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Evangelisches Bildungshandeln muss zeitgemäßen Standards genügen: päd-agogisch, theologisch, fachlich sowie organisatorisch und personell. Es sollte daneben immer wieder auch neue Maßstäbe setzen.

3.6

Mit Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung verbindet sich seit vielen Jahren ein intensiver und auch kontroverser Diskurs. Empirische Bildungsforschung (z.B. internationale Bildungsvergleichsstudien wie PISA), Zertifizierung und Standardisierung (wie aktuell zum Beispiel DQR / EQR) haben an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklungen sind zugleich umstritten, weil Bildung und Bildungserträge sich in den Strukturen solcher Bemühungen nur teilweise abbilden lassen.

Qualität in der Bildungsarbeit hängt auch mit den materiellen und personellen Ressourcen zusammen. Im Blick auf Mitarbeiter*innen geht es hierbei neben der fachlichen Qualifizierung auch um Beschäftigungsbedingungen und Anstellungsstrukturen beruflicher Mitarbeitender sowie nicht zuletzt um persönliche Eignung und Einstellung.

In vielen Bereichen arbeiten ehrenamtliche und berufliche Mitarbeiter*innen eng und gleich-berechtigt zusammen. Fachliche Anforderungen sowie die Komplexität und Dynamik von Aufgaben unterscheiden sich immer weniger. Ehrenamtliche brauchen daher an vielen Stel-len Qualifikationen und Fortbildungsangebote, die mit denen beruflicher Mitarbeiter*innen vergleichbar sind. Das gilt zum Beispiel für Tätigkeiten in gemeindepädagogischen Arbeits-feldern, der Seelsorge, in Leitungsgremien oder im gottesdienstlichen Handeln.

3. Handlungsperspektiven für Bildungsarbeit in der EKBO

ZEPT FÜR DIE EKBO

QUALITÄT ENTWICKELN

PERSPEKTIVEN FÜR EVANGELISCHE BILDUNGSARBEIT

3.1 3.6

Fachkräfte (aus-)bilden und gewinnen

• Evangelische Bildungsarbeit gewinnt Fachkräfte auch durch attraktive und stabile Arbeitsbedingungen, wertschätzendes Betriebsklima, angemessene Vergütung sowie Gestaltungmöglichkeiten im Arbeitsfeld und individuelle Entwicklungschancen.

• Evangelische Bildungsarbeit braucht eigene Ausbildungseinrichtungen bzw. in Ko-operation mit anderen Trägern betriebene Ausbildungsstätten für die Qualifizierung von beruflichen wie ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die ihre pädagogische Profes-sionalität mit evangelischem Profil verbinden.

• Evangelische Bildungsarbeit steht vor der Aufgabe, die konfessionelle Bindung be-ruflicher Mitarbeitender in kirchlicher / diakonischer Anstellung neu zu diskutieren. Die zurückgehende Anzahl von Kirchenmitgliedern, besonders in den jüngeren Generatio-nen, der zunehmende Fachkräftemangel, aber auch konzeptionelle Ansätze inklusiver Bildung in Vielfalt erfordern es, ggf. Angehörige anderer Religionen zu beschäftigen.

Bildungsarbeit evaluieren / Standards definieren

• Evangelische Bildungsarbeit beteiligt sich an den Diskursen um die Weiterentwick-lung von Qualität in Bildungsangeboten. Unterschiedliche Arbeitsfelder haben hierfür spezifische Ansätze für Qualitätsstandards und deren Überprüfung geschaffen, die ausgebaut und weiterentwickelt werden.

• Evangelische Bildungsarbeit formuliert als Mindeststandard für ihre Angebote, dass ihre Akteure ausweisen (können), was Teilnehmende erwarten dürfen, dass Methoden und didaktische Grundlagen transparent sind und dass klar ist, welcher Bildungsertrag erzielt werden soll.

• Evangelische Bildungsarbeit zählt kollegialen Austausch und eine kontinuierliche kritische Reflexion des eigenen Handelns zum professionellen Selbstverständnis be-ruflicher und ehrenamtlicher Mitarbeitender.

• Evangelische Bildungsarbeit sieht ein Qualitätsmerkmal darin, Themen in gesellschaft-lichen Spannungsfeldern zu finden, Bedarfe und Bedürfnisse zum Lernen aufzuspüren und Zugänge dafür zu schaffen.

3. Handlungsperspektiven für Bildungsarbeit in der EKBO

Ehrenamtliche qualifizieren

• Evangelische Bildungsarbeit ermöglicht Ehrenamtlichen den Erwerb vielfältiger Quali-fikationen. In der Aus- und Fortbildung ehrenamtlich Mitarbeitender helfen vereinbarte Standards, die Qualität zu gewährleisten. Die entsprechenden Strukturen und Konzepte werden kontinuierlich weiterentwickelt. In vielen Fällen ist die gemeinsame Aus- und Fortbildung von ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeiter*innen ein wertvoller Teil des Zusammenspiels aller Engagierten.

• Evangelische Bildungsarbeit sieht in Übergängen von ehrenamtlicher in berufliche Mitarbeit eine wichtige Ressource der Fachkräftegewinnung. Sie setzt sich dafür ein, dass Kompetenzen, die im Kontext non-formaler oder informeller Bildung erworben werden, im Zusammenhang formaler Bildung und für die eigene berufliche Entwicklung anerkannt werden können.

ZEPT FÜR DIE EKBO

Wir suchen nach neuen Wegen für breit ange-legte Berufsausbildungen, die für unterschied-liche kirchlich-pädagogische Berufsfelder qua-lifiziert und berufliche Umstiege erleichtert.

Wir suchen nach Wegen, die Übergänge zwischen Fachschul- und Hochschulausbildungen im Feld der Gemeindepädagogik zu öffnen. Wir entwi-ckeln berufsbegleitende Ausbildungen in pädago-gischen Arbeitsfeldern weiter.

Die (religions-)pädagogischen Ausbildungen im Bereich der EKBO werden künftig stärker aufein-ander bezogen.28

Wir bieten beruflichen Mitarbeiter*innen für unsere Bildungsarbeit attraktive Arbeitsbedin-gungen und Beschäftigungsverhältnisse.

Wir fassen Stellenanteile gemeinde- und be-reichsübergreifend zusammen und beschreiben Aufgaben und Arbeitsbereiche sowie Umfänge und Eingruppierung klar.

Wir streben eine Anstellung der pädagogischen Fachkräfte im Kirchenkreis an, die auf regionaler Ebene arbeiten.

Wir bieten Möglichkeiten für eine Fort- und Wei-terbildung sowie eine strukturierte Personalent-wicklung.

Wir koordinieren die Ausbildung in kirchlich-di-akonischen und pädagogischen Berufsfeldern mit der Nachwuchsgewinnung für unterschied-liche Arbeitsfelder.

Studierende und Fachschüler*innen werden in ihrer Ausbildung kontinuierlich und über längere Zeiträume in die Arbeit von Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen eingebunden.

Wir intensivieren und koordinieren die Nach-wuchsgewinnung von Kirchenmusiker*innen,

3. Handlungsperspektiven für Bildungsarbeit in der EKBO

Wir beteiligen uns an den Qualitätsdiskursen, der Formulierung von Standards und der Entwicklung von kontinuierlicher Evaluation in allen Arbeitsfeldern evangelischer Bildungs- arbeit.

Wir weisen für den Fachdiskurs und für Teilneh-mer*innen aus, welche Bildungserträge in unseren Angeboten angestrebt werden.

Für die Ausbildung und Begleitung von Besuchs-diensten in Kirchengemeinden und Altenpflege-heimen werden ein Curriculum und Qualitätsstan-dards entwickelt.

Wir verankern fachlichen Austausch, Fortbil-dung und Begleitung / Supervision für beruf-liche und ehrenamtberuf-liche Mitarbeiter*innen in Arbeitsplatzbeschreibungen und sichern die entsprechende Finanzierung.

Wir intensivieren die gemeinsame Fortbildung und den fachlichen Austausch zwischen berufli-chen und ehrenamtliberufli-chen Mitarbeiter*innen.

Konzepte für die Fortbildung von beruflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in Leitungsver-antwortung werden von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen entwickelt und eingeführt.

Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Kompe-tenzen und Qualifikationen, die in ehrenamtli-cher Arbeit erworben werden, auch im Blick auf eine berufliche Qualifikation verwenden lassen.

Unsere Fort- und Weiterbildungen für Ehrenamt-liche weisen den Kompetenzerwerb aus und beschreiben sowie evaluieren ihre Standards und Ziele.

ZEPT FÜR DIE EKBO in der Ausbildung die Möglichkeit, unsere Arbeitsplatzbeschrei-bungen bei uns die Gewichtung

3. Handlungsperspektiven für Bildungsarbeit in der EKBO

Wie setzen wir die Erkenntnisse aus

Wie beteiligen wir uns am Qualitätsdiskurs unseres Arbeitsfeldes?

Wie weisen wir den angestrebten Kompe-tenzerwerb in unserer Arbeit aus und wie evaluieren wir ihn?

ZEPT FÜR DIE EKBO