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14159 BerlinNach dem Krieg wurde das Tierheim Lankwitz

Im Dokument Steglitz-Zehlendorf: (Seite 156-165)

Kinder- und Jugendhilfe in Berlin

Lentzeallee 2-4, 14159 BerlinNach dem Krieg wurde das Tierheim Lankwitz

mühevoll wieder aufgebaut.

Auch heute ist das Tierheim Berlin Zuflucht für unzählige Tiere in Not.

Text: Ulf Hoffmann, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Fotos: TVB

Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein (KJRFV) Zehlendorf e.V. Text: Barbara Kunkel, Pressesprecherin KJRFV Zehlendorf e. V.

Pferdefreu(n)de für Kinder mit und ohne Handicap

enn kleine Pony­ und Pferdefreunde in Berlin ihrer großen Leidenschaft frönen wollen, finden sie in Berlins größter Kinderreitschule ein Eldorado. Dort sind seit mehr als 25 Jahren auch Kinder mit Beein­

trächtigung stets willkommen. Am südwest­

lichen Rand Zehlendorfs, in Düppel, zeigt der KJRFV Zehlendorf e.V. mit seinen über 400 Vereinskindern und Jugendlichen sowie rund 100 Schulpferden zudem, dass Reiten auch in einer Großstadt wie Berlin kein Lu­

xussport sein muss.

Erlebnis Pferd &

Reiterfitness für alle

Der 1988 aus Spreens Pony Reitschule hervor­

gegangene Verein bietet dabei seinen Mit­

gliedern weit mehr als eine Reitstunde. Die Vereinskinder können auch außerhalb ihrer wöchentlichen Trainingszeiten die über 100 Ponys und Pferde des Vereins besuchen und sich bei der Versorgung und Pflege der Tiere beteiligen. Hier darf jeder mitanpacken: Die Größeren und Fortgeschrittenen helfen den jüngeren Vereinsmitgliedern beim Putzen und Fertigmachen der Ponys, aber auch die Kleineren beteiligen sich bereits daran, die Koppeln sauber zu halten. Es gibt ausschließ­

lich Schulpferde in verschiedenen Größen vom Shetlandpony bis zum Großpferd, die den Mitgliedern je nach reiterlichem Kön­

W

nen gleichberechtigt zur Verfügung stehen.

Stehen für die Jüngeren gemeinschaftlicher Spaß in den Reitgruppen und spielerische, aber zugleich verantwortungsvolle Begeg­

nung mit den Tieren im Vordergrund, schließt das naturnahe und lehrreiche „Erlebnis Pferd“

späteren sportlichen Ehrgeiz bis hin zur Tur­

nierteilnahme keineswegs aus. In Zeiten von immer öfter wahrnehmbaren motorischen Defiziten bei Kindern wird im Reitunterricht auch mit integrierten Übungen an und auf dem Pferd die allgemeine Fitness und Beweg­

lichkeit der jungen Reiterinnen und Reiter trai­

niert. Die Pferde und Ponys des Vereins leben artgerecht in offenen Ställen auf Koppeln im Herdenverband. Chronisch kranke oder alte Tiere, die nicht mehr geritten werden können, werden bis zu ihrem Tode liebevoll versorgt.

Vom inklusiven Reiten zum WegbeREITER

Die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchti­

gung wird beim KJRFV als eine Bereicherung des Vereinslebens empfunden: Hier reiten Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Handicaps in regulären Reitgruppen und sind selbstverständlich bei allen Aktivitäten des Ver­

eins dabei. Sei es bei der Pflege und Versorgung der Ponys und Pferde, bei Vereinsfesten und Hausturnieren, als Helfende bei den Schnup­

perkursen für Externe oder auf den Reisen und Camps des Vereins in den Sommerferien.

Zwei der vier festangestellten Mitarbeiter des Vereins, dessen Organisation hauptsächlich ehrenamtlich geschultert wird, sind gehan­

dicapt. Mehrere Kooperationen mit Förder­

schulen, einem Integrationskinderladen und dem Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V. fördern den außergewöhnlichen Ansatz zur „echten“

Inklusion über das „Medium“ Pferd und beim gemeinsamen Spaß am Reiten.

Auch in 2015 wurde der KJRFV für seine inklu­

siven Strategien mit dem „Zukunftspreis des Berliner Sports“ geehrt. Es war die erste Aus­

zeichnung für das große Inklusionsprojekt des Vereins, den „WegbeREITER“, mit dem neben einem barrierefreien Vereinsgelände auch Arbeits­ und Ausbildungsplätze für bis zu 24 Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen werden sollen.

Wir bieten:

 Reitunterricht für Kinder ab 3 Jahren in sechs Leistungsstufen

 Schnupper­Reitkurse für Nicht­Mitglieder in den Berliner Schulferien (6­9 Jahre) und an Wochenenden von Ostern bis Herbst (5­9 Jahre)

 Minikurse für die Kleinsten (3­4 Jahre)

 Inklusives Reiten in Kooperation mit dem Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V., Kontakt: Tel. 600 00 00

 Lehrgänge zum Erwerb von Motivations­ und Leistungsabzeichen Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf e.V. (KJRFV) Robert-von-Ostertag-Straße 1

14163 Berlin, Tel. 8026116 Bürozeiten: Mo-Fr 15.00-17.30 Uhr

 info@kinderreitschule-berlin.de www.kinderreitschule-berlin.de Spendenkonto

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE77 1002 0500 0003 1115 01 BIC: BFSWDE33BER

Inklusion findet beim KJRFV nicht nur in Reitgruppen statt.

© KJRFV

© KJRFV / Wolfgang Schmidt

Natur pur für Großstadtkinder: Berlins größte Kinderreitschule macht es vor.

Für den B ezirk aktiv

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Haus der Jugend Zehlendorf

Für den B ezirk aktiv

Text: Leiter Alexander Skoczowsky Fotos: Cindy Zinser und Pressestelle

Wichtiger Bestandteil vielfältiger Jugendarbeit im Bezirk

ls die Gegend zwischen dem S­Bahn­

hof Mexikoplatz und dem U­Bahnhof Krumme Lanke, um die 1910­er Jahre als at­

traktive Villengegend entdeckt und erschlos­

sen wurde, ließ sich der Architekt und Baumei­

ster der Zehlendorf­West Terrain AG, Franz Fiedler, eine repräsentative Villa im Landhaus­

stil errichten: das heutige Haus der Jugend Zehlendorf (HdJ Zehlendorf ). Nach einer wechselvollen Geschichte, geprägt von ver­

schiedensten Nutzungen und Eigentümern, bezogen 1945 das Jugend­ und das Kulturamt das Gebäude. Ab 1949 wurde das Haus bereits als Jugendeinrichtung genutzt und auch offi­

ziell als „Haus der Jugend“ bezeichnet. Heute ist das HdJ Zehlendorf ein nicht mehr wegzu­

denkender, freizeitgestaltender Bestandteil der Jugendarbeit im Bezirk mit dem Schwer­

punkt Jugendkulturarbeit in allen musika­

lischen Bereichen, Theater, künstlerische und handwerkliche Gestaltung. Natürlich gibt es sowohl im Sommer, als auch im Winter ein Café mit großzügigem Außenbereich, WLAN, einen Billardtisch und vieles andere mehr.

Neben einer Kindertheatergruppe, einem Jugendtheater (Das DurchgedrehteDrama) sowie dem internationalen Theaterprojekt

„Wheels“, welche im Haus proben und auffüh­

ren, finden sich hier Proberäume für Bands.

Die beiden schallisolierten Räume, ein grö­

ßerer und ein kleinerer, sind mit Gesangsan­

lage, Schlagzeug, Gitarren­ und Bassverstär­

ker sowie Keyboards ausgestattet. Außerdem

A

wird in Zusammenarbeit mit der bezirklichen Musikschule Gitarrenunterricht für Kinder ab 8 Jahren und E­Gitarrenstunden angeboten.

Zusätzlich gibt es ein hauseigenes Tonstudio, das Musikern hochwertige Aufnahmemög­

lichkeiten bietet. Fachlich kompetente Ton­

techniker/innen stehen dabei den Musikern/

innen mit Rat und Tat zur Seite. Das Angebot umfasst: Aufnahme, Beratung in Komposition und Arrangement auch unter pädagogischen Gesichtspunkten, Editing, Tonschnitt, Mix.

Des Weiteren werden Werk­, Mal­ und Kera­

mikgruppen und Nähkurse angeboten. Je­

den Montag findet ein Tanzkurs unter pro­

fessioneller Anleitung statt: Zu Hip­Hop und

Jazzdance erstellt die Tanztrainerin verschie­

dene Choreographien für Mädchen ab 14 Jahre. Regelmäßige Veranstaltungen wie Hauskonzerte, open stages, Jazz & Folk Night, Theateraufführungen und weitere, abwechs­

lungsreiche Angebote gehören zum festen Jahresprogramm dieser Einrichtung des Ju­

gendamtes Steglitz­Zehlendorf.

Nicht zu vergessen auch der 2003 gegründete Förderverein Haus der Jugend Zehlendorf e.V., dessen rund 90 Mitglieder die Jugendarbeit im Haus finanziell unterstützen.

Wie wäre es: schaut doch einfach mal vorbei!

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Das Haus Team vom:

Haus der Jugend Zehlendorf Argentinische Allee 28, 14163 Berlin Tel. 80909913

Fahrverbindungen: U 3 Krumme Lanke, Bus 118, 622, X11, S1 Mexikoplatz

 email@hdjzehlendorf.de www.hdjzehlendorf.de

Für den B ezirk aktiv

jungundjetzt e.V. Text/Fotos: Jennifer Hammel,

ehemalige ehrenamtliche Mitarbeiterin des Vereins jungundjetzt e.V.

JugendNotmail – anonyme, kostenlose Online-Beratung

ugendNotmail wurde von dem ge­

meinnützigen Verein jungundjetzt e.V. 2001 ins Leben gerufen. Auf jugend­

notmail.de können Kinder und Jugendliche ihre Sorgen kostenlos und anonym einem professionellen Beratungsteam anvertrau­

en. Rund 80 ehrenamtliche Fachkräfte wie Psychologen und Sozialpädagogen beraten zu 12 Themenkomplexen wie Depression, Selbstverletzung, Gewalt, Mobbing, Miss­

brauch und familiäre Probleme. Darüber hi­

naus haben Betroffene die Möglichkeit, sich in moderierten Foren und Themenchats un­

tereinander auszutauschen.

Seit Bestehen wurden bereits rund 90.000 Hilferufe beantwortet, monatlich treffen bis zu 1.000 Notrufe ein und die Zahl neuer Mails ratsuchender junger Menschen steigt konti­

nuierlich an. Für unsere Arbeit in der Online­

beratung wurden wir 2012 mit der PHINEO Qualitätsempfehlung im Themenfeld Depres­

sion ausgezeichnet, dem Wirkt­Siegel für be­

sonders wirksames Engagement.

Wie wir arbeiten

Junge Menschen haben oft keinen Ansprech­

partner für ihre Probleme, Nöte und Ängste.

Häufig schämen sie sich für ihre Gedanken und Gefühle, haben Angst nicht verstan­

den oder gar abgelehnt zu werden. Sie be­

halten ihre Sorgen für sich, was mit der Zeit

J

immer belastender werden kann und zu Verhaltens auffälligkeiten und psychischen Erkrankungen führen kann. Auf jugendnot­

mail.de können junge Menschen ihren See­

lendruck schnell und unkompliziert abbau­

en. Mit der niedrigsten Hemmschwelle, die ein Beratungs angebot leisten kann, fällt es jungen Menschen leichter, über schwierige, belastende, tabuisierte oder intime Dinge zu berichten. Ein entscheidender Vorteil, den das anonyme Beratungsangebot im Internet ge­

genüber einer Face­to­Face­Beratung bietet.

Dies führt dazu, dass jugendnotmail.de immer häufiger schon bei ersten Anzeichen in An­

spruch genommen wird. So können Lösungs­

wege frühzeitig erarbeitet werden, bevor eine manifeste Erkrankung ausbrechen kann.

Im Dialog mit den Ratsuchenden werden in­

dividuelle Lösungen erarbeitet. Jeder Ratsu­

chende bekommt dabei einen festen Berater zugeteilt. Ziel ist es, den Heranwachsenden in seiner jeweiligen Lebenssituation zu stärken und ihm Kompetenzen zu vermitteln, die es ihm ermöglichen, sich selbst Unterstützung zu organisieren und von professioneller Hilfe unabhängig zu werden. Die Beratung soll und

kann jedoch keine Therapie ersetzen. Wenn innerhalb der Beratung deutlich wird, dass eine Therapie, Behandlung oder Betreuung vor Ort unausweichlich ist, vermitteln unsere Berater an kompetente Beratungsstellen zur persönlichen Weiterbetreuung.

Unser Anspruch

Unsere Onlineberater und Moderatoren sind erfahrene, diplomierte Fachkräfte aus den Bereichen Psychologie, Sozialpädagogik und Pädagogik mit Zusatzausbildung. So können wir ein hohes und professionelles Niveau in unserer Beratung gewährleisten.

Wir legen großen Wert auf regelmäßige Schu­

lungen und Fortbildungen unserer Bera­

terinnen und Berater, um den besonderen Anforderungen in der Onlineberatung ge­

recht zu werden und eine hohe Qualität in der Beratung zu garantieren.

jungundjetzt e.V.

Chausseestraße 28, 14109 Berlin Tel. 80496693, Fax 80496694

 info@jugendnotmail.de www.jugendnotmail.de

Unser Team in Wannsee (v.l.n.r.): Gesine Gießen, Monika Gallien, Martina Opitz, Stephan Emmerich, Claudine Krause, Dagmar Strouhal, Dr. Stefanie Gießen, Jonas Warnke, Gabriele Mertinat

© jungundjetzt e.V. (2)

Hier finden junge Menschen Hilfe.

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Für den B ezirk aktiv

Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West Text/Fotos: Harald Hensel, Vorsitzender des Fördervereins Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West

Ein lebendiger Ort der Begegnung

m historischen Bahnhofsgebäude in Lichterfelde West unterhält das Be­

zirksamt seit 1986 den Bürgertreffpunkt als Ort der Begegnung. Hier finden Kurse statt, treffen sich Vereine und Organisationen, üben Musikgruppen, und jeden Mittwoch gibt es Livemusik bei Kaffee und Kuchen. Bei Abendveranstaltungen geht es um Informa­

tion, Bildung und kulturellen Austausch. Was ursprünglich eine reine Seniorenfreizeitstät­

te war, hat sich zum Kulturbahnhof, zum be­

liebten Kieztreffpunkt gemausert. Das alles unter aktiver Mitwirkung des Fördervereins.

Der im Jahr 2003 gegründete Förderverein Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West e.V. unterstützt das Bezirksamt und hilft, den Freizeittreff bürgernah weiterzuentwickeln und attraktiv zu gestalten. Wir investieren in die Modernisierung des denkmalgeschütz­

ten Hauses und helfen bei Anschaffungen und Reparaturen. Unser Förderverein Bür­

gertreffpunkt ist ein Zusammenschluss von Menschen im Bahnhofskiez für den Bahnhofs­

kiez. Es sind die rührigen Vereinsmitglieder, deren Engagement den Bürgertreffpunkt so attraktiv macht. Seit vielen Jahren sorgt ein Team von Ehrenamtlichen dafür, dass die Gäs­

te sich in der vom Förderverein betriebenen Cafeteria wohlfühlen. Auch der Büchertrödel im Bahnhof wird von Jung und Alt gern ge­

I

nutzt. Dem Vorstand ist es ein Herzensanlie­

gen, dass die nachmittägliche Musikkultur bei Kaffee & Kuchen niveauvoll ist und auch sehr unterschiedliche Geschmäcker bedient werden. So gibt es an einem Mittwoch Blas­

musik, beim nächsten eine Flamenco­Tanz­

vorführung, dann spielt eine Jazzband auf, ein Elvis­Presley­Nachmittag rockt den Bahnhof oder am Abend sorgt eine Krimi­Lesung für Spannung. Kinder­ und Seniorenchöre treten auf, auch Operettenmelodien oder Lichtbil­

derpräsentationen werden geboten, ebenso Ausflüge und heimatkundliche Rundgänge.

Mehr als die Hälfte der Veranstaltungen wird vom Förderverein organisiert und finanziert;

so auch der traditionsreiche Kunst­ & Krem­

pel­Markt, das große Bahnhofsjubiläum 2012 oder das Sommerfest am 4. Juli 2015 – dem heißesten Tag des Jahres. Im Bürgertreffpunkt beweist sich, dass ein kleiner Förderverein sehr wohl viel bewirken kann, wenn er neue Wege geht und kontinuierlich Kontakte zu Anwohnern, Schulen und Firmen im Kiez so­

wie zum Bezirksamt und zur Presse pflegt.

Dazu bedarf es des persönlichen Einsatzes von Menschen, die sich freiwillig und doch zu­

verlässig engagieren, natürlich im Ehrenamt.

„Wir gemeinsam für den Bürgertreffpunkt und für einen lebens­ und liebenswerten Kiez“, das ist unser Credo.

Wer sich für Kiezkultur interessiert, den Förderverein unterstützen oder sich ehren-amtlich betätigen will, sollte im Bürgertreff-punkt Bahnhof Lichterfelde West vorbei-schauen, dem Treffpunkt netter Menschen!

Adresse: Hans-Sachs-Str. 4D, 12205 Berlin Tel. 84313114

 info@lichterfelde-west.net www.lichterfelde-west.net Immer offensiv: Infostand des Fördervereins Vereinsvorsitzender Harald Hensel begrüßte

die Gäste bei einem Fest. Chiemgauer Musikanten im Bürgertreff

Feuriger Flamenco-Nachmittag

Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. (ABSV)

Für den B ezirk aktiv

Text: Paloma Rändel, Öffentlichkeitsarbeit ABSV

Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust

er Allgemeine Blinden­ und Sehbe­

hindertenverein Berlin gegr. 1874 e.V.

(ABSV) ist die älteste Selbsthilfeorganisation der Blinden und Sehbehinderten und in Ber­

lin die erste Anlaufstelle für Menschen, deren Sehschwäche nicht mehr durch übliche Seh­

hilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen kompen­

siert werden kann.

Mit der Vernetzung in der bundesweiten Ini­

tiative „Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust“ bieten wir Berliner Augenpati­

enten und allen Ratsuchenden zum Thema Auge Unterstützung und Orientierung an. Wir informieren und beraten Augenpatienten und ihre Angehörigen unabhängig und kostenfrei zu allen mit der Augenkrankheit verbundenen Themen. Wir sind Experten in eigener Sache oder als nicht Betroffene eng vertraut mit den Fragen und Problemen des Lebens mit einer Seheinschränkung. Jeder ist willkommen, unabhängig von der Augenerkrankung und dem aktuellen Sehvermögen. Auch Freunde, Arbeitgeber, Kollegen oder Betreuer von Be­

troffenen sowie Institutionen, Behörden und andere Interessierte können sich gern an uns wenden.

Für Augenpatienten organisieren wir außer­

dem regelmäßig Vortragsveranstaltungen, bei denen medizinische Experten zu häufigen Augenerkrankungen referieren. Die Teilneh­

mer haben im Anschluss an die Vorträge die Möglichkeit, den Referenten ihre ganz per­

sönlichen Fragen zu stellen und können sich neben der Veranstaltung über Sehhilfen und

D

unsere Beratungsangebote für Menschen mit Seheinschränkung informieren.

Im persönlichen Gespräch, in Rehabilitations­

schulungen und mit unserer Hilfsmittelbera­

tung können wir Menschen mit Sehproble­

men Unterstützung anbieten und ihnen mit vielen Tipps den Alltag erleichtern. Auch mit eingeschränktem Sehvermögen sind zahl­

reiche Dinge möglich: Während es für einige wichtig ist, mithilfe von Lesegeräten wieder die tägliche Zeitung lesen oder ein Kreuzwort­

rätsel lösen zu können, freuen sich andere, nach einer Schulung in lebenspraktischen Fä­

higkeiten (LPF) ihren gewohnten Tätigkeiten im Haushalt nachgehen und sogar wieder kochen zu können. Schulungen in Orientie­

rung und Mobilität (O&M) ermöglichen den Betroffenen, sich außerhalb der Wohnung selbstständig mit Hilfe des weißen Stockes zu bewegen.

In Steglitz und Zehlendorf gibt es jeweils eine Stadtteilgruppe, deren ehrenamtlich aktive und selbst blinde Gruppenleiterinnen einen engen Kontakt zu den blinden und sehbehin­

derten Menschen im Stadtbezirk pflegen und ein abwechslungsreiches und informatives Angebot organisieren. Die Gruppen treffen sich regelmäßig, um sich zu Hilfsmitteln und Alltagshelfern, zur häuslichen Sicherheit so­

wie zu Gesundheit, Ernährung und Mobilität auszutauschen.

Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. (ABSV) Tel. 895 88-0  info@absv.de www.absv.de

Termine und Anmeldung zu den Vorträgen: Tel. 89588-151

 berlin@blickpunkt-auge.de www.absv.de/blickpunkt-auge Bei Interesse an diesem Thema beachten Sie bitte auch folgende Artikel in dieser Broschüre:

 Ralf Kliesch – Leben mit einer Sehbehinderung

 Pferdefreu(n)de für Kinder mit und ohne Handicap (KJRFV Zehlendorf e.V.) Vortragsveranstaltung beim ABSV zum Thema „Glaukom (Grüner Star)“ mit Prof. Dr. med. Carl Erb

© ABSV / Rändel

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Entlang der Onkel-Tom-Straße

Aktiv sein im B ezirk

aben Sie Lust, die Onkel­Tom­Straße näher kennenzulernen? Wenn ja, dann begleiten Sie uns auf unserer Entdeckungstour:

Die 3,7 Kilometer lange Onkel­Tom­Straße be­

ginnt an der Potsdamer Straße, überquert die Argentinische Allee und endet am Kleinen Stern. Der Straßenname ist ja sehr ungewöhn­

lich: es gibt in ganz Berlin nur noch zwei wei­

tere Straßen, die nach einem Onkel benannt sind. Das alte Zehlendorfer Ausflugslokal „Wirts­

haus am Riemeister“ wurde 1885 erbaut und 1978/79 abgerissen. Das Wirtshaus erhielt den Namen Onkel­Toms­Hütte, weil sein erster Wirt Thomas hieß, einen langen Bart hatte, für seine Gäste eine Schilfhütte baute und den gleich­

namigen Roman von Harriet Beecher­Stowe favorisierte. Rund um diese Straße bieten sich sportliche Aktivitäten, Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung, sowie Cafés und Restaurants an. Durch die zahlreichen Geschäfte, die sich in der Ladenstraße des U­Bahnhofes Onkel Toms Hütte befinden, bietet sich zudem für Interes­

sierte die Gelegenheit, im Kiez einkaufen zu ge­

hen. Unser Spaziergang beginnt mitten an der belebten Potsdamer Str. und führt uns an die Ecke Onkel­Tom­Str. 1, in eine etwas ruhigere Gegend Zehlendorfs. Vorerst fallen einem beim Spazieren eine Vielzahl von verschiedenen Geschäften und Restaurants auf. Ein kleines Stückchen weiter entdecken wir auf der linken Straßenseite ein auffälliges graues Gebäude...

Alte Feuerwache/VHS Zehlendorf Die Victor­Gollancz­Volkshochschule (VHS) führt im Gebäude der Alten Feuerwache Seminare und Bildungsprogramme durch.

Die VHS bietet eine sehr große Auswahl von Kursen zu Themen wie z. B. Politik, Gesell­

Willkommen zu einer Entdeckungstour

schaft, Umwelt, Gesundheit und Sprachen an.

Zudem ist die Alte Feuerwache ein beliebter und geeigneter Ort für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Nachdem wir unseren Spaziergang fortgesetzt haben, schlendern wir nach kurzer Zeit an Wohngebäuden und einem kleinen Waldstück entlang. Hier wird sichtbar, dass die Onkel­Tom­Straße durch ihre Flora das Image eines grünen Bezirks bekräf­

tigt. Nach einigen Metern gelangen wir vor den schmalen Eingang des Friedhofs Zehlen­

dorf, der an das Waldstück grenzt...

Friedhof Zehlendorf

Der Friedhof Zehlendorf wurde 1871/72 an­

gelegt, weil der Begräbnisplatz an der Dorfkir­

che zu klein war. Später wurde er nach Norden erweitert. Er ist 92.000 m² groß, besitzt zwei Kapellen, die unter Denkmalschutz stehen, und mehrere Ehrengräber bekannter Persön­

lichkeiten, darunter z.B. das Grab von Ernst von Harnack, dem ehemaligen preußischen Regierungspräsidenten, deutschen Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Natio­

nalsozialismus. Er wurde am 5. März 1945 in Plötzensee hingerichtet und auf diesem Fried­

hof begraben. Außerdem besitzt der Friedhof eine neue Form der Bestattungskultur: den Memoriam­Garten (Garten der Ruhe), der die Möglichkeit für ein Gemeinschaftsgrabmal und eine Ruhegemeinschaft für Urnenbei­

setzungen bietet. Nachdem wir den Friedhof Zehlendorf hinter uns gelassen und unseren Spaziergang fortgesetzt haben, kommen wir nach einer Weile an der Kreuzung Sven­Hedin­

Straße/Ecke Schützallee an. Unmittelbar da­

nach gelangen wir durch einen kleinen Wald­

weg zum Ernst­Reuter­Sportfeld...

Ernst-Reuter-Sportfeld

Das Ernst­Reuter­Sportfeld wurde 1953 an­

gelegt und liegt neben dem Vereinsgelände des F.C. Hertha 03. Das Ernst­Reuter­Stadion gehört zum Areal des Ernst­Reuter­Sportfelds.

Gefolgt vom Sportfeld befindet sich auf der gegen überliegenden Seite ein Eingang, der uns in den Fischtalpark führt...

Fischtalpark

Der Fischtalpark wurde zwischen 1925 und 1929 durch den Landschaftsarchitekten Max Dietrich erschaffen und erstreckt sich von der Onkel­Tom­Straße bis zur Argentinischen Al­

lee. Der Park, ein Gartendenkmal, verfügt über mehrere Liegewiesen, die an sonnigen Tagen hervorragend für ein Picknick oder einfach zur Entspannung genutzt werden können, einen Rodelhang und einen Spiel­

platz für die kleinen Besucherinnen und Be­

sucher. In der Mitte des Parks, an der tiefsten Stelle, befindet sich noch der Fischtalteich, ein künstlich angelegter Parkteich. Wer also eine entspannte Atmosphäre genießen und ein ruhiges Plätzchen finden möchte, sollte den Park besuchen.

An der Ecke Am Fischtal/Wilskistraße befin­

det sich übrigens seit dem 14.10.2009 eine Regionalhistorische Informationsstele zum Thema „Zehlendorfer Dächerkrieg“. Leider können aus Platzgünden die beiden unter­

schiedlichen Architekturpositionen hier nicht weiter aufgeführt werden.

Interessierte erhalten weitere Informationen auf der Internetseite des Kulturamtes:

www.kultur-steglitz-zehlendorf.de/regi-onalhistorische_Informationsstelen.html.

Text/Fotos: Robin Valentine, Auszubildender in der Pressestelle im Sommer 2015 und Pressestelle

Alte Feuerwache/VHS Zehlendorf Friedhof Zehlendorf Ernst-Reuter-Sportfeld Fischtalpark

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