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Bewährte Praxisbeispiele der Suizidprävention sammeln und den Akteuren zur Verfügung stellen

Ziel Den Akteuren stehen bewährte Praxisbeispiele der Suizidprävention zur Verfügung.

Massnahme Bewährte Praxisbeispiele der Suizidprävention sammeln und den Akteuren zur Ver-fügung stellen.

Fortschritt (2017-2021) Zielerreichungsgrad Massnahme (2021)

Zusammenfassung

Bereits bei der Erarbeitung des Nationalen Aktionsplan Suizidprävention zeigt sich, dass viele Akteur e zu den Schlüsselmassnahmen bereits Aktivitäten umsetzen. Mit Ziel X sollten daher bewährte Praxisbei-spiele sichtbar gemacht werden, um Synergien unter den Akteuren nutzen zu können. Es ist im Aktions-plan festgehalten, dass das BAG eine geeignete Form dafür definieren und umsetzen soll. Zu dieser Mass-nahme wurden seit der Verabschiedung des Aktionsplans gezielte Aktivitäten umgesetzt und grosse Fort-schritte erzielt:

 Seit 2018 macht das BAG über eine Online-Plattform bewährte Praxisbeispiele der Schweiz sichtbar.

 Aktuell sind 100 Praxisbeispiele dokumentiert. Diese können über eine Suchfunktion gefiltert werden.

Erfolgsfaktoren und Stolpersteine sind im Projektbeschrieb dokumentiert.

 Von den interviewten Stakeholdern wird die Plattform prinzipiell als nutzbringend eingestuft.

 Auch Kantone oder NGO verweisen auf ihren Webseiten auf Umsetzungsbeispiele.

Obwohl die Plattform umgesetzt wurde, muss der Zielerreichungsgrad aufgrund diverser Optimierungs-potenziale aktuell als mässig-hoch eingestuft werden. Viele Praxisbeispiele der Schweiz nicht wissen-schaftlich evaluiert. Zudem fehlen Praxisbeispiele aus dem Ausland. Da die Plattform mit Praxisbeispielen einer regelmässigen Pflege und Aktualisierung bedarf, besteht zudem laufender Handlungsbedarf. Der-zeit übersteigt der Anspruch einer umfassenden und aktuellen Datenbank die Ressourcen beim BAG. Da-her hat das BAG eine adaptierte Version der Online-Plattform bereits für 2022 in Planung. Diese soll res-sourcenschonender für das BAG und zielgruppenfreundlicher für die Akteure sein.

Die Massnahme im Überblick gemäss Aktionsplan

Hinter-grund

 Bei der Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention zeigte sich, dass viele Akteure sich bereits bei den beschriebenen Schlüsselmassnahmen engagieren. Ziel 10 des Aktionsplans lautet daher: Bewährte Praxisbeispiele sichtbar machen.

 So kann bei der Umsetzung des Aktionsplans auf Bestehendem aufgebaut werden.

Kurzbe-schrieb

 Gemäss Aktionsplan sollen zu den Zielen bzw. Schlüsselmassnahmen des Aktionsplans be-währte nationale und internationale Praxisbeispiele zusammengestellt und den Akteuren zur Verfügung gestellt werden.

 Wenn möglich sollen zu den Schlüsselmassnahmen jeweils Expert*innen aufgeführt wer-den, die bereit sind Akteure bei der Entwicklung und Implementierung zu beraten oder als Referierende zur Verfügung zu stehen. Auch betroffene Personen, die Suizidalität aus eigener Erfahrung kennen, sowie Angehörige sollen im Pool von Expert*innen vertreten sein.

 Im Aktionsplan ist festgehalten, dass die Basis der Sammlung bewährter Praxisbeispiele die Bestandesaufnahme während der Konsultation des Aktionsplans im Frühjahr 2016 bil-den soll. Die Erfassung soll systematisch erfolgen und in geeigneter Form bil-den Akteuren zur Verfügung gestellt werden. Bespiele guter Praxis aus dem Ausland sollen hinzugefügt werden.

Akteure

 Bund (BAG); Akteure der Suizidprävention

Stand der Umsetzung

Beschrieben wird die Verfügbarkeit von bewährten Praxisbeispielen im Sinne der Sichtbarkeit von Be-währtem für die Akteure (Stand Juni 2021).

Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von bewährten Praxisbeispielen

Soll-Zustand

BAG-Online-Plattform mit Praxisbeispielen aus dem ganzen Spektrum des Aktionsplans ist umgesetzt, wird regelmässig aktualisiert und von den Akteuren als nutzbringend eingestuft.

Ist-Situation

BAG-Online-Plattform ist umgesetzt und wird von Stakeholdern als nutzbringend eingestuft. Sie ist aller-dings nicht umfassend und wird nicht regelmässig aktualisiert.

 Auf der BAG-Webseite sind seit September 2018 erste Praxisbeispiele einsehbar. Bis Juni 2021 sind 100 Praxisbeispiele dokumentiert. Auch wenn die Plattform nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hat, ist es doch unbefriedigend, dass viele Praxisbeispiele der Schweiz nicht sichtbar werden. Der not-wendige Aufwand für die Bewirtschaftung übersteigt die Kapazitäten beim BAG.

 Bei den aufgeführten Praxisbeispielen ist der Anbieter sichtbar – so lassen sich auch Expert*innen zu den einzelnen Schlüsselmassnahmen finden. Die Plattform enthält keine Praxisbeispiele aus dem Aus-land, dies v.a., weil die Priorität auf Praxisbeispiele aus der Schweiz gelegt wurde.

 Viele Praxisbeispiele wurden nicht evaluiert, was in der Beschreibung transparent gemacht wird. Wie gut sich die Aktivitäten «bewährt» haben bzw. was die Herausforderungen sind, wird qualitativ be-schrieben.

 Gemäss Kantons- und NGO-Befragung Ende 2020 ist die BAG-Plattform (sehr) gut bekannt (in der Westschweiz weniger) und wird mehrheitlich als sinnvoll erachtet– allerdings mit Mängeln (siehe Her-ausforderungen und Lücken). Auch interviewte Stakeholder teilen diese Einschätzung.

 Das BAG klärt in einem themenübergeordneten Mandat 2021 ab, welche Möglichkeiten bestehen, um Praxisbeispiele zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen ressourcenschonender und zielgruppenge-rechter sichtbar zu machen. Die Umsetzung soll 2022 erfolgen – auch für die Praxisbeispiele zum Thema Suizidprävention.

Weitere Informationen

 Die Praxisbeispiele wurden gemeinsam mit den Akteuren in der Praxis sowie mit Expert*innen zusam-mengestellt. Die Auswahl ist vielfältig: Sie beinhaltet Informationsbroschüren, Bildungsangebote, Schulungsmaterial, Veranstaltungen, bauliche Massnahmen und vieles mehr.

 Die Praxisbeispiele richten sich an diverse Zielgruppen: an die Gesamtbevölkerung; an Personen, die aufgrund vorhandener Risikofaktoren suizidgefährdet sind oder bereits suizidale Handlungen ausge-führt haben sowie an ihr Umfeld; an Fachpersonen und Multiplikatoren aus medizinischen und nicht-medizinischen Settings.

 Die Online-Plattform ermöglicht den Akteuren im Bereich Suizidprävention Synergien zu nutzen. Sie macht sichtbar, in welchen Regionen, in welchen Settings, für welche Zielgruppen usw. Projekte um-gesetzt werden. Sie lässt aber auch Lücken erkennen.

 Über «Suche Praxisbeispiele» kann nach spezifischen Kriterien gesucht werden.

 Die Orientierungsliste von GFCH macht ergänzend Beispiele im Bereich von Ziel I sichtbar (und zum Teil auch für weitere Ziele des Aktionsplans).

 Diverse Akteure (Bund, Kantone, NGO etc.) veröffentlichen ihre eigenen Praxisbeispiele auf ihren eige-nen Webseiten – oder verweisen auf Aktivitäten anderer.

Gesamtbeurteilung und Ausblick

Die Gesamtbeurteilung zum Stand der Umsetzung dieser Massnahme basiert auf Recherchen, Literatur- und Dokumentenanalysen, Befragungen sowie Expert*innen-Gesprächen zu den ausgewählten Schwer-punkten und Untersuchungsgegenständen (Stand: Juli 2021).

Stärken und Fort-schritte seit 2017

 Die Online-Plattform des BAG zeigt eine grosse Vielfalt an bestehenden Praxisbeispielen in der Schweiz.

 In den Interviews im Rahmen der vorliegenden Ist-Analyse wurde die Plattform mehrheit-lich als nützmehrheit-lich bezeichnet.

Herausfor-derungen und Lü-cken

 Viele Praxisbeispiele der Schweiz fehlen auf der Online-Plattform.

 Aufgrund fehlender Evaluationen kann oft keine Aussage über die Wirksamkeit der Praxis-beispiele gemacht werden.

 Die Bewirtschaftung der Plattform ist für die Betreiberin (BAG) aufwändig.

 Über die vergangenen drei Jahre haben nur wenige Akteure von sich aus darum gebeten, ihre Aktivitäten über die Plattform sichtbar machen zu können. Aus Ressourcengründen konnten 2020 die vereinzelten Anfragen nicht umgesetzt werden.

 Die laufende Aktualisierung bzw. Erweiterung ist nicht wie geplant möglich.

 Praxisbeispiele aus dem Ausland sowie ein Pool an Expert*innen – wie im Aktionsplan ge-fordert – fehlen.

Potenziale und mögli-che Stoss-richtungen

 Das Konzept der BAG-Online-Plattform für Praxisbeispiele ist zu überdenken, um den Nut-zen für die Akteure zu erhöhen, bei reduziertem Aufwand für die Betreiberin (ist beim BAG bereits in Arbeit; Handlungsbedarf erkannt).

Informationsgrundlagen und -quellen

Grundla-gen

Literatur und Dokumente

 Webseite Praxisbeispiele Suizidprävention des BAG

 Orientierungsliste_GFCH-2019-08_-_Interventionen_und_Massnahmen_fuer_die_KAP.pdf (gesundheitsfoerderung.ch)

 www.prevention.ch > Suizid

Befragungen, Interviews und Inputs mit/von Expert*innen und Stakeholdern

 Interviewpartner*innen: Die meisten der im Anhang aufgeführten Personen wurden am Ende des Interviews zur Plattform befragt.

 Befragung von Kantonen, spezialisierten NGOs sowie ausgewählten Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales, im Auftrag des BAG für die vorliegende Ist-Analyse (Ende 2020, für Details zur Befragung siehe Anhang)

 Zusätzliche Kontextinformationen: Esther Walter BAG

Praxisbeispiele

Praxisbei-spiele

 Webseite Praxisbeispiele Suizidprävention des BAG

Annex

Outline

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