• Keine Ergebnisse gefunden

Bestimmung der Allel- und Genotypenverteilung des GSTT1- GSTT1-Gens

Ergebnisse

1.30 Bestimmung der Allel- und Genotypenverteilung des GSTT1- GSTT1-Gens

Tabelle 10: Statistische Auswertung der GSTM1-Genotypisierung bei den Rauchern unter Angabe des Odds Ratio, der χ2-Werte und der daraus resultierenden p-Werte sowie p-Werte nach Fisher-Exakt-Test.

Signifikante Ergebnisse sind fettgedruckt hervorgehoben.

Genotypen OR CI- CI+ χ2 Fischer?

Gesamt

M1*1*1 1,28 0,56 2,94 0,08 0,777

M1*1*0 0,49 0,27 0,88 4,55 0,033

M1*0*0 1,79 1,03 3,10 4,12 0,042

M1*1*1*dup 0,77 0,25 2,37 0,03 0,863

Männer

M1*1*1 0,83 0,27 2,56 0,03 0,863

M1*1*0 0,30 0,14 0,65 10,95 0,001

M1*0*0 3,62 1,63 8,06 7,27 0,007

M1*1*1*dup 1,06 0,24 4,66 0,00 1,000

Frauen

M1*1*1 2,32 0,67 7,99 0,40 0,527

M1*1*0 0,72 0,27 1,93 0,21 0,647

M1*0*0 1,03 0,44 2,41 0,01 0,920

M1*1*1*dup 0,35 0,04 3,27 0,09 0,764

Bei den Frauen führt keiner der Genotypen zu einem Schutzeffekt beziehungsweise zu einem erkennbaren Risiko an einem Lungenemphysem zu erkranken.

1.30 Bestimmung der Allel- und Genotypenverteilung des

sehen. Bezieht man das Geschlecht mit in die Betrachtung ein, so zeigt sich, dass zwischen den männlichen und den weiblichen Kontrollen ein Unterschied von 10 % beim GSTT1*1-Allel besteht, der zwischen den männlichen und weiblichen Patienten nicht gegeben ist. Auch die Differenz zwischen den weiblichen Kontrollen und Patientinnen beträgt ca. 10 %, die bei beiden männlichen Gruppen nicht gegeben ist (Tab. 11).

Tabelle 11: Allelfrequenzen des GSTT1-Gens für das Kontroll- und Lungen-emphysemkollektiv sowie nach Geschlechtern getrennt.

Allelfrequenz Kontrollen Allelfrequenz Emphysempatienten Allele Ges. Männer Frauen Ges. Männer Frauen

GSTT1*1 0,527 0,579 0,478 0,544 0,537 0,557

GSTT1*0 0,455 0,405 0,500 0,432 0,438 0,420

GSTT1*1dup 0,019 0,016 0,022 0,024 0,025 0,023 Summe 1,001 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 Eine ähnliche Diskrepanz zeigt sich auch für das GSTT1*0-Allel, hier sind die

männlichen Kontrollprobanden um 9,5 % seltener Träger des Allels als die Frauen.

Auch hier ist der Unterschied bei den Geschlechtern im Patientenkollektiv nicht so gravierend. Das duplizierte Allel ist in beiden Kollektiven und Geschlechtern relativ gleich verteilt.

Von den drei Allelen lassen sich fünf Genotypen ableiten. Mit der bestimmten Genotypenfrequenzen wurde eine Analyse nach dem Hardy-Weinberg-Gesetz durchgeführt. Beim Vergleich der beobachteten mit den erwarteten Häufigkeiten zeigt sich, dass beim Kontrollkollektiv eine recht hohe Übereinstimmung erzielt werden konnte, hier weicht lediglich der Erwartungswert des GSTT1*1/*0-Genotypen von der beobachteten Häufigkeit ab. Beim Patientenkollektiv sind für die Genotypen GSTT1*1/*1, GSTT1*1/*0, GSTT1*0/*0 und GSTT1*1/*1dup Abweichungen der Erwartungswerte von den Beobachtungswerten zu beobachten. Trotz dieser Abweichungen bei den Patienten befinden sich sowohl das Kontroll- als auch das Lungenemphysemkollektiv im Hardy-Weinberg-Gleichgewicht (χ2= 4,40 ; FG = 4; 0,3

> p > 0,2 (Kontrollen) χ2= 9,38; FG = 4; 0,10 > p > 0,05; Tab. 12).

Tabelle 12: Hardy-Weinberg-Verteilung mit beobachteten und erwarteten Häufig-keiten und den sich daraus abzuleitenden χ2-Werten für das gesamte Patienten- und Kontrollkollektiv

GSTT1 Kontrollen Gesamt Emphysem Gesamt

Genotypen beobachtet e Häufigkeit

( )

bi

erwartete Häufigkeit

( )

ei

( )

i i i

e e

b2 beobachtet

e Häufigkeit

( )

bi

Erwartete Häufigkeit

( )

ei

( )

i i i

e e b2

GSTT1*1/*1 71 79,40 0,89 46 37,60 1,88

GSTT1*1/*0 133 117,41 2,07 40 55,59 4,37

GSTT1*0/*0 50 56,33 0,71 33 26,67 1,50

GSTT1*1/*1dup 3 4,75 0,64 4 2,25 1,36

GSTT1*1dup/*0 7 6,11 0,13 2 2,89 0,27

Summe 264 264,00 4,44 125 125,00 9,38

Im Gegensatz zur Allelverteilung, die für das jeweilige gesamte Kollektiv doch recht gleich ausfiel, zeigt sich bei einem Vergleich der Genotypenverteilung zwischen den beiden Kollektiven größere Unterschiede. Während das homozygote GSTT1*1-Allel bei den Patienten mit ca. 10 % häufiger vertreten ist als bei den Kontrollen, ist der GSTT1*1/*0-Genotyp mit ca. 18 % bei den Kontrollen häufiger vorhanden als bei den Patienten. Dieser Unterschied in der Häufigkeit des GSTT1*1*1-Genotyps zwischen den beiden Kollektiven ist bei den Männern nicht so stark ausgeprägt (37,04 % Patienten versus 31,75 % Kontrollen), dagegen ist bei den Frauen die Diskrepanz zwischen weiblichen Kontrollen und Patientinnen wesentlich höher (22,46 % bei den Kontrollen und 36,36 % bei den Patientinnen; Abb.: 34) als dies beim Gesamt-kollektiv der Fall ist. Bei einer geschlechtsspezifischen Betrachtung des GSTT1*1/*0-Genotyps zeigt sich, dass bei den männlichen Kontrollen ca. 20 % mehr dieses Genotyps nachweisen lassen, während der Unterschied bei den Frauen lediglich ca.

13 % ausmacht.

Abbildung 34: Genotypenverteilung in % für das Kontroll- und das Lungen-emphysemkollektiv unter Berücksichtigung der beiden Geschlechter.

Der GSTT1*0/*0-Genotyp ist bei den Lungenemphysempatienten mit 26,4 % häufiger vertreten als bei den Kontrollen mit 18,94 %. Dieser Genotyp ist bei den männlichen Patienten ca. 15 % häufiger zu finden als bei der Vergleichsgruppe und bei den Frauen weisen die weiblichen Kontrollen diesen Genotyp ca. 1,2 % häufiger auf als die Patientinnen. Aufgrund der geringen Anzahl des duplizierten Allels sind auch die Unterschiede zwischen Kontroll- und Patientengruppe nicht gravierend (Abb. 34).

1.30.1 Statistische Auswertung der GSTT1-Genotypisierung

Ein Vergleich der Kollektive zeigt, dass der GSTT1*1/*0-Genotyp mit einem Schutz vor der Lungenemphysemerkrankung verbunden ist (OR 0,47, CI95 %: 0,29-0,72; p

= 0,0006), dieses Ergebnis ist hoch signifikant. Dieser Schutzeffekt ist bei den Männern stärker ausgeprägt als beim gesamten Kollektiv (OR 0,4, CI95 %: 0,22-0,72, p = 0,0014) und bei den Frauen nicht gegeben. Es ist interessant in diesem Zusammenhang die Auswirkung von zwei Allelen in Beziehung ihres Risikoverhaltens zu betrachten, da man davon ausgehen kann, dass der Besitz von zwei Allelen einen noch größeren Schutz bieten sollte als der Besitz von nur einem Allel. Dies ist aber nicht der Fall, da statistisch gesehen sogar fast ein 1,58faches Risiko vorliegt, dessen Konfidenzintervall mit 1,00-2,49 genau auf der

36,8

32

26,4

3,2

1,6 26,89

50,38

18,94

1,14 2,65

37,04

29,63

28,4

3,7

1,23 31,75

51,59

13,49

0,79 2,38

36,36 36,36

22,73

2,27 2,27

22,46

49,28

23,91

1,45 2,9

0 10 20 30 40 50 60

GSTT1*1/*1 GSTT1*1/*0 GSTT1*0/*0 GSTT1*1/*1x2 GSTT1*1x2/*0

Emphysem Gesamt % Kontrollen Gesamt % Patienten Männer % Kontrollen Männer % Patienten Frauen % Kontrollen Frauen %

Signifikanzgrenze liegt, aber nach dem χ2-Wert nicht signifikant ist (Tab. 13). Die Konfidenzintervalle bei den Männern und den Frauen lassen die Annahme eines Risikos nicht zu. Bemerkenswerterweise ist für den Genotypen GSTT1*0/*0 bei den Männern ein statistisch signifikantes Risiko nachzuweisen, (OR 2,54, CI95 %: 1,26-5,13; p = 0,0421) das aber nicht beim gesamten Kollektiv bzw. bei den Frauen besteht.

Tabelle 13: Statistische Auswertung der GSTT1-Genotypisierung unter Angabe des Odds Ratio, der χ2-Werte und der daraus resultierenden p-Werte. Auf der linken Seite sind die Werte für das undifferenzierte und auf der rechten Seite die für das Raucherkollektiv dargestellt. Signifikante Ergebnisse sind fettgedruckt hervorgehoben.

Genotypen

OR CI- CI+ χ2 p-Wert OR CI- CI+ χ2 p-Wert Gesamt Undifferenziertes Kollektiv Raucher

GSTT1*1*1 1,58 1,00 2,49 1,94 0,1637 4,07 2,09 7,93 8,51 0,0035 GSTT1*1*0 0,46 0,29 0,72 11,74 0,0006 0,35 0,20 0,61 16,31 0,0001 GSTT1 *0*0 1,54 0,93 2,55 0,95 0,3297 0,79 0,41 1,51 0,24 0,6242 GSTT1*1*1dup

u. *1dup*0 1,28 0,45 3,60 0,01 0,9203 2,33 0,44 12,29 0,70 0,8875 Männer Undifferenziertes Kollektiv Raucher

GSTT1*1*1 1,26 0,70 2,27 0,37 0,543 3,32 1,36 8,09 4,06 0,0439 GSTT1*1*0 0,40 0,22 0,72 10,16 0,0014 0,28 0,13 0,60 13,95 0,0002 GSTT1 *0*0 2,54 1,26 5,13 4,13 0,0421 1,36 0,55 3,34 0,21 0,6468 GSTT1*1*1dup

u. *1dup*0 1,58 0,38 6,50 0,03 0,8625 1,89 0,19 18,72 0,02 0,8875 Frauen Undifferenziertes Kollektiv Raucher

GSTT1*1*1 1,97 0,95 4,10 1,29 0,2560 5,26 1,87 14,76 4,05 0,0442 GSTT1*1*0 0,59 0,29 1,19 2,19 0,1389 0,47 0,20 1,12 3,38 0,0660 GSTT1 *0*0 0,94 0,42 2,11 0,01 0,9203 0,37 0,12 1,12 1,58 0,2088 GSTT1*1*1dup

u. *1dup*0 1,05 0,20 5,40 0,00 1,000 3,06 0,27 35,06 0,05 0,8231 Bezieht man den Zigarettenkonsum in die Betrachtung mit ein so ist festzustellen, dass sich der protektive Effekt des GSTT1*1/*0-Genotyps sowohl beim gesamten Kollektiv als auch bei den Männern noch verstärkt und von 0,46 auf 0,35 beim gesamten Kollektiv, bzw. 0,4 auf 0,28 bei den Männern absinkt (Tab. 13 rechts).

Zusätzlich führt der Zigarettenkonsum sowohl beim gesamten Kollektiv als auch bei den Männern zu einem starken Anstieg des Risikos (OR 4,07 gesamtes Kollektiv und OR 3,32 Männer), der bei den Frauen noch deutlicher ausfällt (OR 5,26).

Die Allelduplikation bzw. –vervielfältigung zeigt weder beim undifferenzierten noch beim Raucherkollektiv eine statistische Auffälligkeit. Dies gilt auch für die ge-schlechtsspezifische Betrachtung.

1.31 Bestimmung der Allel- und Genotypenverteilung des