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Anzahl und G1·öfie der Nadelhölzer, Salweiden und Schwarzerlen

B. Bodenverhesserungsversuche im Biglenwald

II. Die Saat -von Esparsette, Wegwarte, hodistengeligelll gelhelll Enzian, Dauerlupine

6. Anzahl und G1·öfie der Nadelhölzer, Salweiden und Schwarzerlen

Eine genaue Aufnahme der Zahl und der Größe der Holzpflanzen auf der 16 4-ren gToßen Brandfläche im Frühjahr 1946 durch Dr. Nägeli hat die Ergebnisse der Tab. 17 gezeitigt.

Man muß sich daran erinnern, daß alle Nadelhölzer und die Salwei-den natürlich angeflogen, die Schwarzerlen aber im Jahr 1934 gepflanzt worden sind. Man muß auch bedenken, daß bereits eine gewisse natür-liche Baumzahlausscheidung stattgefunden hat und daß zwei schwache Reinigungen verhältnismäfüg zahlreiche Salweiden entfernt haben.

Heute stehen auf den 1600 m2 Fläche 2479 Holzpflanzen, davon 2098 angeflogene Nadelhölzer und 11J Salweiden und 270 gepflanzte Schwarz-erlen.

In

der Baumzahl stark vorherrschend ist mit 1835 Pflanzen die Fichte; sie schon allein würde einen vollbestockten zukünftigen Bestand sichern.

Will man die Verhältnisse auf den einzelnen Feldern einigermaßen klar beurteilen, so muß man sich nach Bild 11 nochmals, die Lage der Brandkulturfläche vergegenwärtigen. Sie liegt an einem sanften West-hang in einer künstlich geschaffenen Bestandeslücke und ist ringsumgeben vom 60-80jährigen Fichten-Föhrenbestand. Feld 1 liegt am Südrand der Lücke, muß also am meisten Schatten ertragen; bei Feld 4 am Nordrand

Anzahl und Größe der angeflogenen Nadelhölzer und Salweiden und der gepflanzten Schwarzerlen auf den Brandkulturfeldern im Biglenwal<l. Tab. 1?

Feld Nr. Baumzahlen, Ende 1945 Mittlere Höhen, Ende 1945

Behandlung: Tanne

1 Sal- Schwarz- Tanne Sal-

Schwarz-gekalkt und ungek alkt Fichte Föhre weide erle Gesamt Fichte Föhre weide erle Gesamt

geimpft und ungeimpft Strohe 1 Strohe

Stück Stück Stück Stück Stück cm cm cm cm cm

1. Gekalkt: geimpft 163 10 13 3? 223 11? 38 595 382 186 ungeimpft --202 -- 5 8 35 250 82 40 5?5 339 132

-- - - -- -- -- -- --

--Summe oder Mittel 365 15 21 ?2 4?3 98 39 588 361 158 2. Ungekalkt: geimpft 13,2 15 13 39 199 251 ?5 559 380 283 ungeimpft 208 24 2 4? 281 243 94 360 249 232

-- -- -- -- -- -- -- --

--Summe oder Mittel 340 39 15 86 480 246 8? . 532 308 253 3. Gekalkt: geimpft 162 26 3? 34 259 164 52 682 451 264 ungeimpft 209 37 r

_.,

30 299 180 61 ·591 4?9 22?

-- -- -- -- -- -- - - - - -- -- ·

Summe oder Mittel 3?1 63 6Ü' 64 558 173 56 64? 464 244 4. Ungekalkt: geimpft 335 56 11 24 426 179 66 564 338 183 ungeimpft 424 90 4 24 542 139 91 600 269 140

-- -- - - -- -- -- -- -- --

-Summe oder Mittel 759 146 15 48 968 157 82 573 303 159 Alle gekalkten 736 78 81 136 1031 136 54 631 409 204

" ungekalkten 1099 185 30 134 1448 184 83 553 30? 190

~' geimpften '?92 10? 74 ,134 1107 175 61 628 391 220 ,, ungeimpften 1043 156 37 136 1372 157 83 5?6 326 177

fällt auf , ,vie auch da das ·Wachstum der Pflanzen rasch abnimmt gegen den nördlich vorliegenden Altholzbestandesrand, obwohl hier keine Schattenwirkung in Frage kommen kann, eher Trauf und Wurzelkon-kurrenz. Man erinnere sich dabei auch an die sonderbar s,tarke heliotro-pische Aushiegung der Nußbäume von einem nördlich vorliegenden Alt-holzrand weg, wie ich es in der Schweizerischen Landwirtschaftlichen Zeitschrift, 1944, dargestellt habe. So sind hinsichtlich des Lichtgenusses bei der Brandfläche im Biglenwald unzw eifelhaft die Felder 2 und S in güns,tigster Lage.

Aber alle .4 Felder fallen gegen Westen. Die unteren westlichen Teile erhalten mehr Morgensonne als die oberen, östlichsten Hälften. Auch ist zu vermut~n, daß die Aschen- und Kalk,düngung teilweise von den ohei~en östlichen Hälften in die unteren westli chen versch,vemmt worden ist.

Durch ein Versehen sind im Jahr 1934 immer die westlichen , also ohnehin begünstigten Hälften mit Impferde bestreut worden, statt abwechslung , s-weise die östliche, dann die westliche Hälfte, wie es geplant war.

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Auf den ungekalkten Feldern haben sich im Mittel wesentlich mehr Nadelhölzer, aber weniger Salweiden eingestellt als auf den gekalkten Fe]dern. Die Schwarzerlen haben sich im gesamten auf den ge-kalkten und ungege-kalkten Feldern in ungefähr g·leicher Zahl erhalten.

Der Unterschied zwischen den gekalkten und den ungekalkten Feldern tritt nicht so scharf in Erscheinung, weil auch die ungekalkten Felder bei der Brandkultur immerhin Aschendüngung erhalten haben, was sich im pH heute noch nachweisen läßt.

Der Höhenzuwachs der Na.delhölzer war auf den ungekalkten Flä-chen besser, nicht etwa, weil sie den Kalk scheuten, sondern wegen der hier geringeren Konkurrenz der vorwüchsigen Salweiden und Schwarz-erlen, die auf den gekalkten F.eldern ausgesprochen besser gediehen und größere Höhen erreichten als auf den ungekalkten.

Auf den ungeimpften Flächen stellten sich mehr Nadelhölzer, aber weniger Salweiden ein ,als auf den geimpften. Das mag aber weniger durch die Impfung bec:lingt sein als dadurch, daß eben die geimpften westlichen Hälften zufolge vermehrten Lichtes und durch die zu-geschwemmte Asche bedingt, anfänglich das Aufkommen der Salweiden und einer stärkeren Bodenflora begünstigten, so: daß die N a.delhölzer etwas zögernder Fuß fassen konnten. Die etwas bessere Bonität der w~st-lichen, unteren , geimpften Hälften der Felder kommt auch darin zum Ausdruck, daß auf den geimpften Flächen die Höhen aller Holzarten mit zufälliger Ausnahme der Föhren bedeutend besser sind als in den oberen , ungeimpften Teilen.

Es wirken hier so viele Faktoren tei]s mit- teils g·egeneinander, daß es schwierig ist, die Verhältnisse im einzelnep klar zu durchschauen.

Sicher ist nur, daß auch hier, sofern man den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen würde, schließlich die Fichte wieder das Feld beherrschen 'Würde.

Die langjährigen Untersuchungen und Beobachtungen am Brand-v ersuch im B i g 1 e n w a 1 d haben kurz zusammengefaßt zu folgenden Ergebnissen geführt:

1. Die Erfahrung von Langenthal konnte bestätigt werden, daß es bei unseren großen und gut verteilten Niederschlägen ~rnr höchst aus-nahmsweise möglich sein dürfte, den Rohhumus und die Moosdecke an Ort, d. h. ohne sie abzuziehen und zu trocknen, zu verbrennen.

2. Schon das Ausstreuen der Brandasche vermochte die Versauerung im neu gebildeten Humus und in der obersten Mineralbodenschicht vor-übergehend zu mildern. Der Unterschied zwischen gekalkten und un-gekalkten Feldern wäre ausgesprochener in Ers,cheinung getreten, wenn die Aschendüngung nicht erfolgt wäre.

3. Die Oberflächenkalkung mit 100 kg Kalksteinmehl je Are bewirkte eine wesentlid1e Entsäuerung der obersten Bodenschicht. Nach 5

Jah-ren ließ sich eine Wirkung schon bis 10-15 cm Tiefe nachweisen, nach 16 Jahren bis 20-30 cm tief, während an der Oberfläche das pH bereits wieder etwas gesunken war, aaer für das Gedeihen von vVald-und Schlagpflanzen immer nod1 eine günstige Höhe aufwies.

4. Auf den Flächen, die nach dem ,Abzug und dem Verbrennen von Moos und Rohhumus nur mit Asche gedüngt worden sind, entwickelte sidi schon in 5 Jahren ein geschlossener Polytrichum- und Calluna-rasen, in dem sich reichlich Fid1ten und Föhrenverjüngung, aber wenig Schlagpflanzen angesiedelt haben. Die Föhren sind teilweise vom Reh hera usgefegt worden.

5. Auf den gekalkten Feldern siedelte sich schon in den ersten 1-2 Jah-ren ein natürlicher 'Salix caprea-Bestand an und darunter entstand eine reiche Sd1lagpflanzengesellschaft, in der bedeutend weniger Fid1-ten- und Föhrenanflug aufkommen konnte als auf den ungekalkten Flächen.

6. Die Impfung mit guter, keimreicher Mullerde kann vorübergehend die Artenzahl der Schlagpflanzengesellschaft etwas erhöhen. Man erhält aber bei genügender Kalkung von sauren Böden auch ohne Impfung eine erwünschte humuszehrende Schlagpflanzengesellschaft, durch Impfung ohne Kalkung aber nicht.

?. Die Bodenflora fand ihre reichste Entwicklung vielleicht etwa 10 Jahre nach Anlage des Versuches. Nad1dem Salweiden, Erle.n und Nadel-hölzer in Schluß getreten waren, begann die Bodenpflanzengesell-sdiaft wieder zu verlid1ten.

8. Auf den gekalkten Feldern sind mehr Salweiden angeflogen und ihre Höhenentwicklung ~st bis heute wesentlid1 besser. Auch die gepflanz-ten Schwarzerlen haben sich auf dem gekalkten Boden besser ent-wickelt. Die Fichten haben sid1 auf den ung·ekalkten Feldern zahl-reidier eingestellt und sie haben bis zum Alter von

16

Jahren hier auch größere Höhen erreicht, weil sie weniger unter Konkurrenz zu leiden hatten als auf den gekalkten Feldern.

9. Aber auch auf den gekalkten Brandfeldern haben sich so zahlreid1e Fichten angesiedelt, daß sich für die Zukunft voraussichtlid1 wieder ein Fichtenbestand herausbilden würde, wenn man der natürlichen Entwicklung ihren Lauf ließe.

Man muß sich klar sein, daß der Standort schon von Natur aus eine Buchen-Tannen-Fichtengesellschaft bedingen würde. Durch den Kahl-schlag, die landwirtsdiaftliche Zwischennutzung und den Anbau reiner Nadelhölzer, die zu starker Rohhumusbildung führten, wurde der Boden künstlid1 versauert, also einem naturgemäßen Fiditen-boden näher ge_bracht. Man darf sich also nicht verwundern, wenn bei ungenügenden waldbaulichen Gegenmaßnahmen die Fichte in der nächsten Generation wieder herrschend wird.

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C. Zusainmenfassung.

In

früheren Mitteilungen konnte nachgewiesen ,verclen, daß insbe-sondere bei verhältnismäßig schweren Böden die physikalischen Eigen-schaften sich schon durch unvorsichtige Bestandeslichtungen , besonders aber durch Kahlschläge, durch landwirtschaftliche Zwischennutzungen, durch den Anbau reiner, nicht standortsgemäßer Holzarten sehr ungün-stig verändern können.

Im Jahr 1938 konnte besonders gezeigt werden, wie in einem leichte-ren FaU der Bodenentartung in den Stadtwaldungen von Zofingen ver-schiedene Arten der oberflächlichen Bodenbearbeitung, Reisigpackungen, Aschendüngung, Kalkung und Impfung mit keimreicher Walderde die Verhältnisse umgestalteten.

In den vorlieg~enden Fällen von Langenthal und aus dem Biglenwald handelt es sich um bedeutend gefährlichere Bodenentartungen, um An-fänge von Hochmoorbildungen mitten im Wald, die einmal härtere Maß-nahmen erforderten als in Zofingen und bei denen nicht so kurzfristig günstige Erfolge erzielt werden konnteü.

I. Brandversuche.

Die Entwässerung nasser Böden allein genügt in solchen Fällen be-, ginnender Hochmoorbildung, die nicht nur auf nasse Böden beschränkt sind, nicht, um innert nützlicher Frist nachweisbare Bodenverbesserun-gen herbeizuführen. Moos und Rohhumus müs,sen an Ort verbrannt oder abgezogen werden und es mufl meistens gekalkt werden. Bei unserem ziemlich feuchten Klima gelingt es selten, den Rohhumus und das Moos an Ort zu verbrennen, sie müssen meistens abgezogen , getrocknet und mit Schlagabraum verbrannt werden.

Entwässerung , verbunden mit Abzug von Rohhumus und Moos, das Ausstreuen von Asche und Kalkmehl (50-100 .kg je Are) und der Anbau standortsgemäßer Laubhölzer haben in Langen t h a 1 innert 18 Jahren die physikalischen Eigenisdiaften und die Reaktion des Bodens ganz we-sentlich verbessert. Stieleichen, Eschen, Ahorne, Buchen, Ulmen und Erlen erlesener Herkunft müssen hier in Zukunft den Grundbestand bilden.

Im Biglenwald hat eine Oberflächenkalkung mit 100 kg Kalksteinmehl je Are nad1 Entfernung des Rohhumus zu einer we-sentlichen Entsäuerung der obersten Bodenschichten geführt. Fünf Jahre nach der Kalkung liefl sich eine Erhöhung des pH schon bis in 10-15 cm Tiefe nachweisen, nad1 16 Jahren bis 20-30 cm Tiefe, während an der Oberfläche das pH bereits wieder etwas gesunken war.

A„uf den Flächen, die nach dem Abzug und dem Verbrennen von Moos und Rohhumus nur mit Asche gedüngt worden sind, entwickelte sich schon in 5 Jahren neuerdings ein g·eschlossener Polytrichum- und Cal-lunarasen, in dem sich reichlich Fichten und _Föhren, aber wenig Sch]ag-pflanzen angesiedelt haben. Auf den gekalkten Feldern siedelte sich schon in den er,sten 1-2 Jahren eine reichartige Schlagpflanzengesell-schaft an, in der aber weniger Fichten- und Föhrenanflug aufkommen konnte.

Die Im p f u n g mit guter , keim reicher M u 11 erde kann vor-übergehend die Artenzahl der Schlagpflanzengesellschaft vermehren.

Werden saure Böden genügend gekalkt, so stellt sich aber auch ohne Impfung eine erwünschte, humuszehrende Schlaggesellschaft ein, durch Impfung ohne Kalkung aber nicht. Die neue Bodenflora fand ihre reichste Entwicklung vielleicht etwa 10 Jahre nach Anlage des Versuches. Nach-dem Salweiden, Erlen und Nadelhölzer in Schluß getreten waren, began~1 die Bodenpflanzengesellschaft wieder zu verlichten.

Auf den g e k a 1 kt e n Fe 1 d er n zeigen die angeflogenen S a 1 w e i -den und die gepflanzten Sc h

,v

a r z er 1 e n besseren Höhenwuchs, die Fichten aber auf den ungekalkten Flächen, weil sie da weniger unter der Konkurrenz zu leiden hatten als auf den gekalkten Böden;

aber auch auf den gekalkten Feldern haben sich so zahlre\che Fichten an-gesiedelt, daß sich für die Zukunft voraussichtlich auf den künstlich ver-dorbenen

Vv

aldböden wieder ein reiner Fichtenbestand herausbilden würde, wenn die natürliche Entwicklung nicht gestört würde.

II. Saaten von Esparsette, Wegwarte, von hochstengeligem Enzian, Dauerlupine und Besenginster im Biglenwald.

Esparsette und Wegwarte, die nach Abzug des Rohhumus und Bodenbearbeitung teilweise ohne, teilweise mit Kalkmehl gesät worden sind, zeitigten keinen Erfolg. Der gelbe, hochstengelige Enzian hat sich nur auf den gekalkten Feldern einigermaßen befriedigend ent-wickelt, vermochte aber auch da keinen meßbaren Einfluß auf den Boden auszuüben.

Die Dauerlupine ist auf sehr sauren ungekalkten Böden nur dünn auf gegangen, blieb mager und starb bald wieder ab; wurde aber gekalkt, so ging sie gut auf und hat sid1 während t8 Jahren ohne irgendwelche Beihilfe erhalten.

Der Besenginster entwickelte sich im Gegensatz zur Lupine auf den gekalkten Flächen ungünstig und ging bald wieder ein, während er auf den sauren, ungekalkten Feldern erhalten blieb. bis er im kalten Winter 1939/40 fast völlig erfror.

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Auf den ungekalkten Feldern hat sich Polytrichum, plätzeweise aud1 Calluna und Sphagnum neu entwickelt, worin eine dichte Be-samung von Fichte, Föhre und Strohe anflog. Wurde aber gekalkt, so entstand aud1 ohne Impfung mit keimreicher Mullerde eine arten-reime Smlagpflanzengesellschaft mit Himbeeren, Brombeeren, Sambucus, Epilobium, Veronica, Fragaria, Taraxacum, Tussilago, Rumex, Agrostis usw., in der weniger Fid1ten aufwachsen konnten, die aber im natürlimen Lauf der Entwicklung doch das Feld behaupten werden.

III. Der Zwisehenhau von Hilfsholzarten im Biglenwald.

Ende April besitzen meistens die Birke, die W eiflerle, die Smwarz-erle, die Salweide, die Vogelbeere und der Traubenholunder schon ent-faltete Blättchen, während bei Linden, Aspen, Ahorn gleichzeitig erst die Knospen schwellen und sich strecken und die Knospen der Bume und Eidie sich noch in Ruhe befinden. Die laubwechselnde Lärche gehört zu den Fi-ühtreibern, während Tanne und Fichte Spättreiber sind. Bei glei-d1em Stand der Blattentwiddung sind Birke, Salweide und Lärche z.B.

weniger frostempfindlich als Erlen und Fichten.

Es besteht ~in gewisser Zusammenhang zwischen dem Stickstoff-gehalt der Blätter, der Art der Herbstverfärbung und der Leichtigkeit der Blattzersetzung. Arten, die sich im Herbst früh verfärben und entlauben, -wie Birke, Vogelbeere, Aspe und Ahorn z.B., haben weniger unter Früh-schneedruck zu leiden, als Arten, die sid1 wie die Stieleiche und die Erlen spät entlauben, oder solche Rassen von Holzarten, die besonders in der

Jugend die dürren Blätter im Herbst nimt fallen lassen.

Es gibt Hilfsholzarten, die auf dem sauren Boden des Biglenwaldes ohne Kalkung gar nicht oder nur kümmerlich gedeihen können, z. B.

Silberpappel, Traubenholunder, Spitzahorn, Bergahorn, Salweide und Winterlinde. Ganz besonders dankbar ist der Bergahorn auf sauren Bö-den für eine Kalkgabe. Andere Holzarten sind zwar auf so sauren BöBö-den für eine Kalkung dankbar, sie bedürfen ihrer aber nicht unbedingt, wie Hasel, Aspe, Vogelbeere, Stieleiche, W eifl- und Schwarzerle.

Soll eine wilde Bodenflora von Polytrichum, Sphagnum, Heidelbeere, Calluna usw. erstickt und der Abbau des Rohhumus angeregt werden, so müssen Hilfsholzarten gewählt werden, die bald einen smattenden Be-stand bilden, reichlich Laubstreu erzeugen, die sich leicht zersetzt und gern von der Bodenfauna angenommen wird.

Hasel, W eiflerle und Schwarzerle entsprechen ziemlich gut diesen drei Anforderungen, wobei besonders Sd1warz- und \Veiflerle noch den Vorzug besitzen, auf ziemlich saurem Boden auch ohne Kalkung gedeihen zu können. Birke, Esche, Vogelbeere, Pulverholz dagegen liefern wohl

lei_cht zersetzbare Streu, aber sie decken als Lichtholzarten zu wenig und sie vermögen mit dem geringen Blattabfall nur wenig Einfluß auf einen verwilderten Boden auszuüben. Winterlinde und Bergahorn erzeugen sdion etwas schwerer zersetzbare Streue, aber die Linde deckt gut und liefert wie der Bergahorn reichlid1 Streue, besonders wenn saure Böden gekalkt worden sind.

Die Bud1e war früher hier im unverdorbenen Tannen-Fiditen-Bu-chenwald zu Haus, aber sie kann trotzdem heute nur mit einer Kalkgabe zur Verbesserung der künstlich versauerten , Böden eingesetzt werden, dasselbe gilt vom Bergahorn und, bis zu einem gewissen Grad, auch noch für die Stieleid1e. Diese 3 Holzarten können in · den künftigen Haupt-bestand einwachsen.

Die Aspe hat sich als sehr ungünstige Hilfsholzart erwiesen. Ihr Be-stand deckt wenig, sie liefert wenig Laubstreu und die Blätter zersetzen sid1 langsam. Diese Erkenntnis ist schmerzlich, weil. die Aspe im Gebirg oft das am weitesten gegen die Waldgrenze hinauf steigende Laubholz ist.

In

allen Pflanzungen der versdiiedenen Hilfsholzarten sind zahlreiche Fichten angeflogen, die voraussiditlich wieder zu einem reinen Fichten-bestand führen würden, wenn der Natur auf den künstlich versauerten Böden freie Entwicklung gelassen würde. Es handelt sich ursprünglich um einen Tannen-Fiditen-Buchenstandort, dessen Boden durch künst-liche Eingriffe s.tark versauerte und sich dadurch einem Fichtenstandort näherte. Nur durch kräftige forstliche Maßnahmen können wir der De-generation solcher Böden entgegenarbeiten.

Die Kosten, die sold1e Bodenbearbeitungen und Kalkungen, die die Wiederherstellung standortsgemäßer Waldpflanzengesellschaften ermög-lichen sollen, verursachen, sind verhältnismäßig hoch. Man muß dabei bedenken, daß damit dem Wald gewissermaßen wieder zurückgegeben werden muß, was unsere Voreltern ihm durd1 Kahlsd1läge und landwirt-sdiaftlid1e Zwischennutzungen raubweise entzogen haben. Wir gegen-wärtigen Nutznießer, Hüter und Pfleger des Rohstofferzeugers Wald sind verpflichtet, dieses Opfer auf uns zu nehmen, damit wir den Wald unse-ren Kindern und Kindeskindern möglichst leistungsfähig überliefern können.

5?4

Resume.

Il ressort de communications precedentes que la condition physique du sol, en particulier de terres relativement compactes, peut s' alterer fres gravement par suite de la dislocation imprudente du niassif, mais surfout saus l'influence de coupes rases, de l' exploitation temporaire du sol

a

des fins agricoles et de la monoculture d' essences qui ne conviennent pas

a

la station.

En 19'38, l'auteur a notamment demonfre, pour la foret communale de Zofingue, comment divers modes d' ameublissenient superficiel, l' emploi des ramilles comme revetement, l' epandage de cendres, le chaulage et l'inoculation de banne terre de

f

oret, riche en germes, peuvent modifier la constitution du sol lorsque celui-ci n' a subi qu'une legere degradation.

La degeneration du terrain est beaucoup plus grave dans les cas de Langenthal et du Biglenroald examines dans ce memoire. Il s' agit de debuts de formation de tourbieres en pleine foret, faches qui ne peuvent eire eff acees qu' au moyen de mesures plus energiques que celles appli-quees

a

Zofingue et dont l' effet favorable ne se revele pas

a

si bref clelai.

I. Essais d'incineration.

Dans ces places ou l'humus tourbeux commence

a

s' accumuler, et cela non seulement sur des fonds humides, le drainage des parties mouil-leuses ne suffit pas, seul,

a

provoquer en temps utile une amelioralion demonirable du sol. Les mousses et le terreau acide doivent eire brüles sur place ou enleves, et un chaulage est le plus souvent necessaire. Sous nofre climat plut6t humide, on parvient rarement

a

incinerer l'humus brut et les mousses

a

l'endroit meme; il faut en general ecro{der, secher les mattes, puis les meler

a

la depouille des coupes pour les reduire en cendres.

Le drainage, combine avec l' enlevement du mor et de la strafe mus-cinale, l'epandage de cendre et de poudre de chaux (50-100 kg. par are) et la plantation de feuillus propres

a

la station ont ires sensiblement ame-liore, en 18 ans, les qualites physiques et la reaction chimique du sol dans l e Ca s de Langen t h a Z. Le chene pedoncule, le frene, les erables, le heire, l' orme et les aunes, de provenance choisie, devront,

a

l' avenir, y f armer le corps du peuplement.

A u B i g l e n ro a l d, l e c h a u lag e s u p e r f i c i e l, cl r a i s o n cl e 100 kg.

de calcaire en poudre par are, sur sol ecroute, a cause la clesacicli-fication bien marquee des couches de terre superieures. La hausse du pH etait perceptible jusqu'

a

10-15 cm. cle profondeur dejii cinq ans apres

le traitement, jusqu' a 20--30 cm. au bout de 16 ans, cepenclant que l'indice avait de nouveau un peu fiedii en superficie.

Dans les placeaux qui n'ont pas re9u d'autre eng,:ais que des c end r es, apres l' enlevement et l'incineration des nwusses et de l'humus brut, un revetement serre de Polytrichuni et de bruyere commune (Cal-luna) s' est reforme en cinq ans deja; l' epicea et le pin s' y sont in.stalles

Dans les placeaux qui n'ont pas re9u d'autre eng,:ais que des c end r es, apres l' enlevement et l'incineration des nwusses et de l'humus brut, un revetement serre de Polytrichuni et de bruyere commune (Cal-luna) s' est reforme en cinq ans deja; l' epicea et le pin s' y sont in.stalles