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Ansprüche ab dem 4-Zellstadium an das Medium

5 Aktuell verwendete Kulturmedien in Art und Zusammensetzung für verschiedene Spezies

6.3 Ansprüche ab dem 4-Zellstadium an das Medium

Ab dem 4-Zeller wird der Embryo unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. So werden im Allgemeinen höhere NaCl-Konzentrationen toleriert, wie auch GORDON (1994) betont. Dies ist z.B. beim Schwein (bis max. 8000 mg/l statt 6705 mg/l) und beim Rind (max. 7000 mg/l statt 6300 mg/l) ersichtlich. Die NaCl-Gehalte in den Kulturmedien der anderen Tierspezies bleiben unverändert. Hier wäre es interessant zu erfahren, ob bei höheren Konzentrationen die gleichen Kulturerfolge zu verzeichnen wären.

Auffällig sind bei Maus, Rind, Schaf und Schwein die höheren Phosphatwerte im Medium im Vergleich zu jüngeren Stadien. Denn vor allem die frühen Stadien erweisen sich nach KHURANA (1992) als sehr empfindlich gegenüber Phosphaten in Kombination mit Glukose (siehe Cabtree effect, S. 35). Beim Hamster verzichtet man deshalb auch in älteren Stadien auf eine Phosphat- und Glukosezugabe, um ein optimales Wachstum zu erhalten. Ob eine Zufuhr von Phosphor überhaupt nötig ist, oder vielleicht sogar eine bessere Entwicklung ohne diese Supplementation möglich wäre, lässt sich aus der Literatur nicht entnehmen.

In den späteren Entwicklungsstadien wird den Medien als zusätzliche Energiequelle Glukose zugefügt. In den Kulturmedien für Schweineembryonen wird die Glukose-konzentration nicht weiter gesteigert, da hier schon von Beginn an hoh e Supple-mentationen (1000 mg Glukose/l) üblich sind. Einzig die Hamster- und Ratten-embryonen werden mit nur 36 mg/l bzw. ohne Glukose kultiviert. Experimentelle Untersuchungen von PETTERS et al. (1990) mit Schweineembryonen bewiesen aber,

dass für die Entwicklung zu Blastozystenstadien keine Glukoseergänzung erforderlich ist.

Entsprechend der Anhebung der Glukosekonzentration kann die Laktat- und die Pyruvatkonzentration herabgesetzt werden, was aber nicht erforderlich ist.

Auffällig für alle späteren Stadien ist, dass sie entweder eine Zugabe von Vitaminen für ein optimales Wachstum benötigen oder aber eine Zugabe von Serum, welches u.a. auch Vitamine enthält. Dennoch ist ein derartiger Zusatz im eigentlichen Sinne nicht essentiell.

6.4 Perspektiven

Ein großer Forschungsbedarf besteht bezüglich einer Aussage über die Essentialität der verschiedenen Nährstoffe für alle behandelten Tierarten. Wie im vorherigen Kapitel schon erwähnt, wurden kaum Versuche durchgeführt, um zu erfahren, was der Embryo wirklich benötigt. Schon CONAGHAN et al. (1998) kritisieren, dass es zwar möglich ist, humane Embryonen vom 1-Zellstadium bis zur Blastozyste zu kultivieren, jedoch die Nährstoffansprüche für eine erfolgreiche Entwicklung humaner Präimplantationsembryonen kaum bekannt sind.

Die gemessenen Konzentrationen an Nährstoffen in der Oviduktflüssigkeit variieren enorm. Es ist anzunehmen, dass die starken Schwankungen auch durch die Art der Gewinnung von Ovidukt- bzw. Uterusflüssigkeit und dem damaligen nicht so ausgereiften Analyseverfahren zu Stande kamen, wie auch schon von STEVENS et al. (1964) vermutet. Hier müsste erst neuere Grundlagenforschung betrieben werden, um mit moderneren Verfahren genauere Ergebnisse zur Qualität bzw. chemischen Zusammensetzung zu erhalten.

Dies wäre jedoch sehr interessant, um zu erfahren, ob durch eine Angleichung der in-vitro-Verhältnisse an die Zusammensetzung in-vivo noch bessere Kulturergebnisse zu erzielen wären.

LEESE (1998) kritisiert dieses Problem in seinem Artikel, indem er darauf hinweist, dass die Forschungsstrategien auf „Trial und Error“, einfacher Optimierung und Kokultur mit somatischen Zellen basieren. Er äußert sich dahingehend, dass die Strategie, Embryokulturmedien den Bedingungen des weiblichen Reproduktions-traktes anzupassen, meist ignoriert wird. Auch GWATKIN (1986) empfiehlt, dass die Fertilisations- und Kulturmedien mehr dem natürlichen Milieu, in welchem die Befruchtung und frühen Teilungen (2- bis 4-Zellstadien) stattfinden, angeglichen werden sollten. Er hält diesen Weg zwar für langwierig, ist jedoch überzeugt, dass die Ergebnisse der in-vitro-Fertilisation und extracorporalen Embryonalentwicklung enorm gesteigert werden könnten.

Dabei muss man jedoch immer berücksichtigen, dass es sich bei der in-vitro-Kultur um ein geschlossenes System handelt. Hier gibt es keine Sekretion und Absorption, Peristaltik sowie Flüssigkeitsströme wie im lebenden Organismus. In-vitro werden Nährstoffe verbraucht und nicht nachgeliefert, außerdem reichern sich Stoffwechsel-produkte an, die einen Einfluss auf die Entwicklung nehmen können.

In-vitro ist der Zusatz bestimmter Stoffe technisch essentiell (z.B. bei Kultivierung mit einer Sauerstoffspannung von 20% sollten Antioxidantien zugefügt werden); diese für die in-vitro Kultur wichtigen Supplementationen spiegeln jedoch nicht den eigentlichen Bedarf an Nährstoffen von Embryonen wider.

Für die Labortiere Hamster und Maus sowie die Nutztiere Rind, Schwein und Schaf sind in der Literatur viele Informationen für eine optimale Kultur vom 1-Zeller bis zur Blastozyste zu finden. Es lässt sich feststellen, dass bezüglich der Grundstoffe keine wesentlichen Konzentrationsunterschiede im Kulturmedien für die jungen (1-Zeller bis

werden jedoch nach GORDON (1994) mit steigendem Alter unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen, benötigen aber gleichzeitig zusätzliche Stoffe für die weitere Entwicklung (s.o.).

Im Allgemeinen wird meist aus Gründen der Arbeitserleichterung und Wirtschaftlichkeit ein Medium für die Kultur von der Zygote bis zur Blastozyste bevorzugt. Das Medium muss also den Ansprüchen jüngerer und älterer Embryonen genügen. Dies erklärt auch in einigen Fällen, warum mit Zusätzen gearbeitet wird, die sich vielleicht für die jeweilige Altersstufe nicht so gut eignen. Diese Ergänzungen sind aber eventuell für die späteren Stadien wichtig.

Über die in-vitro-Kultivierung der Tierspezies Kaninchen, Ratte und Pferd gibt es nur wenige Veröffentlichungen. Es besteht hier noch Forschungsbedarf um festzustellen, mit welchen Medien in den verschiedenen Altersstufen die besten Erfolge in der Kultur erzielt werden können. Es ist jedoch möglich, mit den vorgestellten Medien Blastozystenstadien zu erhalten.

Über die Haustiere Hund und Katze gibt es nur sehr wenige Veröffentlichungen zur in-vitro-Kultur. Warum diese Spezies kaum untersucht wurden, wird nicht deutlich.

Dies könnte einerseits ethische Gründe haben. Bei Versuchen mit Hunden und Katzen ist eher als bei anderen Tieren mit Protesten zu rechnen, vor allem wenn Embryonen dabei sterben. Anderseits wäre es auch möglich, dass sich eine Kultur von Hunde- und Katzenembryonen als besonders problematisch erwies und sich kaum Erfolge einstellten. Dies scheint jedoch unwahrscheinlich, da auch für die in-vitro-Kultur des Hamsterembryonen ein gutes Medium entwickelt wurde, obgleich sich diese als sehr empfindlich erwiesen.

Bei den Nutz- und Labortieren besteht im Gegensatz zu Hunden und Katzen auch ein wirtschaftliches Interesse. So wird z.B. die in-vitro-Fertilisation und der Embryo-transfer bei züchterisch wertvollen Nutztieren bereits verwendet, um mehr Nachkommen als auf „natürlichem“ Wege zu erzeugen.

Bisher bestand vor allem ein Interesse daran, die in-vitro-Kultur von Embryonen zu optimieren; die Frage, welche Nährstoffe für die Embryonen essentiell sind, stand dabei nicht im Vordergrund. Dies ist aber wohl in der Geschichte der in-vitro-Kultur begründet, da die ersten verwendeten Medien für die Kultur von somatischen Zellen entwickelt wurden. Die gleichen Medien verwendete man später mit zunächst nur mäßigem Erfolg für die Kultur von Embryonen. Einzelnde Komponenten des Mediums wurden hierauf verändert, um eine gute Entwicklung zu erreichen. So sind nach CONAGHAN et al. (1998) die ausgeglichenen Salzlösungen (wie EBSS- und HTF-Medium) ernährungs-physiologisch „inkomplett“; komplexe Medien (wie Ham`s F12) enthalten dahingegen mehr, als für eine optimale Entwicklung nötig ist. Die letzlich heute gebräuchlichen Zusammensetzungen ermöglichen ein zufriedenstellendes Kulturergebnis, ohne den genauen Bedarf zu kennen. Die Erkenntnisse der Forschung wurden in dieser Doktorarbeit genutzt, um den essentiellen Bedarf des Embryonen zu charakterisieren. Fehlt einem Medium ein Nährstoff, z.B. Laktat, kann dieser Stoff ernährungsphysiologisch für diese Phase der Individualentwicklung nicht essentiell sein. Somit geben die Forschungsergebnisse der behandelten Autoren bislang allgemein nur indirekt Hinweise auf den Bedarf der Embryonen.

In der Literatur sind häufiger Angaben darüber zu finden, dass eine Kokultur hilfreich ist, um z.B. die Gehalte an Glukose oder Natrium gering zu halten (z.B. GORDON 1994). Das wirft die Frage auf, warum diese Nährstoffe nicht direkt in einer reduzierten Konzentration zugegeben werden. Genauso ist die Verwendung von Osmolyten oder Chelatoren zu sehen. Auch hier stellt sich die Frage, warum nicht direkt die Osmolarität verringert wird oder weniger Magnesium und Kalzium zugefügt werden, anstatt hinterher über Hilfsmittel für eine Reduktion zu sorgen. Vermutlich ist

dies auch auf die geschichtliche Entwicklung der in-vitro Kultur von Embryonen begründet, wo man zu Beginn Medien verwendete, die sich in der Kultur von somatischen Zellen bewährt hatten.

Die Kultur von Embryonen ist sicherlich auch für die Tierernährung interessant, um die Auswirkung bestimmter Stoffe in Futtermitteln auf die Embryonalentwicklung aufzuzeigen. Es bestünde die Möglichkeit, die in-vitro-Kultur als Testsystem für sich negativ auswirkende Futterinhaltsstoffe zu nutzen. So könnte eine Entwicklungs-hemmung oder sogar ein Absterben der Embryonen bei der in-vitro-Kultur Hinweise auf toxische Komponenten in der Futterration und einen dadurch bedingten embryonalen Frühtod geben. Kommt es z.B. in-vitro schon durch geringe Mengen von Mykotoxinen zum Absterben der Zygoten, ist anzunehmen, dass ein dermaßen belastetes Futter auch in vivo Einfluss auf die Frühträchtigkeit nimmt. Auch GWATKIN (1986) erwähnt, dass die in-vitro-Fertilisation und -Kultur Einsichten in die frühe Embryogenese geben und Gründe für die hohe Fruchtbarkeitsfehlrate beim Rind aufzeigen könnte.

Ähnliche Versuche hatten ZIRKLE et al. schon 1988 über den Einfluss von Gossypol (Inhaltsstoff von Baumwollsamen) auf die in-vitro-Entwicklung von Rinderembryonen gemacht. Sie konnten nachweisen, dass steigende Gossypolkonzentrationen im Kulturmedium zu Entwicklungsbeeinträchtigungen der Embryonen führen.

Die negativen Auswirkungen von Gossypol auf den Embryo in vitro könnten aber auch ein Artefakt sein. Ein Beispiel für die Artefaktbildung in vitro wäre die Entwicklungshemmung von Embryonen durch Glukose- und Phosphatzusätze im Medium; in vivo liegt jedoch keine Beeinträchtigung durch diese Stoffe vor. Erst in Untersuchungen mit der Fragestellung, ob es durch die Verfütterung von Baumwoll-saat an Kühe zu einer Beeinflussung der Frühträchtigkeit kommt, kann abgeklärt werden, inwieweit Gossypol in vivo Einfluss auf die Embryonalentwicklung nimmt.

In gleicher Weise könnten experimentelle in-vitro-Untersuchungen über den Einfluss steigendender Harnstoffkonzentrationen auf den Embryo gemacht werden. Dies wiederum ermöglicht Spekulationen über die Wirkung einer Eiweißüberversorgung des Muttertieres und dadurch bedingt erhöhten Harnstoffwerten auf eine bestehende Frühträchtigkeit.

Viele Autoren erwähnen die Empfindlichkeit der Embryonen gegenüber Sauerstoff-radikalen (GORDON 1994; BAVISTER 1988; RIEGER 1992; EDWARDS et al. 1998).

Anhand dieser Tatsache kann spekuliert werden, ob durch eine Vitamin E/Selen-Zufuhr beim Muttertier die Überlebensrate der Embryonen erhöht werden kann.

Zumindest ist durch eine Vitamin E-Zulage von 66 I.E./kg an Sauen eine größere Wurfgröße erzielt worden (KOLB und SEEHAWER 1997).

Ebenso wird auch von KAMPHUES (1990) berichtet, dass ein erhöhter Phoshatgehalt in Futtermitteln beim Rind evtl. zu Fertilitätsstörungen führen könnte, was sich auch in der in-vitro-Kultur hemmend auswirkte.

Da der embryonale Frühtod von vielen Faktoren abhängt, sind Fütterungsversuche immer nur indirekt beweiskräftig. In diesem Fall könnte durch in-vitro-Untersuchungen dargestellt werden, inwieweit bestimmte Futterinhaltsstoffe direkt Einfluss auf die Embryonalentwicklung nehmen – immer unter Berücksichtigung der Möglichkeit einer Artefaktbildung.

Das Testsystem Embryokultur erhält dadurch eine limitierte Aussagekraft. Zusätzlich ist es fraglich, ob ein solches System wirtschaftlich bestehen kann.

7 Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund einer Zertifizierung verschiedener Labore, die mit Embryonen unterschiedlicher Spezies arbeiten, stellte man fest, dass es für deren Kultur kein einheitliches Verfahren gibt. Jedes Labor verwendet seine eigene Zusammensetzung für ein Medium und es ist dabei bislang nicht ersichtlich, welche Komponenten in dem Kulturmedium für den Embryo essentiell sind.

Ziel der vorliegenden Literaturstudie war – unter Berücksichtigung der Kenntnisse der Ovidukt- und Uterusflüssigkeit -, darzustellen, was für die Ernährung von Embryonen bis zum Blastozystenstadium im Vergleich zu den in-vivo- / in-vitro- Bedingungen benötigt wird. Hierzu wurde wesentliche Literatur bearbeitet, wie z.B. die Fachzeitschriften „Theriogenology“ und „Biology of Reproduction“. Außerdem wurden Kontakte zu Forschergruppen über das Internet aufgenommen (http://www.lpsi.barc.

usda.gov/embryoMail/) und Kataloge renommierter Firmen, wie „BioWhittaker“ und

„Gibco BRL life technologies“, die Kulturmedien herstellen, bearbeitet.

Nach Studium der entsprechenden Literatur und Auswertung anderer o. g. Informa-tionsquellen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

Allgemeines zur Kultur von Embryonen

Bei einer Kultur von Embryonen in Gruppen (10-20/Tropfen Medium) entwickelt sich ein größerer Anteil der Zygoten zu Blastozysten als bei einer Kultur mit nur einem einzigen Embryo im Medium. Ebenso ist eine gemeinsame Kultur mit somatischen Zellen förderlich für die Entwicklung (Kokultur), aber nicht essentiell.

In neueren Forschungen wird versucht, weitgehend auf eine Kokultur zu verzichten, nicht zuletzt um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten und die Gefahr einer viralen Kontamination zu umgehen.

Milieubedingungen

In der Regel beträgt die Inkubationstemperatur 39° C, obwohl beim Rind die höchsten Teilungsraten bei 37° C festgestellt wurden.

Embryonen brauchen in vitro pH-Werte von durchschnittlich 7,2 bis 7,3 (Ausnahme Schwein: pH Werte bis 7,85).

Bei den meisten Tierarten ist bei der in-vitro-Kultur von Embryonen eine reduzierte Sauerstoffspannung (5% O2) vorteilhaft (Ausnahme Schwein: 20% O2 optimal). In der Regel wird dennoch mit 5% CO2 in Luft inkubiert.

Obwohl in der Eileiterflüssigkeit über 360 mosm vorkommen können, betragen die Werte für die Kultur ca. 270-280 mosm. Oft werden Osmolyten wie Glutamin, Taurin und Betain zugegeben, um nachteilige Effekte zu hoher osmotischer Werte zu mindern.

Substratbedingungen Energie

-Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind als Energiequelle für die Entwicklung von der Zygote bis zur Blastozyste nicht essentiell. Höhere Konzentrationen von Glukose hemmen die Entwicklung in frühen Stadien (bis 4-Zeller), insbesondere in Verbindung mit Phosphat (Hamster max. 36 mg Glukose/l; Rind: max. 540 mg Glukose /l; Ausnahme Schwein: bis 1000 mg Glukose /l).

-Eiweiß und Aminosäuren

Eiweiß oder Aminosäuren – in der Oviduktflüssigkeit in Konzentrationen von ca. 10-30 g/l – sind essentielle Bestandteile aller Kulturmedien (z.B. BSA: ca. 5 g/l

Medium; ansonsten Entwicklungsstillstand). Sie sind auch als Puffer und Chelat-bildner für mögliche embryotoxische Substanzen (z.B. Sauerstoffradikale) von Bedeutung.

Eine Eiweißzufuhr kann über Serum oder BSA erfolgen (Nachteil: variable Zusammensetzung, mögliche Kontamination mit Viren etc.; Vorteil: enthaltene Spurenelemente, essentielle Fettsäuren, Hormone, Wachstumsfaktoren).

Wegen der o.g. Risiken besteht heute ein Trend zu chemisch definierten Zusätzen (mit Aminosäuren).

-Fette

Fette bzw. Fettsäuren – in Ovidukt- und Uterusflüssigkeit nur in geringsten Konzentra-tionen vorhanden – sind nicht essentiell. Ein spezieller Zusatz erfolgt nicht, dennoch kommt es durch die im Serum bzw. BSA enthaltenen Fettsäuren zu einer Zufuhr.

Mengenelemente

Die Gehalte an Mengenelementen in der Ovidukt- bzw. Uterusflüssigkeit unter-scheiden sich erheblich von denen, die in den Nährmedien üblich sind. Die Essentialität ist dabei bislang kaum näher untersucht.

Zu hohe NaCl-Konzentrationen (über 6500 mg/l) sind genau wie Phosphate v.a. für

die Entwicklung früher Stadien (1- bis 4-Zeller) nachteilig. Bei Serum- oder BSA-Zugabe werden jedoch aufgrund der Chelat- und Pufferwirkung höhere

NaCl-Gehalte bei der in-vitro-Kultur toleriert.

Spurenelemente

Auch ohne eine gezielte Spurenelementergänzung findet eine erfolgreiche Kultur von Embryonen statt. Eine Zulage ist nicht essentiell. Bei einigen Medien sind im Rahmen einer Optimierung Eisen, Kupfer und Zink zugefügt, obgleich direkte Untersuchungen über den Effekt dieser Supplementation auf die Entwicklung fehlen.

Regulativ wirksame Substanzen

Eine Zugabe von Hormonen und Wachstumsfaktoren ist nicht essentiell, wenngleich z.B. über die Zugabe von PDGF eine gesteigerte Entwicklung boviner Embryonen erreicht werden kann.

Trotz großartiger Erfolge bei der in-vitro-Kultur, äußerst differenzierter Techniken und vieler experimenteller Untersuchungen auf diesem Forschungsgebiet ist die Frage des Nährstoffbedarfs früher Embryonen (bis Blastozyste) im eigentlichen Sinne offen.

Dabei arbeitet man oft mit anderen Bedingungen als dem Erkenntnisstand entsprechen würde.

Hier besteht die Notwendigkeit systematischer Untersuchungen zur Optimierung der Nährstoffgehalte in verschiedenen Medien in verschiedenen Altersstufen.

Vermutlich liegen durchaus weitere Informationen über die in-vitro-Kultur vor, die aber aus kommerziellen Gründen nicht frei zur Verfügung stehen, was von oben genannten Firmen bestätigt wurde.

Die in-vitro-Kultur von Embryonen könnte eventuell als Modell zur Klärung der Ursa-chen für einen embryonalen Frühtod dienen. Dies wäre beispielsweise interessant, um verschiedene „unerwünschte“ Stoffe aus Futtermitteln oder Metaboliten aus dem Stoffwechsel der Muttertiere in ihrer direkten Wirkung auf die frühembryonalen Stadien zu testen (z.B. hemmt Phosphor in höheren Konzentrationen die in-vitro-Entwicklung, auch in vivo werden Fertilitätsstörungen bei einer Phosphor-Überversorgung beobachtet).

Uta Seiwald (2001):

The nutrition of embryos until the blastocyst stage

- a study of literature to compare in vivo- / in vitro-conditions -

Summary

Refering to a certification of different laboratories, working with embryos of varying species, it was ascertained that uniform procedure does not exist for embryo culture.

Every laboratory uses its own composition of culture media and it is not evident, which components are essential for the embryo.

It is the aim of this study of literature – with consideration of the knowledge on oviduct and uterus fluid – to show, what is needed for the nutrition of embryos until the blastocyst stage (in comparison of in vivo- respectively in-vitro conditions). Therefore substantial literature like “Theriogenology” and “Biology of Reproduction” was revised.

Also contacts to scientists were made using the internet (http://www.Ipsi.barc.

usda.gov/embryoMail/) and catalogs of known companies like “BioWhittaker” and

“Gibco BRL life technologies” who produce culture media were used.

After studying the adequate literature and evaluating other sources of information the following conclusions can be drawn:

General considerations for culturing embryos

If embryos are cultured in groups (10-20/drop culture medium) a higher percentage of zygotes will share into blastocysts than in cultures with only one embryo in medium. In exactly the same way a culture with somatic cells (coculture) is beneficial for development, but not essential.

Nowadays, because of the reproducibility of the results and due to risks of viral contamination, they try largely to renounce on cocultures.

Environmental factors

Standard-wise a temperature of 39° C will be taken, although e.g. the highest sharing rates of cattle occure at 37° C.

Embryos need in vitro average pH-values from 7.2 up to 7.3 (exception swine:

pH-values up to 7.85).

In vitro for most animal species it is beneficial to use reduced oxygen tension (5% O2) for embryo cultures (exception swine: 20% O2 optimal).

But in standard 5 % CO2 in air is used.

In oviduct fluid the osmotic pressure is in excess of 360 mosm. In vitro a value of 270 until 280 mosm is used. Osmolytes like glutamin, taurin and betain are often supplemented.

Substrat requirements Energy

-Carbohydrates

Carbohydrates are not an essential energy source for the development of zygote into blastocyst. Higher glucose concentration inhibits the development of early embryos (until 4-cell stage), especially in combination with phosphat (hamster max. 36 mg glucose/l; cattle max. 540 mg glucose /l; exception swine: up to 1000 mg glucose /l).

-Protein and aminoacids

Protein or aminoacids – in oviductfluid in concentrations of ~10-30 g/l- are essential constituents of all culture media (for example BSA: ~ 5 g/l media; without blocking development). They are not only important as an energy source but also as a buffer and chelating agent for embryotoxic substances (for example oxygen radicals).

Protein can be added by serum or BSA (disadvantage: variable composition, possibility of contamination with viruses etc.; advantage: contained trace elements, essential fatty acids, hormones, growth factors). Because of those disadvantages is a trend towards to chemically defined media (with aminoacids).

-Lipids

Lipids or fatty acids –in oviduct- and uterusfluid only in lowest concentrations- are not essential. A specific supplementation is not taken. Nevertheless, an addition of lipid acids happens by serum or BSA.

Macroelements

The concentrations and ratios of macroelements in oviduct- and uterusfluid are very different to those which are used in cultures. Whether macroelements are essential or not is not proved.

Too high NaCl-concentrations (more than 6500 mg/l) are detrimental as phosphates, especially for the development of early embryos (1- to 4-cell).

With the supplementation of serum or BSA (both have chelating and buffering function) higher concentrations of NaCl are tolerated.

Trace elements

Also without a specific supplementation of trace elements a successful in vitro culture of embryos is possible. A addition is not essential.

Also without a specific supplementation of trace elements a successful in vitro culture of embryos is possible. A addition is not essential.