• Keine Ergebnisse gefunden

vom Bildungs- und Ausbildungssystem

Im Dokument OPUS 4 | Lebenslagen in Brandenburg (Seite 170-177)

Berufliche Ausbildung6.3

6.4 vom Bildungs- und Ausbildungssystem

in Beschäftigung

Für die Situationsbeschreibung an der Zwei-ten Schwelle liegen – wie auch für die Pro-blemlagen an der Ersten Schwelle – nur ein-geschränkt aussagefähige und differenzierte Informationen vor 175. Näherungsweise kann die Arbeitslosigkeit der 20- bis unter 25-Jäh-rigen als Hinweis darauf gewertet werden, wie jungen Menschen in Brandenburg der Erwerbseinstieg gelingt oder aber misslingt.

Während eine noch höhere Arbeitslosigkeit beim Übergang von der allgemein bildenden Schule in die berufliche Ausbildung durch umfangreiche öffentliche Förderungen und Unterstützungen, trotz vielfältiger Schwie-rigkeiten im Detail, verhindert werden konn-te, ist der Beginn der Erwerbsbiografie für sehr viele junge Menschen in Brandenburg in zunehmendem Maße mit Arbeitslosigkeit verbunden. Während die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre noch unterhalb der 20-Prozent-Marke lag, stieg sie seither kontinuierlich an. Erfreulich ist, dass dieser Trend 2006 gestoppt werden konnte und seitdem die An-zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jah-ren zurückging (Tabelle 38).

175 Vgl. Kapitel 6.3.1.

170 lebenslagen in brandenburg

Tabelle 38

Entwicklung der Arbeitslosenquote der 20- bis unter 25-Jährigen

im Jahresdurchschnitt von 1996 bis 2006

Abbildung 37

Frauenanteil an den arbeitslosen Jugendlichen von 1995 bis 2005

Quelle: BA 2007 b

Werden die Informationen der Übersicht (Abbildung 37) zugrunde gelegt, gelingt den jungen Brandenburgerinnen der Berufsein-stieg an der Zweiten Schwelle besser als den jungen Brandenburgern. Gleiches gilt für den Übergang an der Ersten Schwelle.

Eine einseitige Interpretation dieser Daten ist jedoch nicht angebracht, da die überpropor-tional starke Abwanderung junger, qualifizier-ter Frauen aus Brandenburg zu diesem, auf

den ersten Blick günstigen Bild beiträgt – je-doch sowohl sozial, bildungsökonomisch als auch demografisch äußerst problematisch ist.

Auch die Arbeitslosenquote der 20- bis unter 25-Jährigen ist regional sehr unterschiedlich:

Bei einem landesdurchschnittlichen Wert von 22,4 Prozent im Jahr 2006 liegen die kreis-freie Stadt Potsdam (12,9 Prozent) und der Landkreis Dahme-Spreewald (17,2 Prozent)

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Arbeitslosenquote in % 15,8 18,7 20,8 19,4 20,4 20,5 21,5 22,8 22,7 24,4 22,4

Quelle: BA 2008 b0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000 45.000

1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2006/07 2007/08 Ausbildungsplatzbewerber/-innen insgesamt

Schulabgänger/-innen Altnachfrager/-innen Kap. 6, Abb. 1

Titel: Risikoschüler/innen – Anteil der 15-jährigen Schüler/innen der Sekundarstufe I, die in den jeweiligen Kompetenzfeldern im Jahr 2003 nicht die Kompetenzstufe II bzw. Kompetenzstufe I (Problemlösungskompetenz) erreichten Problemlösungskompetenz 13,9

Struktur der Ausbildungsplatzbewerber/innen nach Schulentlassenen und Altnachfrager/innen im jeweiligen Berufsberatungsjahr

Frauenanteil an den arbeitslosen Jugendlichen 1995-2005

Anzahl

darunter. In den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz (26,8 Prozent), Oberhavel (24,1 Pro-zent) sowie insbesondere Uckermark (31,3 Prozent) ist der Übergang vom Bildungs- und Ausbildungssystem in das Erwerbssystem hingegen noch schwieriger als im Landes-durchschnitt ohnehin.

Für den Bereich der Dualen Ausbildung ist darüber hinaus bekannt, dass sich der Über-gang nach erfolgreich absolvierter Ausbil-dung in Beschäftigung deutlich nach Ort und Form der Ausbildung unterscheidet:

Nach den Erhebungen des

IAB-Be-•

triebspanels werden etwa vier Zehntel aller Auszubildenden unmittelbar nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen, wobei die Übernahmequote der jungen Männer etwas über derjenigen der jun-gen Frauen liegt. Sektoral betrachtet, sind die Übernahmequoten im Verkehrs- und Nachrichtenwesen, bei Bergbau, En-ergie- und Wasserwirtschaft, im verarbei-tenden Gewerbe sowie in der Land- und Forstwirtschaft am höchsten; im Handel, im Baugewerbe sowie bei den sonstigen Dienstleistungen am niedrigsten 176. Die kurz- und mittelfristig besten

Einmün-•

dungschancen in das Erwerbssystem haben in Brandenburg Jugendliche mit einer betrieblichen Ausbildung, gefolgt von denjenigen mit einer betriebsnahen Ausbildung. Bei Absolventen und Ab-solventinnen des Kooperativen Modells steigt die Einmündungsquote in Beschäf-tigung sechs Monate nach Abschluss der Ausbildung zwar deutlich gegenüber der

176 MASGF 2008 a

unmittelbaren Einmündungsquote an, gleichwohl haben diese Absolventinnen und Absolventen signifikant geringere Einmündungschancen in Beschäftigung als die einer betrieblichen oder einer be-triebsnahen Ausbildung 177.

177 Schuldt et al. 2004

172 lebenslagen in brandenburg

Weiterbildung 6.5

Angesichts des beschleunigten Wissenszu-wachses und den daraus resultierenden Ver-änderungen in der Gesellschaft sowie in der Arbeits- und Berufswelt war die Notwendig-keit lebenslangen Lernens noch nie so groß wie heute. Allgemeine, politische und kultu-relle Weiterbildung sowie berufliche Weiter-bildung tragen diesem Erfordernis Rechnung und zur gesellschaftlichen Teilhabe und Inte-gration von Individuen bei.

Weiterbildungsbeteiligung 6.5.1

im Überblick

Die Datenlage bezüglich der individuellen Wei-terbildungsbeteiligung ist trotz verschiedener Verbesserungen in den vergangenen Jahren problematisch 178. Diese kritische Einschät-zung gilt umso mehr für die Länderebene.

In Analogie zu den Befunden aus dem Be-richtssystem Weiterbildung, dem IAB-Be-triebspanel, dem Mikrozensus, dem Sozio-ökonomischen Panel, der Volkshochschul-statistik 179 u. a. werden aus den Erhebungen für die neuen Bundesländer folgende grund-sätzliche Aussagen zur Weiterbildungsbe-teiligung, differenziert nach soziodemografi-schen Merkmalen, auch für Brandenburg als gegeben angenommen:

Die Teilhabechancen an Weiterbildung

nach gesellschaftlichen Gruppen sind sehr unterschiedlich.

178 Bellmann 2003 179 Pehl/Reitz 2001

Während die Weiterbildungsquote unterer

(19 bis 34 Jahre) und mittlerer Altersgrup-pen (35 bis 49 Jahre) näherungsweise gleich ist, sinkt sie in den höheren Alters-gruppen (50 bis 64 Jahre) deutlich ab.

Mit zunehmenden Einkommen steigt die

Weiterbildungsbeteiligung an.

Erwerbstätige nehmen weitaus häufiger

an Weiterbildungsaktivitäten teil als Er-werbslose.

Selbstständige, Beamte und Angestellte

mit führender bzw. qualifizierter Tätigkeit weisen eine überdurchschnittliche, Arbei-ter hingegen eine unArbei-terdurchschnittliche Weiterbildungsbeteiligung auf. Geringfügig Beschäftigte verzeichnen die geringsten Weiterbildungsquoten.

Je höher die Qualifikation der

Erwerbstäti-•

gen, gemessen am Schul- bzw. Berufsab-schluss, desto höher ist auch deren Weiter-bildungsbeteiligung.

Differenziert nach Geschlecht sind Frauen

durchschnittlich an beruflicher Weiterbil-dung, hingegen deutlich überdurchschnitt-lich an allgemeiner Weiterbildung beteiligt.

Darüber hinaus gilt: Mit zunehmender

An-•

zahl der Kinder sinkt die Weiterbildungsbe-teiligung von Frauen. Im Gegensatz dazu haben verheiratete Männer selbst mit drei und mehr Kindern eine überdurchschnittlich hohe Weiterbildungsquote 180.

180 Bellmann 2003; BMBF 2006; BMBF 2005; Expertenkommis-sion Finanzierung Lebenslangen Lernens 2004; Konsortium Bildungsberichterstattung 2006

Berufliche Weiterbildung 6.5.2

Berufliche Weiterbildung dient vor allem dazu, mit den sich stetig wandelnden Anfor-derungen der Arbeits- und Berufswelt Schritt zu halten. Zur beruflichen Weiterbildung zählt auch die wissenschaftliche Weiterbildung, die durch die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer ersten Bildungsphase auf dem fachlichen und didaktischen Niveau einer Hochschule bestimmt ist.

Nach Angaben der zwölften Welle des Be-triebspanels Brandenburg 181 gibt es ebenso wie in der Erstausbildung den Trend, dass die Betriebe mehr in Personalentwicklung inve-stieren. Im ersten Halbjahr 2007 realisierten 44 Prozent der Betriebe Weiterbildungsmaß-nahmen für ihre Beschäftigten (2003: 35 Pro-zent, 2005: 41 Prozent). Parallel erhöhte sich die Weiterbildungsquote der Beschäftigten von 22 Prozent im Jahr 2005 auf 23 Prozent (neue Bundesländer 27 Prozent, alte Bundesländer 22 Prozent). Der entsprechende Anteil lag bei den weiblichen Erwerbstätigen mit 27 Prozent deutlich höher als bei den männlichen Erwerbs-tätigen mit 20 Prozent.

Grundsätzlich gilt in Brandenburg wie auch bundesweit, dass die berufliche Weiterbil-dungsbeteiligung umso größer ist, desto hö-her der Bildungsabschluss ist: Während im genannten Zeitraum nach dem Mikrozensus 2007 31,5 Prozent aller Erwerbstätigen mit ei-nem Hochschulabschluss an einer beruflichen Weiterbildung teilnahmen, galt dies für nur 5,2 Prozent der Erwerbstätigen ohne Berufsab-schluss. Erwerbstätige mit einem Abschluss als Meister/-in, Techniker/-in oder einem

181 MASGF 2008 a

Fachschulabschluss nahmen zu 31,5 Prozent an einer beruflichen Weiterbildung teil.

Von den Erwerbslosen in Brandenburg konn-ten 2005 lediglich 8,1 Prozent an einer formel-len oder informelformel-len beruflichen Weiterbildung teilnehmen. Nach den Erhebungen des Mikro-zensus 2000 waren es fünf Jahre zuvor noch etwa ein Viertel mehr, nämlich 9,9 Prozent aller Erwerbslosen.

Dieser Rückgang der Weiterbildungsbeteili-gung von Erwerbslosen hängt maßgeblich mit den im Jahr 2002 eingeleiteten, arbeitsmarkt-politischen Reformen bei der Bundesagentur für Arbeit zusammen, die zu einer deutlich ver-ringerten Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW-Maßnahmen) führten. Mit Blick auf die unzureichenden beruflichen Qualifikationen vieler Erwerbsloser als wichtiger Grund der Arbeitslosigkeit muss diese Entwicklungsten-denz innerhalb des arbeitsmarktpolitischen In-strumentenkastens kritisch beurteilt werden 182. Über die Entwicklung ab 2005 gibt das Kapitel 4 näher Auskunft.

Auch bei der Weiterbildungsbeteiligung von Erwerbslosen sind bestimmte geschlechts- und qualifikationsspezifische Unterschie-de festzustellen. Allerdings sind diese nicht so groß wie unter den Erwerbstätigen: Die Weiterbildungsbeteiligung der weiblichen Erwerbslosen lag 2005 bei 8,6 Prozent, diejenige der männlichen Erwerbslosen bei 7,7 Prozent. 8,3 Prozent aller Erwerbslosen mit einem Hochschulabschluss nahmen an einer beruflichen Weiterbildung teil. Unter den Erwerbslosen mit einem Abschluss als Meister/-in, Techniker/-in oder einem Fach-schulabluss betrug die

Weiterbildungsbetei-182 Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens 2004

174 lebenslagen in brandenburg

ligung 12,1 Prozent, unter solchen mit einem Lehrausbildungsabschluss 8,0 Prozent sowie unter Erwerbslosen ohne Berufsabschluss 7,4 Prozent.

Allgemeine, politische 6.5.3

und kulturelle Weiterbildung

Allgemeine, politische und kulturelle Weiterbil-dung bzw. ErwachsenenbilWeiterbil-dung steht poten-ziell allen Bürgerinnen und Bürgern offen und soll zur Chancengleichheit beitragen. Sie dient nicht nur der Mehrung oder Erneuerung von Wissen, sondern verhindert auch das Verges-sen und Verkümmern bisheriger Kenntnisse, wirkt Isolation und Resignation entgegen.

Der Umfang privat oder sozial veranlasster Weiterbildung 183 ist dem Mikrozensus 2007 zufolge in Brandenburg außerordentlich ge-ring 184. Danach hatten in den letzten zwölf Monaten gerade einmal 0,6 Prozent aller Er-werbstätigen eine solche.

Nach Angaben des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) haben die bei der Erwachsenenbildung kooperierenden Weiterbildungsorganisationen – auf die zu-sammen etwa ein Fünftel aller organisierten Weiterbildungsaktivitäten im Land entfällt – im Jahr 2004 in Brandenburg fast 7.600 Veranstaltungen (Kurse, Seminare, Studi-enreisen) mit 211.000 Unterrichtsstunden und 78.600 Teilnehmenden durchgeführt.

Diese Zahl der Teilnehmenden entspricht gut drei Prozent der Wohnbevölkerung

183 Kategorie des Mikrozensus in Abgrenzung zur beruflich veranlassten Weiterbildung. Sie entspricht im Wesentlichen allgemeiner, politischer und kultureller Weiterbildung.

184 AfS BE-BB 2008 a

Brandenburgs 185. Das Gros dieser Weiterbil-dungsveranstaltungen entfiel mit fast 81.000 bzw. 34 Prozent der Unterrichtsstunden auf den Themenbereich „Sprachen“, gefolgt vom Themenbereich „Grundbildung/Schul-abschlüsse“ mit 43.000 bzw. 20 Prozent der Unterrichtsstunden. Während 82 Prozent der Kurse, Seminare und Studienreisen allen Bil-dungsinteressierten angeboten wurden, rich-teten sich 18 Prozent an spezielle Zielgrup-pen. Unter diesen spielten Aussiedlerinnen, Aussiedler, Migrantinnen und Migranten mit gut zwölf Prozent die dominierende Rolle.

Zu den vorstehend bezifferten Weiterbil-dungsveranstaltungen in Form von (mehrtä-gigen) Kursen, Seminaren und Studienreisen kamen im gleichen Jahr fast 1.400 Einzelver-anstaltungen mit 3.500 Unterrichtsstunden und fast 17.000 Teilnehmenden hinzu 186. Im Vergleich zum Jahr 2000 sind die von den benannten Organisationen der Erwachse-nenbildung durchgeführten Weiterbildungs-aktivitäten, nicht zuletzt aufgrund der abneh-menden öffentlichen Förderung, rückläufig.

Das betrifft sowohl die Zahl der Veranstaltun-gen, der durchgeführten Unterrichtsstunden als auch der Teilnehmenden 187.

Weitgehend unverändert ist demgegenüber die Struktur der Teilnehmenden: Frauen stellen nach wie vor etwa drei Viertel der Teilnehmenden an den Weiterbildungsveran-staltungen der benannten, flächendeckend

185 Angesichts dieses Volumens und der im Vergleich dazu geringeren Angaben des Mikrozensus ist davon auszugehen, dass ein erheblicher Teil der an den Volkshochschulen im Land absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen beruflich und nicht privat oder sozial veranlasst sind. Dafür spricht im Übri-gen auch die Maßnahmestruktur nach Themenbereichen.

186 Reitz/Reichart 2006 187 Ebenda, Pehl/Reitz 2001

in Brandenburg vertretenen Organisationen.

Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass die angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen in hohem Maße auch von Älteren angenom-men werden; immerhin etwa 30 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind 50 Jahre und älter.

Seit kurzem bieten zehn der 21 Brandenbur-ger Volkshochschulen und ein freier TräBrandenbur-ger Grundbildungskurse an, um die Kompeten-zen einer speziellen Zielgruppe – der funktio-nalen Analphabeten – zu verbessern. Durch modulare Angebote in den Bereichen „Lesen-Schreiben-Reden“, „Mathematik“, „Lernen lernen“, „Schreiben und Informieren am PC“,

„Private Orientierung und Lebenswelt“ sowie

„Orientierungswissen Politik und Recht“ soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Minimalbestand an Kenntnissen und Kom-petenzen vermittelt werden, die zur Bewälti-gung des Alltags, zur Orientierung sowie zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe unerlässlich sind. Nach Hochrechnungen des Bundesverbandes Alphabetisierung sind 110.000 bis 125.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger funktionale Analphabe-ten. Das sind gut vier Prozent der Wohnbe-völkerung. Genaue Informationen über die soziodemografischen Merkmale dieser Be-völkerungsgruppe liegen nicht vor. Betroffen sind Erwachsene jeden Alters. Diejenigen, die eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit an-streben, treten als funktionale Analphabeten in Erscheinung.

Auffällig bei der Bildungsbeteiligung ist, dass die Abstände zu den Bundesdurchschnitts-werten bei den Brandenburgerinnen deutlich geringer sind als bei den Brandenburgern 188.

188 Konsortium Bildungsberichterstattung 2006, S. 222

Auch in der beruflichen sowie in der allgemei-nen, politischen und kulturellen Weiterbildung weist Brandenburg nach den verschiedenen, verfügbaren Datenquellen eine ungünstige Position im Länderranking auf. „Die höchste Weiterbildungsdichte lässt sich in Nieder-sachsen beobachten, gefolgt von Bremen, Schleswig-Holstein und Hessen. Die nied-rigsten Stundenzahlen weisen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen auf. In der Tendenz bestätigen die Zahlen der Volks-hochschulen, die Beteiligungsunterschiede in der allgemeinen Weiterbildung zwischen den Länderzusatzstudien zum BSW IX.“ 189

189 Beim BSW IX (Berichtssystem Weiterbildung) handelt es sich um den neunten integrierten Gesamtbericht zur Weiterbil-dungssituation in Deutschland. BMBF 2006, S. 161

176 lebenslagen in brandenburg

Bildungsstand, Erwerbs-

Im Dokument OPUS 4 | Lebenslagen in Brandenburg (Seite 170-177)