einfach und sehr erfah-rungsintensiv, sondern es erlaubt auch, in seiner eigenen Küche den Geschmack des Bieres selber zu bestimmen.

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Bei der vorliegenden Materie ist es fast unnötig zu erwäh-nen, dass dies kein trockenes Thema sein wird, sondern ein eher feucht-fröhliches Erlebnis, allerdings vor einem sehr ernsthaften Hintergrund.

Seminarfolge: Brauerfrühstück, Brauprotokollerstellung, Einmaischen, Rasten, Vermittlung des theoretischen Hintergrundes, Läutern, Hopfen, Kochen, Filtern, Hefen, Verkostung, Braudiplomverleihung.

Das Museum BUV Kleinzeche im