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5. Ergebnisse

5.2 Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen

In einem viermonatigen Zeitraum wurde den prüfberechtigten Dozierenden der TiHo der online-Fragebogen zugänglich gemacht. Nach erfolgter Zustimmung zu den Datenschutzrichtlinien haben insgesamt 62 Dozierende an der online-Umfrage teilgenommen. 130 Dozierende besaßen zur Zeit der Umfrage eine Prüfberechtigung, die Rücklaufquote beläuft sich auf 47,70%. 50 dieser Fragebögen wurden komplett ausgefüllt und wurden für die folgenden Auswertungen herangezogen. Alle teilnehmenden Dozierenden waren während des Zeitraums an der TiHo tätig.

Um die Zusammensetzung der Stichprobe der Dozierenden zu erfassen, wurden vorab demografische Abfragen gemacht und ob die Teilnehmenden der Umfrage als Prüfer/in agieren; die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Da sich die folgenden Fragen ausschließlich mit Prüfungen befassten, wurden die Personen, die nicht prüfen, automatisch auf den Endbildschirm der Umfrage geleitet. Folglich verringerte sich die Anzahl ausgefüllter Fragebögen auf 49.

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Tabelle 2: Ergebnisse der online-Befragung von Dozierenden. Allgemeine, demografische Daten, Angaben zur Berufsgruppe und Durchführung von Prüfungen (n=50)

Bei der Frage, wie die Dozierenden den Studierenden die Lernziele in einem Prüfungsfach vermitteln, war es möglich, mehrere der angezeigten Optionen zu wählen. Durch die „Inhalte der Vorlesungen“ wählten 49 (100%) der Befragten, laut 41 (83,67%) vermittelt auch das

„Vorlesungsskript“ die Lernziele.

34 (69,39%) der Teilnehmenden teilten die Lernziele mündlich mit.

21 (42,86%) der Befragten gaben an einen „internen Lernzielkatalog“ zu nutzen und 3 (6,12%) vermitteln die Lernziele anhand eines bundesweit einheitlichen Lernzielkatalogs.

Auf die Frage wie, wenn vorhanden, der Lernzielkatalog den Studierenden zugänglich gemacht wird, konnten die Dozierenden in Freitexten antworten. 20 (40,81%) Teilnehmende gaben an, den Studierenden den Lernzielkatalog online zugänglich zu machen. 7 (14,29%) teilten den Studierenden die Lernziele im Rahmen der Lehrveranstaltungen mündlich mit.

Teilnehmende

Weiblich 19 (38%)

Männlich 27 (54%)

Keine Angabe 4 (8%)

Alter (in Jahren)

30-40 8 (16%)

Professor/in 29 (58%)

Privatdozent/in 7 (14%) Wiss. Mitarbeiter/in 14 (28%)

Führen Sie Prüfungen (auch Testate, OSCE) durch?

Ja 49 (98%)

Nein 1 (2%)

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Schriftlich, beispielsweise in Skripten, wiesen 4 (8,16%) Dozierende auf die Lernziele hin.

Im folgenden Abschnitt wurden die Teilnehmenden gefragt, welche Prüfungsformate sie durchführen. Gaben die Dozierenden an ein Prüfungsformat durchzuführen, wurden weiterführende Fragen gestellt. Verneinten sie, wurden sie automatisch zum nächsten Prüfungsformat weitergeleitet und sollten hier wieder angeben, ob sie dieses durchführen. Die Prüfungsformate waren: Mündliche Prüfungen ohne praktische Anteile, mündliche Prüfungen mit praktischen Anteilen und schriftliche und/oder elektronische Prüfungen.

Mündliche Prüfungen ohne praktische Anteile

Mündliche Prüfungen ohne praktische Anteile führten 13 (26,53%) der Teilnehmenden durch. Die folgenden Fragen wurden nur durch diese 13 Dozierenden beantwortet.

Abb. 9: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Erwartung der Dozierenden an einen Prüfling in einer mündlichen Prüfung ohne praktischen Anteil (n=13)

Wiedergabe

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In Abbildung 9 sind die Erwartungen der Dozierenden, die sie an einen Prüfling stellen, dargestellt. Auf die Frage „Welche Verfahren/Methoden helfen Ihnen die Struktur und Qualität in einer mündlichen Prüfung einzuhalten?“ konnten mehrere vorgegebene Antwortoptionen ausgewählt werden. Von den 13 Dozierenden, welche mündliche Prüfungen ohne praktische Anteile durchführen, gaben 11 (84,62%) an, dass ihre langjährige Prüfungserfahrung ihnen dabei hilft Struktur und Qualität einzuhalten. 9 (69,23%) Teilnehmende gaben an einen definierten Fragenkatalog sowie ein vorgefertigtes Bewertungsschema zu nutzen. Vorgefertigte Protokolle wurden von 7 (53,85%) Dozierenden verwendet. Um die Struktur und Qualität in mündlichen Prüfungen ohne praktische Anteile einzuhalten, nutzten 5 (38,46%) Musterlösungen.

4 (30,77%) gaben an, sich an den Schlüsselkompetenzen zu orientieren und je eine Person (7,69%) nutzte den Review durch Kollegen/Kolleginnen sowie einen Post-Review. Mit der Fragestellung, wie erwartete Kompetenzen abgeprüft werden, wurden den Dozierenden mehrere Aussagen präsentiert, welche mit Hilfe einer Likert-Skala bewertet werden sollten (siehe Abb. 10).

Abb. 10: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Prüfung der erwarteten Kompetenzen bei mündlichen Prüfungen ohne praktischen Anteil (n=13)

Ich benutze

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Im Anschluss daran sollten die Dozierenden angeben, welche Empfehlung sie für eine optimale Prüfungssituation aussprechen würden. Aus den vorgegebenen Antworten konnten mehrere ausgewählt werden. Als wichtigste Voraussetzung gaben 12 (92,31%) der Teilnehmenden an, dass angenehme Räumlichkeiten sowie Sitzmöglichkeiten vorhanden sein sollten. Je 11 (84,62%) Dozierende empfahlen eine vorgefertigte Struktur zum Ablauf der Prüfung sowie generell einen höflichen Umgangston. 10 (76,92%) sprachen sich für ein festgelegtes Bewertungsschema aus.

Pausenzeiten vor oder nach einer Prüfung empfanden 7 (53,85%) Teilnehmende als hilfreich. Je 2 (15,38%) der Prüfenden legten Wert auf eine beisitzende Person bei Prüfungen sowie prüfungsangemessene Kleidung der Studierenden. Eine Person (7,69%) merkte noch an, dass das Anbieten eines Getränkes eine Prüfungssituation optimieren kann. Dozierende, welche mündliche Prüfungen ohne praktische Anteile durchführen, sollten weitere allgemeine Empfehlungen für zukünftig Prüfende angeben. Dies geschah in Form von Freitexten. 7 Teilnehmende empfahlen zukünftig Prüfenden strukturierte Prüfungen mit definierten Prüfungsschemata und Verständnisfragen (je 2 = 15,38%) durchzuführen. Zeitmanagement in Prüfungen, Objektivität und Fairness, eine eigene gründliche Vorbereitung, Transparenz, die Schaffung von Übungssituationen und Beruhigung nervöser Studierender wurden je einmal genannt (7,69%).

63 Mündliche Prüfungen mit praktischem Anteil

Mündliche Prüfungen mit praktischem Anteil führten 36 (73,47%) Dozierende durch.

Auch hier wurde gefragt, was von einem Prüfling in diesem entsprechenden Prüfungsformat erwartet wird; die Ergebnisse sind in Abbildung 11 dargestellt.

Abb. 11: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Erwartung der Dozierenden an einen Prüfling in einer mündlich-praktischen Prüfung? (n=36)

Bei der Beantwortung der Frage, welche Verfahren oder Methoden ihnen dabei helfen die Struktur und Qualität in einer mündlichen Prüfung mit praktischem Anteil einzuhalten, gaben von den 36 Dozierenden, die diese Prüfungsform durchführten, 28 (77,78%) an vorgefertigte Protokolle zu nutzen. Ein vorgefertigtes Bewertungsschema nutzten 25 (69,44%), auf eine langjährige Prüfungserfahrung konnten sich 23 (63,89%) der Teilnehmenden berufen, 19 (52,78%) orientierten sich an Schlüsselkompetenzen.

Einen definierten Fragenkatalog nutzten 16 (44,44%) der Befragten. Musterlösungen halfen 15 (41,67%) der Dozierenden die Struktur und Qualität bei mündlichen Prüfungen mit praktischem Anteil einzuhalten. Den Review durch

Wiedergab

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Kollegen/Kolleginnen gaben 10 (27,78%) an und einen Post-Review führten 5 (13,89%) der Befragten durch. Unter Sonstiges gab es zwei weitere Methoden, zum einen das Mitlaufen bei erfahrenen Kollegen/Kolleginnen und die Verwendung eines strukturierten Bewertungsprotokolls. Die Antworten auf die Frage „Wie prüfen Sie bei mündlichen Prüfungen mit praktischem Anteil zu erwartende Kompetenzen?“ sind in Abbildung 12 zusammengefasst. Auch hier sollten die Dozierenden die gegebenen Antwortoptionen anhand einer Likert-Skala bewerten.

Abb. 12: : Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Prüfung der erwarteten Kompetenzen bei mündlichen Prüfungen mit praktischem Anteil (n=36)

Empfehlungen für eine optimale Prüfungssituation in mündlichen Prüfungen mit praktischem Anteil wurden anhand von vorgegebenen Antwortoptionen gegeben. Ein höflicher Umgangston rangiert bei 35 (97,22%) Befragten ganz oben. Eine vorgefertigte Struktur zum Ablauf der Prüfung bzw. der Reihenfolge der Fragen empfahlen 29 (80,56%) der Dozierenden. Ein festgelegtes Bewertungsschema befürworteten 27 (75%) der Befragten. Angenehme Räumlichkeiten bzw.

Sitzmöglichkeiten empfanden 26 (72,22%) der Teilnehmenden als hilfreich, Pausenzeiten vor bzw. nach einer Prüfung gaben 12 (33,33%) als hilfreich an. Für eine optimale Prüfungssituation empfahlen 10 (27,78%) Teilnehmende, dass die

Ich

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Studierenden in der Prüfung angemessenen Kleidung erscheinen. Eine beisitzende Person befürworteten 4 (11,11%) der Dozierenden. Unter „Sonstiges“ wurden 5 weitere Aussagen notiert. Empfohlen wurden hier Wasser zum Trinken, OSCE, Ruhe, sorgfältig vorbereitete Tiere, keine Lärmbelästigung durch Dritte sowie Pausenzeiten zwischen einzelnen Prüfungsabschnitten bei einer Prüfungsdauer von über 45 Minuten. Weitere allgemeine Empfehlungen für zukünftig Prüfende wurden von 22 der 36 Dozierenden ausgesprochen: 11 (30,56%) der Teilnehmenden empfahlen strukturiert zu prüfen. Ein vorgefertigtes Protokoll beziehungsweise Bewertungsschema zu nutzen, gaben 7 (19,44%) Prüfende an. Das Beibehalten einer objektiven Bewertung empfahlen 6 (16,67%) der Befragten. Eine persönliche Vorbereitung auf die Prüfung und den Prüfungsstoff befürworten 4 (11,11%) der Teilnehmenden. Einen Blick auf das eigene Zeitmanagement während der Prüfung sowie die Hospitation oder den Beisitz bei anderen Prüfungen hielten jeweils 3 (8,33%) der Dozierenden für sinnvoll. Die Einhaltung eines angemessenen Schwierigkeitsgrades, einen transparenten Prüfungsablauf, Beisitzer in den Prüfungen, kollegiales Feedback sowie die Schaffung eines angenehmen Prüfungsklimas empfahlen je 2 (5,56%) Personen zukünftig Prüfenden. Weitere Empfehlungen, die jeweils einmal (2,78%) ausgesprochen wurden, waren, die Verwendung von Anwendungsfragen, auch Lernzielunabhängig zu prüfen, eine Schulung wahrzunehmen, die Anwesenheit einer prüfenden Person bei Patientenuntersuchungen, die Bewertung der Prüflinge erst am Prüfungsende vorzunehmen und dass sich die Prüfung mehr am Vorlesungsstoff orientieren sollte.

66 Schriftliche und/oder elektronische Prüfungen

Von den Befragten gaben 42 (85,71%) an schriftliche und/oder elektronische Prüfungen durchzuführen. Ihre Erwartungen an Prüflinge sind in Abbildung 13 dargestellt.

Abb. 13: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Erwartungen des Prüfenden an einen Prüfling in einer schriftlichen/elektronischen Prüfung (n=42)

Auf die Frage, wie bei schriftlichen oder elektronischen Prüfungen zu erwartende Kompetenzen geprüft werden, liegt die Verwendung von MC-Fragen mit Fallbeschreibungen an der Spitze. Die Antworten dazu sind in Abbildung 14 dargestellt. Als Maßnahmen zur Qualitätssicherung nutzten 39 (79,59%) der Befragten den inhaltlichen Review, einen formalen Review wandten 31 (63,27%) an. 30 (61,22%) gaben an, den Post-Review zur Qualitätssicherung zu nutzen. Unter Sonstiges gab eine Person (2.04%) an sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.

Wiedergab

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Abb. 14: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Prüfung der erwarteten Kompetenzen bei schriftlichen Prüfungen und/oder elektronischen Prüfungen (n=42)

Von den 42 Dozierenden, die dieses Prüfungsformat durchführen, gaben 17 folgende Empfehlungen für zukünftig Prüfende: 4 (9,52%) der Dozierenden plädierten für mehr Praxisrelevanz beziehungsweise Anwendungsfragen. Einen fachlichen und formalen Review sowie eine eindeutige Fragenformulierung hielten je 3 (7,14%) der Befragten für sinnvoll. Je 2 (4,76%) nannten einen Prüfungsthemenkatalog, die Erstellung neuer Fragen, eine Schulung des Prüfpersonals sowie einen angemessenen Schwierigkeitsgrad als Empfehlung. Einzelnennungen (je 2.38%) gaben an, dass der Schwierigkeitsgrad erhöht werden solle, dass ein ausreichend großer Fragenpool vorhanden sein müsse, das Übungsfragen bereitgestellt werden sollten und dass sich der Prüfungsstoff mehr an den Inhalten der Vorlesungen orientieren müsse.

Ich nutze das

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Prüfungsformatübergreifende Fragestellungen

Eine Bewertung der gängigen Prüfungsformate durch die Prüfenden ist in Abbildung 15 dargestellt. Es konnte nur eine Note pro genanntem Format gegeben werden.

Abb. 15: Befragung von Dozierenden zum Thema Prüfungen, Bewertung der Prüfungsformate mit Schulnoten (sehr gut bis mangelhaft), (n=49)

Auf die Frage, wie die Dozierenden das Prüfen gelernt haben, konnte neben vorgegebenen Antwortoptionen, bei denen Mehrfachnennungen möglich waren, unter

„Sonstiges“ in Freitextform geantwortet werden. 23 (46,94%) gaben an, an hochschulinternen Fortbildungen teilgenommen zu haben. Die Teilnahme am TiHo-eigenem „Professionelle Lehre“-Kurs gaben 24 (48,98%) und die Teilnahme an hochschulexternen Fortbildungen gaben 14 (28,57%) der Dozierenden an. 23 (46,94%) Dozierende gaben weitere Antworten unter „Sonstiges“ an. 15 (30,61%) lernten das Prüfen unter anderem durch das Beiwohnen bei Prüfungen, sowohl als Beisitzende als auch in Form von Hospitation. Je 5 (10,20%) lernten durch den kollegialen Austausch oder konnten auf Berufserfahrung zugreifen. Eine Person

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft k.A.

Mündliche Prüfungen (ohne praktischen

Anteil) 7 15 4 0 0 18

Mündliche Prüfungen (mit praktischem

Anteil) 17 19 3 2 0 6

Schriftliche Prüfungen / Elektronische

Prüfungen (ohne praktischen Anteil) 6 22 12 3 1 5

Schriftliche Prüfungen / Elektronische

Prüfungen (mit praktischem Anteil) 4 10 3 1 1 23

OSCE 1 10 3 1 1 24

0 5 10 15 20 25 30

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(2,04%) gab an, sich auf das Prüfen durch Informationen aus dem Internet vorbereitet zu haben. Auf die Frage „Was könnte aus Ihrer Sicht zum Thema Prüfungen an der TiHo noch verbessert werden?“ antworteten 15 (30,61%) Dozierende in Form von Freitexten. Je 4 (8,16%) Dozierende sprachen sich dafür aus, gewisse Prüfungsstandards einzurichten sowie mehr Anwendungs- und Verständnisfragen zu verwenden. Je 2 (4,08%) Teilnehmende empfahlen eine Reduktion von MC-Fragen und eine bessere Abstimmung bei fächerübergreifenden Inhalten. Einzelnennungen (je 2,04%) beinhalteten eine tiefergehende Schulung von Prüfenden, die Freiheit in der Wahl der Fragenformate, das zeitgleiche Abhalten von E-Prüfungen, einen besseren kollegialen Austausch, eine Anpassung der Prüfungsformen an das didaktische Zielkonzept, die kontinuierliche Erfassung von Leistungen und die Vereinfachung der Frageneingabe bei E-Prüfungen.

5.3 Befragung der Dozierenden bezüglich der „day one competences“ der