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Bedeutung der Touristischen Leistungsträger für die Wirtschaftsleistung (BIP)

Abbildung 10 positioniert den Kanton Baselland und die fünf Regionen im regiona-len Vergleich hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung der Touristischen Lei-stungsträger an der kantonalen bzw. regionalen Beschäftigung.

Diese Werte können als erste Indikatoren für die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus interpretiert werden. Die Multiplikation der absoluten Werte der Brutto-wertschöpfung mit den jeweiligen – je nach Wirtschaftszweig unterschiedlichen – direkten Tourismusanteilen an der Bruttowertschöpfung führt zur direkten wirt-schaftlichen Wertschöpfungswirkung des Tourismus.

Abbildung 8 zeigt die für den Kanton Baselland und die fünf Regionen geschätzten Anteile der Touristischen Leistungsträger an der gesamten Bruttowertschöpfung (BIP) für das Jahr 2001. Sie liegen, wie bereits vorgängig kommentiert, ausser für die Jurahöhen (6.2%), unter dem geschätzten gesamtschweizerischen Wert von 5.4% (Schätzung für 1998). Diese Anteilswerte lassen sich mit den empirischen Ergebnissen weiterer Regionen der Schweiz vergleichen. Dabei ist zu beachten, dass bei zeitlich zurückliegenden Ergebnisse der wirtschaftliche Strukturwandel –

und damit auch eine Veränderung der Anteilswerte der Touristischen Leistungsträ-ger – nicht berücksichtigt wird.

Der für den Kanton Waadt und das Jahr 2000 geschätzte Anteilswert liegt mit 6.0% ungefähr in der Grössenordnung der Schweiz.4

Abbildung 10: Anteil der Touristischen Leistungsträger am BIP in %: Regionaler Vergleich (Schätzungen für verschiedene Jahre)

Quellen: Berechnungen Rütter + Partner, für die Regionen des Kantons Bern, Rütter et al. (1995); für die Regionen des Kantons Wallis, Rütter et. al (2001); für den Kanton Waadt, Berwert et al. (2002); für die Schweiz interne Schätzung

*Angaben beziehen sich auf das Jahr 1994; **Angaben beziehen sich auf das Jahr 1998; ***Angaben beziehen sich auf das Jahr 2000

Die empirisch ermittelten Ergebnisse für den Kanton Bern und die drei Regio-nen Berner Jura, Berner Mittelland, und Berner Oberland weisen eine grössere Streuung auf, als die Resultate für den Kanton Baselland (Jahr 1994). Der An-teil des Berner Jura erreicht einen Wert von 3.8% und lässt sich ungefähr mit den Resultaten des Kantons Baselland vergleichen. Leicht höher liegt der Anteil mit 5.5% im Berner Mittelland. Für die Tourismusregion Berner Oberland wurde

4 Berwert, A., Rütter-Fischbacher, U., Rütter, H. (2002): L‘importance du tourisme pour l’économie vau-doise. Interner Bericht Kanton Waadt.

Vergleich Anteil touristischer Leistungsträger am BIP in % 18.5

mit 15.1% ein deutlich höherer Wert ermittelt. Der Kanton Bern weist einen im Vergleich zur Gesamtschweiz leicht überdurchschnittlichen Wert aus (15.1%).

Die empirischen Ergebnisse für die Regionen des Kantons Wallis und das Jahr 2000 zeigen bedeutend grössere Prozentanteile. Der Beitrag der ‚Touristischen Leistungsträger‘ zum regionalen BIP liegt im Oberwallis mit 18.5% zusätzlich noch um rund 50% höher als der kantonale Durchschnitt von 12.6%.

Abbildung 11: Durchschnittliche Arbeitsproduktivität (Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten) ausgewählter Wirtschaftszweige im Kanton Baselland, 2001.

(Schätzungen)

Quelle: Berechnungen Rütter + Partner, BFS Produktionskonto Schweiz 2000

Abbildung 11 illustriert die unterschiedlich hohe Arbeitsproduktivität (Bruttowert-schöpfung pro Beschäftigten) ausgewählter Wirtschaftszweige im Kanton Basel-land. Sie beruhen auf den im schweizerischen Produktionskonto für das Jahr 2000 ausgewiesenen Werten, welche mit Hilfe regionaler Indikatoren angepasst worden sind (vgl. auch Abschnitt 3.1).

Der Durchschnitt der Arbeitsproduktivität der gesamten kantonalen Volkswirt-schaft beträgt, wie bereits erwähnt, rund 130‘000 CHF.

Banken, Versicherungen

Mit Abstand die höchsten Arbeitsproduktivitäten weisen die Wirtschaftszweige Banken und Versicherungen (287‘000 CHF), Chemische und Pharmazeutische Industrie (270'000 CHF), sowie Energie/Wasser (255‘000 CHF) auf. Die Werte für den Maschinenbau (126'000) und den Personenstrassenverkehr (120‘000 CHF) sowie den Grosshandel (128'000 CHF) sind ungefähr im kantonalen Mit-tel.

Hingegen liegt der Durchschnitt der Arbeitsproduktivität bei den Touristischen Leistungsträgern (82'000 CHF) erheblich unter dem kantonalen Mittel. Im We-sentlichen tragen die – auch gesamtschweizerisch – relativ geringen Arbeits-produktivitäten beim Beherbergungs- und Gaststättengewerbe‘ (68‘000, bzw.

72‘000 CHF) dazu bei. Die Arbeitsproduktivitäten in den Wirtschaftszweigen Unterhaltung, Kultur, Sport (81'000 CHF), Reisebüros und Tourismusvereine (85'000 CHF), Eisenbahnen/Bergbahn‘ (94'000 CHF), sowie dem Personen-strassenverkehr (120'000 CHF) liegen dagegen leicht höher.

Die Arbeitsproduktivitäten im Detailhandel (80'000 CHF), im Baugewerbe (79'000 CHF), in den Persönlichen Dienstleistungen (46'000 CHF) sowie in der Land- und Forstwirtschaft (46'000 CHF) liegen erheblich unter dem kantonalen Durchschnittswert.

Abbildung 12 gibt eine detaillierte Übersicht über die Beschäftigungs- und Wirt-schaftsstruktur des Kantons Baselland. Sie ist als Grundlagen- und Arbeitstabelle für die Schätzung der direkten wirtschaftlichen Effekte des Tourismus zu interpre-tieren. Wie bereits erwähnt, weisen die dargestellten Werte einen gewissen Unsi-cherheitsbereich auf.

In Abbildung 12 ausgewiesen werden die Anzahl der Arbeitsstätten gemäss den offiziellen Zahlen der Betriebszählung 1998, sowie die auf das Jahr 2001 hoch-gerechneten Beschäftigungszahlen (VZÄ) für den Kanton Baselland. Diesen Beschäftigungszahlen sind die jeweiligen Werte der Bruttoproduktion, der Vor-leistungen und der Bruttowertschöpfung zugeordnet. Die beiden letzten Spalten weisen die Bruttoproduktion bzw. die Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten (VZÄ) aus. Zusätzlich werden die Prozentanteile der jeweiligen Wirtschafts-zweige an der kantonalen Gesamtbeschäftigung sowie an der im Kanton erwirt-schafteten Bruttowertschöpfung dargestellt.

Diese ökonomischen Werte sind auf Ebene einzelner Wirtschaftszweige der NOGA-Klassifikation ausgewiesen und zu einzelnen Wirtschaftssektoren (z.B.

Touristische Leistungsträger) aggregiert. Zusätzlich werden in Abbildung 12 die Bruttoproduktion, bzw. Bruttowertschöpfung der privaten Haushalte aus der Vermietung von Immobilien (inkl. Eigenmietwert), als auch weitere Berichtigun-gen gezeigt. Die in diesem Abschnitt vorgestellten und diskutierten Ergebnisse der fünf Regionen sind nicht direkt aus der Arbeitstabelle ersichtlich. Die Sum-me der fünf Regionen ergibt jeweils die Ergebnisse auf der Ebene des Kantons.

Bei der Interpretation der Ergebnisse hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus ist darauf hinzuweisen, dass es sich um die gesamte Beschäftigung sowie Bruttowertschöpfung (BWS) bzw. Bruttoproduktion der Touristischen Lei-stungsträger handelt. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass erstens nur ein Teil dieser wirtschaftlichen Effekte tatsächlich dem Tourismus zuzuordnen ist (z.B. Gaststät-tengewerbe, Unterhaltung, Kultur, Sport). Zweitens tragen auch andere Wirt-schaftszweige direkt (z.B. Detailhandel) oder indirekt (z.B. Grosshandel, Energie-versorgung) zur touristischen Bruttowertschöpfung bei. Schliesslich sind auch die

Investitionen in tourismusrelevanten Wirtschaftszweigen (z.B. Baugewerbe) sowie der durch den Tourismus ausgelöste Einkommenseffekt (Konsumausgaben der bei den Touristischen Leistungsträgern Beschäftigten) bei der Analyse der gesamtwirt-schaftlichen Bedeutung des Tourismus miteinzubeziehen (vgl. dazu Abschnitt 5.4).

Klassifikation stätten schäftigte Gesamtbe- produktion tungen tungen schöpfung kant. BIP Beschäf-

Beschäf-schäftigung (BP in (in % (VL in (BWS in tigten VZÄ tigten VZÄ

Wirtschaftszweig (BZ 1998) (VZÄ) (in %) Mio. CHF) der BP) Mio. CHF) Mio. CHF) (in %) (Tsd. CHF) (Tsd. CHF)

Touristische Leistungsträger 917 5'590 5.5% 960 52.3 502 458 3.5% 172 82 Beherbergungsgewerbe 55.1-55.2 78 859 0.8% 113 48.1 54 59 0.4% 131 68 Gaststättengewerbe 55.3-55.4 517 2'483 2.4% 345 48.1 166 179 1.4% 139 72 Eisenbahnen / Bergbahn 60.10A, 60.21C 20 731 0.7% 182 62.2 113 69 0.6% 250 94 übriger Personenverkehr 61, 62, 63.2 57 734 0.7% 157 44.2 69 88 0.6% 214 120 Reisebüros, Tourismusvereine 63.3 59 167 0.2% 39 63.2 25 14 0.1% 232 85 Kultur, Sport, Erholung 92 186 615 0.6% 124 59.8 74 50 0.4% 201 81

Industrie/Gewerbe 2'627 38'176 37.4% 13'275 63.1 8'372 4'904 37.1% 348 128 Nahrungsmittel/Getränke/Tabak 15, 16 51 1'356 1.3% 635 71.1 451 183 1.4% 468 135 Textil/Bekleidung/Lederwaren/Schuhe 17,18,19 60 419 0.4% 95 67.3 64 31 0.2% 227 74 Holzindustrie 20 172 1'237 1.2% 248 59.8 148 100 0.8% 200 80 Papier- und Kartongewerbe/grafisches Gew. 21, 22 143 2'527 2.5% 745 59.1 440 305 2.3% 295 121 Chemie und Mineralöl 23,24 70 6'061 5.9% 4'877 66.4 3'239 1'638 12.4% 805 270 Gummi u. Kunststoffwaren/Bau, Stein u. Erde 25, 26 106 2'114 2.1% 595 61.3 365 230 1.7% 281 109 Metallbearbeitung und -erzeugnisse 27,28 304 4'521 4.4% 1'091 58.0 633 458 3.5% 241 101 Maschinenbau, Büromaschinen 29,30 156 4'466 4.4% 1'569 64.0 1'005 564 4.3% 351 126 Elektrogeräte, Radio, Präzisionsinstr., Uhren 31,32, 33 155 3'708 3.6% 1'347 67.4 907 439 3.3% 363 119 Fahrzeugbau, Möbel, Schmuck, Recycling 34,35, 36, 37 139 1'651 1.6% 439 64.2 281 157 1.2% 266 95 Bauhaupt-/Installations- u. Ausbaugewerbe 45 1'271 10'116 9.9% 1'636 51.2 838 798 6.0% 162 79

Handel 2'758 19'006 18.6% 2'930 34.8 1'019 1'911 14.5% 154 101

2) Autohandel, Reparatur, Tankstellen 50 497 2'501 2.5% 328 35.7 117 211 1.6% 131 84 2) Grosshandel 51 876 7'929 7.8% 1'565 35.2 551 1'014 7.7% 197 128 2) Detailhandel 52 1'385 8'577 8.4% 1'037 33.9 351 686 5.2% 121 80

Nachrichtenübermittlung 64 129 1'366 1.3% 343 36.3 125 219 1.7% 251 160 Banken-/Kreditgewerbe und damit verbunden 65, 67 132 1'503 1.5% 774 32.4 251 523 4.0% 515 348 Versicherungen 66 86 861 0.8% 328 53.1 174 154 1.2% 381 179 Immobilienwesen/Vermietung Mobilien 70, 71 129 447 0.4% 170 30.3 52 119 0.9% 381 266 Informatik, Forschung 72, 73 368 2'571 2.5% 803 50.7 407 395 3.0% 312 154 Dienstleistungen für Unternehmen 74 1'698 6'857 6.7% 1'340 35.0 469 871 6.6% 195 127 3) Öffentliche Verwaltung 75 248 3'017 3.0% 585 29.0 170 415 3.1% 194 138 3) Unterrichtswesen 80 529 4'237 4.2% 942 37.4 352 590 4.5% 222 139 3) Gesundheits- und Sozialwesen 85 824 8'629 8.5% 1'402 31.3 438 964 7.3% 163 112 Entsorgung 90 42 353 0.3% 123 55.2 68 55 0.4% 348 156 Interessenvertretungen 91 149 519 0.5% 106 59.8 63 43 0.3% 204 82 Persönliche Dienstleistungen 93 442 920 0.9% 57 26.3 15 42 0.3% 62 46

Energie, Wassen, Bergbau 40 811 0.8% 515 62.8 324 191 1.4% 635 236 Energie- und Wasserversorgung 40, 41 30 593 0.6% 415 63.5 264 151 1.1% 699 255 Bergbau 10-14 10 217 0.2% 100 59.9 60 40 0.3% 460 185 Land- und Forstwirtschaft 4) 1'349 3'327 3.3% 329 53.2 175 154 1.2% 99 46

Zwischentotal 12'829 101'983 25'885 49.8 13'543 12'342 93.4% 254 121

Vemietetete Liegenschaften privater Haushalte - - 1'073 26.1 280 793 6.0% 2) 2)

Berichtigungen

- unterstellte Produktion von Bankdienstleistungen - - 642 - 642 -4.9% - -- Nicht abzg.fähige MWST, Nettoeinfuhrabgaben - - 714 714 5.4% -

-Total 12'829 101'983 27'672 55.1 14'465 13'207 100.0% 271 130

1) Definition der Bruttoproduktion beim Handel: BP=Bruttomarge.

2) Die Vermietung der privaten Haushalte hat analog zum gesamtschweizerischen Prokuktionskonto keine direkte Beschäftigungswirkung.

3) Gemäss Betriebszählung 1998

4) Anzahl Arbeitsstätten und Beschäftigte: Landwirtschaftszählung 2000

Abkürzungen: BP=Bruttoproduktion; BWS=Bruttowertschöpfung; VZÄ=Vollzeitäquivalente Beschäftigung

4. Nachfrageseite: Gästefrequenzen und