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Um die verschiedenen Leguminosenarten nach ihren Er-trägen vergleichen und um die Wirkung des Kunstdüngers sicher konstatieren zu können, musste für jede Versuchsreihe stets ein grösseres Beet gewählt werden, das in allen Teilen eine möglichst gleiche physikalische und chemische Bodenbeschaffenheit aufwies.

Es wurden also mit wenigen Ausnahmen nur Beete gewählt, die bisher mit ein und derselben Holzart gleichmässig bestellt waren und welche auch auf der ganzen Fläche die gleiche Pflege erhalten hatten.

In Beeten, die nicht auf der ganzen Fläche ganz gleich behandelt worden waren, oder über deren Vergangenheit die Auskunft nicht zuverlässig genug schien, wurde der Boden gründlich gemischt.

Die einzelnen einer Versuchsreihe angehörenden Versuchs-beete sind durch eingeschlagene Pfähle und durch 30- 40 cm breite Tretwege von einander getrennt worden. Über die in den Pflanzschulen des Landes angelegten Versuchsbeete haben wir

nach vorgenommener Absteckung einen Situationsplan aufge-nommen. Die Forstbediensteten, denen die betreffenden Pflanz-schulen unterstellt sind, erhielten ein schematisch eingeteiltes Heftehen zur Eintragung der Beobachtungen. Über die Anzahl und Anordnung der einzelnen Versuche und Versuchs_reihen, über die Grösse der Beete, die verwendete Samenmenge und den Zeitpunkt der Saat und Ernte gibt Tabelle I Aufschluss. Jeder Versuch erhielt eine Ordnungsnummer in arabischen Ziffern;

die Vers u c h·s reihen sind mit römischen Ziffern numeriert und durch fett gedruckte Überschriften besser hervorgehoben. Im ganzen wurden 24 Versuchsreihen mit 156 Versuchsbeeten angelegt.

Die Vorbereitung der Beete und die Aussaat und Ernte der Gründüngung ist überall unter unserer persönlichen Leitung und Aufsicht erfolgt.

Was die Ausführung der Saaten anbetrifft, so hat vorher eine Lockerung der Beete stattgefunden, ausgenommen in Flims, wo der Boden durch das Ausheben der Fichtenpflänzlinge ge-nügend gelockert wurde. Kam Kunstdünger zur Verwendung, so wurde das Superphosphat unmittelbar vor der Saat in den Boden gebracht; Thomasmehl und Kainit aber wurden, wenn möglich, einige Zeit vorher ausgestreut. Nähere Angaben hier-über enthält Tabelle 1.

Bei unsern Versuchen ist der Same stets mit der Hand breitwürfig ausgesät und dann eingerecht worden. Die besten Bedeckungstiefen sind für:

Serradella 1/2- 2 cm

Lupinen 2- 3 „

Wicken, Erbsen, Zwergbohnen 3- 5 „

Saubohnen 4- 8 „

In der Praxis können diese Masse natürlich nicht genau eingehalten werden. Doch ist zu beachten, dass der Lupinen-samen trotz seiner Grösse nur schwach bedeckt werden darf.

Die grossen Samen der Saubohnen steckt man auch zweckmässig einzeln in den Boden.

Übersicht über sämtliche Versuche.

Tabelle I.

1

Grösse

Samen- Düngung Datum der Ernte-Versuchs- des

(Noch) Tabelle I.

(Noch) Tabelle I.

Orösse

Samen- Düngung Datum der

Ernte-Versuchs- des

(Noch) Tabelle I.

(Noch) Tabelle I.

Grösse

Samen- Düngung Datum der

Ernte-Versuchs- Ver-des menge - ertrag

Örtlichkeit Art und

pflanze suchs- pro m2 Datum Quantum Saat Ernte pro m2

beetes gr pro 111'

m2 gr

2 3 + 5 6 7 8 9 10

Versuchsreihe XIX

0 Zwergbohnen Adlisberg Kalk 8 50 - -- 6. VI. 17. IX. 650

1 » » Sand » » »

.

513

2 » » Lehm » » - » » 1125

Versuchsreihe XX

3 Wicken Beinwil 6 25 - - 28. V. 19. IX. 642

4 » » » » 1. V. Su1,rrpl1osphat i!U gr

.

» 608

5 Lupinen

.

» 30 - -

.

' 1850

6 »

. .

» 1. V. Snperphospl111t 40 gr »

.

1983

7 Ackererbsen

.

» 50 - -

.

» 800

s

» » » » 1. V. Sup<'q•hos1,hat 40 gr » » 1000

f) Saubohnen » » 100 - - » » 2067

D » ,, »

.

1. V. S111m1·plws11hat 40 gr ,, ' 2533

1 Zwergbohnen

.

» 50 - - » ' 1117

2 » » » » 1. V. Sujlrrphosphat » » 1417

40 gr

3 Serradella

.

» 15 - - » » 2067

1 » » » » 1. V. Sn11rrJ1hos1,h"t 40 gr » » 1283

Versuchsreihe XXI

5 Wicken Tschiertschen 7 25 - 31. V. 9. IX. 1543

l »

.

» » 31. V. Superphos1ihat 40 gr » » 900

r Lupinen

.

,, 30 -

-

» » 2114

l

. .

» » 31. V. Superphosphat 40 gr » » 1157

) Ackererbsen »

.

50 - - » » 7400

) »

.

» » 31. V. S111,orphosplmt 40 gr

.

» 6243

Saubohnen »

.

100 - - » » 6557

1

.

»

.

» 31. V. S11J1orphosJ1hat 40 gr » » 6200

' ) Zwergbohnen » » 50 -

-

» » 1400

l » »

.

» 31. V . St1J1Crphosj1hat 40 gr » » 1843

i Serradella »

.

15 - -- » » 900

1 » » » » 31. V. Super_phos1)hat 40 gr »

.

1286

(Noch} Tabelle I.

Der Schnitt der Versuchspflanzen fand jeweilen im Laufe des Herbstes statt, wenn sie verblüht hatten und der Samenreife entgegengingen. Vielfach musste man sich auch nach der Witterung und der verfügbaren Zeit richten, so dass nicht immer alle Pflanzen im gleichen Stadium der Entwicklung zur Ernte kamen.

Die Wicken und besonders die Ackererbsen waren ge-wöhnlich in der Reife am meisten fortgeschritten und oft schon ziemlich dürr.

Bei den im Jahre 1900 ausgeführten Versuchen wurde von der ganzen Fläche das Grüngewicht der oberirdischen Masse ermittelt, sodann die Grüngewichtsmasse von I m2 Beetfläche getrocknet und auf den Wasser- und Stickstoffgehalt untersucht;

derselben Untersuchung wurden die Wurzeln von je I m2 Fläche unterzogen.

Im Jahre 1901 wurde bei allen Versuchen das Lufttrocken-gewicht der oberirdischen Masse bestimmt. Bei den Versuchen Nr. 3 - 8 sind die Wurzeln von je 1 m2 Fläche, bei Nr. 15- 26 sämt-liche Wurzeln ausgehoben und getrocknet worden. Diese Wurzeln, sowie Proben der oberirdischen Substanz aus den betreffenden Beeten kamen zur Untersuchung auf Wasser- und Stick-stoffgehalt.

Auf Grund der gemachten Erfahrungen Hessen sich dann im Jahre 1902 die Untersuchungen vereinfachen. Bei sämtlichen Versuchen gelangte nämlich die oberirdische Masse sofort nach dem Schnitte zur Wägung. Für Düngungsversuche reicht die Ermittlung des Grüngewichtes der Ernten aus. Zur Untersuchung des Wasser- und Stickstoffgehaltes der Pflanzen wurde an den einzelnen Versuchsorten von jeder Leguminosenart nur je eine Probe entnommen. Es geschah dies, um die Arbeiten nicht allzu kompliziert zu machen, und, da der prozentuale Gehalt an Wasser bei der nämlichen Pflanzenart ziemlich konstant ist, war diese Vereinfachung auch wissenschaftlich gerechtfertigt. Durch Düngung der Leguminosen mit Kali und Phosphorsäure kann allerdings die Stickstoffassimiliation und somit der Stickstoffgehalt derselben beeinflusst werden; allein unsere Versuche mussten notwendig eine Begrenzung finden.

Zur Durchführung der erwähnten Untersuchungen ist von der grünen, frisch geschnittenen Masse eine Probe von 3- 5 kg Gewicht zurückbehalten worden.

Die Wurzeln wurden nur bei einigen Versuchen auf dem Adlisberg untersucht, weil schon die früher erhaltenen Resultate zeigten, dass die Masse der Wurzeln im Verhältnis zu jener der oberirdischen Teile meist nicht von grosser praktischer Be-deutung ist.

Sämtliche Bestimmungen des Wasser- und Stickstoffge-haltes wurden in verdankenswerter Weise von der schweizerischen agrikulturchemischen Anstalt in Zürich (Vorstand Dr. Grete) aus-geführt. Im ganzen kamen zur Untersuchung:

Auf absoluten Wassergehalt: Auf Stickstoffgehalt:

überirdische Pflanzenteile 56 Proben 44 Proben

Wurzeln 26 „ 26 „

I. Die Erträge der verschiedenen Gründüngungspflanzen